Donnerstag, 18. Februar 2021

Stille Zeiten

 Ich habe den Mann letztens gefragt, ob er eigentlich seiner Mama den Tipp gab, mir zu meinem letzten Geburtstag Acrylstifte zum Bemalen von Steinen zu schenken. 
"Da antworte ich nicht drauf", schmunzelte er.
Eigentlich ist es ja auch egal, andererseits: Wenn er es war, hat er es vielleicht inzwischen auch schon wieder bereut. Denn diese Stifte waren der Grundstein. Ich habe sehr schnell festgestellt, dass es wesentlich mehr an Stiften bedarf. Nicht allein der Farbpalette wegen, sondern auch, um Konturen zeichnen zu können, Schattierungen bzw. den Rest des Steines auszumalen - und habe mir nach und nach entsprechende Utensilien nachgekauft. 
Ich hab dabei eine solche Leidenschaft entwickelt, dass ich nun beinah jeden Abend an meinem Schreibtisch sitze, manchmal mit Musik in den Ohren, in letzter Zeit immer öfter auch ohne (denn dann kann man sich ab und an immer noch unterhalten), weil der Mann nun beklagt: "Wir machen ja überhaupt nichts mehr! Entweder malst du oder spielst an deinem iPad Solitär! Und schlafen kommst du erst irgendwann morgens um zwei oder um drei! Das Zusammenleben stelle ich mir anders vor!"

Auf seine Worte habe ich erstmal nicht reagiert, aber natürlich beschäftigen sie mich. 
Er hat ja irgendwie auch recht. 
Das Zusammenleben beschränkt sich aktuell tatsächlich eher auf Essen, Schlafen, Arbeiten und hier und da einen Film gemeinsam schauen. Doch während er meist gegen 21 oder 22 Uhr schlafmüde wird, bin ich noch munter und würde mich nur ruhlos im Bett hin und her wälzen, ohne in den Schlaf zu finden. 
Also bleibe ich eben auf, male oder schaue die Sendungen, die ich in seinem Beisein halt nicht schauen "darf". Mit "Crime Storys" oder "Medical Detectives" beispielsweise kann und will er einfach nix anfangen. Das akzeptiere ich, aber mich interessiert es trotzdem. 
Ich musste aber dann doch ein bisschen in mich hineinlachen: Ich hab wohl wirklich ziemlich viel von meiner Mama. Die malt zwar nicht, "versumpft" aber genauso beinah jeden Abend, jede Nacht entweder vor dem iPad oder zappt sich durch die Krimiserien, während der Papa schon zeitig zu Bett geht. 

Um nach einem Tag im Home Office wenigstens ein bisschen "Auslauf" zu bekommen, aber auch, um ein paar Momente miteinander zu haben, sind wir dazu übergegangen, dass ich ihn nunmehr beinah täglich von irgendeiner U-Bahn-Station abhole und dann laufen wir gemeinsam Hand in Hand nach Hause. Meistens spricht er über die Arbeit oder ich erzähle von meiner oder wir reden von Dingen, die wir gehört, gelesen haben oder die uns aktuell beschäftigen. Ich finde das wirklich schön und genieße das sehr. Und als ich gestern Abend las, wie wundervoll mild es die kommenden Tage werden soll, da blitzten doch die Augen und lachte das Herz. 
Überhaupt freue ich mich sehr auf den Frühling! Wenn alle Farben wieder erwachen, wenn die Knospen sich ausstrecken und alles wieder bunt und vor allem sattgrün wird. Das liebe ich so sehr und gibt so unfassbar viel an gutem Lebensgefühl! Irgendwie erhoffe ich mir davon auch, dass die Beschwerlichkeit der letzten Wochen von uns allen abfällt. Dass die Gereiztheit der Menschen wieder nachlässt, auch wenn ich absolut nachvollziehen kann, woher sie kommt. Dass ich selber immer noch relativ entspannt bleibe, liegt sicherlich an meinem friedfertigen Gemüt *kreisch*, aber vermutlich vor allem daran, dass ich selber wirklich wenig "auszustehen" habe. Und meist kann ich Stimmungen anderer recht gut abfangen, aber immer und vor allem auf Dauer gelingt mir das auch nicht. Vor allem, wenn es dann von allen Seiten kommt, dienstlich wie privat. Das sind dann aber vor allem die Momente, in denen ich mich in mich selbst zurückziehe, die Kopfhörer aufsetze und in der Musik versinke und mich auf das Malen konzentriere. So kann ich immer noch am allerbesten abschalten und "runterfahren", während der Mann am liebsten jeden Tag 20 Kilometer laufen wollen würde. 

Ich bin jetzt auch wetterbedingt seit Mitte Januar nicht mehr in L gewesen.
"Man muss es ja nicht provozieren, dass dir was passiert", hat der Chef gesagt und ich hab das wirklich begrüßt. Und den Fotos und Videos der Jungen nach zu urteilen, ist dort eine Menge Schnee runtergekommen. Bis heute (!) ist der auf sämtlichen Nebenstraßen nicht mal wenigstens geschoben worden. Es ist das erste Mal, dass ich den Winterdienst so versagen sehen habe. Aus den Parklücken rein wie raus haben es die Jungen nur mit Hilfe anderer Leute geschafft. Ne, das muss ich auch nicht haben. 
Am Anfang hat es den Mann doch irgendwie gestört, auch er liebt die Ruhe eines Home Office und "würde auch gerne mal wieder". Ein ziemlich ungutes Gefühl, wenn du für dich selber feststellst, dass du - egal wo - irgendwie auf Dauer zuviel bist und du selbst kein Zuhause hast, wo du vor allem den Raum für dich hast, den du brauchst und wo niemand dir vermittelt: "Wär schon schön, wenn du mal nicht da wärst."
Dieses Gefühl beruhte sowohl auf einer Aussage in L als auch auf einer Auseinandersetzung hier in M und vielleicht wirklich auf einem Missverständnis - aber es hat an mir genagt in den letzten Wochen. 
"Ich kann doch nichts dafür, dass die Wohnung zu klein ist auf Dauer und nur ein Zimmer mehr gleich zweitausend Euro Miete bedeutet", hatte ich dem Mann geantwortet, während er das ewig "arbeitende" Thema wieder aufbrachte, dass ich ja auch einen Job in M annehmen könnte, dann könne man auch über eine andere Wohnung sprechen. Wenn man aber grundsätzlich nicht bereit ist, soviel Geld für eine Mietwohnung auszugeben (und darin sind wir uns beide einig), dann ist dies aber auch kein wirklich gutes Argument ;)
Insgesamt aber war er wieder da..  Der Gedanke, irgendwo in irgendeiner Stadt eine kleine Wohnung ganz für mich allein zu haben. Vielleicht nur ein Zimmer mit Küche und Badezimmer, aber.. klein und vor allem mein. Klein, aber wundervoll. Meine ganz persönliche Rückzugsinsel, mein ganz persönliches Paradies, aus dem mich niemand vertreiben könnte - und wo mir niemand das Gefühl vermittelte, zuviel zu sein. In Gedanken richtete ich mich ein, ich wusste genau, wie es aussehen würde und beinah schon war ich versucht, mich auch nach einem solchen Kleinod umzuschauen.
Zurück hielt mich letztlich die Tatsache, dass ein solches Unterfangen hier in M aussichtslos ist. Man bezahlt so viel, dass man dann wirklich auch eine Zweitausendeuromietwohnung nehmen könnte.
Und aus M wegzugehen.. wieder eine Fernbeziehung zu führen.. Das würde auf Dauer nicht mehr gut gehen, das ist mir bewusst. Vor sechs Jahren wusste ich: Einer muss jetzt zum anderen ziehen, egal, wer zu wem, denn nach sieben Jahren Pendeln war uns irgendwie die Puste ausgegangen. 

Möglicherweise summiert sich auch grad einiges und im Frühjahr, im Sommer wird es wieder entspannter, leichter.. So allgemein und auch überhaupt..

12 Kommentare:

Clara Himmelhoch hat gesagt…

Hallo Helma, dass es wieder besser, bunter, belebter und befriedigender (mehr fällt mir gerade nicht ein mit b) wünsche ich dir, wünsche ich mir und allen, allen Leuten, die unter den gegenwärtigen Zuständen leiden - obwohl bei mir das Leiden auch relativ gering ist.
Lieben Gruß

Finchen hat gesagt…

Ich bin sehr froh, dass wir so eine große Wohnung haben, aber wir haben auch keine Großstadtpreise. Letztendlich weiß ich JETZT, dass das alles tausend Mal schwerer gewesen wäre, wenn wir meine Wohnung mit schon 80qm, aber eben ohne Türen, alles offen, außer eine Faltschnapptür im Bad, genommen hätten. Trotz der vielen Quadratmeter - es hätte niemand einen Rückzugsort gehabt.
(Abgesehen davon, dass das Haus letztes Jahr verkauft wurde und nun komplett im Eigenbedarf ist).
Ich kann Dich also absolut verstehen! Spielt ihr denn auch mal Brett-Spiele? Sowas ist auch immer nett, auch, wenn ich nicht verlieren kann. ^^ Den gemeinsamen Spaziergang sollte man auch nicht unterschätzen. Wir arbeiten ja noch Luftlinie ein paar Meter entfernt, aber in anderen Abteilungen, so dass wir trotzdem beim Abendessen viel zusammen sprechen.
Tipps habe ich sonst echt keine - Corona ist echt eine Herausforderung. Aber ein mir bekanntes Pärchen, was auch 2 Jahre später geheiratet hat, hat die 2 Jahre in einer EIN-Zimmerwohnung gelebt mit 45qm oder so. Also klappt alles. Ich drück Dich!

FrauHummel hat gesagt…

Ach. Ich glaube, solche Gedanken hat irgendwann jedes Paar- oder zumindest ein Teil davon. Vor allem jene, die schon Ewigkeiten zusammen sind. Einen eigenen Rückzugsort zu haben, das ist irgendwie essentiell. Er muss ja nicht zwingend in der eigenen Wohnung sein. Bei mir ists der Stall mit meinen Tieren, wo ich wirklich einige Stunden am Tag verbringe. Diesen Abstand brauche ich auch. Und ganz ehrlich? Sollte das mit HerrnHummel irgendwann in die Brüche gehen (was ich nicht glaube und auch nicht hoffe!), ich bin sicher: ich würde keine Beziehung mehr eingehen. Dann würde ich mir genau das suchen, was du beschreibst: meine kleine, schnuckelige Wohnung/Tinyhome/Bauwagen/wasweissich, in dem ich schalten und walten kann wie ich möchte. Am liebsten ganz, ganz weit weg von allem Zivilisationsgetöse. Hachjaaaaa.......
Da mich die ganze C-Geschichte auch nur am Rande (und dann eh' nur im Job) tangiert, kann ich keine grosse Veränderung in meinem Leben feststellen- diese Gehässigkeit, die sich breitmacht, allerdings schon. Und ich kann beide Seiten verstehen: die, denen langsam alles zuviel wird, und jene, die dafür verantwortlich sind, dass durch ansteigende Infektionszahlen unser Gesundheitssystem nicht zusammenbricht. Schwierige Sache, das.
Vermutlich wird der Frühling zumindest das Stimmungsbarometer steigen lassen. Obwohl ich den Winter liebe, beschwingen die frühlingshaften Temperaturen, die hier herrschen, und der Sonnenschein doch sehr. Von Winter so gut wie keine Spur mehr- blendet man die noch vorherrschende grau-braune Farbe in der Natur aus. Hab vorhin schon meine grossen Töpfe draussen verschoben, damit sie viel Sonne abbekommen. Wahrscheinlich gibts irgendwann den berühmtberüchtigten Knall, und alles spriesst auf Kommando los.....
Ganz herzliche Grüsse!

PS: Jeder von uns ist so, wie er ist. Man soll und darf sich nicht verbiegen. Die beiden Menschen, deren Aussagen dich so in Gedanken versetzen, wissen dich als Persönlichkeit micht Sicherheit sehr zu schätzen. War vielleicht ein wenig unbedacht?

Lutz hat gesagt…

Helma, Du hast zu viel Zeit zum Grübeln. Lass erstmal den Frühling Einzug halten und du hopst wieder wie ein junges Reh durch die Gegend. Oder wie auch immer das Tier mit dem Rüssel heißt. :-)

Ja, der Schnee ist hier deutlich mehr als in den meisten der letzten Jahre - gewesen. Keine Kunst - lag doch da kaum bis teilweise gar kein Schnee. Aber letzten Sonntag, noch vor dem Tauwetter, das ab Montag langsam einsetzte, habe ich mein Auto ausgegraben. Das darf man ruhig wörtlich nehmen. Auf dem Auto lagen ca. 30 bis 40 cm Schnee. Und auf der Fahrerseite hatte der Winterdienst ein vielleicht 60-70 cm hohes Wändchen aufgetürmt. Ganz unten war Eis. Da habe ich mir eine Schaufel geborgt und echt eine ganze Weile gegraben und den Schnee weggeräumt.

Allerdings habe ich da schon ganz andere Zeiten und vor allem andere Verhältnisse durchgemacht. Ich war während meiner Armeezeit in Marienberg/Erzgebirge. Der Winter 1987/88 war ziemlich heftig, aber die Gegend ist sowieso der angeblich kälteste bewohnte Ort in Deutschland (kälteste Nacht dieses Jahr: 15.02.2021: -28 Grad). Und im Winter 87/88 fiel echt viel Schnee. Die Straße vorm Bataillon musste immer vom Schnee geräumt sein, tags wie nachts. Da kam es dann häufiger vor, dass man nachts geweckt wurde, um Schnee zu schippen. "Selbstverständlich" wurde diese Zeit nicht angerechnet, man musste früh 6 Uhr wie alle anderen zum Frühsport raus und der Tag lief seinen normalem Gang. Man sei ja schließlich nicht auf der "Fritz Heckert", wie damals ein geflügelter Satz bei Armeevorgesetzten lautete ("die Fritz Heckert" war ein Kreuzfahrtschiff der DDR).

Jedenfalls ... Wir haben immer wieder Schnee geschippt. Und es fiel immer mehr. Und noch mehr. Wir haben es immer auf die freien Stellen zwischen die beiden sich gegenüberliegenden Unterkunfts-Blöcke geschippt. Und der Schneewall wurde immer höher. Trotz des Gewichts des ganzen Schnees, der das Ganze ja auch immer etwas zusammendrückt. Am Ende war der Wall 2 Meter hoch. Seitdem kann mich kein Schnee mehr erschrecken. Hier im Flachland sowieso nicht.

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Danke Clara, ich hoffe und wünsche das wirklich auch. Deine b-Mischung passt schon super und würde mir auch völlig genügen ;)

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Ach Finchen, ich wär mit einem Zimmerchen mehr schon glücklich: Dann hätten wir ein Arbeitszimmer und wenn doch mal beide daheim bleiben, dann störts keinen, weil man sich immer noch auf zwei Räume aufteilen kann. Und eigentlich hatten wir da auch gute Pläne. An denen der Mann mittlerweile aber wieder zweifelt (was mir völlig klar war, dass das so kommt). Sie bedeuten sicherlich auch einen großen Schritt, diesmal für ihn, aber hey.. Ich hab das auch gemacht und es hat sich gezeigt, dass das geht. Wenn man will. Und noch sind die Wohnungen "anderswo" deutlich günstiger, trotzdem wesentlich größer - wenn man nicht zu lange wartet.
Brettspiele spielen wir nicht mehr, seit er mir zweimal im Scrabble unterlag :D
Mensch-ärger-dich-nicht macht ihm zu zweit keinen Spaß und auf Backgammon hat er auch keine Lust.
Ich hatte ihm dann mal Kartenspielen vorgeschlagen, hat er aber auch keine Lust - und inzwischen hab ich Canasta verlernt :(
Eigentlich muss ich auch immer in mich reinlachen, wenn er mir vorwirft, ich würde nur am iPad hängen: Er kommt heim, Schluffihosen an, rauf aufs Sofa, iPad an :D
Mein Papa kann übrigens auch nicht verlieren. Drei Kegel hatte er im Mensch-ärger-dich-nicht im Haus, der letzte stand mit einem Punkt vorm Ziel. Er rechnete der Mama siegessicher vor, sie müsse jetzt drei Sechser und einen Fünfer würfeln, um ihn da noch rauszukegeln. Was soll ich sagen... Sie würfelte drei Sechser und einen Fünfer - und kaum hatte sie ausgewürfelt, packte er das Brett und schmiss es in die Ecke. Die letzten Kegel haben sie Jahre später wiedergefunden, als sie aus dem Haus auszogen und die Schrankwand abbauten :D Bis heute spielt er mit ihr nicht mehr :D

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Liebe Frau Hummel, mir geht es da wirklich genauso: Geht es mit uns - warum auch immer - in die Brüche, werde ich mit keinem anderen Menschen mehr zusammenleben.
Allerdings wär ich nicht weit weg von der Zivilisation, weil ich ein Angsthase bin :) Ich fühl mich unwohl allein irgendwo in der Prärie, weil ich Angst davor hätte, dass mir jemand schaden würde. Am allerliebsten wär mir irgendwas mit Altbau, hohen schmalen Fenstern und vor allem Holzfußboden. Da ginge mir das Herz auf :)
Bei uns hier geht es im Moment eher darum, dass wir nicht beide zur selben Zeit Home Office machen können. Wir haben den Platz nicht dafür, und beide im selben Raum geht auch nicht, wegen dem Telefonieren. Er hat von morgens bis abends irgendwelche Telefonmeetings und ich führe am Tag etliche Telefonate zum Abstimmen mit Chef und Kollegen.
Die Aussage in L war schon nicht unbedacht - aber ich empfand sie auch als nachvollziehbar. Immerhin hatte ich meinen Jungen meine Wohnung überlassen, und zwischenzeitlich haben sie sich beide auch so darin eingerichtet. Da ist "auf Dauer" für einen Dritten kein Platz, das ist normal. Aber in der Auseinandersetzung mit dem Mann summierte sich dieses Gefühl auf: dass nirgendwo wirklich Platz für mich ist. Und ja, unbedachte Äußerungen... Meine Freundin hat mal vor Jahren gesagt, dass der Mann sich der Kraft seiner Worte nicht bewusst sei. Da ist schon was dran.
Und erschwerend kommt da hinzu, dass meine Haut sehr dünn ist, wenn es darum geht, jemandem zur Last zu fallen. Sobald ich das Gefühl auch nur ansatzweise bekomme, ziehe ich mich sofort zurück. Wie eine Schnecke, die angestupst wird.. Eine nicht ganz einfache Kombi ;)

Hinsichtlich der Natur freu ich mich schon wahnsinnig auf den Frühling. Ich hab soviele Ideen, was ich alles in Töpfe pflanzen will, dass es dem Mann schon Angst wird :)

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Na ja, Lutz, das hat weniger mit Grübeln zu tun. Ich reagiere auf Worte, auf Äußerungen - auf Schwingungen, und das meist sofort, auch wenn man mir das nicht sofort ansieht bzw. ich auch nicht immer sofort darauf antworte. Da spielt die Jahreszeit keine Rolle ;)

Ja das stimmt, die letzten Jahre gab es kaum bis gar keinen Schnee. Mein Ältester hatte letzten Samstag auch sein Auto ausgegraben, auch im wahrsten Sinne des Wortes - aber aus der Parklücke kam er trotzdem (wie auch der Jüngste) nur mit Hilfe von Passanten raus. In unserer Straße wurde nicht mal geschoben (was man ja hätte zur Seite schaufeln können). Als er dann vom Einkauf zurückkam, musste er mehrmals Anlauf nehmen, um in die Parklücke wieder reinzukommen (leider die einzige, die noch frei war, das ist allgemein immer ein Problem bei uns, vor allem, seitdem immer mehr Firmenfahrzeuge in der Straße parken). Dabei ist ihm dann die Batterie eingeknickt. Der Jüngste war noch bis nachts 2 Uhr im Dienst, das Auto konnte so aber auch nicht stehenbleiben. Glücklicherweise kam wieder jemand vorbei und half ihm, das Auto wenigstens in die Parklücke zu schieben. Und Sonntag kam dann der Vater mitm Starthilfekabel ;)

Ja, es hat auch schon ganz andere Zeiten gegeben - meintest Du wirklich 87/88 oder eher 78/79? Da war bei uns im Norden oben wahnsinnig viel Schnee, die Insel abgekappt vom Festland. Und was ganz schlimm war: dass man erst beim Abtauen eingeschneite Autos fand, wo die Passanten noch drin saßen :( Wie schlimm muss das sein, das Gefühl, Du kommst nicht mehr weg, nicht mehr raus - und Hilfe kommt nicht? Dass Du dort verhungerst, verdurstest, erfrierst?
Ich war damals noch ein Kind und nur begeistert vom Rodeln und so. Was das für die Erwachsenen bedeutet hat, war mir gar nicht klar.

Schnee und Eis auf der Straße ist trotzdem nichts für mich. Auch wenn ich bei meiner letzten Fahrt im Januar feststellen konnte, dass meine Winterreifen ganz offensichtlich nicht die schlechtesten sind ;)

Grit hat gesagt…

Hallo Helma,
der Schnee ist nun fast weggeschmolzen und der Frühling naht, die ersten Schneeglöckchen im Garten schauen schon hervor. Hier im ländlichen Bereich gibt es viele Wohnungen, die nur auf einen neuen Mieter warten aber leider ist das keine Großstadt, wo man gewisse Vorzüge genießen kann ob verkehrstechnisch oder im kulturellen Bereich. Hier muss man erstmal ein Stückchen mit dem Auto fahren, dafür gibts Natur pur. :)
Ein schönes Wochenende, genießen wir die angekündigten, frühlingshaften Temperaturen.
Herzliche Grüße, Grit.

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Liebe Grit, die Schneeschmelze scheint auch in L angekommen zu sein ;)
Ich war ein wenig irritiert, als der Chef heute (!) meinte, seine Tochter habe die Oma im Heim nicht besucht, weil sie aufgrund des Schnees nicht aus der Parklücke käme.
Aber meine Kollegin versicherte mir, dass Straßen und weitestgehend auch die Wiesen wieder frei sind. Nur da, wo ordentlich aufgeschoben worden war, das liegt freilich noch.
Aber in unserer Straße wurde ja nix geschoben, von daher... Und bis ich fahre, sinds ja auch nochmal paar Tage hin - bis dahin werde ich doch freie Fahrt und schneefreie Stellplätze erhaschen können :D

Lutz hat gesagt…

Okay, dann jetzt mal im Ernst. Das wird ja schon richtig sein, was Du sagst. Aber ich habe ein bisschen das Gefühl, dass Du Dich da in etwas hineinsteigerst, was da so gar nicht drinsteckt. Und, Ja: Es gibt auch in funktionierenden Beziehungen manchmal unterschiedliche Meinungen. Manchmal kommt man auch wirklich nicht überein. Passiert. Dann muss man es dennoch nicht ganz oben anhängen. Dat tut nich not.

Vielleicht hilft es ja weiter, wenn man sich über die Thematik erstmal nur perspektisch unterhält. Dann könnten sich die Standpunkte eventuell etwas entspannen und man nimmt dennoch eine längerfristige Entwicklung in den Blick und hat so ein Ziel.

Naja, ich weiß noch, wann ich bei der Fahne war. So ein Wetter ist dort oben ja auch nichts völlig Außergewöhnliches. Die haben dort quasi eine eigene Klimazone. ;-) Der Winter davor soll angeblich noch heftiger gewesen sein. Aber da war ich ja nicht dort.

Dies und Jenes hat gesagt…

*Ein Schmunzeln ging mir gerade über mein Gesicht als ich Deinen Post las. Der Wunsch nach einem Rückzugsort für ich ganz alleine ist immens - vielleicht wirds wieder wenn wir reisen dürfen und alles wieder freier wird und ich endlich meine kleine Reise für mich machen kann, nachdem Corona mir dies jetzt 2 x verkackt hat. Weil es ja verboten ist ans Meer zu fahren und dort zu übernachten und nur so einen Tag geht nicht wegen zu weit.

Ein Rückzugsort im kleinen Reihenhäuschen hab auch ich nicht sind ja alle zu Hause zwangsweise außer mir die systemrelevant arbeiten geht.

Ist alles eben herausfordernd und schwer mit den Bedürfnissen den eigenen und denen des bzw. der anderen.

Jetzt werd ich mich ins Auto setzen und nach Fotomotiven suchen. Ja es hat sich gefestigt. Der Wunsch die Fotografie in mein Leben zu integrieren.

Geduld haben sagt jetzt die Falsche aber ich denke wir kriegen das hin bis es wieder so weit ist.
LG
Ursula