Montag, 19. November 2012

Verwarnung! Oder: Ein neuer Fall für Porsch?

Ich bekenne mich:
Ich bin Mieter.
Und als Mieter bekenne ich mich schuldig des unberechtigten Parkens im Hof. Zum zweiten Mal seit sechs Jahren. Lächerlich. Einfach nur... lächerlich!
Na ja. Was heißt schon unberechtigt. Man darf dort parken zum Be- und Entladen. Ich hab doch nix anderes gemacht. Ich habe mich letzte Nacht um exakt 22.35 Uhr entladen und mich heute Morgen Punkt 7.15 Uhr beladen. Was dazwischen lag, weiß nur die Morgenamsel und die hat mir folgendes unter den Scheibenwischer getwittert:


Ich weiß - auch ohne in einschlägigem Rechtsmaterial zu lesen - dass das Parken im Hinterhof nicht gestattet ist. Eigentlich nicht. Aber darum gehts grad nicht.

Mir gehts darum:
Ich kenne die Handschrift, ich weiß genau, wer mir hier seinen Morgensenf gezwitschert hat - und ich habe oft genug zur Kenntnis bzw. hingenommen, dass deren Kinder mit Enkelkindern ihr Fahrzeug auf haargenau denselben Platz abstellen, stundenlang - und das am hellichten Tage!
Darüber habe ich mich nie niemals aufgeregt, keine dämlichen Zettel drangepappt oder aber - was ich persönlich ja IMMER zuallererst bevorzuge, nämlich den direkten Weg: an deren Haustür geklingelt.
Warum also kann man in diesem gottverdammten Haus nicht einfach mal den Mund aufmachen und einen freundlichen Hinweis geben, wenn man hier denn schon einen auf selbsternannten Hilfssheriff machen will? Dann hätte ich dem guten Herrn schon erklärt, dass es sich um einen Notfall handelte und dass ich, wie er auch weiß (schließlich beobachtet er mich jeden Morgen und jeden Abend, wenn ich gehe oder komme) durchaus in der Lage bin, den Straßenrand als Stellplatz zu benutzen. Was mir übrigens innerhalb eines Jahres einen demolierten Außenspiegel rechts und links einbrachte. Nicht nur mir, übrigens.
Aber wenn wirklich mal Not am Mann ist, wenns den Eigentümer UND die Hausverwaltung noch nicht auf den Plan gerufen hat (zweimal in sechs Jahren - ich wollts nur noch mal gesagt haben) - warum wagt es dann irgendso ein Typ, der seit geschätzten dreißig Jahren im Ruhestand ist, jede Woche die Hausverwaltung belästigt mit irgendwelchen Anzeigen (datt hat mir die Hausverwaltung mal gesteckt, so hinter vorgehaltener Hand), selber kein Auto besitzt und überhaupt auch sämtliche Zuwegungen von mir freigelassen wurden, mir solche Frechheiten an meine Scheibe zu pappen, grad wenn sies selbst nicht besser machen???
Hat der eigentlich kein eigenes Leben?
Oder - schlimmer noch: Hat der vielleicht kein Sexleben mehr? Das würde immerhin seine Unausgeglichenheit erklären!
Zumindest aber hat er eine eigene Tür, vor der ER erst mal kehren sollte!
Jedenfalls habe ich inzwischen den Zettel verzehnfacht (ein Hoch auf die Farbkopierer!) - dann muss der Gute das nicht jedesmal neu schreiben, auch nicht für die eigenen Kinder. 

Nur eins will mir nicht in den Kopf: WIESO SOLL ICH MICH BEI DEM NOCH ENTSCHULDIGEN???

Die Aufklärung folgte auf dem Fuße: "Du musst meine Nachrichten schon richtig lesen.. Du sollst nur einen Zettel ins Haus hängen mit der Bemerkung: Wer war das, ich würde mich gerne entschuldigen. Dann weißt du wenigstens erst mal, wers überhaupt war." 
Aha. Weiß ich aber schon - ich kenne die Handschrift! Ich wohne lang genug in diesem gottverdammten Haus! Sechs Jahre sind eine Ewigkeit - bei solchen Nachbarn!
Und heute Abend hole ich mir Fiffi von nebenan, füttere den ordentlich mit Keks und Cola und schick ich ihn eine Treppe tiefer rechts vor die Tür!



Und dann kann Porsch von mir aus auch zu mir kommen. Ich warte schon mit Kaffee ohne Kekse - und dann kann der nette Herr Anwalt meinem Nachbarn erklären, wer hier eigentlich die Steuern zahlt, die der da bemühen will. Und dass es - wie in den allermeisten Fällen - auch ganz anders geht!

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