Nichtsdestotrotz war der Start in den heutigen Morgen eher beschwerlich und schon den ganzen Tag lang fühle ich mich, als sei mein Kopf aufgebläht wie eine dieser Riesen-Diskokugeln. Hmm, funktioniert also auch ohne Alkohol. Okay.
Immerhin: Solange noch etwas weh tut, weißt Du, Du lebst noch.
Und solange Du noch lebst, kannst Du auch noch arbeiten wie ein Pferd.
Wie sagten doch immer schon die Dakota-Indianer? "Wenn du merkst, dass du ein totes Pferd reitest, steig ab."
Hmm.
Wenn ich aber nicht will?
Wenn ich nicht wahrhaben will, dass der Tod nun wirklich was Endgültiges hat?
Wenn ich der Meinung bin, es gibt immer noch etwas, das man optimieren kann?
Grad muss ich lachen, weil ich mich frage... Spreche ich jetzt eigentlich noch von mir oder von anderen Menschen in meinem Umfeld? Wie auch immer, lustigerweise und frisch eingetroffen aus Posemoggel trafen mich so kurz vor dem Feierabend ein paar Zeilen, deren Urheber wir zwar nicht kennen, die aber noch heute ihren Platz an der betriebsinternen Pinnwand finden - schön groß und breit ausgedruckt und angenagelt:
"Im modernen Berufsleben handeln wir lieber nach modernen Managementstrategien als nach alten Weisheiten. Das Problem, ein totes Pferd zu reiten, stellt nur im ersten Augenblick ein solches dar. Wir gehen in unserer Zeit als fortschrittliche Menschen ganz anders an diesen Sachverhalt heran. Aus welchen Gründen sollte das Pferd nicht mehr reitbar sein? Finden wir eine Lösung!:
Wir besorgen eine stärkere Peitsche.
Wir gründen einen Arbeitskreis, um das tote Pferd zu analysieren.
Wir besuchen Orte, um zu erfahren, wie man dort tote Pferde reitet.
Wir erhöhen den Qualitätsstandard für den Beritt toter Pferde.
Wir greifen auf externe Fachleute zurück, welche tote Pferde reiten können.
Wir gründen eine Task-Force zur Wiederbelebung von toten Pferden.
Wir erhöhen die Trainingseinheiten, um tote Pferde besser reiten zu können.
Wir ändern die Kriterien ab, die uns besagen, dass ein Pferd tot ist.
Wir erklären, dass kein Pferd so tot sein kann, dass man es nicht mehr reiten könnte.
(Nennt man das eigentlich Zweckoptimismus?)
Wir schirren ab sofort mehrere tote Pferde an, um unser Ziel noch schneller zu erreichen.Wir lassen ein Motivationsprogramm für tote Pferde entwickeln.
(Sorry, aber hier habe ich wohl am lautesten gelacht.)
Wir suchen nach Vermarktungsstrategien für tote Pferde.
Wir erhöhen den Verantwortungsbereich der toten Pferde.
Wir strukturieren um, damit ein anderer Bereich das tote Pferd bekommt.
(Früher nannte man das den Schwarzen Peter :))
Was soll ich sagen... Ich habe heute gearbeitet wie ein Pferd und ich fühl mich gerade mausetot. Komm Schatzi, erhöhe Deine Trainingseinheiten!
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