Dienstag, 10. Juli 2012

Helma in'da cloud Oder: just ver-appled

Also eigentlich ist Statusdenken mir vollkommen fremd. Ich mach mir nix aus dem, das gerade "in", "hype" oder das allgemeine "must have" darstellt.
Nichtsdestotrotz bin ich immer noch offen und interessiert am Geschehen in der Welt (böse Zungen sagen auch "neugierig" dazu) und der Umstand, dass ich für mein Handy nicht ein extra Wägelchen zum Transportieren brauch, freut mich doch ungemein.


Als ich nun vor ein paar Tagen ein (zugegeben) abgelegtes, älteres Modell eines iPhones überlassen bekam, hat mich das doch (noch mal zugegeben) immens gefreut (<-- siehe Beweisfoto A) und es war damit auch der Tag erreicht, an dem ich nachzuvollziehen begann, warum man so ein Teil gerne auch mal zu Sitzungen mit ins Badezimmer nimmt. Es gibt wohl kaum einen anderen Ort, an dem man so ungestört an etwas herumspielen kann, ohne dass einer zuguckt oder mitmachen will.
"Teste mal, ob das was für dich ist, dann richten wir das für dich ein", war die großzügige Aussage.
Was soll ich sagen... Dass ich mein Badezimmer liebe, wisst Ihr ja bereits, trotzdem glaube ich, dass ich im letzten Vierteljahr nicht halb soviel Zeit darin verbrachte wie an den letzten Tagen. Sonne jedenfalls habe ich kaum gesehen (aber das hat natürlich auch am Wetter gelegen!) Es gab ja so vieles zu entdecken und auszuprobieren, Spiele, Apps & Co., was ich teilweise ja schon vom Android her kannte. Ich liebe ja zum Beispiel Shazam; endlich hat die stundenlange Suche bei youtube nach einem Titel, den man irgendwo hörte und in verschiedensten (hängengebliebenen) Wortkombinationen zu treffen versuchte, ein Ende. Titel an, Shazam an - und schon hat man Song plus Interpret. Meistens jedenfalls. Was mich hier am (für mich neuen) Telefon begeistert: Alles geht unglaublich schnell. App finden, laden, installieren, loslegen. E-Mail-Postfach aufklappen, auslesen, fertsch. Ich muss sagen, beim Android wars doch bisschen anders. Da konnte ich gut und gern zwischendurch ein Drei-Gänge-Menü zaubern oder wenigstens mein Badezimmer putzen.

Abgelegte bzw. überlassene Modelle, die noch keiner Grundreinigung unterlaufen sind, haben ja  nun auch die Angewohnheit, dass oftmals noch Hinterlassenschaften installiert sind, die zumindest ICH nicht brauch. Natürlich habe ich erst mal ordentlich aufgeräumt auf diesem iPhone und als der Vorbesitzer mich fragte: "Darf ich mal kurz das Telefon bekommen?" - "Nein, darfst du nicht, ich chatte gerade." - "Hmm. Ich wollt nur mal kurz was spielen." - "Spielen? Kannst du nicht mehr, ich hab alles runtergeschmissen."
Der Kehle des anderen entrang sich etwas, das ein bisschen wie "oooooorrrrksss" klang und diesem Klang folgte die fassungslose Frage: "Wie - runtergeschmissen? Heißt das gelöscht? So richtig in echt gelöscht?" Und mit meinem treuherzigsten Augenaufschlag bekannte ich freimütig: "Joaar! Wieso? Datt braucht doch kein Mensch."
"Äh... Dir ist aber schon klar, dass du meine ganzen Spielstände ruiniert hast? Alles weg? Mit einem Klick?"
Der fassungslose Zusatz: "Du solltest doch erst mal nur probieren, ob das was für dich is... Warum fragst du denn nicht einfach vorher, bevor du was löscht?" rettete aber auch nix mehr. Und wieso immer erst mal fragen? Ich bin es gewohnt, allein zu entscheiden, allein zu machen und zu tun, und ich lasse mir diese Selbständigkeit auch nicht mehr aus den lackierten Fingern nehmen!
Außerdem weiß man doch, dass der, der viel fragt, viel irre geht. So ist das jedenfalls in Helmas Wolkenbergen, die oft und gern mal über aller Realität schweben.

Fazit jedenfalls: Ich bin immer noch schwer begeistert und angetan und das einzige, auf das ich mich jetzt noch einstellen muss, ist die immens kurze Überlebenszeit des Akkus. Ein Tag ist da gar nichts, husch, Akku leer und dann stehst du da wie Drops auf der Autobahn im Stau und kannst dem Vater deiner Kinder, der in der Hitze des Tages vor deiner Haustür wartet, nicht mal vermelden: "Bin gleich da, in etwa einer Stunde, aber keine Angst, ich bin nicht beim Kaffee trinken!"
Heute habe ich mir vorsorglich das Ladegerät eingepackt, aber nach den jüngsten Messages hin und her frage ich mich doch, was Samstag werden soll, wenn Frau T. mit dem V. und ich Berlin unsicher machen.
Ich brauche also noch eine unabhängige Docking Station für unterwegs - aber so schnell wird das wohl nix, so ohne Steve Jobs.

Grad muss ich doch bisschen lachen, weil mir der Gedanke kommt, wie verwöhnt unsereiner geworden ist. Früher haben wir Blechbüchsen mit Butterbrotpapier verschlossen und einer Schnur verbunden, ein bisschen dran herumgekratzt und ob das einer glaubt oder nicht, man hat echt was gehört. Jedenfalls von einer Etage in die andere und wenn man sich dabei auch weit genug aus dem Fenster lehnte ;)
Und außerdem - nicht umsonst heißt es ja: "Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul" und "Einem geschenkten Barsch auch nicht auf die Turnschuhe!"

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

liebe helma ! wer frau t. ist, ist mir klar aber wer bitte ist v.? bin ich etwa jetzt der vogel vom traum??? liebe frau z. trotz deiner intensiven schleichwerbung bleibe ich bei samsung ohne android!! aber dafür mit bada und mein akku hält eine woche!! so und jetzt noch viel spass in der badewanne und lass das phone nicht fallen... da helfen die apps auch nicht mehr oder gibt es vielleicht doch schon inzwischen eine unterwasserapp???

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Muss echt lachen! Der Vogel vom Traum... Nicht schlecht ;)
Schleichwerbung hin oder her - ich musste einfach meine Freude kundtun, und übrigens, bis vor kurzem besaß ich auch ein Samsung Android und war auch über alle Maßen zufrieden. Jetzt bin ich glücklich. Hä hä hä hä häää :)
Unterwasserapp... Ich dachte eher an eine "trotz-Runterfallen-nicht-zerstörbar-App". Ich finde, wir sollten Steve zurückholen.