So einen Kühlschrankmagneten mit einer Frau auf dem Sofa bekam ich mal vor paar Jahren geschenkt - und damit ich bei aller Müdigkeit nicht vergesse, dass ich trotzdem unbesiegbar bin, prangt nach wie vor dieser Magnet an meinem Kühlschrank. Nicht ganz in Augenhöhe - weil der Kühlschrank kurz darunter endet. Aber immerhin hoch genug, dass mir das jeden Tag ins Auge fällt.
Und derzeit brauche ich einfach etwas Input, das mich pusht, mich am Atmen und Leben hält.
Bei Gott, ich bin einfach nur noch müde, müde, müde.
Tagsüber kompensiere ich Defizite mit Kaffee in rauen Mengen. Komme ich abends nach Hause, möchte ich am liebsten nur das Aller-Allernotwendigste erledigen und mich ansonsten zwischen die Laken begeben. Denn für eine Zudecke ist es einfach immer noch zu warm, trotz täglicher Regengüsse, bei denen ich schon als Fußgänger Aquaplaning zu befürchten hätte. (Immerhin spart mir das die Autowäsche; jedenfalls die, die ich bezahlen und die ich auch noch selbst erledigen muss. Und so ein weißes Auto ist einfach... undankbar, das verzeiht nix.)
Heute hat Junior die Kündigung abgeholt. Also zumindest gehe ich davon aus, dass er dieses Papier bekommen hat: Ich kann ihn seit heut Morgen nicht auf seinem Telefon erreichen. Ich weiß nur, dass er mit der Bahn in die Stadt A zur Arbeitsvermittlung wollte, dann in die Stadt B zur Arbeitsagentur, anschließend in die Stadt C zum Nebenjob und auch zum Friseur ("Junge, wenn du schon nach C fährst heut, dann geh wirklich mal endlich zum Friseur, bevor ich Zottelmonster zu dir sagen muss.") und wenn er dann heimkommt, soll er sich mit dem Staubsauger bewaffnen und vor allem seine Kippen von meiner Terrasse entsorgen. ("Die sind doch im Ascher!" - "Ja und? Heißt das, dass die dort bleiben müssen, weil du hoffst, es wächst uns ein Tabakbaum?" - "Die stören doch keinen!" - "Doch! Mich!" Bzw. mein ästhetisches Auge. Und meine empfindliche Nase.)
Heißt: Junior hat zwar "frei", aber mindestens genauso viel um die Ohren wie ich. Jedenfalls heute. Ab morgen kann er sich ja wieder ausruhen. Vielleicht nicht lange. Hoffentlich nicht lange. Aber das erzähle ich erst, wenns in Sack & Tüten ist. In der Hoffnung, dass alles auch da reinkommt. Aber Kenner meinereiner wissen ja: Ich bin immer noch Optimistin in fast jeder Lebenslage, trotz aller Realität.
Ja und meine eigenen to-do's... Ich würde sagen, ich bin auf einem guten Weg. Die Schränke, die ich mit nach München nehmen will, habe ich ausgemessen und die Maße den gelben Seiten geschickt. Er möchte gern noch einen Vorschlag, wie ich gedenke, alles anzuordnen, aber das... muss nicht jetzt sofort sein.
Sämtliche Ummeldungen habe ich vorgenommen, außer die der Wohnung. Wenn ich mich jetzt hier abmelde, habe ich, meine ich, nur ein paar Tage Zeit, um mich in München anzumelden. Aber da komme ich auch erst in drei Wochen oder so wieder hin. Und Helma Heimatlos... is ja auch irgendwie blöd. Außerdem: Auch das eilt jetzt nicht. Prioritäten, Helma. Das Wichtigste zuerst.
Nämlich die GEZ abmelden zum Beispiel. Nein, ich werde jetzt keinen Shitstorm lostreten, jeder kennt das selber - aber ich gehöre zu denen, die eben auch nicht einsehen, dass sie einen riesigen Verwaltungsapparat bezahlen, der in der freien Industrie jämmerlich zugrunde gehen würde. Und da Junior II Bafög-Empfänger ist und auch wieder werden wird, ersparen wir uns doch gern für wenigstens diese Zeit diese blöden Gebühren.
Auch habe ich heute das Online-Banking auf meinem Arbeitslaptop installiert und angesichts der aktuellen Zahlen kurz daran gedacht, dass Urlaub auf den Bahamas doch auch ganz nett wären. Wie gesagt: Der Gedanke war flüchtig :)
Dann habe ich mir noch ein wenig Software installiert, die mir das Arbeiten in München, also von der Ferne aus, spürbar erleichtern werden.
Klamotten, die ich nicht mehr will, nicht mehr brauche und die (ok) nicht mehr passen, habe ich verkauft und den Rest in die Kleidersammlung gegeben. Ich wollte ja eigentlich alles ans Frauenhaus geben, nur... Es ist ja nie jemand von uns zu Hause, der die "Ware" übergibt.
Der Keller wurde schon vor Monaten entrümpelt und der Rest wird vermutlich denselben Weg gehen.
Trotzdem habe ich noch nicht das Gefühl jener Erleichterung, die sich einstellt, wenn man spürt, dass die Liste der noch offenen Punkte immer kleiner wird. Irgendwie fühl ich mich immer noch so, als stünde ich vor einem riesigen Berg - und wenn ich ans Raufklettern denke, könnte ich stattdessen sofort in den hundertjährigen Schlaf fallen und mich wachküssen lassen vom Prinzen, wenn alles erledigt ist. Na ja, man wird ja noch träumen dürfen!
Und weil man nicht immer nur racken und schuften kann, fahren wir nächstes Wochenende nach Berlin. Also nächste Woche am Wochenende (gibt ja da immer so Missverständlichkeiten ;)) Jawohl! TUI, das haben wir uns verdient. Na gut, sagen wir, es war mein Weihnachtsgeschenk an die gelben Seiten und ich bin schon sehr froh, dass er mich als Begleitung auswählte. Immerhin nehme ich auch mein rotes Kleid mit, und dann denke ich doch, dass es davon endlich mal das versprochene Foto geben wird - mit mir drin :)
Jetzt muss ich aber weiterarbeiten. Mir hat nur derart der Kopf gequalmt, gedröhnt, geschmerzt nach all dem Ärger hier, dem Zoff mit Kunden und Personal und überhaupt, dass ich jetzt unbedingt eine Pause einlegen MUSSTE. Sonst dreh ich auch noch durch und dann brüll ich auch mal bisschen mit :) Wenn ich schon nicht schlafen kann darf soll, muss ich mir wenigstens bisschen was von der Seele schreiben.
4 Kommentare:
Ich fahr auch nächste Woche am Wochenende mit Freunden nach Berlin! :)
Zur Bowie-Ausstellung im Gropius-Bau und ein bißchen Nachtleben.
Echt - Du fährst auch?? Na ich habe ja Deine Handy-Nummer, vielleicht können wir uns ja irgendwo auf einen Cocktail treffen. Oder so :)
Klar gerne! :)
Warum einfach, wenns auch kompliziert geht und warum 100 km fahren um sich mal zu treffen, wenns auch 250 sein können. ;D
na haben wirs bis jetzt nur einmal geschafft, fahr ich auch mal ein stück weiter, damits überhaupt mal wieder klappt :)
einfach kann doch jeder :D
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