Mittwoch, 12. März 2014

River of Tears

  

...ich bin immer noch da.
...treibe knapp unter der Oberfläche und komm manchmal zum Lufttholen. So habe ich mich oft ins Meer fallen lassen, die Arme ausgebreitet, die Augen geöffnet und ich habe durch das Wasser hindurch in die Sonne geblickt. 
Diesen Song kenne ich seit Mai 2003 und er hat mich in der schlimmsten Zeit meines Lebens begleitet.
Damals hatte ich Angst davor, dass es keine bessere Zukunft für mich geben könnte, und ich hatte zu wenig Vertrauen in mich selbst und in die Kraft in mir.
Heute.. steh ich wieder an so einem Punkt, wo ich Angst bekomme vor der Zukunft. Nichts, einfach gar nichts bewegt sich in diesem ruhigen Fluss, nicht einmal für einen Moment lang. Irgendwas ist immer, sagen meine Kollegen über mich und zu mir. Zu Beginn des Jahres glaubte ich, dieses Jahr würde es irgenwie wieder leichter werden, sonniger, entspannter. Jetzt haben wir März und ich habe das Gefühl, ich laufe und stolper immer wieder über Steine, die mir in den Weg gelegt werden. Gefühlte Steine. Immer wenn ich denke, ich bin auf einem guten Weg und alles läuft.. zack.. kommt etwas, das mir das Gegenteil beweisen will.
Ich weiß, was ich tun will; ich weiß, wohin ich gehen will und irgendwas in mir ist sich sicher, dass ich auch dahin komm, wo ich hin möchte. Vielleicht ist das nicht morgen und auch nicht nächste Woche, und ich frage mich: Ist das entscheidend? Ich will meine Söhne nicht auf Teufel komm raus hier zurücklassen in dem Bestreben: Hauptsache, ich kann mir jetzt alle meine Träume erfüllen. Nein. Ich will gehen können mit dem Gefühl, dass ich meinen Söhnen ein stabiles Fundament hierlasse, dass sie eine gesunde schöne Basis haben, auf der sie sich ihr Leben aufbauen können. Sie sollen ja ihren eigenen Weg finden, doch was ich dazu tun kann, möchte ich auch tun. Ich möchte es tun dürfen. Und nicht darauf bedacht sein, ob ich hier oder da zehn Euro sparen kann, nur damit ich selber künftig zweimal im Jahr einen Urlaub bezahlen kann. Urlaub, den ich mit meinen Söhnen selbst nie machen konnte. 
Natürlich hab ich Wünsche, habe ich Träume und soll ich mein Leben lang darauf warten, dass sie sich erfüllen? Nein.. Natürlich nicht. 
Aber ich bin eben auch.. Mama. Mit Leib & Seele. Mit Herz & Verstand. 
Ich habe ein Urvertrauen, dass mein Großer seinen Weg findet und geht. Er wirkt zerbrechlich, aber ich glaube, er ist sehr stark. Er ist ultra sensibel - und sehr gefühlvoll. Und das zeigt er.
Und der Jüngere? Er wirkt sehr stark, aber ist er das auch wirklich? Er ist sehr gefühlvoll - aber er zeigt es nicht. In nur wenigen Momenten lässt er zu, dass ich einen Blick hinter den Vorhang werfen kann. Als Kind war er so... offen, so zutraulich, dann kam die Pubertät und alles hat sich verändert. Ich habe Angst um ihn, die ich nicht zeige und die ich aber selber nicht verstehe. Nicht verstehe, woher sie kommt. Abends ist er oft beim Sport - daran habe ich mich gewöhnt. Gestern Abend war er beim Arzt, er ging um 19.30 Uhr. Es wurde 20.30 Uhr, es wurde 21.30 Uhr, es wurde 22.00 Uhr - er kam nicht und telefonisch erreichte ich ihn nicht. Und ich sorgte mich. Dachte an den Überfall hier vor vierzehn Tagen, wo abends ein 30jähriger von 3 Typen zusammengeschlagen und beraubt wurde. Ich rief in der Praxis an und erfuhr erleichtert: "Ja, Ihr Sohn ist gerade bei der Ärztin. Wir haben Bereitschaft bis 23.00 Uhr, deshalb ist die Praxis noch geöffnet."
Als er mir seine Hände gezeigt hatte mit dem undefinierbaren Ausschlag auf beiden Handflächen, da sah ich auch.. eine recht kurze Lebenslinie. Ich sah sie zum ersten Mal. Kann man so etwas glauben? Ist es bekloppt, darauf etwas zu geben? Keine Ahnung, ich kenne mich auch nicht mit diesem Thema aus. Ich weiß nur, dass mir das Glück meiner Kinder über allem steht. 

Vielleicht schau ich in einem Jahr zurück und denke: Es hat viel Kraft gekostet, aber es hat sich alles gelohnt.
Vielleicht schau ich in fünf Jahren zurück und denke: Es konnte nur so und nicht anders gehen.
Vielleicht schau ich in zehn Jahren zurück und denke: Ich bin glücklich, dass alles so war und alles so ist.

Was morgen ist, weiß ich nicht. 
Was heute ist, möchte ich genießen - auch die kleinen Schritte.
Aber irgendwie hab ich das Gefühl, dass mir das nicht erlaubt ist. Vielleicht aus Angst, dass dann alles stagniert und nicht weitergeht. Aber ich kann nicht in den Schuhen eines anderen und auch nicht im Tempo eines anderen gehen. Ich kann auch nicht ständig diskutieren und mich nicht ständig erklären. Ich habe meine Grenzen erfahren und will nicht permanent daran gestoßen werden.
Seit ungefähr drei Wochen plage ich mich mit immer wieder aufkeimendem Infekt, Fieberschübe, Durchfall, Erbrechen - und ich bin mir fast sicher: Das ist reine Kopfsache. 
Zur Ruhe kommen dürfen - auch zwischendurch. Nicht nur erst dann, wenn alles hinter mir liegt. 
Ich bin ein Mensch, der während des Essens trinkt, weil er sonst dran erstickt - und nicht erst nach dem Essen trinkt. 
Ich muss anhalten dürfen, ohne dass man mir Stillstand vorwirft.
Ich will das Positive sehen dürfen, ohne dass man mir Tagträumerei vorwirft.

Der Opa ist 96 und seine Demenz mit einem Mal so rapide fortgeschritten, dass er seine Margarine in die Waschmaschine und die Schrauben in den Tiefkühler legt. 
"Der Arme", heißt es von der einen und der anderen Seite.
Weil er jetzt in ein Pflegeheim muss. Weil es anders nicht mehr geht und die Belastung für die, die ihn pflegte, zu groß wurde. Eine Belastung, vor der ich sehr hohen Respekt habe.
Ich sage aber: "Seid dankbar, dass er ein so schönes Leben hatte. Dass er mit 90 noch eine Freundin für den Lebensabend kennen lernte. Dass er mit ihr in die Oper ging und dass er letzte Woche einen Walzer tanzte, das ihn richtig glücklich machte. Was ist mit den älteren Herrschaften, die jahrelang an ein Pflegebett gekettet sind, tagein, tagaus von Fremden gewaschen, gefüttert werden ohne Zeit für ein liebes Wort? Was ist mit dem 11jährigen, für den ich mich heute beim Amtsgericht erkundigen musste, wie und wo genau man eine Fixierungsgenehmigung für dieses Kind erwirken darf - und was steht diesem Kind in seinem Leben noch bevor? Einem blinden Kind mit einem Hirntumor und mehrfachen Behinderungen. Seid dankbar, ihr Lieben... Seid einfach nur dankbar... und beklagt nicht den Umstand, dass der Opa jetzt noch mal umziehen muss.. Denn mehr ist es dem Grunde nach doch nicht.. Er gibt etwas ab, aber er bekommt auch etwas dafür.."

Das Positive sehen können, ohne ständig voranzutreiben... 
Vielleicht war ich gestern Abend ruhig, aber trotzdem nicht rundweg diplomatisch. Vielleicht war ich zu müde, meine Gesundheit nicht stabil genug, vielleicht war ich aber auch nur genervt von alldem. Als dann der andere einfach auflegte, entstand in meinem Kopf und in meinem Bauch irgendwie... was Luftleeres. Was Tonloses. Für einen Moment dachte und fühlte ich nichts mehr. Ein ganz blödes, dumpfes Gefühl. Wie wenn du vor die Tür gestellt wirst, die Tür fällt hinter dir zu und dann setzt der Regen ein.. Ja. Genauso habe ich mich gefühlt und ich empfand dieses Bedürfnis nach.. die Hände in den Schoß legen, mich zurücklehnen, die Augen schließen und überhaupt nichts mehr tun. Komme, was wolle.
"Vielleicht führt der Weg ja nicht immer geradeaus, vielleicht führt der Weg ja auch mal woanders lang und trotzdem zum Ziel", sagte heute die Protagonistin im Film "Keine Zeit für Träume" und ihr Mann sagte: "Ja das stimmt, aber ich weiß nicht mehr, ob wir dasselbe wollen."
Ich habe den Film nicht gesehen, nur diese unmittelbare Szene, dann schaltete ich weg. Dieses ewige Gezerre des sich erklären müssens, sich verteidigen müssens, sich rechtfertigen müssens - und des doch nicht verstanden werdens. 
Heute Abend wollte ich nur für mich sein. Mir einen Tee zubereiten, den Schal um den schmerzenden Hals wickeln und die schmerzenden Beine ausstrecken. Ich wollte Musik hören und mich entspannen. Mich runterfahren und diesen Ruhepol in mir finden. 
Aber irgendwie... möchte ich immer noch sieben Flüsse vollweinen und mich dann darin ertränken - oder doch weiterschwimmen.

10 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Liebe Helma,
das geht wohl jeder Mama so, irgendwann, wenn sie loslässt. Das ist völlig normal würde ich sagen.
Was morgen ist, weiß niemand Schatz. Scheiß was auf lange oder kurze Lebenslinien! Das sind Ammenmärchen.
Du hast das Gefühl, dass es dir nicht erlaubt ist? Hey - deine Jungs sind erwachsen! Lass sie auch selbständig werden!
Würdest du auch so denken, wenn es Mädchen wären?

Wer wirft dir denn Stillstand vor?
Das bist doch nur du selbst, oder?
Und was ist verkehrt an Tagträumen?

Bei wem musst du dich denn erklären, verteidigen? Doch nicht vor deinen Söhnen! Und die anderen Leute, die scheinen dir anscheinend nicht wirklich gut zu tun, Helma.
Hauptsache ist doch, dass DU dich verstehst.
Dass deine SÖHNE dich verstehen.
Dass dein Partner dich versteht.
Wo ist denn dein Selbstbewusstsein hin?

Aufstehen. Schütteln. Krönchen richten. Lächeln. Weiter gehts!
Es stirbt doch keiner. Alles ist gut!

Wenn es eine falsche Entscheidung war umzuziehen, dann merkst du es noch früh genug und kannst wieder zurück. So einfach ist das.
Wo ist das Problem?
Doch nur dass sie DIR fehlen werden, deine Jungs.
Vielleicht kommen sie ja in einigen Jahren nach. Wie ich sagte, niemand weiß was morgen ist.

Du solltest dir dein Leben nun nach deinen eigenen Wünschen gestalten.
Deine Söhne machen ihr eigenes Ding. Oder glaubst du, sie würden ein super Jobangebot in Stuttgart ablehnen weil sie sich Sorgen machen würden, du kämst nicht alleine klar?
Oder nicht der Liebe wegen nach Mönchengladbach ziehen, weil Mama sonst alleine wäre? Das wäre ja schlimm! Oder nicht?

Also, putz dir die Nase und hör auf dein Herz.

Heute wird die Sonne scheinen, das ist schonmal sicher. Und da brauchst du andere songs als diese Melancholischen da oben.

Was singen die Ärzte? Du hast kein klares Ziel, aber millionen Möglichkeiten! Na also.
Aufstehn. Schütteln. Krönchen richten. Lächeln. Weiter gehts.


Hier n paar Stimmungsmacher, hör mal rein:

http://www.youtube.com/watch?v=tZwTeyw8c8g

http://www.youtube.com/watch?v=8sMmtZn2JMA

http://www.youtube.com/watch?v=4PanU9t7tS8

http://www.youtube.com/watch?v=oehuiR6WWEQ

Und zu guter Letzt:
http://www.youtube.com/watch?v=aezCBUZu2jA

whoo hoooo! Hier geht grad die Post ab, lachh :)

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Danke Suse. Wirklich.
Und nein, es sind nicht meine Söhne, denen ich mich erklären muss.
Und weißt Du, ich möchte mein Leben auch nach meinen Wünschen gestalten. Ich möchte nur auch, dass die Söhne sich hier wohlfühlen.
Und wenn das bedeutet, dass Junior II ein WG-Leben nicht erträgt und lieber in Kauf nimmt, ganz allein zu wohnen, dann möchte ich ihm das auch mit ermöglichen können. Sicherlich immer bis zu einem gewissen Limit, klar. Aber es soll ihm nicht unmöglich sein. Er soll sich wohlfühlen mit dem, was er hier hat und sich darauf aufbaut. Wenn es ihm und beiden Jungs gut geht, dann bin auch ich glücklich. Auch dann, wenn sie 400 km entfernt wohnen.
Und ja, meine Mucke ist heute wieder eine andere als gestern Abend. Aber zum Befreiungsheulen ist das gut. Heulen hat für mich durchaus auch was Positives: Es nimmt mir den Druck und befreit mich. Und dann gehts weiter.

Anonym hat gesagt…

warum will er denn nicht in eine WG? Ist doch toll, sowas. Das machen zich Studenten auch so.
Die Leute kennt man nicht vorher, das ist schon klar. Aber ich denke, als junger Mensch kommt man da schneller mit zurecht, als wenn man in unserem Alter ist.
Ich überlege gerade ob ich mich in einer WG wohl fühlen würde.

Hm..... allein unter Mädels vielleicht schon. Aber ich wäre zimperlich! Mein eigenes Reich wäre mir heilig und Bad und Küche müssten immer tiptop sein. Rumpelkammern gäbs bei mir nicht, lach.
Das ist aber für junge Menschen das kleinere Problem, denke ich.
Naja. Er wird schon seine Gründe haben.

Lass es doch einfach auf dich und sie zukommen. Wenn irgendwas nicht passt, sollten sie es dir sofort sagen und dann kannst du immernoch handeln.
Manchmal wollen sie das auch gar nicht, das Mama immer alles regelt. Bemuttern ist gut. Das genießen sie. Aber nur in den eigenen 4 Wänden, nicht in der Öffentlichkeit. Das ist peinlich, lach :) So sagen es mir jedenfalls meine beiden immer.

Ich fahre übernächste Woche für 1 Woche nach Föhr, da müssen sie auch alleine klar kommen.
Im Sommerurlaub ist die Oma immer da, die bemuttert. Aber die nehme ich diesmal mit.
Und meine Tochter hat leider noch keinen Führerschein (schitt Arbeitszeiten (Hotel/Restaurant), da wird sie sich was einfallen lassen müssen, wie sie um 14 Uhr hinkommt und um 23/24/1 Uhr nachts zurück, denn ihren Papa nehme ich auch mit ;)

Lass sie selber mal machen, Helma. Ich sage dir: Alles wird gut! Ganz bestimmt!

Ich umärmel dich mal.

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Hach ja. Nach so ner Umärmelung is mir schon. Muss auch nich doll sein und auch nich lange. Nur von Herzen kommen ;)

Warum er nich inne WG will... Ich kann ihn verstehen. Früher hätte mir so ein Lebensmodell ja auch gefallen - aber da war ich verheiratet und konnte nicht ;) Und heute... Grad im Badezimmer bin ich echt eigen - und wenn da nur einer putzt, nämlich ich, da dreh ich durch. Kann ich nicht. Ich geh auch nicht gern bei anderen aufs Klo. Lieber geh ich ne Stunde eher nach Hause ;)
Er sagt auch, er habe nicht so das Vertrauen zu anderen Leuten.
In mancherlei Hinsicht ist er mir doch sehr ähnlich, auch wenn er richtig viel vom Vater hat.

Das Problem momentan ist, dass ich bereit bin, eine gewisse Summe X dafür auszugeben, dass Junior eine Wohnung bekommt, die ihm gefällt. Er erwartet nicht viel. Er möchte nur in die Innenstadtnähe und er möchte da sein, wo s Leben pulsiert "Wenn ich alleine lebe, solls ruhig laut sein, damit ich mich nicht einsam fühl", sagt er. Er sagte es, ohne zu wissen, dass ich haargenauso leben würde, würde ich jetzt nicht wegziehen.
Mein Sohn & ich sind uns da einig, aber zum Familienkonstrukt gehören noch mehr Menschen, die diese Entscheidung nicht gutheißen.
Wenn ich - wie Du sagst - "nur" auf mein Herz höre, ist Streit etc. vorprogrammiert, es gibt ja jetzt schon Diskussionen. Es ist ja nicht so, dass ich nur das machen will, was Sohnemann und ich uns vorstellen. Es ist aber doch so, dass ich mir selbst ein gewisses Limit gesetzt habe - und innerhalb dieses Limits möchte ich mich bewegen können/ dürfen, ohne dass es immer wieder heißt "Wieso muss dies - wieso muss das - geht alles noch billiger" etc.
Ja, billiger geht immer - aber billiger ist nicht immer das Bessere.
Und ich bekomme vor allem dann ein Problem damit, wenn mit zweierlei Maß gemessen wird: Für den einen gilt dies, für den den anderen gilt das nicht.. Da dreh ich durch - im wahrsten Sinne des Wortes. Und dann werde ich auch mal.. undiplomatisch, ich gebe es zu.

Anonym hat gesagt…

Ich versteh dich ja.
Wollte dich nur ein bisschen aufbauen.

Und lass dir einfach nichts mehr vorschreiben. Das ist deine Sache was du machst. Und wenn es deinen Söhnen an nichts fehlt, ist doch alles gut. Sei bei Einmischungen demnächst einfach mal etwas dickfelliger. Versprochen? 😉

Anonym hat gesagt…

Ach nochwas: kannst du das hier mal so einstellen, das ich über neue Beiträge von dir per Email benachrichtigt werde bitte? Ich will dir nämlich auf Schritt und Tritt folgen, Liebelein 😉.

Anonym hat gesagt…

Hallo,
ich schreibe dir, weil mich grad dieser Eintrag sehr berührt hat.

Ich hatte diesen "Zustand", den du beschreibst, vor vielen Jahren (ehrlich gesagt, hält dieser Zustand immer noch an), 15 Jahre ungefähr ist das her. Meine Kinder waren damals etwas jünger als deine, aber es fühlte sich genauso an, wie du es beschreibst... aber eigentlich habe ich mich immer so gefühlt, all die Jahre durch, als ich meine Kinder noch bei mir hatte, egal, in welchem Alter sie waren.

Ich hatte immer Angst, meine Töchter würden missbraucht werden, ich weiß nicht, warum oder wieso, davor hatte ich immer Angst... Ich konnte sie nicht schützen.
Beide wurden als erwachsene Frauen missbraucht, lange nachdem sie ihr Zuhause verlassen hatten.

Es war egal, was ich ihnen vorgelebt hatte, es war egal, wie selbstbewusst sie waren usw. usw.
Ich konnte sie nicht schützen.

Dazu muss ich sagen, dass die Betreffenden Menschen waren, denen meine Töchter vertraut haben...
macht das Ganze noch schlimmer, ich weiß.

Heute geht es beiden (und auch mir) gut, beide Mädels haben ihre Geschichte ver- und bearbeitet, jede auf ihre Art und Weise (und ich als ihre Mama stehe voll dahinter), das zweite Enkelkind ist auf dem Weg und wir genießen das und unser Leben ;-)!

Wir können Zukunft nicht beeinflussen, sie nicht schon mal vorab leben. So funktioniert das nicht, leider...

Wir können damit umgehen lernen und das Beste daraus machen.

Liebe Grüße unbekannterweise ;-)
Ulla

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Liebe Suse, die letzten zwei, drei Tage kam ich eher nicht zum Schreiben/ Antworten, und das Freischalten von Kommentaren geht ja über Handy schön einfach :)
Ja das mit dem dickfelliger werden.. Ich arbeite daran, schon seit Jahren. Ist schon besser geworden, ehrlich, ich schwörs. Jeder hat wohl so seine wunden Punkte, da tu ich mich eher immer bisschen schwer mit dem dicken Fell.
Und das mit den Antwortkommentaren - kann ich das einstellen oder muss das nicht jeder Kommentator selbst? Da muss ich erst mal gucken, mit sowas kenn ich mich noch nicht aus :)

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Liebe Ulla, Dein Kommentar hat mich schwer berührt. Es ist nicht vorstellbar, dass den Kindern etwas angetan wird, egal ob sie 3 oder 30 sind. Ich hab so Angst davor, ich hab so Angst davor, dass ihnen etwas passiert oder angetan wird. Das war bei mir nicht immer so ausgeprägt und ich weiß auch nicht, ob das jetzt daran liegt, dass ich hier weggehe und sich unbewusst dieses Gefühl erhebt: "Ich kann dann nur noch wenig für sie tun oder da sein" - wie das eben dann so ist, wenn man 400 km weit weg ist.
Ja Du hast recht: Man kann die Zukunft nicht im Voraus leben und man kann aber aus allem, das kommt, das Beste draus machen. Ich weiß auch, ich bin stark. Aber ich bin nicht sicher, ob ich nicht daran zerbrechen würde, wenn einem meiner Kinder etwas passieren würde.

Anonym hat gesagt…

Schatz, das weiß ich auch nicht, wie das hier bei Blogspot ist. Ich hab zwar hier auch schon seit ewigen Zeiten eine Seite - die hab ich aber sträflich vernachlässigt, weil ich Wordpress um Längen besser finde.

Dort geht es z.B., dass jeder der es möchte, per mail informiert wird, wenn ich einen neuen Blog geschrieben hab. Oder auch auf neue Kommentare wird hingewiesen. Man kann auch nur für Freunde bloggen, sodass die Öffentlichkeit nicht alles mitlesen kann, und vieles mehr.

Wäre ja schön wenn du das irgendwie hinkriegen würdest hier, denn auch deinen Kommentar hier hab ich erst durch Zufall gesehen. Muss halt immer wieder alle Blogs durchsuchen, ob du mir was für mich geschrieben hast.
Nicht so schlimm, nur ein wenig nervig, denn ich könnte ja mal was übersehen.

Hab dich richtig gern.
(das musste mal raus, lach)

Tschüssi, die Suse