Donnerstag, 31. Dezember 2015

Und dann wollte ich noch sagen...

"Rauchen Sie?"
"Nein, noch nie."
"Trinken Sie Alkohol?"
"Selten."
"Irgendwelche Drogen? Egal wann?"
"Ach herrje, nein, nie."
Als ich gestern derart abgefragt wurde, musste ich im Nachhinein schmunzeln, weil ich dachte: "Wenn du diese Laster nicht hast, kannste ja nicht mal neue Vorsätze fassen."
Doch rechtzeitig fiel mir ein: Ich habe nie Vorsätze gefasst. In kein einziges neues Jahr bin ich mit dem Gedanken gegangen, dieses oder jenes nicht mehr oder anders zu machen.
Eher habe ich es empfunden wie mit jedem neuen Tag:
Es ist ein neuer Anfang. Der Beginn eines neuen Jahres mit einer Fülle an Ereignissen, die wir jetzt noch nicht wissen - und manchmal denke ich, dass das auch gut so ist. Früher habe ich mir oft einen Spiegel gewünscht, in den ich schauen und zumindest schon mal einen kleinen Ausblick erhalten könnte für die Zeit, die da kommt.
Heute denke ich: Bloß gut, dass es diesen nicht gibt.
Sehen wir etwas Negatives, können wir die Zeit bis dahin nicht mehr genießen, weil wir ja wissen, was uns noch bevorsteht.
Sehen wir etwas Positives, können wir die Zeit bis dahin aber auch nicht mehr genießen, weil wir es nicht mehr erwarten können, bis es soweit ist.
Es ist vielleicht aber auch so wie mit der Puppe, die ich mir als Kind so gewünscht und beim heimlichen Herumkramen im Schrank entdeckt hatte. Für diesen Moment hatte ich mich gefreut und den Schrank mit glücklich klopfendem Herzen wieder geschlossen. Doch als es soweit war und ich die Puppe überreicht bekam, da... konnte ich mich irgendwie nicht mehr freuen. Und nicht lange danach saß diese Puppe unbeachtet auf dem Bett, bis meine Mum mich fragte, ob sie sie mit anderen Puppen mit in den Kindergarten nehmen könne. Und ich gab sie alle her, auch diese eine.

Lassen wir uns also überraschen, was das Jahr 2016 für uns bereithalten wird.
Ich nehme die Hoffnung aus 2015 mit hinüber, dass es ein gutes Jahr wird, ein besseres in mancher Hinsicht nicht nur für mich und meine Familie. Ein Jahr, das vielleicht die Erfüllung eines großen Wunsches bereithält. Ein Jahr, in dem manches leichter wird. Anders vielleicht, aber leichter.
Wie hieß es doch im wunderbaren Film "Best Exotic Marigold Hotel"?
"Angst macht uns nur, dass alles so bleibt wie es ist. Also sollten wir Veränderungen feiern  [...]"
Denn darin, so empfinde ich es, liegt ja immer auch eine Fülle von Möglichkeiten.
Egal ob nun morgen oder im ganzen kommenden neuen Jahr.
Und um es mit den Worten von Dieter Nuhr in dessen Jahresrückblick zu sagen:
"Hört endlich auf, euch verrückt machen zu lassen. Alles, was geschieht, hat es immer schon gegeben. Es gab nur eins damals nicht: die Medien."
Mag sein, das ist nicht die Antwort auf alles. Aber es macht ruhiger. Entspannter. Gelöster. Und uns freier im Umgang mit uns selbst und den anderen.
Ich wünsch Euch was.

4 Kommentare:

JULiANE hat gesagt…

Jou.
Ich dir auch.

AnnJ hat gesagt…

Vor allem würden wir aufgeben, wenn wir die Zukunft wüssten. So machen wir halt doch immer wieder weiter.
Dir einen guten Rutsch und ein gutes 2016!

lautleise hat gesagt…

Auch von mir einen guten Rutsch, jedoch mit einem sehr bitteren Beigeschmack, für den Du überhaupt nichts kannst.
Ich bin Kölner und schäme mich.
Das hat diese Stadt nicht verdient, daß sie von Idioten und Nichtskönnern verwaltet wird. Verdammte Scheiße.
Ganz liebe Grüße - der Wolf.

Mitzi hat gesagt…

Ich lese hier schon so lange....jetzt endlich: Ich mag deinen Blog unheimlich gerne!
Liebe Grüße
Mitzi