Dienstag, 29. Oktober 2013

Ich bin einfach zu alt für Achterbahnfahrten.

Na ja... jedenfalls für die emotionalen Achterbahnfahrten. Täglich gehts irgendwie rauf und runter - und das mindestens dreimal - da muss man doch irgendwie auch matschig im Kopf werden.
Ich bin krank, verdammt, der Kaffee schmeckt nicht, die Gummibärchen will der Magen nicht, ich klinge immer noch wie eine asthmatische 95jährige auf ihrem letzten Pfeifchen und wenn ich mich im Spiegel seh, weiß ich, dass ich mich zu Halloween gar nicht erst verkleiden muss.

Der eine redet von Schwimmen und Sauna an den nun bevorstehenden freien Tagen dank Reformations- und Brückentag - ha ha. Aber gut, fairerweise muss man sagen: Er hat mich die Tage noch nicht gesehen, meist nur gelesen und von Telefonaten nur die Hälfte verstanden.
Der andere sagt: "Eigentlich gehörst du ja ins Bett, aber wenn du wegfahren kannst, kannst du auch arbeiten kommen."
Die Dritten, also meine Söhne, sagen: "Mutsch, arbeite nicht so lange, du bist krank und solltest dich ausruhen" und wenn ich dann 18 Uhr heimkomm, sieht das Jungenzimmer aus, als wäre Sturmtief Christian exakt durch deren Zimmer gekreuzt (OK, geschenkt, gegen sowas bin ich inzwischen immun geworden, da hilft mir gerne auch das "ich mach jetzt ganz gepflegt die Tür zu"-Mantra), in der Küche steht immer noch das Geschirr von gestern Abend, Abendessen ist nicht vorbereitet und überhaupt. Aber wie soll das auch gehen: Junior I hatte Erklärungen: den halben Tag auf dem Amt verbracht, beim Vater Unterlagen abgeholt, zwei Stunden gearbeitet und nach 5 Tagen endlich mal die Sommerreifen aus dem Auto direkt in den Keller geladen. Junior II hatte auch Erklärungen: Bis 3 Uhr Unterricht gehabt, 4 Uhr zu Hause gewesen und 7 Uhr wollte er zu seinem 1,5 Stunden-Job. Bin ICH froh, dass ich den ganzen Tag nur Daumen gedreht und rumgelümmelt hab!

Am Samstag noch hatten die gelben Seiten den Jungen geschrieben: "Kümmert euch um eure Mum, die braucht euch jetzt." Hatten sie auch gemacht. Einen Tee gekocht, den Einkauf aus dem Auto in die Wohnung getragen und die Treppenstufe gewischt. Bloß gut, dass Junior II in 10 Tagen 18 Jahre wird - nicht dass man mich sonst noch wegen Kinderarbeit verklagen könnte!

Ich hätte nicht sauer sein sollen, ich hätte Verständnis haben sollen, dass man auf der Playstation ein bisschen Alltag abreagieren musste - und vor allem hatte ich dankbar zu sein, dass man ja schließlich auch etwas für mich getan hatte. Ich kleinliche Zigge!
Ich war auch nicht mal sauer - ich war enttäuscht. Ich hatte kein Verständnis für die kack Playstation und ja, ich bin dankbar, dass sie etwas für mich tun, aber ich wäre auch nicht böse, wenn ein solches Ereignis nicht nur aller 3 - 4 Wochen und auch nicht erst nach dreimaliger Erinnerung auftritt. Also habe ich selber Ordnung in meiner Küche geschafft, die Wäsche gewaschen, Abendessen zubereitet und nur ein ganz klein mimi bisschen Frust abgelassen, als ich die Terrassentür aufriss, um die getrocknete Wäsche reinzuholen. Dass mir dabei auch noch der Pflanzentopf mit meinen Orangenkernzöglingen zerbrach, empfinde ich als nicht so schlimm. Lieber der Topf im Arsch als die Scheibe der Terrassentür.
Oder bin ich doch eine Zigge? Ja, vermutlich schon. Ich will immer zuviel, ich merks grad selber.
Wenn ich also jetzt die frisch aufgetragene Haarfarbe wieder ausspüle, sollte ich bestenfalls mein Hirn gleich mitwaschen.
Isch 'abe fertisch für heut.
Ach nee. Da ist noch ein Korb Bügelwäsche.
Aber was soll ich Euch erzählen. Ihr kennt sowas alle selber. Außer die, die ihren Kindern schon beizeiten beigebracht haben, wo die Hausregeln hängen.

Alternativen muss man versuchen!

Ja man kann ja schließlich nich ne ganze Woche von Hühnersuppe & Co. leben, oder? Datt is doch kein Leben nich?
Und wie man sieht - die ersten Grabbelfinger haben sich schon die Erst-Zugriffsrechte gesichert... Huch.. das sind ja meine Finger ;)



Ich habe es durch Dich gelernt.


"Ein Freund ist der, 
der alles von Dir weiß und Dich trotzdem mag."


Durch Dich habe ich gelernt, dass...

...Du nicht alles wissen musst, das ich in meinem Leben gesehen habe.
...ich Dir einfach nur zuhören kann, Dich einfach nur reden lassen kann, ohne es zu kommentieren.
...Du Dich immer wieder zurückziehen musst, um zu Dir zurückkommen zu können.
...der Kontaktabriss nichts mit mir zu tun hat, sondern nur Dich selber schützt.
...Du Dinge für Dich tun musst, damit Du weißt und fühlst, wer Du bist, auch da, wo Du Dir fremd bist.

Und ich weiß, dass ich Dir hinterherschau, wenn Du gehst, dass ich mich entspannt auf den sonnengewärmten Stufen niederlass, den Kopf in die Hände stütze, dem Marienkäfer lächelnd hinterherschau und warte, bis Du wiederkommst.
Und dann steh ich auf und umarm Dich ganz doll. Einfach so. Und weil mir Tee aktuell zu den Ohren rauskommt, gibt es einfach einen leckeren Milchkaffee. Natürlisch. Watt sonst.

Montag, 28. Oktober 2013

Was knistert denn hier so komisch?

Na das Essen in der Pfanne - es kokelt sich zurecht!
Schon wieder... Und warum? Weil ich mich selbst ins Land der Tagträume befördert habe. Tatsache, ich kann das von einem Fingerschnipp auf den anderen - hupps, da bin ich weg.
Irgendwo im nirgendwo und doch ganz hier, hach ja.
Sprechen kann ich zwar mittlerweile fast gar nicht mehr, aber beim Träumen muss man ja auch nicht reden :)
Auch wenns langweilig wird: Es ist die Musik, die mich hochhebt. Immer. Im Grunde immer verschieden und dennoch auf gewisse Weise immer gleich, weil melodisch.

Manchmal hab ich das Gefühl, ich muss nur die Augen schließen und die Arme ausbreiten und nur ganz in mich selbst hineinhören. Am besten gelingt mir das, wenn ich die Ohren mit Musik zugestöpselt habe. Dann bin ich so auf mich und den Moment konzentriert, dass ich nichts anderes um mich herum wahrnehme. Nichts anderes mehr sehen, nichts anderes mehr hören, jedoch ich schmecke, ich atme umso intensiver. Der Geruch nach frischem Laub, nach Kaffee von irgendwoher, nach dem Parfüm anderer Menschen... An manchen Tagen kann man den Regen schmecken, bevor er kommt. An manchen Tagen kann man die Schneeflocken schmecken, bevor sie fallen. An manchen Tagen kann man sich ganz wunderbar leicht fühlen, auch wenn das reale Leben genau das gerade nicht hergibt.
Hinter meinen geschlossenen Augen, da kann ich alles sehen, fühlen, spüren, was ich möchte, da kann ich sein, wo immer ich sein möchte, da kann ich leben, wie immer ich leben möchte.

Nein, ich möchte nicht mein ganzes Leben lang nur träumen und sehnen und am Ende feststellen, dass sich nichts von all dem erfüllt hat. Ich muss aufpassen, dass ich nicht aufhöre, an meinen Träumen zu bauen.

Und doch macht es mich unglaublich reich, wenn ich jetzt und hier die Augen schließ und die Arme ausbreite - und ganz bei mir selbst ankomme. So kleine Momente geben mir so viel, um immer wieder aufzustehen und weiterzumachen. Nicht umkehren. Immer weitergehen.
Das ist so wie auf einer Sommerwiese ausstrecken, einen Grashalm in den Mund nehmen und die Arme unter dem Kopf verschränken. Ganz gleich, ob es draußen stürmt und regnet. Da darf auch schon mal das Essen anbrennen. Who cares?

Sonntag, 27. Oktober 2013

Jetzt mach ich mich naggisch!


...aber nur musikalisch - muharharhar! Oder habt Ihr allen Ernstes gedacht - ich würde?!

...ich hab ja jetzt, weil mich der Husten nicht zur Ruhe und somit nicht in den Schlaf kommen lässt, ein bisschen in youtube herumgesurft und bin dann glatt über die ollen Kamellen gestolpert, bei denen ich mich wieder auf dem Fußboden liegen seh in meinem damaligen kleinen Zimmer, die Hand verzweifelt um die Radioantenne geklammert, weil dann der Empfang von RTL Musikduell etwas besser wurde. Ja und dann wurde via Kassette alles mitgeschnitten, das irgendwie ging, egal, ob mit Rauschen oder ohne; selbst Totalausfälle wurden hingenommen und akzeptiert, wenns nicht den ganzen Titel lang so ging.
Oh man... waren DAS noch Zeiten. Und den Bolero-Titel hab ich echt geliebt, den hab ich - Rauschen hin oder her - rauf und runter gehört, bis zum Erbrechen. Die erste große Liebe hatte ich grad unglücklich hinter mich gebracht, aber noch nicht überwunden und nicht losgelassen, nee, da wurde gesehnt, getrauert, gewünscht, was das Zeug hielt, und die Musik unterstützte jede Regung. 
Hach ja. In gewisser Weise bin ich also... bis heute immer noch süße fünfzehn Jahre alt :) Nicht weil mir der Titel immer noch so gut gefällt. Nee. Sondern weil Musik heut immer noch so auf mich wirkt.

Fast nicht rausgekommen

...bin ich an diesem Wochenende aus meinen.. äh.. Wohlfühlsachen. OK OK, die Flanellhosen sind nicht meine, aber... na ja... wenn der Mann schon nicht da ist, möcht ich wenigstens seine Sachen tragen. Oder besser: ein paar seiner Sachen. Seine Flanellhosen eben. Oder sein Oberhemd, wenn ich bei ihm bin. Oder so.
Als ich Freitag Abend nach Hause kehrte, leicht frustriert über die höher ausgefallene Werkstattrechnung und ermüdet vom Telefonat mit dem Ex-Mann (ein sehr einseitiges Telefonat, wenn man bedenkt, dass der die ganze Zeit redete und ich ihn irgendwann unterbrach: "Ich hab verstanden, worums geht, ich muss jetzt aber weiterarbeiten.") und dem Gedanken, dass ich mittags noch recht euphorisch unterwegs war, da verschob ich nicht nur den obligatorischen Einkauf vor dem Wochenende, sondern drückte den Jungens auch etwas Geld in die Hand: "Döner schmeckt euch doch noch, oder?" und dann begab ich mich aufs Kanapee und ließ alle fünfe grade sein. Nichts hören, nichts sehen und vor allem nichts tun wollen - das war schließlich mein Credo für dieses Wochenende. Bisschen bloggen vielleicht, bisschen Musik in den Ohren - nur so konnte ich diese Woche noch ausklingen lassen und meine Gedanken weglenken vom Alltag und hinlenken auf Dinge, die ich mag, die ich liebe und die einfach schön sind.
Bisschen positiver Input im do-it-yourself-Verfahren.
Als ich Samstagmorgen nach einer unruhigen, durchschwitzten Nacht aus dem Schlaf geklingelt wurde, meinten die gelben Seiten: "Oh je, du klingst ja gar nicht gut." Mein Hals war gefühlt auf das doppelte angeschwollen, wollte nix mehr reinlassen, meine Stimme ähnelte der der schwarzen Grobschnäbel draußen in den Bäumen und ich fühlte mich schlapp, als hätte ich wie Dornröschen mindestens hundert Jahre geschlafen und sollte zum ersten Mal wieder meine Beine benutzen.
Booaarrr nee, nicht schon wieder! Nicht schon wieder ich, datt gibbet doch nich, hat da etwa wer ne Voodoo-Puppe mit dem Namen Helma zu Hause? Los, zeig Dich, Kanaille!
Den Einkauf musste ich aber erledigen, führte kein Weg drumrum, immerhin war der Kühlschrank leer und noch einen weiteren Tag würden meine beiden Siebenköpfigen heimisch nicht überstehen.
Dann sank ich wieder aufs Linnen und stand auch bis heut Nachmittag nicht mehr auf. Hach, ich liebe sie, diese Schlabberhosen und den Strickpulli dazu. Passt eins nix zum anderen, mir aber schietegal, ich fühl mich sauwohl darin und nur das zählt. (Sicher ist auch: Wenn ich das nächste Mal die gelben Seiten besuche, vergesse ich das Flanellwunder natürlich zu Hause.)
Aber Mensch... das Wetter... so ein wunderbares Oktoberwetter... Wenn Montag wieder der Arbeitsalltag begann, würde ich davon auch bloß nix mehr mitbekommen. Und ich brauchte es unbedingt, dieses Gefühl des milden streichelzarten Windes, den Geruch nach goldenem Laub und ich kann da immer noch mit der Begeisterung eines Kindes da durchrascheln. Also los, aufraffen, die Wohlfühlbuxen eintauschen gegen Rock und Stiefel, Jeansjacke drüber, jaaaauuuuu - das war einfach nur schöööön!! Der See vor meiner Haustür war natürlich auch entsprechend überlaufen, aber einen freien Platz gabs dann doch noch für mich und wenigstens ein Milchkäffchen passte auch in meinen geschundenen Magen. Eigentlich ein Zeichen der Gesundung!
Und weil ich ja dank der Schmerzattacke schon genug Chemie einnehmen soll, begegnete ich meiner Erkältung und dem quälenden Husten mit Hausmittelchen: Trank tapfer den igitt-süßen Sirup, in den kleingeschnittene Quitten eingelegt waren, nahm tapfer den XXL-igitt-süßen Teelöffel Honig, trank begeistert meine neu entdeckte Teesorte "Gingko-Citronengras" und während ich fast ausschließlich im Dämmerschlaf lag, schwitzte ich mir alle möglichen Viren oder Bakterien oder was für Zeugs auch immer aus den Rippen.
Gottlob ist die kommende Woche dank Feiertag und Brückentag nur halb so lang. Wenn ich also schon arbeitgeberfreundlich (nämlich am Wochenende) krank werde, dann will ich wenigstens arbeitnehmerfreundlich (nämlich nur halb soviel) arbeiten.
Und nur ein ganz klein wenig.. äh... ja... Wehmut? kam bei mir auf, als ich feststellte, dass mir beim Husten wieder die Lunge zu schmerzen begann (kenn ich mich auch mit aus, ja, ich weiß, ich bin ein Wrack) und ich mich ebenso spontan an ein Buch erinnerte, in dem niedergeschrieben steht, was Krankheiten eigentlich symbolisieren. Ich hab zwar nur.. wartet, lasst mich kurz gucken... drei Buchreihen, war aber dennoch zu faul, das richtige rauszusuchen und schlug lieber Miss Google auf. Und was die mir dort erzählte, machte mich für einen Moment dann doch... irgendwie still.

Da die Lunge für das Aufnehmen des Atems (Odem) wichtig ist, das Leben mit Leichtigkeit fließen zu lassen und die Luft aufzunehmen und ebenso leicht wieder abzugeben. Dieser Mensch hat das Gefühl, nicht hier sein zu dürfen. Er ist verzweifelt, weil emotionale Wunden nicht heilen dürfen. Auch die Kommunikation mit dem Außen findet nicht richtig statt. Das innerste nach Außen geben (Sprechen), damit man verstanden wird. Angst mit Worten jemand zu verletzen. (Quelle: http://www.seelenlichter.eu/krankheit%20ursache.htm)

Weil es einfach passt - wie der Arsch auf den Eimer.
Inzwischen habe ich aber einen Schokoladenkeks gegessen, einen lecker Tee getrunken und fühle mich besser. Die wehmütige oder wie auch immer Stimmung ist wieder verflogen und hat der Hoffnung auf bessere Zeiten wieder Platz gemacht. Ich bin doch ich, die geborene Optimistin, ich weiß, dass am Ende alles gut wird. Mitgenommen aber habe ich aus dem Gelesenen den Sinn des Geschriebenen. Ich hoffe nur, dass ich auch was draus machen kann - aber auch da bin ich doch ganz zuversichtlich.

Freitag, 25. Oktober 2013

Melancholy Sky


Man sagt, der Herbst macht melancholisch.
Man sagt, der Herbst ist melancholisch.

Herbst... verbinde ich vor allem mit diesen Dingen...

kalte Hände um ein Glas heiße Schokolade gelegt
Strickmützen
rosa Wangen
goldene Morgen- und Abendsonne
heißer süßer würziger Tee
erste Pfefferkuchen
Blätterrascheln
streichelzarter Wind auf der Haut und in den Haaren
Kastanien sammeln
Stricksocken
Strickjacken
sternenklare, kalte Nächte, die durch das Licht der Kerzen beleuchtet werden
sanfte, melodische Töne, deren Vibes durch mich hindurchgehen, wenn ich mich auf dem Boden ausstreck..

Ja ich weiß, das kann man alles auch im Frühling, Winter, Sommer haben.
Jedoch nur im Herbst bekommen sie ihre einzigartige Intensität.
Oh Gott, ich liebe es...

„Whatever can go wrong will go wrong.“

An dieses Murphy'sche Gesetz hätt ich ja beinah wieder geglaubt - nach den letzten Wochen, wo sich irgendwie alles zusammenballte und mich in dieser nicht unbekannten Kraft fast wieder überrollt hätte.
Was natürlich so nicht ganz passierte, also ich meine, so bisschen was halte ich schon aus und auch dagegen, wenn man mal von gelegentlichen.. äh.. mentalen.. äh.. Einbrüchen absieht. Na ja, immer stark sein kann man ja auch nicht und außerdem halte ich es sowieso nicht für eine Schwäche, wenn man sich mal so richtig ausflennt (natürlich allein zu Haus in besagtes Kissen und so) oder vielleicht ab und an doch mal so ein ganz mimi-klitzekleines bisschen jammert. Nicht erlaubt? Na zumindest wurde mir das in der Kindheit mit auf den Weg gegeben: "Es wird nicht gejammert und es wird nicht gebettelt." Es mutet irgendwie ein bisschen paradox an, dass übrigens mein Vater mich das lehrte,  meine Mutter aber diejenige war und ist, die diesen Satz lebt.

Jedenfalls, was ich eigentlich erzählen will... Heute war so ein Tag, der diese Murphy'sche Kette unterbrach - und wo ich daran denken musste, wie einfach es doch im Grunde ist oder sein kann, Menschen wieder.. äh.. glücklich zu machen. Na gut, glücklich ist vielleicht auch gleich wieder übertrieben. Sagen wir: zufrieden. Aber gut zufrieden. Und danach sahs heut Morgen noch nicht mal unbedingt aus.
Vor zwei Wochen hatte ich ja meine neue Winterbereifung bestellt und bei der Aushandlung des Termins gesagt bekommen, dass auch die Hauptuntersuchung fällig wäre.
Als ich darauf hinwies, dass sich meine Zulassung unauffindbar verlegt hätte, wurde mir gesagt: "Is nich schlimm, wir haben ja Ihr Auto im System."
Heute Morgen nun, bei pünktlicher Abgabe meines kleinen Blauen Stirnrunzeln auf der Werkstattseite: "Wo issn Ihre Zulassung?"
Ich: "Immer noch nich wieder da."
Werkstatt: "Na aber die brauchen wir doch, der TÜV muss doch seinen Stempel reinsetzen."
Kopfkratzen meinerseits. Kurzes Abwägen der Situation meinerseits. Fixes Überschlagen meiner terminlichen und organisatorischen Möglichkeiten. Nach an Sensation grenzender rasanter Abwicklung all der Gedankengänge Entschluss nach geschätzten vierzehn Sekunden: "Okay, dann machen wir den TÜV jetzt nicht, vier Wochen drüber darf ich und ich guck in der Zwischenzeit, ob sich dieses Teil wieder anfindet. Irgendwo musse ja sein." (Oder eben halt ne neue beantragen muss, aber das behielt ich dann doch für mich. Macht ja sonst nicht einen so guten Eindruck :))
Werkstatt reagierte ebenso flink: "Ach wissense was, wir reden mit dem Sachverständigen, der macht die HU bestimmt auch so und Sie müssen sich dann später nur noch mal den Stempel abholen."
Gugge an. Geht irgendwie alles, wenn sie Geld von einem wollen.

Nun wohne ich in A, arbeite in B und das Verwaltungsamt, das für mich zuständig ist, sitzt in C - macht summa summarum einen Radius von schätzungsweise hundert Kilometern. Wenn nicht mehr. Darauf hatte ich mindestens ebenso wenig Lust wie auf die Wartezeiten, die man in solchen Institutionen gerne zubringt.
Es wird ja allerorten immer auf den (deutschen) Verwaltungsapparat geschimpft und vor allem auch über deren Aktionen, die oftmals nicht wirklich nachvollziehbar sind. So wie die ständige Neubildung oder Neuaufteilung von (Land-) Kreisen. In meinem ganz speziellen Falle aber kam mir DAS gerade genau richtig: Nach Zusammenlegung der beiden benachbarten Kreise von A/C und B muss ich jetzt nicht mehr nach C, sondern kann alles in B erledigen. In der Mittagspause. Mensch, war das genial. Noch genialer aber war die Unkompliziertheit: Ein Telefonanruf: "Sagen Sie mir mal das Kennzeichen? Geburtsdatum?" Kurzes Klicken auf der anderen Seite: "Ah ich sehe, Sie haben noch TÜV bis 31. Wenn Sie sich beeilen, brauchen Sie nur Ihren Personalausweis vorlegen und eine eidesstattliche Erklärung abgeben, das Formular gibts hier bei uns, und dann bekommen Sie Ihre neue Zulassung."
Ich wollte wirklich nicht glauben, dass es so einfach gehen kann. Denn einfach geht einfach nicht - bei unserem bürokratischen Verwaltungsapparat. Also habe ich nicht viel gefragt, einfach meine Geldbörse geschnappt, den Ausweis dazu und tauchte so kurz vor 12 Uhr (danach sind sie nämlich nicht mehr da, klar, Freitag!, und in Wochenendstimmung jemanden zu etwas zu überreden fällt dann deutlich leichter.. Wie berechnend ich doch sein kann *hä hä*) in dieser Institution auf. Wo früher noch eine Kasse war, hängt auch nur noch das Schild "KASSE" und statt der drei Damen früher gibts da jetzt nur noch einen Automaten. Blöd für die Arbeitslosenzahlen - gut für mich. Der ganze Akt hat inklusive Warten bis zum Aufruf etwa zwanzig Minuten gedauert (wäre so mancher froh, was? Zwanzig Minuten für einen Akt.. aber ok, lassen wir das) -und weil wirklich alle Damen inklusive der für die Beglaubigung meiner (ich sags noch mal) eidesstattlichen Erklärung, dass ich die Zulassung schon ca. 7 Monate erst seit 4 Tagen vermisse, so nett waren, alles wie am Schnürchen lief und überhaupt, schien für mich trotz der 43 Euro mit einem Mal die Sonne.
Hach, das Leben kann soooo einfach sein! Teuer, aber einfach.

Auf eins können wir aber wetten: Die "alte" Zulassung findet sich garantiert am Wochenende wieder an. So ist das immer. Zwar ist das ein anderes Gesetz und nicht das von Murphy, aber wie man was nennt, ist am Ende ja auch im Grunde völlig wurscht. S Ergebnis zählt.

....bloß gut übrigens, dass das Wochenende schon anklopft

...denn angesichts der Uhrzeit und des quälenden Schmerzes im Körper weiß ich jetzt schon, was an den beiden freien Tagen passieren wird:
Relaxen pur - was sonst? Mit allem Drum & Dran - YEAH!

Quelle unbekannt, na ja, whatsapp halt, nich wahr?
Bin ich froh, dass ich dieses Tool hab. Und Leute, die an mich denken und
Fotos von mir schicken, die ich noch nicht mal selber kenne ;)
..heute Abend hab ich meine Mum angerufen. Sie hatte heute ihren großen Arzttermin und hats nun schwarz auf weiß: Ursache allen Übels bei ihr ist eine Autoimmunerkrankung. So wie ich es verstanden habe, hat sich ihr Körper gegen sich selbst gewehrt. Nun muss sie sich selber irgendwas spritzen, muss verschiedene Tabletten nehmen und in vier Wochen wird geschaut, ob Besserung in Sicht ist. Denn das Gute ist: Es ist behandelbar - und es ist heilbar. Nur die Ursache, woher nun diese Erkrankung gekommen ist, das weiß man nicht und wird man vielleicht auch nicht (mehr) herausfinden.
Memo an mich selbst an dieser Stelle: Sorgsamer mit sich selbst umgehen kann wohl nicht schaden. Dagegen hilft nämlich auch keine Pille der Welt... Darum leg ich mich jetzt auch ins Bett und versuch noch ein wenig Schlaf. Kann nämlich auch nie schaden.

Colours

...I'm seeing colours flowing through my mind... colours...

(aus "Colours" von Graffiti6) Leider gibt es bei youtube diesen Song nur als Live-Version zu haben. Was nichts Schlechtes sein muss - jedoch geht genau diese wunderbare Melodie verloren, die nach dem Refrain einsetzt. Auch bei vimeo is nix zu wollen. Äh, zu holen. Ich selber hatte mir diesen Song bei iTunes mit eingekauft, vor zwei Tagen, seither hör ich beide rauf und runter.
...und den zuletzt vorgestellten gibts auch auf halb-französisch - eine sehr, sehr schöne Mischung, wie ich finde...
Graffiti6 feat. Liza Manili


Und bei diesem hier...
Als ich gestern Abend heimfuhr, in der wunderbaren Abendsonne, da hörte ich dieser Melodie zu.. eben diese Melodie nach dem Refrain.. und ich sah mich irgendwo.. Irgendwo ganz weit weg, in der Abendsonne, aber dort war es warm. Ich war barfuss am Strand, ich trug lange, zarte Holzketten und einen langen bunten Flatterrock. Meine Haut war wieder zartbraun und aus den Haaren rieselte mir der Sand. In der Hand hielt ich die wundervollen Muscheln und mit der anderen aß ich den gegrillten Fisch. Von irgendwoher ganz in der Nähe klang diese Musik, die es macht, dass sich in mir so wunderbare Leichtigkeit ausbreitet - und sei es auch nur für diesen einen einzigen Moment..



Diese Bildquelle ist mir leider unbekannt, mir jedoch via whatsapp zugeflogen.
Danke, Friederike :)





...leider wird in dem Songausschnitt nicht der Part gespielt, der mir gerade so gut gefällt. Und wie sehr ich jetzt das Netz auch abgesucht hab, auf keiner einzigen Seite fand ich den Song "Colours". Dann... bleibts Euch auf ewig verborgen - oder Ihr kauft ihn Euch auch ein, so wie ich ;)

Donnerstag, 24. Oktober 2013

Weil alles im Leben zu einem zurückkehrt

...einfach wirken lassen...




...jedenfalls ich hatte Gänsehaut und wirklich echte Tränen in den Augen.

...andererseits - ich habe nicht nur Gutes im Leben getan.  Oder sagen wir besser: Ich bin nicht auf alles stolz, das ich in meinem Leben angestellt habe. Vielleicht hatte ich also auch Gänsehaut deshalb, weil ich nicht weiß, was da noch so alles zu mir zurückkommt.

Dienstag, 22. Oktober 2013

Graffiti6 sind keine Sexmalereien


...sondern eine Band von irgendwoher, deren Musik mir einfach richtig gut gefällt.
Grad entdeckt.

OK, ich geb zu, die Qualität ist nicht die beste, aber momentan das Beste, das man bei Youtube finden kann.
Glücklicherweise hat iTunes die Alben - juchhey :) Drei Titel hab ich mir eingekauft und vermutlich kann ich die morgen früh alle auswendig ;)

Und der Tag, der heute so richtig, richtig besch** war, hellt sich weiter auf.
Jetzt müssen nur noch Magen und Bauch sich wieder einkriegen. Die wehren sich schon seit gestern gegen alles, das ihnen zu nah kommt. Na ja. Das alte Lied von Nähe und Distanz. Ich kann da mitsingen!
Ja und gegen den anderen Schmerz kann ich grad immer noch nichts machen. Es wühlt und wühlt und höhlt mich aus, auch wenn ich mir das die meiste Zeit nicht anmerken lass. Oder das wenigstens versuch. Das kostet aber auch dermaßen Kraft, dass ich abends zusammenbrech wie ein Klappmesser. Aber erst, wenn die Küche aufgeräumt ist! Nicht auszudenken, wie ich dastehen würde, müsste ich nachts doch mal jemanden zu mir bemühen und was erwartet ihn neben einer älteren Frau in den Schlafsachen und mit wirrem Haar? Genau. eine Küche wie bei Flodders und statt ner Spritze in den Allerwertesten kriegte ich dann vielleicht maximal ne ausgelutschte Kippe. Pah.
Mein Doc hat mich übrigens sofort zum Rheumatologen überwiesen und sich gewundert, dass das noch niemand vorher veranlasst hatte. (Fairerweise muss ich hier anmerken: Ich bin erst seit 4 Jahren unter seinen Fittichen, seit genau der Zeit, wo in Punkto Schmerz niemand mehr was tun konnte oder wollte und ich wenigstens die damalige Angina behandelt wissen wollte. Man weiß ja schließlich nie, was einem sonst folgt. Von meiner Schmerzproblematik hat er in den vier Jahren nur am Rande erfahren, ich hielt es nicht für nötig, ihm da groß was von zu erzählen - immerhin galt ich als austherapiert.)
"Mir wurde gesagt, es gäbe kein einseitiges Rheuma, also muss man das auch nicht weiter untersuchen", hatte ich eingewandt.
"So ein Quatsch", hatte er den Kopf geschüttelt, "hab ich ja noch nie gehört. Rheuma hat so viele Gesichter."
Na  aber  hoffentlich nicht auch meins? Wär ja blöd. Wo ich doch immer hoffe und glaube, ich sei ein Unikat. 
Ja und bis zu diesem Rheuma-Termin jedenfalls nun hat er mir Tabletten aufgeschrieben.
Die hatte ich vor Jahren schon, reine Schmerztabletten, leider haben die nicht geholfen. Er probiert jetzt eine Stärke aus, von der ich mir nicht ganz sicher bin, ob mir da über kurz oder lang nicht doch noch Eselsohren wachsen - oder wenigstens eine Fellzunge? Über letzteres könnten sich maximal die gelben Seiten freuen.. huch.. hab ich das jetzt etwa wirklich gesagt? Es muss an den Pillen liegen - ganz klar. 
Überhaupt die gelben Seiten - mit denen muss ich echt noch ein ernstes Wörtchen reden. Seit Mo-na-ten! schon weigerte ich mich standhaft gegen die Softwareaktualisierung des iTunes - und kaum guckt man mal nicht hin, haben die gelben Seiten einfach das neue Layout übergezogen. Ach menno. Jetzt weiß ich nicht mehr, wie man einen einzigen Titel in Endlosschleife abspielen lassen kann, ohne sich drum kümmern zu müssen. Verflixte Kiste ey. Nicht alles neue ist auch besser, guckt Euch das IOS 7 an. Wenn er also das nächste Mal herkommt, muss ich an allen wichtigen Punkten meiner Behausung gelbe Post-Its anbringen: Authorized personnel ONLY! Ha!
Ich hoffe nur, dass so ein gelber Klebi nicht aus Versehen an mir hängenbleibt, das wäre ja... kontraproduktiv ;)

Montag, 21. Oktober 2013

Wie tief kann man sinken?

Vom Boris Becker sagt man, dass der ein exzellenter Tennisspieler gewesen war. Kann sein. Ich kann da nicht mitreden - ich interessiere mich nicht für Tennis.
Böse Zungen behaupten ja, dass auch erst die Barbara kommen musste, um ihm das vernünftige Reden vor der Kamera überhaupt erst beizubringen.
Auch da kann ich nicht mitreden - ich bin nicht informiert, weils mich einfach nicht interessiert hat.
Die Tage sah ich mal ein Interview mit nem ganz jungen Becker - vermutlich noch aus der Zeit vor der Babs - und da sprach er ja eigentlich ganz vernünftig und sogar in zusammenhängenden Sätzen.
Mal abgesehen davon, dass mir Menschen mit weißen Wimpern und weißen Augenbrauen einen gewissen Grusel verursachen (als Kind dachte ich bei solchen Menschen immer an Leichen, weil die für mich so was Lebloses hatten), empfinde ich heute jedenfalls nur Ekel, wenn ich den Becker im TV seh.
Ein aufgeschwemmter, aufgeblasener Typ, der sich inzwischen nur noch auf Kosten anderer definieren kann - und Pocher & Co. genügen da nicht mehr. Selbst die eigene Ehefrau wurde vorgeführt (dass DIE das überhaupt mitgemacht hat, also ich hätte den gelben Seiten ja echt was erzählt, wenn der vor ner Kamera nur mit dem gekrümmten Finger nach mir winkt und mich dann, nachdem ich nicht mal was sagen durfte, wieder abtreten lässt *kotz*) und jetzt hat der doch schon wieder ein Buch schreiben lassen, das ausschließlich aus seiner eigenen Meinung besteht, ohne Rücksicht auf jede/n andere/n Beteiligte/n und ohne Rücksicht auf Verluste.
Das ist einfach nur widerlich.
Mir persönlich ist scheißegal, ob der Geld braucht oder nicht - das ist eine Frage des Stils und Becker hat einfach keinen. Der ist einfach nur eklig, abstoßend und selbstgefällig.
Ich hinterfrage nicht, was eine Frau wie Lilly an ihm liebt.
Aber ich hinterfrage, wie sich Menschen mit Herz und Verstand darum reißen können, so ein Schundbuch zu kaufen - und sich dann noch anstellen wie wir früher, wenns Bananen gab, nur um ein Autogramm von dem dazuzubekommen. Das ist mit Verstand nicht zu erklären, sondern vermutlich nur mit jenem gewissen voyeuristischen Hang, der wohl in uns allen steckt, mehr oder weniger. Doch irgendwo hörts auf, irgendwo gibts da eine Grenze - und hoffentlich merkt der Becker das noch, bevor er sich völlig demontiert.
Als ich heut Abend ne Ankündigung im TV sah, dass sich Becker und Pocher jetzt auch noch in nen Ring stellen wollen, spätestens da wurde mir klar: Er HAT sich bereits demontiert, noch tiefer gehts nicht mehr.

Wer bin ich und wenn ja, wie viele?

Vielleicht hatte der eine oder andere mitbekommen, dass ich noch einen anderen Blog betrieb, bevor ich den ursprünglichen Inhalt löschen musste und auch die eigentliche Intention dort nicht weiterverfolgen konnte. (Ich bin mir relativ sicher, dass Du auch hier ab und an immer noch mitliest, also deshalb: Danke noch mal, Du Möchtegern-Seemann-Heini, dass Du alles kaputtgemacht hast.)
Anfangs hatte ich überlegt, den Blog dort komplett zu löschen, aber irgendwie tats mir dann leid um einige Blogger-/innen, die ich dort kennen lernen konnte - und so blieb ich dort.
Nun ging dort die Tage so eine Art Stöckchen herum mit der "Aufgabe", zwanzig Fakten von sich selbst wiederzugeben. Fakten, die die Leser so vielleicht noch nicht wussten bzw. nicht dargestellt bekommen hatten. Durchgelesen habe ich mir so einiges in den letzten Tagen, manchmal geschmunzelt, manchmal nachgedacht, manchmal mich selber wiedergefunden.

Und heute hatte ich dann auch zwanzig solche Fakten über mich hier aufgeschrieben. Anfangs dachte ich ja, ich krieg die nie im Leben zusammen und falls doch, dann muss ich die halbe Nacht nachforschen, bis ich diese zwanzig Fakten zusammenkrieg. In Wahrheit dauerte das dann tatsächlich nur etwa zehn Minuten, und anschließend musste ich lachen, weil ich getrost noch weitere zwanzig Dinge hätte aufschreiben mögen.
Dass ich das Meer und die Musik unwahrscheinlich liebe, hätte an erster Stelle stehen müssen - aber das weiß ja schon jeder, der mich kennt ;)

Und was fiel mir noch an weiteren zwanzig Fakten über mich so ein? Na das hier:

21. Ich kann sehr laut und ausgelassen sein, aber meistens bin ich eher leise und zurückhaltend. 
22. In großen Räumen fühle ich mich schutzlos; ich brauch kleine Räume, die ich zuschließen kann, wenn ich alleine bin.
23. Als Kind glaubte ich, wenn ich meine Augen zumach und die Ohren zuhalte, dann sieht und hört man mich nicht :)
24. Ich bin kein Krimi-Fan, denn die Spannung des Bösen kann ich nicht aushalten: Ich will den Täter sofort der Justiz übergeben :) Deswegen lese ich auch von Krimis oft viel zu früh das Ende und bei Krimis im TV schlage ich mittendrin wikipedia auf, um das Ende zu erfahren ;)
25. Ich bin absolut kein Gourmet und auch kein Weinkenner. Mich beglückt genauso gut das Wurstbrot in der Hand - aber inzwischen gönne ich mir auch mal Leckereien, die drei Euro mehr kosten ;)
26. Früher hielten mich die Leute für total arrogant, dabei war ich nur unsicher und ängstlich.
27. Mit Romantik kann man mich total einfangen, mit Kitsch aber sofort verjagen.
28. Ich bin ein absoluter Augenmensch und liebe alle schönen Dinge - aber für sich einnehmen kann man mich erst mit dem Blick hinter die Fassade.
29. Liebe ist für mich das Allergrößte im Leben.
30. Ich arbeite nicht, um zu leben. Arbeit ist auch Herzblut. Dinge, mit denen ich mich nicht identifizieren kann, die kann ich auch nicht machen.
31. Ich mag es nicht, im Mittelpunkt zu stehen. Aber ich möchte beachtet werden.
32. Ich will alles machen, das mir wichtig ist. Dabei ist mir egal, ob das Millionen andere Menschen das auch so machen oder nicht. Hauptsache, ich mach das, was ich tu, mit und aus Liebe.
33. Ich streite nicht gern, aber ich geh diesem auch nicht aus dem Weg. Da kanns auch schon mal richtig leidenschaftlich zur Sache gehen ;)
34. Ich habe gern meinen eigenen Kopf. Es sei denn, mir gefällt das Gegenteil oder Du überzeugst mich schwarz auf weiß ;)
35. Ein schönes Zuhause ist mir sehr, sehr wichtig. Ich bin detailverliebt und kann mit nüchternen, seelenlosen Behausungen nicht viel anfangen.
36. Ich bin sehr gerne allein, aber nicht gern einsam.
37. Ich mag das Gefühl, verheiratet, jemandes Frau zu sein. Aber ich mag es nicht, "ach das ist doch die Frau von XY" zu sein. Ich heirate nur aus Liebe. Oder gar nicht. 
38. Der Blick muss definitiv IMMER über den Tellerrand hinaus gehen.
39. Ich bin neugierig, aber ich kann mich beherrschen :)
40. Wenn ich mal sterbe, muss mein loses Mundwerk extra totgeschlagen werden. Ja, so bin ich wirklich - aber nicht immer :)

Im Sonnenzeichen bin ich Sternzeichen Zwillinge und mir schrieb erst jetzt wieder jemand, dass ich das auch definitiv sei. Ich musste darüber lachen und überhaupt empfinde ich die Reflektion durch andere wahnsinnig aufregend. Die eigene Wahrnehmung ist ja doch immer eine andere. Und ich selber denke ja schon auch oft, dass mein Aszendent Waage sich mehr und mehr durchdrängelt und mich bestimmen will ;) Da aber meine Mama jedes Jahr neu überlegen muss, um welche Uhrzeit ich nun genau auf die Welt kam, ist auch nicht gesichert, ob ich nun Aszendent Waage oder doch ne Jungfrau bin.
Andererseits schrieb mir auch vor vielen Jahren schon mal jemand, der sich damit auskennt: "Prüf noch mal die Uhrzeit. Wirklich 12:35 Uhr? Das kann eigentlich nicht sein. So jemanden gibt es eigentlich nicht."
Nun ja. Aber ich bin ja da. Leibhaftig. Oder wars dann doch 12 Uhr? Oder 13 Uhr? Ist ja am Ende auch wurscht. Ich bin halt ich. Und ganz froh drüber, dass ich mich nicht in zwei, drei Sätzen beschreiben könnte. Und mich sowohl im kleinen Schwarzen als auch in Jogginghosen wohlfühle - solange die Knie nicht ausbeulen ;)


Montag, 14. Oktober 2013

Und bei all dem...

...muss man wissen: Die gelben Seiten und ich kennen uns heute auf den Tag genau zehn Jahre.
ZEHN Jahre. Ich finde das schon viel in Anbetracht der heutigen, schnelllebigen Wegwerfgesellschaft, die sich lieber trennt, anstatt sich zusammenzuraufen und auch mal Kompromisse zu schließen.
So wie es Juliane letztens schrieb: "Ein Date? No never, weil du keine Saunagängerin bist."
What the fuck??

Dann dürften die gelben Seiten und ich heute allerdings kein Paar sein.
Er steht gern früh auf - ich schlaf lieber aus.
Er geht gern joggen und sporteln - ich stell meine teuren Sportschuhe vor der Wohnungstür ab, damit sie mir jemand klaut.
Er geht gerne in die Berge wandern - ich stürz mich lieber in die Wellen des Meeres.
Nichtsdestotrotz haben wir so viele Gemeinsamkeiten, dass es mindestens für dieses eine Leben reicht.
Einfach gemacht haben wir uns das weiß Gott nicht - immerhin führen wir die vierte Beziehung miteinander und diese vierte gottlob gefestigt und sturmerprobt.
Ich kann mir kein anderes Leben mehr vorstellen - und ich wills mir auch nicht vorstellen. Hoffentlich muss ich mir das auch nicht vorstellen. Nichts ist schließlich im Leben beständiger als die Unbeständigkeit - und niemand weiß, was morgen geschieht.

Dir jedoch, liebe gelbe Seiten, möchte ich sagen:

Quelle Bild: https://shop.gwbi.de/e-cards;jsessionid=F41AB973149C965AC8BAD6039DFEF842

"Wenn du mit dem Hals...

...in der Sch** steckst, dann kommt noch ein Vogel und kackt dir auf den Kopf."
An dieses Buchzitat musste ich soeben denken, als ich mir eine Rumkugel zu Gemüte führte. Nein, nicht diese Winzdinger, die man in einer Tüte im Supermarkt bekommt, sondern die, die beim Bäcker aus sämtlichen Kuchenresten zu einer - mir wohlschmeckenden - Kugel geformt werden (es dürfen nur keine Rosinen drin sein, ich mag dieses Gegatsche nicht).
Als ich dann ein Stück Zahn im Mund hatte und erschrocken mit der Zunge meine Zahnreihen befühlte und erbleichend dachte: "Wo bitte kommt das Zahnstück her, wenn nicht von mir?" - da stürmte ich würgend ins Bad, nur um festzustellen: Scheiße, das war doch mein halber Zahn.
Von einer weichen, weichen und nochmals weichen Süßigkeit??!!
Isses jetzt schon soweit?!

Wir haben erst Oktober, aber ich glaube, ich kann für dieses Jahr getrost resümieren:
Es war ein verfluchtes, schweres, anstrengendes Kotzjahr - und ich glaube, ich weiß, was dran schuld war: Ich! Ich selbst!
Von Böllereien & Co. halte ich so gar nichts, aber immerhin eine einzige Glücksrakete habe ich jedes Jahr ins Universum geschickt und still, aber nicht weniger inbrünstig meinen kleinen bescheidenen Wunsch ans Leben formuliert. Nur letztes Jahr nicht. Und dachte noch: "Ach was soll schon passieren, nu werd ma nich abergläubisch auf deine letzten Meter."
Das hat sich vermutlich prompt gerächt.
Bin ICH froh, wenn das Jahr hier endlich vorüber ist.

Puh, das war knapp heute Morgen.

...dachte ich mir, als ich, am ganzen Körper zitternd, gerade noch so zum Stehen kam auf der Autobahn mit meinem kleinen Blauen. Wenn ich eines hasse, dann sind das echt die Gaffer. Nicht nur, dass sie Stau ohne Ende produzieren, nein, sie bringen andere Leute auch in Gefahr - so wie eben heute morgen. Auf der Gegenspur leitete die Polizei den Verkehr um, weils wohl irgendwie kurz nach der Abfahrt gekracht hatte. (Ich hab da nichts bemerkt, weil: Ich gaffe NICHT!)
Was ich aber auch nicht sofort bemerkte, war, dass es auf meiner Strecke gleich vier Autos ineinander verkeilt hatte - und das richtig "prächtig". Ich nehme an, das war vier mal Totalschaden?
Auch war ich heil-heilfroh, dass ebenso der Transporter hinter mir gerade noch so - wankend und schwankend - zum Stehen kam. Höchstwahrscheinlich gäbe es mich sonst ab sofort als Mus im Schaufenster.
Da darf man eigentlich nicht darüber nachdenken, wie schnell so was gehen kann.
Ich hatte heute grad mal nicht am Radio verzweifelt versucht, einen passenden Sender zu finden, weil dieses blöde Teil nicht immer SD-Karten oder USB-Sticks lesen will - von CDs ganz zu schweigen.
Ich hatte heute grad mal nicht nebenbei eine Banane geschält, weil ich wieder mal zu spät von zu Hause loskam und keine Zeit mehr fürs Frühstück fand.
Ich hatte heut grad mal nicht auf das Handy geguckt, weil die gelben Seiten einen Morgengruß geschickt hatten.
Sonst - ich muss es beschämenderweise gestehen - mache ich das nicht un-selten, auch wenn ich oft ja mit dem Lieblingskollegen mitfahre (na DANN isses ja erlaubt, so als Beifahrer).
Denkwürdige Ereignisse hinterlassen ja immer irgendwie einen Stempel, einen Mahnstempel.
Und ich musste daran denken, was es bedeutet hätte, wenn...
Der Mordskrach mit den Söhnen von gestern, denen ich anschließend konsequent aus dem Weg ging, und auch, wenns mir noch so schwerfiel: Das zog ich auch heute Morgen durch. Schulbrote durfte Junior II sich alleine zubereiten, das Essen gestern Abend ebenso. (Gebracht hats nix, ich hörte jedenfalls nicht, dass einer in der Küche war, außer um Würstchen & Co. aus dem Kühlschrank zu holen.) Auch überlegte ich erst: "Weck ich ihn oder nicht? Er kommt sonst zu spät" - und ich haderte kurz mit mir: Schließlich wollen sie alle erwachsen sein - dann sollten sie sich auch so verhalten. Und mal sehen, wie das ist, wenn sich überhaupt keiner mehr im Hause Ziggenheimer kümmert. Aber aus dem Bett habe ich ihn dann doch noch geholt, immerhin. Und ungnädig.
Tschüss gesagt hat er heut zu mir nicht.
Ich also ihm auch nicht - ich hab ihn ja nicht gesehen.
Beide haben Frust auf mich - ich bin von beiden enttäuscht.
Überhaupt hatte es privat die letzten Tage ordentlich gefeuert und geraucht, doch andere Kämpfe waren beigelegt.
Und nun? Was wäre gewesen, wenn?
Ich weiß einfach nicht, wie ich mich heut Abend verhalten soll. Klein beigeben will ich nicht. Sie müssen endlich begreifen, dass zu unserer Familie wir alle zählen, auch die Söhne - und dass das auch Verpflichtungen bedeutet. Sie haben so scheiß wenig Aufgaben!!?? Und am Ende mach ich dann doch immer wieder fast alles alleine??
Nur.. Was wäre denn gewesen, wenn? So darf man doch auch nicht auseinander gehen? Es war doch echt knapp heute Morgen...

Sonntag, 13. Oktober 2013

Aufgewärmter Goulasch

Von on-and-off-Beziehungen sagt man bereits nach der 1. Trennung: "Versuchs nicht noch mal, aufgewärmter Goulasch schmeckt einfach nicht."
Nun ja.
Ich seh es ja (erfahrungsgemäß) ein bisschen anders.
Manche Beziehungen haben durchaus ihre.. äh.. zweite oder so Chance verdient. Weil man tatsächlich noch voneinander etwas lernen und sich durchaus weiterentwickeln kann. Manche, wohlgemerkt.

Und auch als Küchenfee finde ich: Aufgewärmter Goulasch schmeckt durchaus am 1. oder 2. Folgetag meist sogar noch besser als am Tag des Zubereitens.

Den einzigen Goulasch, den ich kenne, der mir nicht so gut schmeckt, gibt es in der Filmindustrie. Na ja meistens jedenfalls. Gelingt ein Kino-Kassenschlager, kannste drauf warten, dass es recht bald einen zweiten Teil davon gibt. Immer in der Hoffnung, dass dieser nicht minder erfolgreich wird.

Vor ein paar Tagen hatte ich mir Kokowääh II auf DVD gekauft und hatte eigentlich vorgehabt, einen schönen Kinoabend mit meinen Söhnen zu zelebrieren. Sogar an Popcorn und Cola habe ich gedacht - obwohls diese Dinge in unserem Haushalt für gewöhnlich nicht gibt. Erst hab ich bis zum Wochenende warten müssen, bis beide Söhne mal zu Hause waren. Aber irgendwie ergab es sich trotzdem nicht, dann sank die Stimmung und damit die Lust auf Gemeinsamkeiten - und heute Nachmittag dachte ich: "Wer nicht will, der hat - dann guck ich eben allein" und zog mir die Fortsetzung rein.
Die DVD war auch nicht teuer. Quasi... Quasi... umsonst! Wenn Ihr versteht, was ich meine...
Platte Plots und überzogene Darstellungen. Na, das kann selbst ein Schweiger, der die Zähne nie auseinanderkriegt, aber besser. Sollte er einfach noch mal versuchen. Nicht als dritten Teil. Sondern einfach mal mit ner neuen Story. Bloß gut, dass ich noch zwei andere DVDs habe. Und das sind keine Schweiger-Filme. Aber die heb ich mir auf für ein wirklich schönes Wochenende. Das nächste zum Beispiel.

Verkrochen und wiedergekommen



Seit ich allein lebe und meine Söhne älter und erwachsen wurden, damit immer öfter abends nicht daheim sind oder auch sonst öfter ihr eigenes Ding machen, gewöhnte ich mich an das Alleinsein. Inzwischen genieße ich es sogar: Ich muss nicht reden, wenn ich nicht will. Ich muss nichts putzen, wenn ich nicht will. Ich kann Musik hören, die mir gefällt. Ich kann in der Badewanne liegen, wann ich will. Ich kann mir sogar einen ganzen Samstagnachmittag lang Shopping Queen reinziehen und nebenbei was backen, bügeln oder einfach nur die Beine ausstrecken, zwischendurch einschlafen...
Früher konnte ich das alles nicht, und das lag nicht nur daran, dass die Söhne klein waren. Es lag überhaupt an den Lebensumständen. Und wenn Du merkst, dass Du immer kleiner, vielleicht frustrierter, enttäuschter, leerer wirst, dann kannst Du nur selber etwas daran ändern. Niemand, wirklich niemand anderes ist für Dich und Dein ganz persönliches Glück verantwortlich, sondern Du. Du ganz allein.
Wie war das eigentlich bei mir vor 10 Jahren? Ich war an einem Punkt angekommen, wo ich genau wusste: SO sollte mein Leben nicht mehr weitergehen, nicht auf diese Art. Ich hatte zwei Möglichkeiten: Entweder gebe ich klein bei und krieche zurück in ein Leben, das mich zerbricht - oder ich wage den Neuanfang.
Scheiße, hatte ich DA Angst vor! Andererseits wusste ich auch von Anfang an: Zurück will ich nie niemals mehr. Also weitergehen.
Ich erinner mich noch an die erste eigene Wohnung, die ich besichtigt hatte - mit 33 Jahren! Es war ein Tag im Februar, es war scheißkalt, aber sonnig, und die Wohnung ein Zwei-Zimmer-Büdchen mit Kochnische und ohne Badewanne. Aber sie war günstig und sie bedeutete für mich: Neu anfangen, neu atmen.
In dieser Wohnung, in meinem Zimmer hatte ich zuerst nur das Klappsofa einer Freundin und meine Musikanlage. Und ein großes Bild, das an der Wand lehnte. Mehr nicht - und ich fand sie trotzdem wahnsinnig schön.
Und ich erinner mich noch an mein innerliches Gezeter während der Besichtigung: "Kann ich das? Darf ich das? Soll ich das?" und als der Vermieter mich anschaute und fragte: "Und?", da wurde mir schlagartig klar: "Spring jetzt. JETZT! Sonst schaffst du es nie", und ich reichte ihm die Hand: "Ich würde sie echt gerne nehmen."
Mein Großer hat mich ein ganzes Jahr lang "mit dem Arsch" nicht angeguckt und, wenn er überhaupt mit mir sprach, all seine Ablehnung spüren lassen.
Mein Kleiner hat oft geweint und gefragt, warum wir nicht wieder zurückgehen.
Ich hatte einen neuen Job, eine neue Wohnung, ein neues Leben - ein bisschen viel Veränderung auf einmal, aber ich glaub schon, dass ich sagen kann: Ich habs ganz gut hinbekommen.
Was in den folgenden Jahren alles noch passierte, mag ich hier und überhaupt so nicht aufschreiben. Ich hab da so meine eigene Verarbeitungsmethode gefunden. Glaube ich. Hoffe ich. Und es hat so, so viele Nächte gegeben, in denen ich mich in den Schlaf heulte oder die Kissen zerbiss. Aber nie, niemals habe ich auch nur einen einzigen Moment an dieser Entscheidung gezweifelt. Im Gegenteil, mir war immer bewusst: Egal, wie schwierig es gerade auch ist, es ist das Beste, das mir passieren konnte.
Früher konnte man in meinem Gesicht lesen wie in einem offenen Buch, auch habe ich meine Gefühlsregungen immer offen nach außen getragen.
Irgendwann im Lauf der Jahre habe ich mir angewöhnt, das, was mich bedrückt, belastet, mit mir selbst auszumachen, immer weniger darüber zu sprechen und umso mehr Situationen und Menschen auszuweichen, die mir entweder nicht guttun oder die mich an etwas erinnern, das ich in meiner ganz privaten virtuellen Kiste verpackt habe. Eine stabile Holzkiste mit mindestens 7 Schlössern aus gutem Stahl. Manchmal dachte ich, das sei Verdrängung und nicht Verarbeitung. Und es heißt ja auch, dass man etwas erst dann verarbeitet hat, wenn man selber irgendwann keine Lust mehr hat, über etwas zu reden. Andererseits lernte ich vor vier Jahren in einer Reha, dass auch das Verarbeitung ist: Wenn die 7 Schlösser sich öffnen und die Kiste etwas herauslässt, muss man wissen, wie man es wieder zurück legt und die Schlösser wieder verschließt.
Weil es Wunden gibt, die irgendwie nie verheilen, aber sie sollen mich eben auch nicht bestimmen.
Ich möchte mein Leben genießen, weil ich es liebe zu leben. Weil es jeden Tag immer irgendetwas gibt, das einen freut oder den Tag schön macht. Ich bin so froh und dankbar für das, was ich erreicht habe und für die einen und anderen Menschen, die ich in den letzten zehn Jahren kennen lernen konnte.

Heute kann man in meinem Gesicht nicht mehr lesen wie in einem offenen Buch.
Wenn es mir nicht gut geht, zieh ich mich zurück, um mich selber wieder aufzurichten und selber wieder den Rücken gerade zu machen.
Dann möchte ich, dass man mir zuhört, wenn ich etwas sage - einfach nur zuhört, ohne dass ich eine Antwort wünsche.
Dann möchte ich, dass Raum und Zeit auch für meine Empfindungen ist - und nicht, dass man mir sagt, dass ich mich "da in etwas reingesteigert" hätte.
Ich möchte einfach nur... ernst genommen werden. Einfach nur das....

Ich bin nicht autark, aber auch nicht mehr so gesellig wie früher, dass ich stundenlang mit vielen Menschen zusammen sein kann oder möchte. Ich brauche das Gefühl, jederzeit gehen zu können, ohne damit den Gastgeber zu verletzen. Ich brauche meine Ruheinseln im Alltag, damit ich gestärkt wiederkommen kann.
Ich mag es sehr, meine dicken Wollsocken anzuhaben, ein großes Shirt, mir einen Tee zuzubereiten und währenddessen hinaus auf die Straße zu schauen, wo der Wind die gelben Blätter vor sich herweht.
Ich mag auch gern in irgendeinem Cafe sitzen, mitten unter Menschen, die ich nicht kenne; dort möchte ich meinen heißen Kakao trinken und ein Buch lesen. Inmitten von Menschen und doch mit mir allein.
Noch immer möchte ich lieber in einer großen Stadt leben als auf dem Land, wo einer den anderen ganz genau kennt..
Ich mag es, wenn es warm ist zu Hause, in der Luft der zarte Duft von Gebackenem liegt und ich mir eine DVD anschauen oder etwas lesen kann.

Insofern glaube ich, dass ich in den letzten Jahren doch etwas ganz Wichtiges gelernt habe: Ich bin mir selber genug. Ich fühle mich wohl mit mir selbst. Niemand ist dafür verantwortlich, dass es mir gut geht und ich mich glücklich fühle. Niemand außer mir selbst. Und das gilt auch dann, wenn nicht alles gut ist. Auch dann, wenn es mir nicht gut geht. Heute weiß ich: Ich steh immer wieder auf. Ich bin nicht zerbrochen und auch nicht gebrochen. Ich kenne meine Grenzen, aber auch meine Möglichkeiten. Ich hab gelernt, in den Schuhen zu gehen, die mir auch passen, denn alles andere funktioniert nicht.
Und ich bin wirklich froh und dankbar für die Menschen, die das mit mir teilen können und wollen. Ich hadere nicht über die, die gegangen sind. Alles im Leben hat seinen Platz und seine Berechtigung, und ich denke, ich habe von jedem etwas lernen können. Entscheidend für mich ist, wo ich heute bin - und mit wem.

Freitag, 11. Oktober 2013

Bonfire Heart


Niemand kann dir sagen, wie du dich fühlen sollst. Niemand darf dir sagen, ob das unberechtigt oder überzogen oder einfach falsch ist: Du fühlst, was du fühlst.

.......
Alles andere, das hier gerade noch stand, sollte vielleicht doch besser nur bei mir bleiben.

Du hast recht, Clara.