Donnerstag, 7. Januar 2021

Unverfälschte Bilanz 2020

Churchill hat ja mal gesagt: "Ich traue keiner Statistik, die ich nicht selber gefälscht habe" . Und als ich die Jahresbilanz beim Finchen las, dachte ich, dass ich das bestimmt recht interessiert in ein paar Jahren wieder lesen werde (soferns den Blog dann überhaupt noch gibt) und resümiere, ob "früher wirklich alles besser war" oder doch alles nur ne gestörte Wahrnehmung ;)

Zugenommen oder abgenommen?
Ehrlich gesagt, weiß ich das nicht sicher. Wirklich nicht. Die Waage sagt "Herzlich willkommen auf dem neuen Polsterlevel", die Gürtelschnalle wiederum sagte gestern "Weihnachten an den Keksen gespart, oder was?"
Als ich das erste Mal nach längerer Zeit nach Weihnachten (manchmal liebe ich es augenscheinlich doch ein wenig masochistisch) auf die Waage stieg, mochte ich die Zahl eher nicht glauben. Stieg runter und wieder drauf, da warens 1,5 kg mehr. Entmutigt stieg ich noch mal drauf, wars 1 kg weniger. 
Drecksteil.
Ich denke, ich verlasse mich weiterhin auf meine Klamotten. Solange die Nähte halten, dürfte alles im grünen Bereich sein. Letztlich ist für mich entscheidend, dass ich mir gefalle. 

Haare länger oder kürzer?
Nun, ich habe es tatsächlich geschafft, im Mai nach dem Ende des Lockdowns für die Friseure einen Termin zu erhaschen und da ging schon ein gutes Stück wieder ab. Also wenn ich so Fotos von Mai und aktuell vergleiche: Inzwischen ist das alles mehr als gut wieder nachgewachsen. Hätte ich mit allem so wenig Probleme wie mit dem Haarwuchs... 

Mehr ausgegeben oder weniger?
Mehr. Allein durch den Umbau bei uns hier in M, den Rest dann für den Umbau des "Jungenzimmers" in L. Das hat mir schon ewig an den Hacken geklebt, dass ich es immer schön für den Jungen haben wollte, aber auch respektierte, dass der sich von den (ollen) Möbeln seines Vaters nicht trennen mochte. Insofern bin ich dem Jüngsten immer noch dankbar, dass er seine erst vor drei Jahren gekaufte Wohnwand abgeben wollte und der Älteste sagte "Na also DIE würdsch nehmen." Das war dann mein Auftakt und die Arbeiten konnten schlussendlich im November umgesetzt werden. Dass haargenau zum selben Zeitpunkt die Waschmaschine ihren Geist aufgab, hättsch da nun nicht wirklich gebraucht, aber mich fragt ja keiner.

Die teuerste Anschaffung?
Ja, eben die Waschmaschine, wenn man "teuerste Anschaffung" auf ein Einzelteil bezieht. Alles andere hat sich aber auch gut summiert. 

Das leckerste Essen oder Getränk?
Ich denke jeden Morgen beim ersten Käffchen "Booaarr ist DER lecker!" Genießen kann ich ;)
Und sonst... Hab ich eher nicht so wirklich Essen oder Trinken, wo ich denke "Das war das beste Essen/ Getränk, das ich je hatte." Wenns schmeckt, dann schmeckts - und das tuts oft.

Der beste Film/ die beste Serie?
Ist bei mir ähnlich wie beim Essen und Trinken: Mir gefällt vieles, da brauchts für mich keine Superlative. 

Urlaub 2020?
Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Italien. Für die Italienfahrt war ich diesmal dran mit dem Fahren, also mit meinem kleinen Schwarzen. Habe mich erstmals auch in eine für mich bisher unbekannte italienische Stadt getraut. Fahrkilometer machen mir dabei nix aus, aber ich hab irre Respekt vor größeren Städten. Da habe ich genauso Angst wie aktuell, wenns ordentlich schneit (oder friert). Wann immer sich das umgehen lässt, umgehe ich es auch, aber manchmal muss ich eben dann durch. Das sorgt im blauen Ziggenheim auch immer für ordentlich Zündstoff zwischen dem Mann und mir, aber ich kann da schwer aus meiner Haut. Nach Rom rein oder nach Berlin rein oder Hamburg oder ins Ruhrgebiet - da führt bei mir kein Weg rein. 
Verlasse mich ansonsten auch aufs Navi, und auch das sorgt am Ende immer irgendwie für kleinere und größere Eskalationen. 
Wie zum Beispiel 2012 - wir auf ner Rundreise Gardasee - Toscana - Venedig. Damals mit so nem VW Bus, den nur der Mann fuhr, weil ich mir das nicht zutraue. Das hat ihn damals schon genervt, das sorgte für ordentlich Diskussionen - und genau da rein piepte gefühlt alle 400 Meter irgendsoein komisches Tom-Tom-Navi  "Achtung! Gefahrenquelle voraus!", bis dem Mann bei schätzungsweise 120 kmh endgültig der Faden riss , er das Tom-Tom aus der Halterung riss und es wutentbrannt in den Fond schmiss. In solchen Fällen hat es sich für mich bewährt, Ruhe zu bewahren, vielleicht einen Keks zu essen und aus dem Fenster zu gucken. Meistens dauert es eh nicht lange, bis er irgendwas fragt und dann kann ich ganz zuckersüß so tun, als hätte nicht gerade erst der Asphalt gebrannt. 

2020 zum ersten Mal getan?
Hm. Eigentlich wüsste ich jetzt nicht wirklich ne Antwort drauf. 
Ach doch, ja, dass ich in diesem Jahr erstmals begonnen habe, Steine zu bemalen. Anfangs als kleine Zugabe zu eigentlichen Geschenken, aber inzwischen hab ich ne kleine Schachtel voller Steine, die ich bemalen und dann da und dort an die Isar zurücklegen möchte. Wer einen findet, nimmt sich den mit (wenn er mag, ich denke da eher an Kinder, die sind noch begeisterungsfähig ;)) und freut sich. 
Dieses Gefühl mag ich: Was Schönes hinaus "in die Welt" tragen.
Irgendwie - finde ich - sollte es viel mehr Zeit und Raum für schöne Dinge geben als sich permanent immer nur auf das zu fokussieren, was man aktuell nicht darf. Ja, mich nervt da auch einiges, aber irgendwie habe ich auch wirklich die Hoffnung, dass es in diesem Jahr vor allem wieder Entspannungen für die Eltern und überhaupt die Berufstätigen gibt. Dass der Mittelstand diese ganze Scheiße übersteht und dass die Menschen aufhören, übereinander herzufallen, bloß weil einer anders denkt als der andere. Wenn, dann zuhören und argumentieren gefiele mir persönlich besser.

Drei Dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen?
Auf die Corona-Hysterie. Ja, ich habe Respekt davor und kann aufgrund dessen vieles akzeptieren und mitmachen, aber Angst habe ich keine. Und ich finde gut, dass die Chinesen separate Statistiken führen: Eine erfasst die Zahl der tatsächlich Erkrankten (und Verstorbenen), die andere die Zahl der Symptomlosen (und die Zahl ist übrigens deutlich höher). Als ich darüber las, dachte ich schon auch, dass das hierzulande zu weitaus weniger Hysterie geführt hätte und vielleicht auch zu hier und da anderen Entscheidungen. 
Das war jetzt nur ein Ding.
Auf was hätte ich persönlich noch gut verzichten können? Hm. Mir fällt da nicht wirklich was dazu ein - also habe ich vermutlich wohl ein ganz gutes Jahr gehabt. 

Das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe?
Hm tja, das müsst Ihr die Beschenkten fragen! Meine Kinder jedenfalls waren zu Weihnachten tatsächlich happy und der Mann war über das Geschenk an ihn sehr überrascht. 
Er hat auch noch nie im Vorfeld auch nur annähernd erraten können, was ich mir für ihn ausgedacht hatte.
"Weil du dir immer was dabei denkst", sagte er. "Weil du irgendwann im Laufe eines Jahres irgendwas hörst, was ich sage, oder siehst, was ich tue, und das hebst du dir dann auf."
Ist doch gut, wenn das klappt - aber ich gebe zu, manchmal ist es auch echt schwierig ;)
Und die eine oder andere Überraschung für andere ist mir offensichtlich auch geglückt, wenn ich an die Reaktionen denke. Allein das fühlt sich doch irgendwie gut an.

Beste Entscheidung?
Endlich unsere Wohnung hier in M umzubauen und dann im Herbst auch das Zimmer des Jungen. Er hat zwar nie so richtig Danke gesagt - aber an seinem ganzen Verhalten spüre ich doch, dass er sich wirklich wohlfühlt und sich freut, dass es jetzt so ist wie es ist. Und mir geht es gut, wenn es den Jungen gut geht. 

Schlechteste Entscheidung?
Hm, gibts da eine? Muss ich überlegen... Mir fällt da gerade nichts ein. Außer ein paar Fehlkäufe hier und da. Ich sag ja, 2020 scheint allgemein nicht das schlechteste Jahr für mich gewesen zu sein.

Angst 2020?
Angst... Ist es Angst? Irgendwie erfüllt es mich mit langsamer, aber stetig steigender Sorge, dass und wie es brodelt in der Welt. Gewaltbereitschaft macht mir Angst, nach wie vor und das wird sich im Jahr 2021 vermutlich nicht wirklich bessern. Auch nicht mit einem Biden in Amerika. Ich kann nicht mal sagen, woran genau ich das festmache, aber wann immer ich diesen Mann sehe, empfinde ich spontan Abwehr. Irgendwas an ihm stört mich ziemlich dolle. 

Seltsam 2020?
Dass mir nach 15 Jahren die Freundschaft gekündigt wurde, nur weil ich gegen die Corona-Impfung bin. Ja vermutlich haben der eine oder andere Kommentator recht, wenn sie sagen, dass ich den anderen mit meiner Auffassung dazu eher getriggert hatte, als dass es mit mir persönlich zu tun hatte.
Aber das Ergebnis ist dennoch dasselbe. 

Wutanfall 2020?
Na ja.. Wutanfall.. Wüsste ich jetzt direkt nicht. Aber dass die Gastronomie trotz aller (teuren) Hygienekonzepte schließen musste, versteh ich immer noch nicht. Dazu gabs - ich glaube, im Dezember - eine Bundespressekonferenz und ein Journalist fragte, warum man sich dazu entschlossen hatte. Erst wurde herumgeeiert und erst bei der dritten Nachfrage beantwortet, dass "man sich eben für ein was entscheiden musste, und die Wahl fiel dabei eben auf die Gastronomie." Hä was? Diese Art und Weise kann doch niemand nachvollziehen.
Unabhängig davon: Angela Merkel meinte auf der Pressekonferenz im Oktober, ein Lockdown sei unvermeidbar, weil aufgrund der steigenden Zahlen nicht mehr nachvollzogen werden könne, wo die Infizierungen eigentlich stattfänden, aber man vermute den privaten Bereich. Und das wäre für mich eher auch logisch - oder begegnet Ihr Euch privat unter Familienangehörigen und Freunden mit Maske? Irgendwann fällt halt der Lappen.
Wäre es dann nicht umso besser gewesen, den Menschen die Möglichkeit für Begegnungen zu lassen - aber in einem kontrollierbaren Bereich?? Da, wo es bewährte Konzepte gibt? Wo es Nachverfolgungsmöglichkeiten gibt? Wer die Möglichkeit hat, sich bis abends 20.30 Uhr in einem Lokal zu sehen, der brauchts nicht, sich dann auch noch privat (heimlich) zu treffen. 

Persönlicher Höhepunkt des Jahres 2020?
Dass der Ältere einen anderen Job gefunden hat, auf den er sich mindestens 5 mal in den vergangenen Jahren beworben hatte. Zwar wird er zweimal für ein Jahr befristet, und das birgt natürlich ein gewisses Risiko, wenn man bedenkt, dass er dafür einen festen Arbeitsvertrag aufgegeben hat. Aber am Ende muss man eben auch bedenken, was für einen Vertrag er aufgab. Drei Monate nach Arbeitbeginn verkürzt worden von ursprünglich 42 auf 36 Stunden und trotzdem Arbeiten von montags bis samstags mit durchschnittlich 9 - 10 Stunden bei Mindestlohn. Zweimal hat der Chef ihm angekündigt, ihm mehr Geld geben zu wollen, es aber nicht umgesetzt - und als ers tun wollte, hatte der Junge bereits die Zusage vom neuen Arbeitgeber.
Was mich aber wirklich am meisten von allem für meinen Jungen gefreut hat: dass der "alte" Arbeitgeber alles versucht hat, ihn zu halten. Und als er wusste, dass der Junge an der Entscheidung zu gehen festhält, ihm einräumte, jederzeit zurückkommen zu können, "wenn du merkst, dass das andere doch nichts für dich ist." Diese Chance bekommt er als einziger, für alle anderen galt bisher eins: "Ist man raus, bleibt man raus."
Ich denke, dass es insgesamt für seine persönliche Entwicklung wichtig war und ist, auch so etwas erfahren zu können. Wir haben auch ziemlich lange am Kündigungsschreiben gefeilt. Es sollte trotz allem wertschätzend sein - und offensichtlich wurde damit auch der richtige Nerv getroffen.

Persönlicher Tiefpunkt des Jahres 2020?
Das war einmal im Frühjahr, nachdem der Hausarzt meinen Fall übergeben hatte an das Zentrum für seltene Erkrankungen in L und deren lapidare Antwort dazu kam - und im Sommer nach dem zweiten Termin bei der Endokrinologin. Noch im ersten Termin hatte sie eine ganze Liste an möglichen Untersuchungen avisiert, nur um dann nach dem zweiten Termin alles, wirklich alles zu kippen. Warum, das weiß ich bis heute nicht. Meine Nieren arbeiten, wenn auch ziemlich verzögert, aber sie arbeiten. Was grundsätzlich erstmal wichtig ist. Die Nebennieren produzieren das körpereigene Cortison und damit brauche ich keine medikamentöse Unterstützung, jedenfalls theoretisch nicht. Praktisch ist es jedoch so, dass nur Cortison allein bisher geholfen hat. Leider in einer Dosis, die nicht auf Dauer angewendet werden kann - oder in schätzungsweise zehn Jahren sind meine Knochen hinüber. 

Ich hatte sie jedoch anfangs nicht so verstanden, als dass die Cortisongabe das einzige Mittel der Wahl bleiben sollte. Eigentlich hatte ich sie eher so verstanden, als dass verschiedene Dinge abgeklärt werden sollten - und damit geschaut würde, welcher Weg sich nun für mich eröffnen ließe. Nach dem zweiten Termin aber war mit einem Mal Schluss, das zuvor prophylaktisch ausgestellte Rezept entsorgte ich weisungsgemäß - und danach.. fiel ich ziemlich tief. Wenn auch nur für ein paar Tage, aber ich fiel. 

Der Hausarzt meinte noch im Februar, dass die sehr eindeutige Reaktion des Körpers auf das Cortison "richtungsweisend" sei, nur weiß er nicht, in welche Richtung. Infektion, Entzündung ja, aber wo? Im Kopf? Im Nervensystem? In den Sehnen? In der Muskulatur? Zumal die Problematik in all den Jahren zwar in beiden Fußsohlen und in beiden Händen, sonst aber ausschließlich auf die linke Körperhälfte beschränkt ist. 
Damit kann einfach niemand etwas anfangen, 2005 nicht, 2017 nicht und ab 2018 mit den seither deutlichen neurologischen Ausfällen auch nicht. 
Manchmal bin ich mental etwas gestrauchelt, 2020 gleich zweimal, aber.. The Show must go on, irgendwie. Und dann, in den allerschlimmsten Momenten, da habe ich immer noch meine Musik ♥️

2020 war mit einem Wort...?
2020 eben. 

Notizen 2019 bzw. Wunschzettel 2020/
Notizen 2020 bzw. Wunschzettel 2021:

Die Notizen könntsch mir vielleicht hier im Blog nachlesen, aber Wunschzettel hatte und habe ich keine. Ich plane nicht wirklich und nehme mir auch nichts vor: Wenn ich etwas ein ganzes Jahr lang nicht geschafft oder gemacht habe, dann war dazu entweder (noch) keine Möglichkeit oder es war nicht wichtig genug. 
Ich brauche keine Vorsätze, die ich sowieso nicht einhalte.
Letzlich bleibt mir immer nur ein einziger Wunsch: mich glücklich fühlen zu dürfen. Darauf baut am Ende ja doch alles irgendwie auf. 

22 Kommentare:

Juna hat gesagt…

Danke für den Einblick.
Ich kann dir ein klein wenig Helfen beim Punkt 2020 zum ersten Mal getan: du hast dich zum ersten Mal mit zwei Menschen aus dem Norden getroffen und einen Blonden gestreichelt ;-)

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Aaaaaaahhh - wie konnte ich DAS unterschlagen!!! 😍😍
Mir ist im Nachhinein noch mehr eingefallen.
Das Yoga zB.
Und mindestens noch ein was, auf das ich grad aber partout nicht komme. 🤪

Anonym hat gesagt…

Wer von Corona-Hysterie quasselt und sich nicht impfen lassen möchte, sollte mal mit auf die Intensivstation kommen. Hast du überhaupt ansatzweise eine Ahnung wie sich das anfühlt dort zu arbeiten, dein Bestes gibts, momentan 5 Patienten gleichzeitig betreuen musst, die Feiertage durchschuftest, jeden Tag deine Gesundheit riskierst und dabei doch nur einem ganz geringen Teil dieser Patienten helfen kannst?! Weißt du in irgendeiner Form wie deprimieren das ist? Ich habe 38 Jahre Berufserfahrung in diesem Bereich. Aber noch nie war es ansatzweise so schlimm. Und ich habe keinerlei Verständnis mehr für solche Diskussionen. Ihr wißt rein gar nichts.

Viele Grüße aus der Hölle

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Nein, ich weiß es im Detail nicht - wie jeder, der nicht mit Patienten arbeitet.
Ich kenne nur Dokus darüber und nur das, was meine Freundin mir erzählt, deren Mann ebenfalls auf Station arbeitet. Und dass mein Sohn erzählt, „seine“ Klinik sei aktuell voll mit Corona Patienten. Dass die, die jetzt noch kommen werden, abgewiesen und in andere Kliniken gebracht werden müssten.
Ich hätte es vermutlich konkreter schreiben sollen, was ich mit Hysterie meine. Zum Beispiel die Hamsterkäufe, das Denunzieren und vor allem die Umgangsweise der Menschen miteinander.
Warum ich eine Impfung für mich aktuell ablehne, hab ich erst vor kurzem geschrieben, und ich glaube, da hast Du auch schon kommentiert. Möglicherweise hatten meine Familie und ich bisher einfach nur Glück oder aber das Einhalten der Regeln bewirkt doch etwas. Wär ich allgemein nachlässig, gedankenlos, würde ich „normal“ weitermachen, dann könnte ich Deine Worte an mich ja noch nachvollziehen.

Grit hat gesagt…

Hallo Hellma,
danke für Deinen persönlichen Rückblick und Deine Gedanken. Bei dem Thema Corona gibt es viele Ungereimtheiten und auch verschiedene Meinungen, die man versuchen sollte zu akzeptieren und vielleicht auch mal zu schweigen. Über den letzten anonymen Kommentar bin ich schon ein wenig fassungslos, was die Tonart anbelangt, denn diese wird unter uns Menschen immer rauer und herzloser. Es betrifft jede Altersgruppe und es sind so Kleinigkeiten und der Umgang untereinander, die mich nachdenklich machen.
Ach, das Thema Waage stellt bei Dir doch kein Problem dar, denn das was Du auf Deinen Bildern so zeigst, ist doch top in Schuss! :)
Herzliche Grüße, Grit.

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Liebe Grit, ehrlich gesagt, dachte ich schon gestern dasselbe: vielleicht bestimmte Dinge einfach nicht (mehr) aussprechen.
Ich sage ja auch sonst allgemein nicht immer alles, was ich denke.
Dann wieder denke ich: Warum soll ich Angst davor haben?
Diskussionen scheue ich nicht - ich kann ja auch dadurch lernen. Aber ja, irgendwie hast Du trotzdem recht.

Was die Waage betrifft: Obs nun zwei Kilo mehr oder weniger sind, ist ja nicht wirklich ein Thema für mich 😇 Ich bin eher ganz froh, dass es nicht 12 oder 20 sind - aber dafür ist wohl die Cortison Kur nicht lang genug gewesen 🙃
Und allgemein darf mein Körper ruhig Rundungen haben, ich bin nur nicht ganz so glücklich mit der Verteilung. Sanduhrfigur klingt ja eigentlich ganz gut, isses in der Praxis aber nicht immer 🤣

FrauHummel hat gesagt…

IRGENDWAS stört dich ganz dolle?? Mich stört ALLES an dem! Jedesmal, wenn der im TV erscheint, könnt ich entweder kotzen, oder ich werde total aggro. So innerlich. Aber das hat ja jetzt bald ein Ende. Hoffentlich. Ich weiss nur nicht so recht, was man dem noch so alles zutrauen sollte.......es ist noch nicht aller (seiner!) Tage Abend.
Bei deinem Rückblick hab ich das eine oder andere mal geschmunzelt und gewisse Deckungsgleichheiten erkannt. Nur das Autofahren im Winter macht mir gar nix aus- bin halt in den Bergen geboren und fahr seit bald 4 Jahrzehnten durch Schnee und Eis. Gute Winterreifen und Fuss vom Gas haben mich bisher ohne grössere Malheure durch unsere Winter gebracht (knock knock on wood! 😄)
Ich hab auch seit geraumer Zeit gar keine Lust mehr, über das C zu diskutieren. Weil man irgendwie einfach nicht zu Rande kommt. Und ich finde anonyme Kommentare in dem Zusammenhang, ziemlich aggressiv und unterschwellig beleidigend, total unangebracht. Auch wenn der Mensch ganz direkt damit zu tun hat: es steht immer noch jedem eine eigene Meinung und deren Äusserung zu. Vor allem, wenn man das Ganze in kultiviertem Ton an den geneigten Leser bringt. Genau DAS ist es, was mich auch so nervt: Dieses Gehässige, das in letzter Zeit an der Tagesordnung ist. Leider.
Aber nun. Wir beide werden das auch nicht ändern können. Also tu ich persönlich, was nötig ist, halte mich an die Regeln und vergesse nicht, wie gut es mir dabei immer noch geht!
Ganz herzliche Grüsse!

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Liebe Frau Hummel, ich meinte aber Biden, nicht Trump - obwohl das für mich persönlich keinen Unterschied macht ;) Biden hat irgendwas Verschlagenes, Unechtes an sich, ich kann nicht genau sagen, woran ich das festmache.

Ja genau, so mache ich das auch: Ich halte mich an die Regeln und bin damit bisher auch gut durch diese Zeit gekommen. Mein Großer arbeitet auch in einer Klinik und hat viel mit Corona-Patienten zu tun. Ich habe - so gesehen - keine Angst davor, dass auch er sich infizieren könnte. Natürlich kann man das nie ganz ausschließen, aber das Personal wird ja auch gut "verpackt" und geschützt.
Ich will auch nichts "runterreden", wie ich schon sagte, ich hab Respekt vor der Erkrankung - aber das habe ich auch vor anderen Erkrankungen. Wenn man weiß, worauf man achten muss, gibt einem das schon auch ein gutes Gefühl. Gegen so eine Infektion kann man sich wenigstens in gewisser Weise schützen.

FrauHummel hat gesagt…

Achso- das hab ich direkt überlesen...sorry! Naja, über Biden mach ich mir in ein paar Monaten ein Bild. Im Moment bin ich einfach froh, dass Mister T. die Bühne verlassen muss. ich weiss nicht, wo das noch hingeführt hätte....

Anonym hat gesagt…

Für dich machen T. und Biden keinen Unterschied? Im Ernst jetzt?

B.

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Sie machen mir beide Angst. Das wollte ich damit sagen.

Lutz hat gesagt…

Werte/Werter Anonym, ich hatte zum Thema schon letztens etwas geschrieben, wiederhole es nun aber noch ein zweites - allerdings auch letztes - Mal.

Niemand hier bezweifelt, dass die Pflegekräfte in den Krankenhäusern, Pflegeheimen und Altenheimen an der Belastungsgrenze, häufig auch darüber hinaus, arbeiten. Das war aber auch in den letzten Jahren kaum anders. Wenn wir also über die Arbeitsbelastungen des Pflegepersonals sprechen, müssen wir vor allem auch über die prinzipiellen Arbeitsbedingungen dort reden.

Darüber, dass und WARUM in den vergangenen Jahren immer mehr Einrichtungen an private Konzerne verkauft wurden. Konzerne, deren einziges Augenmerk darauf gerichtet ist, möglichst hohe Gewinne für ihre Eigentümer oder Aktionäre einzufahren. Wogegen bei nichtprivaten Pflegebetrieben das Patientenwohl im Vordergrund steht. Wer hat die Tür für diese Entwicklungen geöffnet und aus welchem Grund?

Wenn Personal von den privaten Betreibern immer mehr abgebaut wurde, weil diese ja Kosten darstellen und somit den Profit mindern, und deswegen immer weniger Mitarbeiter für immer mehr Kranke/zu Pflegende/Alte zu sorgen haben. Wenn die Pflegekräfte immer niedrigere Löhne erhalten haben, sodass auch immer weniger Menschen bereit waren, diese harte körperliche Arbeit zu so einem beschissenen Lohn zu machen. Wer hat dies nicht nur zugelassen, sondern sogar noch befördert?

Was wir brauchen, ist ein gutausgestattetes Gesundheitswesen, das nicht schon im Normalbetrieb am Anschlag fährt. Wir brauchen ein Gesundheitssystem, das als oberstes Ziel das Patientenwohl hat. Und dafür braucht es gute, qualifizierte und motivierte Mitarbeiter. In ausreichender Anzahl, um die Qualität auch in Belastungssituationen gewährleisten zu können.

Und jetzt komme mir bitte niemand mit dem "Argument": Wer soll das denn bezahlen? Wenn private Betreiber am Ende Millionen oder gar Milliarden Euro an ihre Eigentümer/Aktionäre ausschütten können, ist genug Geld im System vorhanden. Soviel Geld, dass nichtprivate Betreiber nicht nur ihre Mitarbeiter gut bezahlen könnten, sondern sogar noch genügend zusätzliches Personal einstellen könnten. Kein Geld ist nicht das Problem.

Wir brauchen mit Sicherheit keine Krankenhauspauschalen, die völlig falsche Prioritäten in der Behandlung setzen. Wir brauchen ordentlich bezahlte Pflegekräfte in so großer Anzahl, dass diese die bestmögliche Patientenbetreuung sicherstellen können, ohne dabei selbst daran kaputtzugehen. Krankenhäuser, Pflege- und Altenheime müssen entprivatisiert werden, denn sie sind öffentliche Daseinsvorsorge, die dem privaten Profitstreben entzogen werden muss.

Da liegt der Hase im Pfeffer. Reden wir doch darüber.

Dies und Jenes hat gesagt…

Ich hab es nicht so mit Rückblicken. Wir haben 2020 irgendwie hinbekommen, waren 1 Woche am Meer und ansonsten das eine oder andere Ärgernis auf Arbeit, gesundheitlich dümpelt es so vor sich hin.
Kann nur noch besser werden. Rehaantrag liegt auf dem Tisch, die nächsten Tage werf ich den dem Hausarzt in den Briefkasten. Vielleicht klappt es ja dieses Jahr oder ich warte noch bis sich die Lage etwas entspannt hat. Wenn überhaupt. Und irgendwie nervt mich dieses Durcheinander von sogenannten Regeln.
Ein Vorfall war noch am Jahresende. Schwiegervater Ü80 war in einem Heim, am 24.12. kam er ins Krankenhaus und am 30.12. wurde mein sucMann also Sohn darüber informiert. Die Mitarbeiterin im Heim hat vergessen zu informieren. Da frag ich mich schon.....
Zwischenzeitlich kam er ja ins Heim zurück da kann man nix machen und außer einem 15 min. Besuch mit Schutzkleidung wie in einem ScienceFiction Film durfte mein Mann noch einmal seinen Vater sehen von da ab war man auf den Anruf angewiesen dass der Patient nun verstorben sei. Schon irgendwie seltsam diese Zeiten.

Jetzt genieße ich erstmal den Schnee bei uns - so quasi als Meerersatz - hoffentlich bleibt er noch ne Weile liegen.

Und ich will endlich mein Bauchgefühl wieder haben, das schweigt schon sehr lange, denn ich befinde mich gerade irgendwo und stecke fest.

Wünsche Dir auf jeden Fall ein gutes 2021.

LG
Ursula

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Liebe Ursula, ich bin grad ein bisschen... sprachlos: Was kann ich dazu sagen?? Mir tut das wirklich aufrichtig leid mit dem Schwiegervater. Tagelang in der Klinik, ohne dass Ihr davon wusstet - und vor allem war dann niemand da, der ihn besuchen konnte. Ich mags mir irgendwie gar nicht vorstellen, wie sich das anfühlen muss, grad auch für unsere Eltern/ Großeltern :(
Da muss ich gleich wieder an die ARTE-Doku denken, als die Tochter mit den Tränen kämpfte, während sie sagte, dass sie so froh sei, dass man die Angehörigen im Heim wieder besuchen darf, weil sie sich nicht vorstellen mochte, dass ihre Mutter ginge, ohne dass sie sie noch einmal in den Arm nehmen konnte.
Ja, irgendwie sind diese Zeiten seltsam..

Den Schnee.. genieße ich grundsätzlich auch, aber ich muss bald wieder verreisen, und da hätte ich gerne schnee- und eisfreie Straßen ;) Und laut Wetterfrosch sind meine Chancen 50:50 - aber hey, ich hoffe das beste ;)

Festzustecken ist kein gutes Gefühl. Ich kenne das auch und war froh, da wieder raus zu sein. Manchmal brauchts dafür nur ein bisschen Glück und/ oder Anstoß von außen - und dazu hat man ja jeden einzelnen Tag die Chance. Zumindest rede ich mir das immer so ein.

Finchen hat gesagt…

Ah, eine viel schönere Jahresbilanz als meine. :-) Und schön ausführlich. :-)

PS: Den Biden mag ich auch nicht.

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Ja Finchen, wenn ICH erstmal in den Redefluss komme... dann gibts kein Halten mehr :D

Lutz hat gesagt…

Als hätte ich ihn bestellt, hier ein aktueller Artikel von Telepolis zum Thema Pflege. Alle Aspekte, die ich nur kurz angerissen habe, werden hier ausführlicher dargelegt.

https://www.heise.de/tp/features/Wir-haben-uns-in-die-Corona-Krise-gespart-5021094.html

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Lieber Lutz, ich wollte Dir noch Danke sagen für Deine Mühe, die Du Dir hier und auch schon in dem anderen Beitrag gegeben hast. Ich habe mittlerweile aber das Gefühl, dass diese Mühe im Nirvana verpufft und dass diese Argumentation auch gar nicht gehört werden will.

Lutz hat gesagt…

Das ist sicherlich wahrscheinlich, dass meine Argumente diejenige Person nicht erreichen, die hier so Wellen geschlagen hatte. Aber dann dürfte für jedermann auch klar sein, wie der-/diejenige einzuordnen ist. Und es gibt mit Sicherheit noch einige andere hier, die von den Argumenten profitieren, weil sie sie vielleicht noch nicht in diesem Umfang und Ausmaß kannten.

Nova hat gesagt…

Liebe Helma, mal eine ganz andere Frage... Hast Du mal CBD-Öl ausprobiert? Ich teste es ab sofort gegen Migräne und hoffe einfach, dass es etwas ist, was endlich mal hilft. Liebe herzliche Grüße

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Liebe Nova, nein, das hab ich noch nicht ausprobiert. Irgendwie fand ich im Netz widersprüchliche Aussagen zur Fahrtauglichkeit. Und da ich ja doch sehr regelmäßig lange Strecken fahre, hab ich mich da noch nicht rangewagt.
Kannst Du mir evtl. schreiben, was für Erfahrungen Du damit gemacht hast?

Nova hat gesagt…

Klar, teile ich gerne mit Dir. :) Kann Dich absolut verstehen. Viel drüber gelesen, lange überlegt und jetzt bot sich die Gelegenheit. Es war geschmacklich sehr grasig. :D Ich habe bisher nichts gemerkt, keine Schläfrigkeit oder so, Anwendung auch mal direkt zuhause vor der Arbeit. Auswirkung auf Schmerzen kann ich noch nicht beurteilen.