Der eine oder andere von Euch weiß ja inzwischen, dass mein Junior II. einen minder glorreichen Wechsel vom Gymnasium auf die Realschule vollzog. Und während ich seinetwegen schlaflos nächtens zuweilen im Liegestuhl meines Balkons liege und in die Sterne schaue (ab heut Nacht solls übrigens losscheppern mit Sternschnuppen - da wisst Ihr, wo Ihr mich die nächste Zeit findet, immerhin hab ich noch nen Sack voller Wünsche! :-)) - wettete das Kind bereits mit Freunden um fünf Euro, dass es trotz der "Assi-Schule" nicht innerhalb der nächsten zwei Jahre zu rauchen beginne (ich hör sie schon krächzen, meine Stinker-... ähm.... Stänkerstimme aus Hessen ;-)), außerdem hatte es sich sage und schreibe am ersten Schultag ne neue Flamme ausgeguckt (und sie ihn sich auch - echt, ich frag mich wirklich, wie der das macht - wieso gelingt mir sowas nicht? ;-)) und befand bereits nach dem ersten Schultag: "Mutter, die Klasse ist geil!"
Natürlich freut mich alles, was dem Wohlbefinden meiner Junioren förderlich dient, doch wenn ich daran denke, dass dieses Kind letztlich... nur an der Faulheit gescheitert war und dass ihm ein Gymnasialabschluss für die Zukunft sicherlich besser getan hätte, dann - so scheint es mir - werde ich wohl noch so einige Nächte auf dem Balkon zubringen müssen! Vor allem, wenn man weiß, dass die Jahrgänge ab 1964 mindestens bis 67 arbeiten dürfen (aber ich bin überzeugt, bis dahin... geht noch was ;-)) - und wer diese rund fünfzig Jahre Arbeitsvergnügen nicht grad auf dem Bau zubringen will - für den wird die gute Schulbildung wie noch vor ein paar Jahren nicht mehr ausreichen.
Andererseits... Wieso mache ich mir überhaupt Gedanken? Bei der innerparteiischen Debatte um die Rente ab 67 zwischen von der Leyen - Gabriel - Steinmeier konnte ich mich eines Schmunzelns nicht erwehren.
Wenn ich mal zitieren darf:
"SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier trat dem Eindruck eines Streits mit Gabriel in dieser Frage entgegen. "Wir lassen uns da keinen Grundsatzstreit einreden", sagte er der "Passauer Neuen Presse" (Dienstag). "Wir werden in Europa und Deutschland mittelfristig länger arbeiten müssen", sagte Steinmeier. Gabriel weise darauf hin, dass die Menschen auch die Möglichkeit haben müssten, länger zu arbeiten. "Das sind nur zwei Seiten ein und derselben Medaille."
Cool. Ich meine, ich bin niemals auf einem Gymnasium gewesen (ich vermute mal, die drei da oben aber schon), in Mathe war ich auch immer froh, wenn die Stunde rum war (O-Ton meiner damaligen Lehrerin: "Fräulein H., Ihnen kann ich das ja sagen: Sie haben in der Prüfung eine Zwei geschrieben. Aber eine Zwei bekommen Sie als Abschlussnote von mir nicht. Denn das würde ja bedeuten, dass Sie gut in Mathe waren. Aber Sie waren nie gut in Mathe!" :-))
Aber zumindest hab ich geschnallt, dass eine Medaille immer nur zwei Seiten hat - wie man sie auch dreht und wendet. Ob Steinmeier bei seiner Aussage wohl einen Kubus vor Augen hatte? Wir werden es nie erfahren!
Fakt ist jedoch: Der Oettinger kann kein Englisch, der Steinmeier keine Mathematik - und aus ihnen ist dennoch was geworden! Warum also sollte ich mir jetzt noch um den Filius Gedanken machen? Augenscheinlich ist nicht nur in Amerika, sondern auch bei uns alles möglich! Also wenn Ihr mich fragt - ich sehe in meinem Sohn schon den übernächsten Bundespräsidenten! :-)
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