Pünktlich zum Sonntag hatte sich mein Körper umgestellt auf Wochenende und ließ er mich bis etwa neun Uhr ruhen, schnarchen und allerhand unsinniges Zeug träumen. Nichtsdestotrotz erwartete mich auch heute ein wunderbar klarer Frühlingsmorgen, so dass ich alsbald nach dem Augenaufschlag meine herrlich weiche Bettdecke hinaus in den Liegestuhl trug, mir ein wake-up-Käffchen braute und für eine geschlagene halbe Stunde in der Sonne döste, telefonierte und genüßlich die Beine übereinanderschlug, nur um sie auf das Tischchen neben dem Liegestuhl niederzulegen.
Hach, war DAS Entspannung pur, Helma in der Sonne, blank wie Gott sie schuf (Textilstreifen auf der Haut sehen doch einfach scheiße aus, findet Ihr nicht auch?), lauschte dem Gezwitscher der Vögel, dem Klang meiner Soundtrack-Klassik-Mucke und genoss dieses einzigartige Lebensgefühl, das wohl nur der Frühling in einem Menschen erwecken kann.
Alles erwacht zum Leben, alles trägt neue, klare, satte Farben, die Gesichter der Menschen entknittern sich - das ist und das bleibt einfach unvergleichlich.
An diesem Punkt meiner umtriebigen Gedanken angekommen, überlegte ich, was ich nun mit diesem herrlichen Sonnentag beginnen könnte. Der eine geht joggen, der andere radeln, der Dritte geht ein Eis oder Milchkäffchen in der Sonne schlemmen, der Vierte latscht vermutlich in neu erworbenen Gummistiefeln durch das Watt (bring was Schönes mit, hast gehört??) und ich... überlegte einmal mehr, was ich in meiner kleinen süßen Wohnung wieder einmal verändern könnte. Also ich hätte schon mal wieder Lust auf einen neuen Anstrich, ein frühlingshaftes Violett vielleicht in Kombination mit Apfelgrün? Und könnte die eine Kommode vielleicht an eine andere Stelle und die Vitrine vielleicht... hmm...
Schlussendlich - auch in Ermangelung eines entsprechenden Farbkübelvorrats - beschränkte ich mich nunmehr lediglich darauf, einen Frühjahrsputz an den Tag zu legen, der es in sich hatte.
Fort mit alten Sachen, fort mit alten Dingen, ab mit den Vorhängen und flugs ein paar neue aufgehangen, singen, swingen mit der nebenbei auf Pop-Mucke umgestellte Begleitmusik - und so fand ich in den Untiefen meiner Schränke noch den Rest eines Eierlikörs... Mjamm.... Immerhin einer dieser selbst zubereiteten Variante und ich musste gar nicht lange überlegen, was ich damit anstellte: Entsorgen war vieeel zu schade, aber entsorgen in Helmas Bauch wiederum nicht und was soll ich sagen... Irgendwie flutscht mir jetzt alles noch besser von der Hand, ich singe lauter, ungezwungener, noch schräger als zuvor, kein Ton sitzt mehr - aber Laune machts!!!!
Und wen es heut auch immer zu mir ziehen sollte, von nah oder fern, der möge sich auf den Weg zu mir machen, ich kann... leider... heut nicht mehr fahren *hicks* :)
1 Kommentar:
Nisch durchs Watt aber durch Nierigwasser der Nordsee. Jede Muschel erwarb mein Neugier. Nun schmerzt der Rücken.
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