Samstag, 30. April 2011

The XX - Islands

Ach ja, da bin ich nun wieder.
Zurück aus dem Urlaub, zurück von der Insel, zurück von den Tagen am Meer.
Die Taschen ausgepackt, den Souvenirs ihren Platz gegeben und die Ruhe hier wohlig aufgenommen.
Die Musik in den Player legen, barfuss über den Holzfußboden tänzeln, einen Milchkaffee zubereiten, die Taschen auspacken, die Waschmaschine anstellen (ich mag ihr Grummeln, das vermittelt mir immer irgendwie ein Gefühl von Reinheit) und mich eine extra große Runde gefreut, weil meine Söhne doch an alles gedacht hatten, das ich ihnen aufgetragen hatte. Na ja... Fast... Das Brot im Korb jedenfalls hatte die Woche ohne uns nicht lebend überstanden, die Blumen ließen auch ziemlich die Blätter hängen und statt eines vorsorglich gefüllten Kühlschranks...

Zumindest glaubte ich im ersten Moment, mich in der Tür geirrt zu haben.
"Finde den Fehler im Bild!"
Oder so.
Ich hatte mich aber nicht geirrt.
Aber so ist es wohl, wenn man die sonst in fester Frauenhand geführten Haushaltszügel aus der Hand gibt :)
Als ich des Nachts in meine Decken kroch und wohlig die Beine ausstreckte und die Wärme genoss, die sich in meinem Körper ausbreitete, da brauchte ich keinen gut gefüllten Kühlschrank, da brauchte ich nur Lieblingsmucke, die sanft und beinah zärtlich durch das dunkle Zimmer perlte und mich in Träume entführte, von denen man sagt, dass sich das, was man in der ersten Nacht im eigenen Bett träumt, sich auch erfüllen würde.
Na hoffentlich tut es das nicht, kann ich nur sagen! Auch wenn ich nach wunderbaren neun Stunden erst wieder erwachte, herrlich entspannt, mich mit der Mucke im Ohr gleich noch ein Stück weit besser fühlte und mich nach dem zweiten Käffchen auf den Weg in den Supermarkt begab.




Übrigens habe ich ein TV-Quiz gesehen "Finde den fehlenden Buchstaben" beim Wort "Teleg_af". Hmm. Nun ja. Also ich nenne das ganz klale Diskliminielung unseles japanischen Bevölkelungsanteils. Jawohl!

Donnerstag, 28. April 2011

Let's Dance!

Gestern Abend hab ich mir noch den Rest dieser Sendung angeschaut und genieße jedes Mal diesen Anblick aus feurigen Schrittfolgen, bunten Kleidern und den wunderschönen Beinlinien der Tänzerinnen. Früher dachte ich ja immer, dass solche Tänze nur gut aussehen, wenn die Tänzerinnen eben dieses Kotzmaß von Size Zero um maximal 3,587 Millimeter überschreiten.
Maite Kelly spätestens hat mich vom Gegenteil überzeugt und mir vor allem einmal mehr bewusst gemacht: Eigentlich ist es scheißegal, ob du ne lange dürre Bohnenstange bist oder kleine pfundige Lebenslust auf den Tanzboden bringst - entscheidend ist das, was du ausstrahlst. In deiner ganzen Körperhaltung, hoch erhobener Kopf, gestraffte Schultern, diesen unverwechselbaren Glanz in den Augen und ein Lächeln im Gesicht, das sich deutlich unterscheidet von diesem aufgesetzten Garfield-Grinsen. Wobei ich ja immer vorsichtig werde bei Menschen, die bei einem eben solchen Grinsen die obere und die untere Zahnreihe zugleich zeigen.
Jedenfalls schaute ich mir dieses bunte Treiben an und konnte mir ein sehnsüchtiges "Lass uns das auch zusammen lernen!" nicht verkneifen. "Werd du erst mal wieder gesund", wurde mir entgegnet.
Na ja, ganz so unrecht mag er ja nicht haben. Wer den Tag nur mit einem ordentlichen Pegel an Schmerzmitteln und einem gut gefüllten Luftkissen unter dem Arsch übersteht, sollte seine Wünsche wohl eher realistisch halten. Andererseits (mal abgesehen davon, dass in ein paar Wochen spätestens das kleine Skaterpech überstanden und vergessen sein dürfte) - wer keine Träume und vor allem keine Sehnsucht mehr hat, der ist vermutlich schon tot, na zumindest innerlich - und der versprüht dann selbst auf einer Tanzfläche keine Lebenslust, keinen Esprit, keinen Charme mehr.
Ich glaub, das kriege ich noch hin, selbst wenn ich mir hinterm Vorhang für dieses "oh Schmidtchen Schleicher mit den elastischen Beinen" erst einmal drei, vier Gläschen Prosecco hinuntergießen müsste. Mir persönlich gefallen ja die Choreografien von Lilianas Tanzlehrer am besten und auch bei Maites Tanzlehrer wird einmal mehr klar: Die halbe Miete an einem geilen Tanz ist ein ebenso geiler Tanzlehrer.
Was ich mir dann jedoch nicht wünsche, ist eine Moderatorin, die sich immer in den Vordergrund tanzen muss. Sie hatte schließlich im letzten Jahr ihre Chance - und in diesem Jahr gehts mal nicht um sie.
Grad hab ich auf die Uhr geschaut und festgestellt: Die letzten Stunden des Insel-Urlaubs sind angebrochen und auch wenn heut ein nur fünf Grad kalter Nordwind ums Häuschen pfeift, dann möcht ich trotzdem noch mal raus vor die Tür, noch mal diese frische salzige Meeresluft atmen und als kleines Andenken (neben dem Sack Muscheln und Steinen, der schon im Badezimmer steht) vielleicht noch einen Ring mit Muschelmotiv oder ein Muschelarmband (oder auch beides, ich kann mich immer so schwer entscheiden :)) von dieser Insel mitnehmen. Denn zwar bin ich kein Handtaschenfreak, mein Schuhschrank ist auch seeeeehr übersichtlich und vom Telefonieren bin ich überhaupt kein Freund - aber in manchen Dingen... bin ich eben doch eine typische Frau :)

Mittwoch, 27. April 2011

Die Katastrophe Tschernobyl

Gestern Abend, als die Kühle des sonnigen Tages in gefühlte arktische Kälte umschlug, entzündeten wir in unserem Urlaubsdomizil alle vorrätigen Kerzen, bereitete ich mir - natürlich - ein Kännchen lecker Milchkaffee, zogen wir uns dicke Socken an die Füße und zappten ein wenig durch die Programme.
Sicherlich - wir hätten auch "Mensch ärger dich nicht" oder "Canasta" oder auch "Backgammon" spielen können. Hätten wir! Hätten wir nicht all diese lustigen, zeitvertreibenden Spiele zu Haus gelassen.
"Wenn ich nicht an alles denken würde, aber ich kann eben auch nicht an alles denken!"
Diesen Vorwurf Posemuggel Schatzis lachte ich hinweg. Ich meine, er brauchte doch nur mal an den Ostseetrip im letzten Jahr denken, meine Freundin und ich, und nach dem Lesen des entsprechenden Blogeintrags "Aber nicht hier bei uns!" hatte er noch säuerlich kommentiert: "Typisch!"
Tja, und eigentlich kennen wir uns inzwischen auch lang genug, als dass er wissen müsste, dass eben auch ich nicht an alles denken konnte.
Egal wie, wir zappten uns munter rauf und runter und das Grinsen in Mund- und Augenwinkeln erstarrte leicht beim Hängenbleiben des gestrigen Fernsehprogramms, das im Angedenken an das Reaktorunglück vor 25 Jahren in Tschernobyl aufgestellt worden war.
Zahlen und Fakten hört man ja doch immer mal wieder, aber wenn dir so menschliche Schicksale vor Augen geführt werden... Die junge Russin, die den Deutschen heiratete, den sie während seiner Recherche über die Kriegszeiten in Russland kennen gelernt hatte, die neun Monate später an Brustkrebs erkrankte und ungefähr ein Jahr danach starb.
Der junge Russe, den man eines Tages tot im Wald fand, und der zeit seines jungen Lebens um die finanzielle Anerkennung gekämpft hatte, dass seine Krebserkrankung eine Folge des Tschernobyl-Unglücks gewesen war - und diese Entschädigung nie bekommen hatte.
Menschliche Schicksale berühren soviel mehr als das Auflisten nüchterner Zahlen und Fakten und ich persönlich empfand es als eher erschreckend, dass Tschernobyl bis heute ein Anziehungspunkt für Touristen und sonstige Besucher ist. Ich glaube, man kann sich überhaupt nicht vorstellen, was für ein Leid und Leiden mit diesem Reaktorunglück über die Menschen dort und auch anderswo gekommen ist. Schlimm finde ich auch, dass immer erst etwas passieren muss, damit es zu einem Umdenken führt. Ja wenn es denn auch ein Umdenken gäbe. Ich meine, was gab es damals für ein Geschrei und gleichzeitig die mediale Beschwichtigung "Deutschland bleibt davon unberührt". Ha ha. Ich weiß zumindest nicht mehr, wie schnell sich dieses Geschrei auch wieder beruhigt hat. Dasselbe erleben wir ja jetzt bei Fukushima. Ein paar Tage lang keine Nachrichtensendung, die nicht auskam ohne neue Bilder des Unglücks und ohne neue Kommentare, von denen man ohnehin nicht weiß, wie viel von dem wahr ist und wie viel geschönt oder auch geschürt. Und jetzt? Wer redet jetzt noch davon? Bewegt sich etwas außer dem Aufstieg der Grünen, von denen ich trotz alledem denke - und da könnt Ihr mich schelten, wie Ihr wollt - dass sich auch bei einer erneuten Rot-Grünen-Koalition nichts ändern wird an dem, wie es bisher war? Es geht immer nur ums Geld, und das wissen auch die Grünen. Es geht nur ums Geld und um die Macht. Nicht umsonst nämlich erfährt man in nächtlichen Reportagen, hübsch versteckt angesichts der Sendezeiten, dass mit der eingeführten Öko-Steuer die Finanzlöcher gestopft werden, die zum Beispiel der unsinnige Bau von Brücken, Tunneln und dem Bundestag in Berlin gerissen wurden. Wen kümmert es da schon, dass der Sarkophag in Tschernobyl brüchig geworden ist, dass das Geld für den neuen Sarkophag fehlt, vielleicht auch deshalb, weil die Ukraine, mega enttäuscht von Russland, lieber erst mal die eigene Unabhängigkeit versucht zu finanzieren bzw. aufrechtzuerhalten und auf Hilfe von außen hofft, als die Finanzmittel in den Sarkophag zu stecken.
Doch wenn man das alles mal zur Seite schiebt und sich darauf konzentriert, was dieses Unglück für die Menschen bedeutet und selbst nach 25 Jahren noch immer bedeutet, wenn man sich darauf konzentriert, dass es einiger hunderttausend Jahre bedarf, eh dieses Unglück wirklich überstanden ist, wenn man die menschlichen Schicksale betrachtet und auch betrachtet, dass jeden Tag in jedem Land so etwas geschehen kann, dass wir endlich lernen müssen, behutsam mit dem umzugehen, das wir in unseren Händen halten - dann wünschte ich mir, dass es mehr solcher Beiträge wie gestern Abend gibt, die die Menschen nicht vergessen lassen, welche Verantwortung sie tragen - und dass es diese Beiträge nicht nur anlässlich eines Jahrestages gibt, von denen man sich wünschte, es hätte diesen niemals gegeben. Jedenfalls ich... konnte letzte Nacht lange nicht einschlafen, weil ich vor meinen Augen die menschenleeren Städte inmitten der Sperrzone sah, die nie wieder bewohnt werden können; die missgestalteten Kinder, die OP-Narben am Hals der Menschen, die Augen der Krebskranken, die tief in den Höhlen liegen und den Glanz längst verloren haben - und ich daran denken musste, dass allein der Mensch dafür die Verantwortung trägt, dass eine einzige Fehlentscheidung eines hochrangigen Ingenieurs zu diesem Unglück geführt hat  -  dass sich niemals alle Eventualitäten im Voraus kalkulieren lassen. Naiv oder nicht - an dieser Stelle wünschte ich mir wirklich eine Welt, an der es einmal weniger um das verdammte Geld geht als um das kostbarste, das wir haben: unser aller wunderbares einziges Leben auf einem Planeten, von dem wir übrigens nicht weg können, wenn wir den ganz zerstört haben. Also... Carpe diem.

Dienstag, 26. April 2011

Wo die Ostseewellen trecken an 'nen Strand



...wo die Möwen singen...
...dor is miene Heimat, dor bün ick to Hus...
Leute, ich kann Euch sagen: Wer sich von Euch nach Spanien, Mallorca, ach, was weiß ich wohin verzogen hat - der hats bestimmt schon so ein kleines bisschen wenigstens bereut.
Uns jedenfalls - ob gebrochener Arsch oder nicht - hats auf eine der wunderschönsten Inseln Deutschlands gezogen (neben meiner Heimatinsel, versteht sich), und mit "Lady's Ring" hab ich dann auch die mehrstündige Fahrt liegend und gut überstanden.

Und ich muss sagen: Jeder Schmerzanfall hat sich gelohnt. Entschädigt mit einem kleinen, aber feinen, gemütlichen und voll romantischem Kuschelnest, beim Erwachen schon mit Blick auf einen strahlendblauen Himmel, wunderbarer Sonnenschein, den halben Tag faul in der Sonne und in der Düne liegen (da, wo es noch erlaubt ist natürlich), sich von Sonne & Wind umarmen lassen, das Salz auf der Zunge schmecken, Meeresgut am Ufer sammeln und bei nur 6 Grad Wassertemperatur hat sich Posemuggel Schatzi in die Wellen geworfen, King Neptun getrotzt, während ich am Ufer wartete, ein paar "Na wie kalt ist es denn heute?"-Fotos in den Kasten aufnahm und anschließend die Arme ausbreitete, die Augen schloss und dieses unendliche Gefühl von Freiheit, Leben und irgendwie auch Ruhe genoss - na jedenfalls, wenn man zeitig morgens am Strand war. Nur um Abende in wunderbaren kleinen Fischerlokalen zu beschließen, von wo aus wir direkt aufs Meer und dem Sonnenuntergang zuschauten, die klammen Hände an der heißen Tasse Milchkäffen (natürlich :)) wärmten und den leckersten Fisch der Insel genossen.



Ich glaube, ich habe sogar ein, zwei Kilos zugenommen. Na und. Mein Arsch braucht Polster, habe ich bei den ersten Sitzversuchen festgestellt. Und außerdem... ist Leben vor allem auch Genuss. Und ich genieße gerade. Aber sowas von. Den Rest, Kinners, gibts dann später, wenn ick wieder tu hus bin :)
Ich hoffe jedenfalls, Ihr hattet ein erfolgreiches Ostern. Hatten wir nämlich auch *hä hä*

Donnerstag, 21. April 2011

Eier kratzen oder: Happy Easter!

Inzwischen wirds nun auch der Letzte gemerkt haben:
Ostern steht vor der Tür, die letzten Hasen sind gekauft und.. äh.. die letzten Eier auch.
Wieso nur eigentlich gehen die Gedanken immer in eine andere Richtung, wenn man das Wort "Ei" in den Mund nimmt?
So wie bei dieser Moderatorin zum Beispiel...


Mal Hand aufs Herz: Wem von uns wäre das nicht ganz genauso gegangen? :)
Aber beim Fernsehen müsste man echt arbeiten: Die junge Dame hat laut Reportage eine geschlagene Viertelstunde gebraucht, eh das Ding im Kasten war. Ohne Lacher, versteht sich. Also soooo viel Geduld kenne ich von Vorgesetzten nicht :)
Ehrlich gesagt, habe ich bis heute nicht gewusst, dass das sogenannte Eierkratzen sogar traditionell ist - und zwar in Kroatien. Und dass da richtig kunstvolle Sachen bei rauskommen. Seht selbst:

Sieht doch total hübsch aus, oder?
Ich bin ja - außer zu Weihnachten - nicht so ein Freak, bei dem man an jeder Ecke, jedem Ende über eine Osterdeko stürzt, aber solche Eier... doch - da krieg ich auch Lust drauf, sowas mal herzustellen. Ich meine, Rot ist eine meiner Lieblingsfarben und so ein Set sieht schon echt cool aus. Allerdings... Wenn ich mich richtig kenne, scheitere ich vermutlich bereits beim zweiten Ei an meiner nicht vorhandenen Geduld.
Egal. Ich wünsche Euch und dem Rest der Welt jedenfalls ein lustiges, schönes, sonnenreiches Osterfest, egal wo und bei wem oder an wem Ihr die Eier kratzt :)

Quelle Foto: http://www.uptb.hr/admin/imagemanager/images/sadrzaj/sretanuskrs2-500x375.jpg
Quelle Video: youtube.com, 

Mittwoch, 20. April 2011

Follow the Leader

Bis heute Abend kannte ich zwar bereits Titel von Matthew Ryan, Ihr wisst schon, der Study, der mich letztens mit dem Auto mitnahm und mir seine halbe Musikdatenbank vermachte.
Aber diesen Titel kannte ich noch nicht, ich hab ihn heute eher zufällig im Netz gefunden.


Ich kenne auch den Film nicht, der hier ausschnittsweise wiedergegeben wird.
Wenn ich jetzt die Augen schließe und mich von den Klängen berieseln lasse, dann tauchen vor meinem inneren Auge eher andere Bilder auf. Am liebsten möchte ich dann einen grob gestrickten Pullover über ein Sommerkleid ziehen, den Haarknoten lösen und mit nackten Beinen auf den Motorroller steigen. Möchte mich an einen Rücken schmiegen und mich durch die Nacht gleiten lassen, das Haar im Wind, möchte hinunter zum Strand laufen, barfuss, mit einem Hund durch den Sand toben. Einem richtigen Hund, nicht so einem kleinen Sesselhopser, bei dem man Gefahr läuft, ihn versehentlich zu zertreten.
Möchte am Ufer des Meeres sitzen, diesem Hund das Fell kraulen und in die Nacht schauen, den Sternenhimmel über mir, klar und weit, unvorstellbar weit und darüber nachdenken, ob das Weltall wirklich unendlich ist oder wir uns diese Unendlichkeit nur nicht vorstellen können, weil auch in unserer Welt alles irgendwie seine Begrenzung findet.
Wo gibt es noch andere Lebewesen, gibt es noch eine zweite Welt oder gibt es noch viel mehr Welten?
Was ist nach dem Ende unserer Welt?
Wie sehen andere Lebewesen aus in anderen Welten?
Atmen, leben, lieben sie wie wir?
Den Rest der Maibowle trinken wir gleich aus der Flasche, legen uns in den Sand, der noch warm ist von der Sonne des Tages, und malen uns aus, wie das sein würde, wenn diese Welten eines Tages aufeinander treffen.
Ich liebe die Nacht. Weil sie geheimnisvoll ist, zärtlich und gedankenvoll, ruhig und beruhigend. Manchmal fühlt es sich so an, als legte sie sich beschützend um mich. Dann denke ich daran, wie ich durch die Straßen streife, voller Sehnsucht nach dem Leben, im Schein der Großstadt. Wie ich auf dem Beifahrersitz eines offenen Autos sitze, die Hände um die nackten Knie geschlungen, nur um aufzustehen, die Arme auszubreiten, den warmen Fahrtwind zu spüren, der mich umarmt, verspielt durch die Haare wuselt und mir auf diese Weise das unabdingbare Gefühl von Freiheit schenkt... Dass ich nur die Flügel ausbreiten muss, um aufzusteigen... Auch wenn ich am Ende dieser Gedanken nur hier liege, mit offenen, staunenden Augen in die Nacht schaue und nichts von all dem passiert ist, so fühlt es sich dennoch... so wunderbar weich an. Und spüre ich umso mehr den Drang: Lauf endlich los... und schau dich nicht mehr um...

Lady of the Ring

Und da ist er nun, der Ring aller Ringe.
Mit dem kann man zwar nicht zaubern, sich nicht unsichtbar machen - und ein Ehegelübde erfüllt sich damit auch nicht.

Aber er kann eins: Mich wieder zum Sitzen zu bringen. Und wenns erst mal nur für fünf Minuten ist.
Getestet auf der Fahrt von der Apotheke zum trauten Heim.
Und natürlich hat jeder so seine Story dazu zu erzählen: Die Frau beim Arzt erzählte mir prompt von ihrer Entbindung, die vermutlich dreißig oder mehr Jahre zurücklag, und mein gequältes Lächeln, dass ich für solcherlei Geschichten nicht zu haben bin, erst recht nicht von Fremden, übersah sie geflissentlich. Und ich blieb geduldig, denn immerhin war das Wartezimmer voll, sie eigentlich die nächst Aufgerufene und sie überließ mir immerhin den Vortritt. Na da muss man schon mal fünf Minuten Schauergeschichten durchstehen, nicht wahr?
Dann der nette Herr Apotheker, der nach dem Blick auf das Rezept schon Luft holte und ich trat schnell die Flucht nach  vorn an: "Sie haben jetzt nicht auch eine nette Entbindungsstory, oder?" Er lachte und schickte mich dafür zwei Häuser weiter zum Sanitätshaus und während mir dort das holde Teil vorgeführt wurde, bekam ich auch hier Stories zu hören, die bei mir unter die Rubrik "Alles, was ich nicht wissen wollte" fallen.
Ich meine, wen interessieren schon Intimbereiche fremder Menschen? Das war mir dann doch... ein bisschen... entschieden zu intim.
Jedenfalls, das Teil hält ganz gut, was es verspricht, auch wenn ich immer noch eher liegen denn sitzen kann und wohl versorgt mit Salben, Schmerztabletten und eben diesem Zauberring... bleibt mir nun nichts anderes, als auf eine baldige Genesung zu hoffen. Also... spiele ich bis dahin the Lady of the Ring :)

Everybody got a house of love

Man mag über die Mobilfunkanbieter denken, was man will - aber die beste Werbung zumindest macht immer noch T-Mobile. Jung, frech, frisch - oder auch Gänsehautfeeling pur (ich denke da nur an die Nummer mit Paul Potts, da zieh ich mir noch heute das Erpelgewand über, wenn ich das sehe, und wische mir verstohlen ne Träne aus dem Augenwinkel).

Und während ich diesem Hype um Kate & William nur mit ner hochgezogenen Augenbraue begegnen kann (ich meine, was haben die beiden denn schon getan, dass man da so durchdrehen muss? Bei mir ist vor gut zwanzig Jahren auch kein Schwein ausgeflippt, nur das Wollknäuel von Haushund hatte sich wie närrisch im Kreis gedreht, aber vielleicht hat er ja auch nur nach seiner Rute schnappen wollen und bei den Tränen der Eltern bin ich mir noch heute nicht sicher, ob das vor Rührung oder angesichts der Rechnung war :)) - finde ich aber die neueste T-Mobile-Werbung sowas von genial, dass ich am liebsten mittanzen, mit ausflippen würde. Na ja... später ist auch noch ein Tag.

...und das Harry-Double finde ich übrigens am coolsten :)


Copyright Video:  

Montag, 18. April 2011

Quax, der Bruchpilot

Diesen Namen bekam ich, glaube ich, nach meiner 2. oder 3. ... na wie soll ich sagen... Auffälligkeit im Straßenverkehr :)
Ansonsten muss ich sagen, hatte ich eigentlich immer ziemliches Glück, nie ein Sturz, der schlimm endete. Sieht man mal von dem Umstand ab, dass ich mich einst in den Puppenwagen setzte und zu meinem Bruder sprach: "Schieb mal, aber lass nicht los!" Und was machte der Depp? Na klar. Ein Schubs, ab ging die Fahrt und das kopfüber auf den nächsten Pflasterstein. Noch heute erinnere ich mich detailgetreu an das Licht über mir, die Naht an der Stirn und den Malzbonbon, mit dem mir meine Tante anschließend den Mund stopfte :)
Seither hasse ich auch diesen Spruch: "Bis zur Hochzeit ist alles wieder gut." Was interessierte das ein Kind, das noch nicht mal zur Schule ging?
Heute sähe ich das vielleicht ein bisschen anders :)
Jedenfalls hatten wir die Jugendweihe meines Jüngsten erfolgreich über den Tag gebracht, versickerte eine Träne auf der blütenbestickten Tunika, als ich ihn da so stehen sah, vorn auf der Bühne, beginnende markante Züge im Gesicht, die beginnende männliche Formung von Schultern und überhaupt der Statur - na und von der immer tieferen Stimme mal abgesehen. Und dem Flaum über der Oberlippe, der eifrig jeden zweiten Tag abgesäbelt wird.
Da stand er nun, mein Jüngster, auf dem besten Wege, ein junger Mann zu werden und das nun auch ganz öffentlich.
Mir wurde auch bewusst, dass dies die erste große Familienfeier war seit gut acht Jahren, dass ich einen solchen "Aufriss" gar nicht mehr gewohnt war und entsprechend Erleichterung eintrat, als ich nach diesem Tag nachts in mein Bettchen sank und dachte: Gehst zum Ausgleich morgen eine Runde skaten.
Das taten wir dann auch und ich sag Euch, ich war stolz und glücklich, endlich auch wieder allein auf diesen Dingern zu stehen und auch recht gut voranzukommen.
Seht her, Welt, ich komme! hätte ich am liebsten gejuchzt.
Doch zunächst kam der Radfahrer und mit ihm meine Angst, ob der Abstand zwischen uns auch groß genug sei. Ja... Was soll ich sagen... Mir fielen noch die Worte ein: "Wenn du merkst, dass du stürzt, ab in die Hocke." Das tat ich auch, aber vielleicht zu zaghaft, vielleicht zu spät, ich weiß es nicht, ich weiß nur, dass es höllisch weh tat, als ich auf dem Asphalt aufschlug und dass das Knacken dabei irgendwie... nix Gutes verhieß. Aufstehen, gerade machen war praktisch fast unmöglich, ich hab mich auch nicht für die Tränen geschämt und mit "scheiße scheiße scheiße" erst mal den Druck rausgelassen.
Die Bilanz des Tages: Steißbeinfraktur, glücklicherweise nicht komplett durch, sondern als feine Linie auf dem Röntgenbild sichtbar, ein paar Tage verordnete Bettruhe, ein Sitzring für die Zeit danach, Tabletten, Salben, Kügelchen vom Homöopathen - und zwei Jungs, die sich dieses Mal wirklich liebevoll um mich kümmern. Beinah musste ich schon lachen: So wie ich mir einen halbstündigen Timer für die Kügelchen stelle, so schienen sich auch meine Jungs einen Timer eingerichtet zu haben - denn so regelmäßig kommt mal der eine, mal der andere und schaut, ob ich irgendetwas brauche.
"Ach Mutsch", meinte mein Großer, als er mich vom Krankenhaus wieder nach Hause brachte, "du bist wirklich ein Pechvogel. Aber jetzt weiß ich wenigstens, von wem ich das habe."
Und ich schwöre, ich habe keinen einzigen Moment darüber nachgedacht, die Inliner im See zu versenken. Sport ist nur Mord, wenn mans nicht richtig macht. Also mach ichs eben beim nächsten Mal richtig. Aber Deinen Arm, Schatzi, kannst Du jetzt schon mal bandagieren, den lass ich dann so schnell nicht wieder los :)

Freitag, 15. April 2011

I feel it in my bones

Der Countdown läuft.
Die letzten Stunden sind angebrochen, dann bekommt mein Jüngster seine "Erwachsenenweihe" und ich vermute mal, auch ich muss ihn dann mit "Sie" oder "Sir" ansprechen: "Würden Sie bitte an den Frühstückstisch kommen, Gnädigster" oder "Würden Sie Ihren geruhsamen Schlaf mal eben für die Schule unterbrechen, Sir?"
Das könnte ihm bestimmt gefallen - wird es aber trotzdem in diesem Hause so nicht geben :)
Den heutigen Tag jedenfalls habe ich mir freigenommen, nicht nur, um die letzten entsprechenden Besorgungen zu tätigen, bevor die Liebsten aus Nord & Süd in meine kleine süße Burg einfallen, sondern auch, um mich selbst ein bisschen zu... ich sags mal so... restaurieren... Nach dem gestrigen zehn-Stunden-Tag im Büro und anschließend daheim noch Abendessen zubereiten, nebenbei die letzten liegengebliebenen Dinge im Haushalt aufzuarbeiten - da fiel ich nicht nur anschließend tot ins Bett, sondern sehe heute Morgen auch genauso aus. Und so geht Mutter Helma auf keine Feier, never ever.
Wenn man einen Tag mit einem Schönheits- und Entspannungsbad beginnt und damit einfach nur mal ein bisschen Zeit und Ruhe für sich genießt, dann genügt das schon, um das struppige Haar wieder seidig glänzend zu bekommen und auch in die Augen wieder Sonnenstrahlen zu bekommen.
Und nein, Frühsport habe ich heute keinen gemacht - ich gestehe.
Dafür habe ich mir soeben neue Mucke eingelegt und das Käffchen schnuppert auch schon lecker.
Wohl bekomms :)


Und wer... bei diesem Titel kein elektrisierendes Gefühl in den Beinen bekommt, der... muss wirklich tot sein :) Ich jedenfalls tanze jetzt gerade ausgelassen durch meine kleine Wohnung (na eben, mir fällt grad ein - Tanzen ist ja auch Sport!) und anschließend in den Supermarkt. Denn der Uhrencheck verriet mir grad: In vielleicht zwei Stunden sind Oma & Opa Ziggenheimer da - also auf gehts, nicht lange rumquatschen, sondern loslegen!

Dienstag, 12. April 2011

Sturmwarnungen

Iiiiiieeeehhhh, war das kalt heute Morgen, als ich meine Terrassentür öffnete.
Durfte man vor ein paar Jahren noch berechtigte Zweifel an der Kompetenz des Herrn Quak haben, so musste ich inzwischen immer öfter feststellen, dass er offenkundig an ein paar Aufbauseminaren teilgenommen haben musste: Die Prognosen stimmen. Leider.
Und so erwarteten mich heute statt eines strahlenden Sonnenscheins wie gestern graue Wolken, kalte Winde und erste fette Regentropfen.
Ehrlich gesagt, es fällt mir nicht immer leicht, mich allmorgendlich zu den sportlichen Dehn- und Streckübungen zu motivieren, andererseits - da ich mich leider kenne - weiß ich: Lass ich es einmal "einreißen", wird nüscht mehr in diesem Laden. Also dranbleiben. Radio an und vom Schwung der Moderatoren mitreißen lassen - und eins und zwei und eins und zwei...
Immerhin passt mir eine Jeans wieder, von der ich noch vor gar nicht langer Zeit erwogen hatte, sie in die Kleidersammlung auf Nimmerwiedersehen zu entsorgen, nur um mir selber in Zukunft verzweifelte Anzieh- und nachfolgendes Klagegeheul zu ersparen. Man sagt ja im allgemeinen auch, dass man Klamotten, die man zwei Jahre nicht mehr trug, getrost entsorgen könnte. Wisst Ihr... In meinem Schrank fand ich unlängst eine Sommerjacke in frühlingshaftem Koralle, die habe ich bestimmt schon vier Jahre und mindestens genauso lange nicht getragen. Und jetzt? Danke ich wem auch immer, dass ich sie noch habe, dass ich sie überhaupt habe und nehme milde lächelnd jedes ehrlich gemeinte Kompliment dazu entgegen :)
Was ich sagen will? Na dass es scheißegal ist, was andere machen: Hör auf dich selbst :)
Jedenfalls, zurück zum Wetter, dieses Up & Down macht mich noch ganz kirre, Sommerkleid raus aus dem Schrank, Sommerkleid wieder rein in den Schrank - da muss man ja bekloppt werden. Kein Wunder also, dass der Körper verrückt spielt, erst mich nachts nicht zur Ruhe kommen lässt und inzwischen einen so bleiernen Schlaf herbeizaubert, dass ich mich morgens so schwer fühle, so als wöge ich exakt 148,387 Kilogramm.
Etwas frischer und dennoch mit der Sonnenbrille vor den dicken, müden Augen schlich ich nach dem Frühsport erst mal zur Tankstelle, lehnte das Frischgebäckangebot ("zum Supersparpreis") mit einem Abwinken ab und flüsterte über die Theke:
"Ich will nur ein Käfffchen, bitte."
Zu mehr hätte es trotz Super-Sonder-Sparpreisangebot nicht gelangt - ich meine, man lasse sich mal die Entwicklung der Spritpreise auf der Zunge zergehen... Schmeckt nicht, sag ich Euch gleich, gibt prompt nen Magenkatarrh. Im günstigsten Fall.
Im schlimmsten Fall... hätte ich hier ein Mahnmal für Euch ;)

Als ich seufzend für Benzin & Käffchen meine Kreditkarte über den Tresen reichte, dachte ich jedenfalls: Bloß gut, dass ich kein Haus und vor allem keine Frau habe. Mir reicht meine kleine Diva zu Hause :)
Und übrigens... Die Sturmwarnungen stimmen leider auch :( Gerüttelt und geschüttelt erreichte ich mit Müh & Not den heimischen Bürohof, dachte mit aufrichtiger Wehmut an die Opfer des Sandsturms letzte Woche und betete einmal mehr zu... ja zu was auch immer... dass ein jeder von uns heil ankommen möge - wohin er auch immer wollte.
Ich brauch jetzt erst mal ein Käffchen. Ich hab Magenschmerzen.

Montag, 11. April 2011

Bad Hair Day... or: Bad Mon Day

Oh Mann, das war heute kein Tag nach meinem Geschmack.
Eigentlich war alles super: Am Wochenende sowohl was für den Körper als auch die Sinne getan (Sport und Eisschleckern in der Sonne, oder was dachtet Ihr?), ausreichend geschlafen, auch letzte Nacht,  nix Böses geträumt und mich auch heute wieder daran erfreut, wie mich der morgendliche Frühsport an der offenen Terrassentür belebte. Und das Wichtigste bei ner Frau: Die Frisur saß :)
Dennoch... Irgendwie unterlief mir ein Stockfehler nach dem anderen... Arbeitszeitnachweis falsch ausgefüllt, ergo Rechnung falsch geschrieben... Akten zum Amt gebracht, nur um später festzustellen, dass der Brief dazu noch immer auf meinem Schreibtisch ruhte... Und dann kurz vor achtzehn Uhr festzustellen: Du bist das heutige Schlusslicht, keiner mehr im Haus - und jetzt hast du auch noch deinen Schlüssel vergessen und kannst das Büro nicht verriegeln. Ach menno. Das war dann der Moment, wo ich für einen Moment auf meinen Stuhl sank, den Kopf in beide Hände stützte und ich schwankte darin, mir jedes Haar einzeln auszurupfen oder doch lieber den Chef anzurufen. Immerhin... ist sein Weg zu uns der kürzeste...
Er hat nur gestöhnt: "Geh nach Hause, ich komm gleich rüber und schließ zu."
Irgendwann gegen sieben Uhr endlich zu Hause ankommen, ein bisschen chatten "Wie war dein Tag? Gut? Das freut mich, ich geh dann mal schlafen." Und ciao, ein bisschen die Augen zufallen lassen, nur mal fünf Minuten, und dann die Augen wieder zu öffnen und feststellen: Inzwischen ist es einundzwanzig Uhr und die Jungens wundern sich, dass die Küche heute kalt bleibt und auch der eigene Magen knurrt unüberhörbar...
Also aufstehen, in die Küche gehen, den Kühlschrank öffnen und dabei aus dem Fenster gucken. Und erschrecken: Scheiße, wieso schneit das denn?
Nur um dann festzustellen: Helma, ganz ruhig, sind nur ein paar Insekten  im Lichtkegel der Laterne...
Mann, bin ich verpeilt heute - und ich kapier gar nicht wieso.
Aber wozu gibts schließlich die passende Mucke... Hoffnung für die Hoffnungslosen... Wenn das mal nicht mein Thema des Tages ist ;)



Und übrigens... Den Song finde ich richtig schön :) So oder so.

Samstag, 9. April 2011

Der Wolf ist da!

Kennt Ihr auch die Geschichte vom Hütejungen, dem es übers Schafehüten zu langweilig wurde und der deswegen zweimal ins Dorf lief, um die Bauern zu warnen: "Der Wolf ist da!"? Liefen die Bauern anfangs noch mit ihm zurück auf die Weide, bewaffnet mit Knüppeln, Rechen und sonstigem, nur um festzustellen, dass der Bursche sie gefoppt hatte, so winkten sie nur ab, als der Junge zum dritten Mal aufgeregt ins Dorf gerannt kam. Nur dass sie das bitter bereuten, denn dieses Mal war der Wolf wirklich da und riss einige Schafe...
Dieses Märchen kommt mir immer wieder in den Sinn, wenn ich heutzutage mit Nachrichten, Erkenntnissen und so weiter durch die TV, Radio & Co. überschwemmt werde und ich irgendwann das Gespür dafür verlor, wann eine Nachricht, eine Erkenntnis tatsächlich einen wahrhaftigen Kern hatte. Insofern begann ich damit, auf mein eigenes Bauchgefühl zu vertrauen.
Ich meine, wie sich das mit dem Ozonloch verhält, das wissen wir ja schon, aber irgendwie... als vor zwei Tagen die Mitteilung kam, dass wir doch jetzt schon Sonnenmilch auftragen sollten und vor allem am besten gleich die aus der Apotheke. Natürlich. Interessanterweise übrigens liegen die Sonnenschutzprodukte aus den Billigmärkten auf den vorderen Plätzen.
Jedenfalls hätte ich heute vielleicht zwar weniger auf die Medien, aber mehr auf Oma hören sollen.
"Mit der Sonne im Märzen ist nicht zu scherzen", hieß es früher und obschon wir mittlerweile April haben, weiß ich heute Abend, dass unsere Omas eben doch Recht behalten.
Habe ich doch heute meinen Inlinernachmittag hingelegt und mich ganz ordentlich über den Asphalt gekämpft. Die erste Runde war zwar nicht gaaar so ausgiebig, klein Erna wollte leider recht zeitig aus ihrem ausgesprochen komfortablen Wägelchen heraus und hinunter an den Strand, anstatt ihr Mittagsschläfchen zu halten, aber nach der Pause am See mit den Füßen im Sand und dem gegenseitigen Herzausschütten gabs noch ne ordentliche Runde hinterher - und anschließend mit den Inlinern auch bis vor die Haustür zurück.
Oh Mann, die anschließende Dusche habe ich mit denkbar butterweichen Knien genossen, mit der noch zittrigen Hand den Rasierer geführt und mir zwei kleine Schnitzer unter den Achselbusch gesetzt - aber ich fühlte mich sowas von pudelwohl... Das Befreien von Körper und Seele, dazu dieser überaus sonnige Tag, von dem ich erst heute Abend wahrnahm, dass ich wohl für die kommenden zwei Tage auf Make up & Co. verzichten konnte und trotzdem eine ausgesprochen gesunde Gesichtsfarbe vorzuzeigen hatte... Jedenfalls zeigte mir der Blick in meinen Badspiegel (ich liebe diesen Spiegel, der macht mich viel schöner als der an meinem Schrank :)), dass das Brennen im Gesicht nicht von einem falschen Gesichtsreiniger kam. Ach hätte ich doch nur auf meine Oma gehört. Morgen aber, das gelobte ich mir, als ich mich mit noch immer butterweichen Beinen auf dem Fußboden niederließ und bis jetzt mit meinem Sohnemann an einem Puzzleball baue - die perfekte Entspannung nach dem sportlichen Event - werde ich wirklich mal überhaupt nichts machen. Nur schlafen. Und essen. Und trinken. Ach na eben... wo ist eigentlich mein Glas Wein?

Freitag, 8. April 2011

Und du meinst, dass eine Woche dafür reicht?

Seit ein paar Tagen sehe ich morgens, wenn ich ins Büro fahre, einen Kirschbaum voller wunderbarer rosafarbener Blüten und das in einer solchen Pracht, dass sich wirklich auch jeden Morgen ein Lächeln in mein Gesicht zaubert, wenn ich ihn erblicke. Ich Blödi habe davon nur leider noch kein Foto gemacht, ich hoffe, ich bekomme das noch rechtzeitig hin, bevor die Blütenblätter sich vom streichelzarten Frühlingswind davontragen lassen :)
Dass ich heute dieses Grinsen noch ziemlich lange in meinem Gesicht trug, kann aber auch nur daran gelegen haben, dass ich letzte Nacht endlich wieder einmal durchschlief, tief und fest wie ein Murmeltier, und wenn ich denn etwas geträumt hätte, so hab ichs schon mit dem Augenaufschlag wieder vergessen gehabt.
Irgendwie ist es auch schon fast ein wenig Irrsinn, wie schnell so eine Woche vergeht. Eben war noch Samstag, eben war ich noch im Zoo, wo ich aufgrund der zumeist in den Höhlen versteckten Tiere viel eher Sozialstudien an den Besuchern anstellen konnte (was aber mindestens genauso interessant und faszinierend sein kann :)), eine echt arbeitsintensive Woche folgte und schwupps - ist schon wieder Wochenende, der Einkauf getätigt, der Kühlschrank wieder aufgefüllt und ich liege hier nach meinem genussvollen Schokoladenbad, eingewickelt in den herrlich weichen Bademantel und noch die Stimme meiner Freundin im Ohr, die sich und vor allem ihre zum Fressen süße Tochter nebst Sportwagen bereitstellt, nur um Frau Helma auf ihre Inliner-Sprünge zu helfen, ohne sich dabei ernsthafte Brüche oder sonstige Verletzungen zuzuziehen :)
OK, eigentlich habe ich mehr mit der Dreijährigen geschwatzt, die mir auf köstlich altkluge Art & Weise immer wieder erzählen musste, dass ihr Papa immer nur und aber immer nur und immer wieder arbeiten muss und ihre Mama auch und überhaupt und alles nur wegen Geld.
Ich habe mich wirklich köstlich amüsiert und fast ein wenig wehmütig daran gedacht, dass es doch irgendwie... noch gar nicht sooooo lange her ist, dass meine Burschen auch so klein waren. Klein, süß und anhänglich. Heute sind sie nur noch anhänglich - wenn sie Geld oder Futter brauchen oder Junior II. Verlängerung der Ausgehzeit wünscht.
Jedenfalls, morgen wirds wieder Ernst für Helma, die Inliner sind schon geschnürt, die Knie-, Hand- und Ellenbogenschoner liegen schon bereit (wieso gibt es eigentlich keinen Steißbeinschutz?) - und ich freu mich wie Bolle drauf, auch wenn Frau U. aus L. meinen Elan vorsichtig bremste: "Um den See, na ich weiß nicht, ob das soooo interessant für die kleine Frau wird." Mitnichten. Macht aber nix. Ungefähr nach der Hälfte des Wegs gibts n schönes nettes Strandlokal, wo sichs ebenso schön einkehren und die Füße in den weichen Sand strecken lässt. Sie will noch Obst und Gemüse und so mitbringen, aber ich dachte mir, na ja, man muss es ja nicht übertreiben, so ein kleines Leckerli wird schon drin sein - ach Mist, mir fällt gerade ein, dass ich dann kein Geld mehr hätte für die Einwegrasierer. Prioritäten, Helma! Rasierer vs. Käffchen am See. And the winner is... Ganz klar: der Rasierer. Käffchen kann ich mir auch daheim zubereiten - aber noch einen Tag länger mit beginnender Matte unter den Achseln, das geht ja mal gar nicht.
"Ich muss mich noch ein bisschen anstrengen", sprach ich jedenfalls zur Freundin, "nächste Woche hat das Kind seinen großen Tag und da muss ich doch in Form sein."
"Aha", wurde da leicht gedehnt, "und du meinst, dass eine Woche dafür reicht?"
Auf diese bodenlose Frechheit wusste ich keine andere Antwort, als herzhaft zu lachen und zu sagen: "Komm du mir mal nach Hause, Fräulein!"
Aber Sonntag... mach ich dafür dann nichts mehr. Absolut nichts. Einen einzigen stressfreien Tag in der Woche muss ich mir einfach gönnen. Immerhin... wird die neue Woche lustig: die Arbeit, Dienstag ausgehen, Mittwoch ausgehen und ab Freitag die Liebsten von nah & fern begrüßen. Ich glaube, das Beste wird sein, mich übermorgen blind und tot und taub zu stellen und den ganzen Tag nur zu schlafen, damit ich für alles Kommende auch fit bin und nicht schon unterm Tisch schnarche, wenn die anderen ihr Glas gerade zum Zuprosten erheben. Keine Feier ohne Meier :)

Mittwoch, 6. April 2011

Alte Bekannte

Ich glaub, ich bin langsam wirklich das, was man überarbeitet nennt.
Irgendwie zerrt und zehrt grad so ziemlich alles an mir, beruflich und privat und schon öfter überkam mich in letzter Zeit dieses Gefühl: Ja Helma, wo bleibst denn eigentlich du? Permanent damit beschäftigt, allen Ansprüchen gerecht zu werden, alle Befindlichkeiten zu berücksichtigen (wieso mach ich das eigentlich und überhaupt? na das finde ich auch noch heraus), Ziele zu verwirklichen oder wenigstens an der Umsetzung derer zu arbeiten - auch im Hintergrund, wo's keiner sieht... Das schlaucht wirklich und wie sehr, das musste ich letzte Nacht feststellen. Es ist schon eine Weile her, dass ich so schlecht schlief wie letzte Nacht. Eigentlich fühlte ich mich relativ entspannt am Abend, hatte ich Euch ja noch ein paar Zeilen gekritzelt, einen halben Liter Wasser mit nur ganz leichtem Himbeergeschmack (wir wollen ja nicht die sportlichen Erfolge ruinieren, nicht wahr?) in mich hineingeschüttet, die Balkontür sperrangelweit geöffnet und mich in die Laken gekuschelt.
Ich glaub, ich bin auch relativ schnell eingeschlafen - nur um nachts zu erwachen in völlig zerknüllten Laken, zerwühlten Decken und nicht wieder einschlafen zu können. Also das nicht-wieder-einschlafen-können ist mir lange nicht passiert und ich finde es ziemlich nervig. Ich wälzte mich hin, ich wälzte mich her, irgendwie kribbelte mir die ganze Haut, begann mein Körper zu schmerzen... Da waren sie also wieder, die alten Bekannten: Freund Schmerz und Trude Schlaflosigkeit. Na super.
Entsprechend müde und zerschlagen erwachte ich heute Morgen und war mir in einem Punkt relativ sicher: Noch vor einem halben Jahr wäre ich müde in mein Bad geschlurft, hätte mir vielleicht zur Aufmunterung ein lecker Käffchen zubereitet und wäre noch immer müde in die Arbeit gefahren.
Nichts da.
Als erstes legte ich mir ein bisschen guten-Morgen-Mucke in den Player und begann mit meinen täglichen Übungen, dem Frühsport, der mir anfangs - zugegeben - nicht leicht fiel, ich mich aber nur noch mehr anspornte und heute persönlichste Bestquote hinlegte. Jau - so gut war ich bislang noch nicht.
Es ist ja übrigens im allgemeinen bekannt, dass die Umkleidekabinen bei meinem Lieblingsdesigner H&M die schonungslosesten Betrachter deiner Haut sind - und ich musste heute Morgen daran denken, dass ich mich vor ein paar Tagen erst in eine solche gestellt hatte, ein Alibi-Kleidungsstück in der Hand - nur um zu gucken, wie denn meine Rückfront heute aussieht. Und war doch - ob nun wichtig oder nicht - stolz und froh, dass ich vor gut zehn Jahren oder so schon..nun ja... schlimmer ausgesehen hatte. Jedenfalls empfand ich das so.
Gekauft habe ich das Kleidungsstück vor lauter Freude trotzdem nicht, sondern der Dame mit dem no-go-Make-up und dem no-go-Outfit neben den Kabinen in die Hand gedrückt mit der Bemerkung: "Darf ich Ihnen das gleich hierlassen? Tut mir leid, aber das geht leider gar nicht" und entschwand dem Laden mit einem Grinsen, als hätte ich hier soeben das Schnäppchen meines Lebens gemacht.
Auch das nennt man wohl Disziplin, zumindest bei einer Frau :)
Jedenfalls - der Schmerz aus meinem Körper ist wieder verbannt, die letzte Müdigkeit haben die Dusche und das erste Bürokäffchen erfolgreich verdrängt, zur Liste der akut abzuarbeitenden Aufgaben kamen heute Morgen gleich noch sieben akut abzuarbeitende Aufgaben hinzu - aber hey: Selbstmotivation ist alles - und vor allem erinnere ich mich an mein Ziel, von dem ich das Gefühl hab, dass ich dem immer näher komme.
Welches das ist, sag ich Euch - wenns soweit ist :)
Have a nice day!

Dienstag, 5. April 2011

Wofür Privatfernsehen gut ist

Die Privatsender haben ja nicht wirklich grundlos einen schlechten Ruf, kann man so nicht sagen, und ich denke da nur an bestimmte Talkshows um die Mittagszeit oder irgendwelche hirnlosen Verkuppelungs- oder ich-entschuldige-mich-Kotzshows und so (aber darüber ließ ich mich ja schon genügend aus). Mir ist natürlich schon bewusst, dass man es nie immer allen recht machen kann und das auch gar nicht erst versuchen sollte - und wenn wir gewisse Sendungen nicht hätten, hätten wir ja auch entscheidend weniger Gründe, uns mal so richtig herrlich aufzuregen und auszulassen :)
Aber während die einen immer sagen, dass sie sowieso nur öffentlich-rechtliche und außerdem natürlich unbedingt ARTE schauen und heimlich, wenn es keiner merkt, den Privatsender anknipsen, bekenne ich mich hiermit öffentlich dazu, dass ich zuweilen ganz gerne die Privaten gucke.
Zum Beispiel schau ich auch ganz gerne mal Promi-Dinner. Für Kochshows im allgemeinen bin ich ja nicht zu haben, das ist mir immer viel zu langweilig und ich kann auch nicht behaupten, dass ich eine leidenschaftliche Köchin wäre. Na, mir fällt grad ne Episode von vor ein paar Jahren ein: Ein Freund und ich hatten beschlossen, abends bei mir zusammen bisschen was zu kochen, ich sollte die Zutaten bringen, er das lecker Weinchen dazu. Wir entschieden uns für Pizza, selbstgemacht natürlich, angefangen vom Anrühren des Teiges bis hin zum Schnipseln von Gemüse und all sonstigen Belages. Ja... Was soll ich sagen... Punkt zwanzig Uhr begannen wir mit dem Anrühen und Schnipseln, vorsorglich wurde die Weinflasche schon mal entkorkt, wir schwatzen, schnipselten, rührten... irgendwas um zweiundzwanzig Uhr dreißig zogen wir die fertige Pizza aus dem Backofen, sturzbetrunken, und die Pizza habe ich am nächsten Tag unter den Kolleginnen verteilt.
Aber sonst - wenn ich ehrlich bin - bedeutet Kochen für mich eher Pflichterfüllung. Insofern bin ich auch nicht vernarrt in irgendwelche Kochbücher, von denen ich
A. nicht weiß, von welchen Gewürzen die da mitunter reden und
B. wo ich diese Gewürze überhaupt erwerben kann
und die Menüs, die ich am heimischen Herd zaubere, sind meist "von Freunden abgeguckte, unkomplizierte und mit Gewürzen von Aldi, Lidl & Co. gespickte Delikatessen".
Beim Promi-Dinner nunmehr durfte ich vor zwei Tagen zugucken, wie man zum Beispiel Zucker karamellisiert und mir fiel damit auch wieder ein, wie wir uns in Kindertagen Bonbons in der Pfanne brieten :)
Jedenfalls stand ich heut Abend vor der kurzen Überlegung: Süßer oder herzhafter Nachtisch? Und entschied mich für einen herzhaften Tomatensalat - AAAAAAAAAAber mit ner lecker karamellisierten Balsamico-Essig-Variante (bisschen süß muss sein). Und so begann ich eifrig im Töpfchen zu rühren und fragte mich noch, wieso im TV immer alles so leicht und schnell geht, während ich hier stand und rührte und mich fragte, ob ich morgen unter einem Tennisarm zu leiden hätte. Ob ich vielleicht die Prise Vanillezucker nicht hätte unterrühren sollen? Und noch bevor ich diesen Gedanken zuende denken konnte, entstieg dem Topf ein bisschen mehr Qualm, der Essig biss mir in die Augen und lockte den Hustenreiz, also rührte ich noch schneller und dachte noch: Auf nur einer Seite wie Popeye auszusehen sieht aber auch scheiße aus, also ehrlich mal. Aber bevor ich die Flucht nach vorn antreten und den Topf in den Müll werfen wollte, ließ der Qualm auf einmal nach, verbreitete sich stattdessen wirklich angenehm süßer Karamellduft in meiner kleinen Küche und begann ich zu jubeln: Jau Helma, datt watt watt!!
Nun noch den Essig dazu und fleißig rühren....
....nur um jetzt hier satt, müde und bis zum Hals voll mit Tomatensalat auf dem Kanapee zu ruhen und zu denken, dass es ein böser, böser Privatsender war, der mich zu so einem kulinarischen Experiment verführte. Ich bin gespannt auf die nächste Verführung ;) Und bis dahin.. leg ich mich mal schlafen, ok?

Montag, 4. April 2011

Wer wird Millionär?

Ich gebe zu, ich schaue diese Serie nicht regelmäßig. Nicht weil sie mir nicht gefällt - sondern weil ich einfach meist die Sendezeit verpasse, verpenne oder gerade Sex habe. Ungeachtet dessen ist das eine Sendung, die ich trotz dessen so regelmäßig schaue wie sonst keine andere (na zumindest seit ER eingestellt und Grey's Anatomy Winterpause oder sowas hat).
Und für die meisten Zuschauer ist ja klar: Der fleißigste und klügste Rätselfreund (oder auch Wissensträger, mein Gott) ist sowieso der, der mit Schlappen, Flasch' Bier oder Gläschen Weißwein und hochgelegten Füßen im heimischen Sofa und vor der Glotze liegt und eifrig kopfschüttelnd ein Sümmchen nach dem anderen gewinnt, während der tapfere Kanditat in echt Millionen von Augenpaaren ausgeliefert ist, alle Scheinwerfer auf sich gerichtet fühlt und dann auch noch einem Promi gegenübersitzt. Ja und dann soll man auch noch alles Wissen abrufen und alle Fragen spielend beantworten können.
Kein Kinderspiel, finde ich - aber was ich heute Abend zu sehen bekam, war der Schenkelklopfer schlechthin.
"Paul... Wer ist eigentlich Paul?" könnte man jetzt einen Werbeslogan zitieren, alldieweil glaube ich doch, dass ab heute jeder weiß, wer der Paul, die Nicht-Fußball-Krake, ist, der heute zu Gast beim Jauch war.
Eigentlich wollt ichs erst gar nicht glauben, aber dass er die wohl simpelste Verkehrsregelfrage nicht wirklich zu beantworten wusste (ich glaub, dafür gabs fünfhundert Euro oder so) ließ schon ahnen: Jauch, da wirste wohl noch deine Freude dran haben...
Munter wurde sich durchgeraten und durchgehangelt von einer Frage zur nächsten und nach Herzenslust ein Joker nach dem anderen verjubelt, nur um bei der Viertausend-Euro-Frage hängenzubleiben und nicht zu wissen, dass Pepper sowohl Pfeffer als auch Paprika bedeuten kann.
Ich glaub, die Freundin im Publikum hat sich zumindest hier und vielleicht zum ersten Mal für ihren Freund geschämt - ihre Mimik jedenfalls schrieb soeben ein Märchenbuch. Doch bevor ich die ketzerische Feststellung treffen konnte, dass sich wieder einmal bewahrheitete: Schmuck der Bursche, leer das Hirn... der schöne Schein und so, Ihr wisst schon - da stand der Publikumsjoker auf, ein junger, noch schmuckerer Bursche, ziemlich eloquent, wie es schien, ziemlich gefestigt, wie es schien - und natürlich wusste er ohne Zögern und ohne Zweifel die Antwort.
Vielleicht sollte Paul ja die viertausend Euro nehmen, viel Geld für einen Studenten, viel Geld auch für viele andere Menschen - wenn ers nicht braucht, ich hätte da die Nummer meines Spendenkontos *hä hä* und während er dann noch Freudentänze tanzt, könnte seine Freundin inzwischen ja mit dem Publikumsjoker auf ein Glas Tomatensaft gehen - schön mit Pfeffer & Paprika. Wollen wir wetten, dass Paul diese Vokabel dann niemals mehr vergisst?

Noch vor dem Abendessen

...habe ich mich zu ein paar heutigen Zeilen entschlossen - denn bereits der ersten Tag dieser neuen Woche hatte es mal wieder derart in sich, dass ich vermutlich nach dem Zubereiten des leckeren Abendessens alle Viere von mir strecke und wie ein sich tot stellender Käfer auf dem Rücken in mein Bett falle und mit halb offenem Mund zu schnarchen beginne.
In der Regel ist es ja so, dass, wenn der Arbeitnehmer im Krankenhaus liegt, der Chef zu Besuch kommt, offiziell natürlich nur, um sich nach dem werten Befinden zu erkundigen, in Wahrheit aber natürlich, ab wann er wieder mit deiner geschätzten Arbeitskraft rechnen darf.
Da bei Helma alles ein bisschen anders ist, besucht nicht der Chef den Angestellten, sondern der Angestellte den Chef im Krankenhaus - so wie ich heute Morgen. Ohnehin schon beschwingt durch die gefühlten sommerlichen Temperaturen der letzten beiden Tage, dem entsprechenden Frühsport am - klar - geöffneten Fenster entschied ich mich entgegen meiner sonstigen Neigungen gegen den Lift und für die Treppe. Und ich schwöre, ich habe nicht gewusst, dass diese Treppe bereits im 1. Stock endete und es ab dann nur noch mit dem Lift weiterging. Schade, ich fand mich grad so elastisch in den Knien. Anyway - der Chef wartete. Natürlich nicht auf einen Plausch, wo denkt Ihr hin, im Gegenteil, Chef war auch im Krankenhaus im Vollbesitz seines digitalen Equipments und so war ich nach schätzungsweise drei Minuten ausgestattet mit Dokumenten, Unterlagen und einer Menge Post sowie einem kleinen unscheinbaren USB-Stick, der nur noch mehr Arbeit enthielt.
Und so hätte ich bereits heut Mittag mal eben mein sommerlich luftiges Shirt trotz erschreckend gesunkener Temperaturen wechseln können, stürzte ich zwischen zwei Handgriffen mein Mittagessen hinunter, als ein Kollege uns alarmierte: "Chef ist grad im Anmarsch!" Hatte er sich doch auf freien Wunsch entlassen lassen und schon stürmte die Belegschaft wieder auseinander wie ein Schwarm aufgescheuchter Spatzen und zurück an ihre Plätze.
Mann o Mann, fragte ich mich, entweder bekomm ich noch einen Herzinfarkt und er das Magengeschwür oder umgekehrt. Als ich heut Abend jedenfalls das Büro hinter mir zuschloss, sah ich aus wie drei Tage nicht geduscht und mindestens zwei Wochen nicht das Haar gewaschen. Und das mir. Also am liebsten nach Hause und gleich in die Badewanne - wären da nicht noch all die alltäglichen Kleinigkeiten, die ja immer noch auf einen warten, wenn man abends müde und groggy nach Hause kehrt.

Nebenbei schaue ich zur Entspannung gerade "Mieten - Kaufen - Wohnen" (also diese Serie schau ich nun wirklich gern, schon allein für die Inspiration) und stelle dabei wieder einmal fest, dass es immer noch Immobilienmakler gibt, die sämtliche Klischees bedienen: laut, feist, frech, schmierig ***uuuarrggghh*** und dass Zugvogel Helma aber auch... schon wieder Lust auf eine neue Behausung bekommt... Wenn man so sieht, was es für Wohnungen, ach, was sag ich - WOHNTRÄUME gibt, dann... Kind, lass uns den Seesack schnüren, wir ziehen weiter :)
Doch genug geträumt - wenden wir uns den irdischen Dingen von zwei zu füllenden Mägen zu!

Copyright Foto: vox.de
Quelle: http://autoimg.static-fra.de/epg/58340/300x169/image.jpg

Sonntag, 3. April 2011

Frühjahrs... ***hicks***... putz

Pünktlich zum Sonntag hatte sich mein Körper umgestellt auf Wochenende und ließ er mich bis etwa neun Uhr ruhen, schnarchen und allerhand unsinniges Zeug träumen. Nichtsdestotrotz erwartete mich auch heute ein wunderbar klarer Frühlingsmorgen, so dass ich alsbald nach dem Augenaufschlag meine herrlich weiche Bettdecke hinaus in den Liegestuhl trug, mir ein wake-up-Käffchen braute und für eine geschlagene halbe Stunde in der Sonne döste, telefonierte und genüßlich die Beine übereinanderschlug, nur um sie auf das Tischchen neben dem Liegestuhl niederzulegen.
Hach, war DAS Entspannung pur, Helma in der Sonne, blank wie Gott sie schuf (Textilstreifen auf der Haut sehen doch einfach scheiße aus, findet Ihr nicht auch?), lauschte dem Gezwitscher der Vögel, dem Klang meiner Soundtrack-Klassik-Mucke und genoss dieses einzigartige Lebensgefühl, das wohl nur der Frühling in einem Menschen erwecken kann.
Alles erwacht zum Leben, alles trägt neue, klare, satte Farben, die Gesichter der Menschen entknittern sich - das ist und das bleibt einfach unvergleichlich.
An diesem Punkt meiner umtriebigen Gedanken angekommen, überlegte ich, was ich nun mit diesem herrlichen Sonnentag beginnen könnte. Der eine geht joggen, der andere radeln, der Dritte geht ein Eis oder Milchkäffchen in der Sonne schlemmen, der Vierte latscht vermutlich in neu erworbenen Gummistiefeln durch das Watt (bring was Schönes mit, hast gehört??) und ich... überlegte einmal mehr, was ich in meiner kleinen süßen Wohnung wieder einmal verändern könnte. Also ich hätte schon mal wieder Lust auf einen neuen Anstrich, ein frühlingshaftes Violett vielleicht in Kombination mit Apfelgrün? Und könnte die eine Kommode vielleicht an eine andere Stelle und die Vitrine vielleicht... hmm...
Schlussendlich - auch in Ermangelung eines entsprechenden Farbkübelvorrats - beschränkte ich mich nunmehr lediglich darauf, einen Frühjahrsputz an den Tag zu legen, der es in sich hatte.
Fort mit alten Sachen, fort mit alten Dingen, ab mit den Vorhängen und flugs ein paar neue aufgehangen, singen, swingen mit der nebenbei auf Pop-Mucke umgestellte Begleitmusik - und so fand ich in den Untiefen meiner Schränke noch den Rest eines Eierlikörs... Mjamm.... Immerhin einer dieser selbst zubereiteten Variante und ich musste gar nicht lange überlegen, was ich damit anstellte: Entsorgen war vieeel zu schade, aber entsorgen in Helmas Bauch wiederum nicht und was soll ich sagen... Irgendwie flutscht mir jetzt alles noch besser von der Hand, ich singe lauter, ungezwungener, noch schräger als zuvor, kein Ton sitzt mehr - aber Laune machts!!!!
Und wen es heut auch immer zu mir ziehen sollte, von nah oder fern, der möge sich auf den Weg zu mir machen, ich kann... leider... heut nicht mehr fahren *hicks* :)

Samstag, 2. April 2011

Herzklopfen

...so liege ich hier in meinem dunklen Zimmer, von draußen fällt nur spärliches Licht herein - ich liege hier, der Raum erfüllt von leisen, aber so kraftvollen Klängen.... meine Augen sind weit offen und meinen Herzschlag... fühle ich genauso kraftvoll...




...ich kann Euch nur raten, Euch das Original zu besorgen... Die Klänge sind einfach... wahnsinnig berührend...
Wenn Ihr in der Nacht zu Euren Liebsten heimkehrt, dann kuschelt Euch eng an ihn, legt den Arm um ihn, seid einfach da, seid nah, fühlt seinen Herzschlag und seid dankbar, dass es den anderen gibt... Ich glaub, dass man diese Dankbarkeit zu schnell vergisst... Es ist gar nicht entscheidend, jeden zweiten Tag "Ich liebe dich" zu sagen. Ein zarter Kuss voller Liebe und Sehnsucht sagt genau dasselbe, auch ohne Worte.
Eine Umarmung schenkt ebenso viel Geborgenheit.
Nimm meine Hand in deine... und halte sie... einfach so... Halte mich... einfach so.

Schon mal was von den Bonobos gehört?

Als ich heute erwachte, war der Morgen noch zartjung, es war noch nicht einmal sechs, ich griff schlaftrunken zum Wecker und rechnete, wann ich aufstehen müsse, um in die Arbeit zu fahren, bis mir nach und nach ins Bewusstsein sickerte: Es ist doch WOCHENEND UND SONNENSCHEIN!! Vor dem Haus im Geäst zwitscherten die Vögel, die ersten vorsichtigen Sonnenstrahlen lugten bereits in das Zimmer und irgendwie... zog es mich einfach aus dem Bett, putzte ich mir die Zähne, füllte ich meine Waschmaschine, braute mir ein guten-Morgen-Käffchen, rührte mir einen Joghurt mit frischen Heidelbeeren und... legte mich wieder schlafen, nur um etwas nach neun erschrocken aus den Federn zu springen: In gut fünfzig Minuten fuhr die Bahn in die Innenstadt, ich war weder zurechtgemacht noch angezogen, hatte auch noch kein Ticket gelöst und überhaupt... Alles war also wie immer, da kann ich an mir arbeiten wie ich will - Helma bleibt eben Helma :) Aber ich glaub, das ist ganz in Ordnung so. Nur wenns irgendwann mal nicht mehr helmalike ist, DANN muss man sich Sorgen machen :)
Jedenfalls eilte ich zur Bahn, löste mein Ticket, schwang mich auf den Sitz, streckte wohlig die Beine aus, stöpselte den iPod in die Ohren und schloss ich genussvoll die Augen, fuhr hinein in diesen wundervollen Frühstsommermorgen (echt, bei DEN Temperaturen heute... echt der Wahnsinn!!) und begegnete in der City nach gut eineinhalb Jahren zwei Mädels, die ich einst in der Rehabilitationsklinik kennengelernt hatte. Und wir haben uns sogar sofort wiedererkannt ;)
Den ganzen Tag im Straßencafe zu verbringen, wäre auf Dauer viel zu langweilig geworden, auch bei einem solchen Wetter - also was taten wir? Genau. Wir gingen in den Zoo. Ziemlich bekannt geworden auch durch eine tägliche Fernsehserie und ziemlich verändert auch, wenn ich bedachte, dass ich vor wohl gut zehn Jahren das letzte Mal dort gewesen war. Schade irgendwie nur, dass von all den Viechtern wohl höchstens die Hälfte zu sehen war, die anderen hatten sich in ihren Höhlen und sonstigen Behausungen verkrochen oder lagen schlafend in der Sonne.
Nun bin ich ja selektiv ausgesprochen wissbegierig, ich schau mir die Biester nicht nur an, sondern lese auch im allgemeinen gründlich die Informationstafeln. Nur um zu erfahren, dass Hyänen überhaupt nicht feige und Amurtiger auch gar nicht wasserscheu sind. Was ich aber wirklich interessant fand, waren die Bonobos. Was glaubt Ihr, was das für Tiere sind? Ach kommt, lasst google zugeschlagen - ich sags Euch :)
Bonobos sind Zwergen-Schimpansen, entgegen ihrer sonstigen Gattung aber wesentlich friedlicher und auch viel zierlicher. Was soll ich sagen... Ich erkannte uns wieder!  "Auf zu unseren Brüdern und Schwestern", sprach ich also breit grinsend und betrachtete entzückt einen Vertreter dieser Gattung, wie er eine Porreestange aß und ich mich fasziniert fühlte von der Erkenntnis, wie UNGEMEIN  viel Affen und wir gemeinsam haben. Erfuhr alsdann mit der nächsten Infotafel, dass die Bonobos-Weibchen ihre Kinder ganze sieben bis zwölf Monate stillen! Hallo? Zwölf Monate! Ich weiß ja, dass es Frauen gibt, die soooviel Milch haben, dass sie auch über diese zwölf Monate stillen - aber die Regel ist das wohl nicht und immerhin können wir uns anschließend bei H&M einen Wonderbra mit extra stützend vorgeformten Cups kaufen.
"Betrüger-BHs", sagt Posemuggels Stimme immer - aber gut, solange nur eine einzige Person die Wahrheit kennt und der Rest der Welt glaubt, des Frauen Brust kennt trotz Stillmarathon keine Erdanziehungskräfte, ist das doch voll in Ordnung. Jedenfalls wurde mir spätestens hier klar, warum diese Affenweibchen derart schlaffe Brüste haben, dass ich spontan an den Witz denken musste: "Mama, darf ich mit deiner Brust spielen? - Ja, mein Sohn, aber lauf nicht so weit weg!" Vielleicht sollten wir ihnen also weniger Bananen geben und dafür lieber mal einen Wonderbra über den Zaun schmeißen? Dann würden die Männchen vielleicht noch verrückter - und die Bonobos sind eh schon ausgesprochen sexfreudig. Was man hier nun wieder von der Gattung Mensch nicht unbedingt sagen kann. Ich denke da nur an den gestrigen Kandidaten bei "Wer wird Millionär?", der auf diese von-hinten-herum-halb-im-Raum-stehende-Frage "ich frage mich gerade, wenn... hmmmm" beim Thema "Meine Freundin geht cirka eine halbe Stunde vor mir schlafen, damit sie schon schläft, wenn ich nachkomme und sie durch mein Schnarchen nicht gestört wird" spontan sagte: "Na... wir sind ja nun auch schon ein paar Jahre zusammen..." Also von den Bonobos zumindest stammt DER nicht ab :)
Nun jedenfalls, nach acht Stunden des Herumlaufens in der wunderbaren Sonne trage ich sogar einen Sonnenbrand in meinem Gesicht nach Hause und meine mittlerweile geschundenen Füße in die grad eingelassene Badewanne. So long also - ich fands toll heute und hoffe, Ihr hattet auch einen schönen Tag!

Freitag, 1. April 2011

Nur solange der Vorrat reicht!

Wahnsinn.
Also wirklich.
Diese Arbeitswoche ist noch nicht ganz um, aber die hatte es dennoch derart in sich, dass Frau Helma von früh bis spät, auch über den Zapfenstreich hinaus werktätigte, sich nach Clock Achtern S-trom in Mutter Helma verwandelte, Haus in Ordnung und Kinder auf die Beine brachte, Essen zubereitete - und sobald ich mein Schlafgemach betrat und nur einen Moment stille stand - kippte ich entweder frontal oder seitlich einfach nur noch in mein Bett.
Klappe zu, Affe tot.
Beim im allgemeinen eh spärlich gesäten Lob des Chefs hob ich auch noch die Hände und schob es zur Seite:
"Lass gut sein, wenn du so was sagst, geht anschließend meist was schief."
Bis dato warte ich noch genau auf ein eben solches Missgeschick, das Aufdecken einer solchen Missetat und quäle ich mich nächtens schlaflos mit dem Gefühl: "Irgendwas habe ich vergessen... irgendwas Wichtiges... wenn ich nur wüsste was..."
Vom Chef kam keine Hilfe, nur ein breitgrinsiges, lakonisches "Geht mir auch so!"
Jedenfalls habe ich diese Woche meinen Wäschekorb täglich ordentlich gefüllt mit durchgeschwitzten Büroklamotten, während ich nachts - auch angesichts der herrlich steigenden Temperaturen - dazu übergegangen bin, nun ja, unbekleidet zu schlafen und auf die eine oder andere wenig schlaffördernde sms hätte ich da gut verzichten können.
Aber sei es wie es sei - gestern war nun der große Tag der noch größeren Büromateriallieferung und die Kenner unter Euch wissen, dass ich ja da einen ganz speziellen an der Hand habe, der nicht nur preiswert & gut ist, sondern je nach Bestellwert die gefräßige Belegschaft mit Keksen und Gummibärchen jeder Art versorgt.
In Helmas Fach versank somit ein gut gesicherter Reichtum an Nervennahrung und nachdem ich die großen Augen meiner Auszubildenden sah, die sich - offensichtlich - nichts zu sagen wagte, sprach ich großmütig:
"Wenn Ihnen mal nach was Süßem ist oder Ihre Nerven Stärkung brauchen - na Sie wissen, wo's liegt. Aber nur, solange der Vorrat reicht!"
Immerhin... Der aktuelle Bedarf spricht für sich. Aber was solls, irgendwoher muss die Nerveskraft ja kommen und immerhin gleiche ich das durch meinen Frühsport ja wieder aus. (Geil, wie ich mir immer alles schönrede, nicht wahr? Aber was kann ich auch dafür, wenns schmeckt und guttut?)
So, und jetzt ist der Feierabend für heute erreicht, ich muss noch einkaufen und überhaupt und sowieso und dann... lass ich den Gott nen lieben Mann sein!