Ich glaub, ich bin langsam wirklich das, was man überarbeitet nennt.
Irgendwie zerrt und zehrt grad so ziemlich alles an mir, beruflich und privat und schon öfter überkam mich in letzter Zeit dieses Gefühl: Ja Helma, wo bleibst denn eigentlich du? Permanent damit beschäftigt, allen Ansprüchen gerecht zu werden, alle Befindlichkeiten zu berücksichtigen (wieso mach ich das eigentlich und überhaupt? na das finde ich auch noch heraus), Ziele zu verwirklichen oder wenigstens an der Umsetzung derer zu arbeiten - auch im Hintergrund, wo's keiner sieht... Das schlaucht wirklich und wie sehr, das musste ich letzte Nacht feststellen. Es ist schon eine Weile her, dass ich so schlecht schlief wie letzte Nacht. Eigentlich fühlte ich mich relativ entspannt am Abend, hatte ich Euch ja noch ein paar Zeilen gekritzelt, einen halben Liter Wasser mit nur ganz leichtem Himbeergeschmack (wir wollen ja nicht die sportlichen Erfolge ruinieren, nicht wahr?) in mich hineingeschüttet, die Balkontür sperrangelweit geöffnet und mich in die Laken gekuschelt.
Ich glaub, ich bin auch relativ schnell eingeschlafen - nur um nachts zu erwachen in völlig zerknüllten Laken, zerwühlten Decken und nicht wieder einschlafen zu können. Also das nicht-wieder-einschlafen-können ist mir lange nicht passiert und ich finde es ziemlich nervig. Ich wälzte mich hin, ich wälzte mich her, irgendwie kribbelte mir die ganze Haut, begann mein Körper zu schmerzen... Da waren sie also wieder, die alten Bekannten: Freund Schmerz und Trude Schlaflosigkeit. Na super.
Entsprechend müde und zerschlagen erwachte ich heute Morgen und war mir in einem Punkt relativ sicher: Noch vor einem halben Jahr wäre ich müde in mein Bad geschlurft, hätte mir vielleicht zur Aufmunterung ein lecker Käffchen zubereitet und wäre noch immer müde in die Arbeit gefahren.
Nichts da.
Als erstes legte ich mir ein bisschen guten-Morgen-Mucke in den Player und begann mit meinen täglichen Übungen, dem Frühsport, der mir anfangs - zugegeben - nicht leicht fiel, ich mich aber nur noch mehr anspornte und heute persönlichste Bestquote hinlegte. Jau - so gut war ich bislang noch nicht.
Es ist ja übrigens im allgemeinen bekannt, dass die Umkleidekabinen bei meinem Lieblingsdesigner H&M die schonungslosesten Betrachter deiner Haut sind - und ich musste heute Morgen daran denken, dass ich mich vor ein paar Tagen erst in eine solche gestellt hatte, ein Alibi-Kleidungsstück in der Hand - nur um zu gucken, wie denn meine Rückfront heute aussieht. Und war doch - ob nun wichtig oder nicht - stolz und froh, dass ich vor gut zehn Jahren oder so schon..nun ja... schlimmer ausgesehen hatte. Jedenfalls empfand ich das so.
Gekauft habe ich das Kleidungsstück vor lauter Freude trotzdem nicht, sondern der Dame mit dem no-go-Make-up und dem no-go-Outfit neben den Kabinen in die Hand gedrückt mit der Bemerkung: "Darf ich Ihnen das gleich hierlassen? Tut mir leid, aber das geht leider gar nicht" und entschwand dem Laden mit einem Grinsen, als hätte ich hier soeben das Schnäppchen meines Lebens gemacht.
Auch das nennt man wohl Disziplin, zumindest bei einer Frau :)
Jedenfalls - der Schmerz aus meinem Körper ist wieder verbannt, die letzte Müdigkeit haben die Dusche und das erste Bürokäffchen erfolgreich verdrängt, zur Liste der akut abzuarbeitenden Aufgaben kamen heute Morgen gleich noch sieben akut abzuarbeitende Aufgaben hinzu - aber hey: Selbstmotivation ist alles - und vor allem erinnere ich mich an mein Ziel, von dem ich das Gefühl hab, dass ich dem immer näher komme.
Welches das ist, sag ich Euch - wenns soweit ist :)
Have a nice day!
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