Mittwoch, 31. August 2011

Amen! Omen!

...meine heutige Mucke-Empfehlung. Zwar kannte ich ja den Titel schon - aber jetzt... so in Verbindung mit den Bildern aus dem Film "Le Petit Mouchoirs"...




...ich kann den Film jedenfalls nur empfehlen. Zunächst dachte ich ja ehrlicherweise: "What a Movie! Sodom und Gomorrha auf französisch!" Aber dann... Die Intensität des Films ist kaum zu beschreiben... Und nimmt Wendungen, die zumindest ich so nicht erwartet hätte...


Dienstag, 30. August 2011

Es kam, wie's kommen musste. Wie immer eben!

Ich glaube, meine Freundin und ich haben uns schon vor über einem halben Jahr vorgenommen, uns mal zu treffen und über alles zu reden. Mädchensachen eben. Und so. Irgendwie hat das immer nicht geklappt und zuletzt musste selbst ich die sorgfältig geplanten Termine absagen bzw. aufschieben.
Heute Abend nun endlich hat es nun endlich geklappt und wenn ich gewusst hätte, dass die kleine nette Bar quasi gleich um die Ecke ist, wäre ich sogar mit der Straßenbahn gefahren und hätte - angesichts meines aktuellen... ähm... Weißweinschorlepegels (so alt bin ich schon, dass mich schon eine WeinSCHORLE in den Zustand eines leichtflügligen Schmetterlings ohne Knieschützer versetzt) - hätte ich vermutlich auf der Heimfahrt auch gesungen: "Eine Bahnfahrt, die is lustisch, eine Bahnfahrt, die is schööööön...!!!"
Aber chauffiert zu werden ist ja auch nicht schlecht - insbesondere bei der Aneinanderkettung von alltäglichen Vorgängen, die bei mir in der Regel IMMER zu etwas führt, das im Allgemeinen eher nicht, speziell bei mir aber eher schon alltäglich wird.
Die Freundin fragte noch: "Gehn wir noch was trinken? Sag schnell, denn gleich sind wir an der letzten Bar vorbei und dann gehts nur noch heim" und spontan, wie ich bin, rief ich natürlich: "Was trinken!" Jedoch im Halbdunkel eine mir völlig unbekannte Bar zu betreten, auch noch in hohen Absatzstiefeletten, die Stufe nicht zu kennen und ergo auch nicht zu sehen und damit quasi mit der Tür ins Haus zu fallen - nun das bescherte meiner Freundin ein entsetztes "Oh!" und mir die Weinschorle gratis aufs Haus. Ich weiß gar nicht, wieso ich die einzige war, die das lustig fand und überhaupt konnte ich mir das Lachen nicht verkneifen bei der Vorstellung, den Mädelsabend mit gewohnter Bilanz zu beschließen: Ich mit einem wieder mal lädierten Fußgelenk (ich glaub, es ist dasselbe wie im letzten Jahr) und meine Freundin mit nem Strafzettel, weil der letzte freie Platz ungefähr eine halbe Wagenlänge zu kurz war für die anschließende Halteverbotszone.
Inzwischen jedenfalls bin ich wieder gut zu Hause gelandet, nen Strafzettel hats auch nicht gegeben, ich statuiere, dass ich mein un-langweiliges Leben aber sowas von liebe, würde dann jetzt gern noch den kleinen Hunger killen und mich alsbald zu Bett begeben. Also alles wie gehabt :)

Von Ligurien und Lingusten

August 2010 stürzte mein Papa vom Rad und brach sich drei Rippen.
März 2011 stürzte ich beim Inlinern und brach mir das Steißbein.
Juli 2011 stürzte meine Tante vom Rad und brach sich das Knie.
Tja.
Eine denkwürdige Bilanz, würde ich sagen, und doch beinah auf die Idee kommen, die Familie ZIGGENHEIMER stamme nicht vom Affen, sondern vom Bruchvogel ab.
"Du bist irgendwie so ganz anders", befand schon vor Jahren eine Schulfreundin von mir. Das fand ich eigentlich auch, nur wer von uns dies nun positiv oder negativ meinte, ist bis heute offen geblieben. 
Aber na ja, wir wären ja nicht wir, würden wir nicht getreu dem Motto: "Hinfallen und Aufstehen ist nicht schlimm. Hinfallen und Liegenbleiben - DAS ist schlimm!" durch die Welt wandern, skaten - oder eben radeln!
Letzteres tat ich erst jüngst wieder, kaum dass das bittere Ende meiner Wirbelsäule wieder miteinander verwachsen war und aufgrund der einen oder anderen Ereignisse, die ich jetzt hier unnötigerweise nicht extra noch aufzählen möchte, die aber Schatzi vor nicht allzu langer Zeit ein missmutiges "Irgendwas muss immer bei dir passieren" entlockte und ihn obendrein dazu veranlasste, mich vor jedem geplanten sportlichen Unternehmen buchstäblich in Watte zu packen.
Und so stand ich dann vor ihm: Schützer für die Hände, Schutzhelm nach DIN ISO, Sportunterwäsche für "unten drunter" (atmungsaktiv und zum Schutze vor Auskühlung und - ganz wichtig! - der Nieren), Sportunterwäsche für "oben drüber" (zur Regulierung des Wärmehaushaltes an sich), Sportslip mit Super-Schutzeinlage, Sporthose mit Super-Schutzeinlage (doppelt hält besser! befand ich), Sportbrille ("du brauchst ne Richtige, deine Sonnenbrille ist doch Murks!" womit er allerdings vollkommen recht hatte - immerhin rutschte mir die City-Schlender-Sonnenbrille permanent von der verschwitzten Nase, während die Sportbrille hielt wie angetackert), Sportsocken, Sportschuhe... Als ich so dastand, kam ich nicht umhin, mich selber wie Fort Knox zu fühlen: gesichert bis unter die Haarwurzeln und derart eifrig in die Pedalen zu treten, dass ich nach 15 km auf die Frage "In 15 km käme noch ein schöner Biergarten?" siegessicher vorschlug: "Na komm, dann lass uns doch dahin radeln!" In diesem Moment empfand ich das ja als durchaus bezwingbare Entfernung und - hach - das Wetter war so schön, Land & Leute so schön! Andererseits - und diesem Einwand konnte ich mich dann doch nicht verschließen: Den Hinweg muss man aber auch wieder zurück antreten, was in Summe stattliche 60 km Tour ausgemacht hätte. Für die meisten und im allgemeinen auch für mich ja nicht tragisch. Wenn man denn eben auch schon wieder richtig belastbar ist auf dem Sitzfleisch.
Natürlich habe ich kapituliert, natürlich bin ich die letzten Kilometer nach Hause auf eher nur einer Arschbacke gefahren und daheim angekommen, verlangte es mich nur noch nach einer Dusche, etwas zu essen und einem weichen Kissen :)
Insofern bin ich ja doch sehr angetan von der Vorstellung, den geplanten Urlaub möglicherweise nicht auf zwei Rädern, sondern in Wanderschuhen zu durchlaufen.
Dennoch muss ich ehrlich zugeben... Nach dem Empfang eines begeisterten Zweizeilers von Schatzi: "...Wanderkarte besorgt, ich empfehle schon mal jetzt tägliches ausgedehntes Konditionstraining!" bin ich derzeit noch am Überlegen, ob ich
A) mich morgens heimlich aus der Pension schleiche, mit der Seilbahn (in diesem Falle pfiffe ich doch mal auf die Höhenangst) den Gipfel erstürme, gepflegt die Schnittchen und Käffchen auspackte und beinebaumelnd den Liebsten empfänge "...schön, dass du auch da bist!"
B) die Ausrede-Fahne hisse und sage "Schatzi, ich hab Migräne, leider, leider!"
oder
C) einfach das Urlaubsziel ändere und einen Trip nach Ligurien vorschlage. Da hätten wir nämlich alles: Während Schatzi die Berggipfel erklimmt, liege ich gemütlich am Strand, lasse mir die italienische Sonne auf den Bauch scheinen und unternehme allerhöchstens ausgedehnte Strandspaziergänge - und wenn wir uns abends wieder zusammenfänden, könnten wir die - so hab ich es gehört - ausgesprochen leckere Küche Liguriens genießen. Allein bei dem Gedanken läuft mir das Wasser im Mund zusammen: lecker Fisch, Knoblauch, Weißwein oder auch ein Rosé, italienische Lebenskunst...
Na wäre das nichts? Ich finde schon!
Aber... Wie ich mich kenne... Werde ich allerhöchstens leise und in mich rein grummelnd den Wanderschuhen vor mir folgen, schätzungsweise aller dreißig Minuten Morddrohungen ausstoßen - also wenigstens schon mal gedanklich - und am Ende ohne Saft & Kraft, aber stolz wie Oskar überm Bergkreuz hängen und mit aller-allerletzter Energie die Finger fürs Victory-Zeichen  erheben. Wenigstens fürs Foto!

Freitag, 26. August 2011

Thank God, its Friday

Mir ist, glaube ich, schon lange keine Woche mehr sooo lang vorgekommen wie diese. Vielleicht lags ja auch an den ausgesprochen tropischen Temperaturen, das jeder Tag träge dahinzog mit schier unerschöpflicher Fülle aus Boshaftigkeiten bekannter oder fremder Leute, Nervigkeiten und sonstigem Gedöns.
Die Hitze lähmt irgendwie alles, na ja fast alles - und nicht jedem hier oder anderswo kann man ein Eimerchen gut gekühlten Wassers unter den Schreibtisch schieben und sagen: "Los, Beine rein, kühl dich ab!"
Gut getan hätte es sicher dem einen oder anderen.
Aber was solls, Euch ist bestimmt mindestens genauso heiß wie mir, da will ich Euch nicht extra noch quälen mit sinnlosem Gejammer oder Gemecker.
Ich finde, wir sollten uns freuen, dass endlich ENDLICH Wochenende ist - und egal, obs regnet, stürmt (so wie am Abend vor 2 Tagen - hui - da war ich vielleicht froh, dass ich nicht vor die Türe musste!) oder gar schneit - wir haben nämlich FREI und können tun und lassen, was wir wollen. Und wenn Ihr mich fragt, ICH mach das! Und hoffe jetzt ganz, ganz dolle, dass der heutige Fahrer der Mitfahrgelegenheit nicht nur nen großen Stauraum (wie angepriesen) besitzt, sondern auch ne Klimaanlage. Falls nicht, na dann nicht, aber man wird doch noch hoffen und wünschen dürfen. Manchmal... sind auch meine Wünsche soooo bescheiden :)
Na dann - happy weekend to all!

Dienstag, 23. August 2011

Na Mahlzeit!

Es gibt Tage, da bin ich schon satt, bevor ich überhaupt etwas gegessen habe.
Stress und Ärger zum Beispiel schlagen mir sofort buchstäblich auf den Magen.
Oder ekelerregende Anblicke, deren nähere Beschreibung ich mir und Euch an dieser Stelle ersparen möchte.

Letzte Woche, kaum halbwegs genesen und wieder allzeit bereit zurückgekehrt ins Office, entschied ich mich, am offiziellen Kantinenessen teilzunehmen. Ihr wisst schon, wieder zu Kräften kommen und so.
Nach dem Blick auf die heutigen Aussichten jedoch, die mir just noch rechtzeitig vor der Essensauswahl ins Haus flatterten, entschied ich mich heute und für die nächsten drei Tage für die magere Nudelsuppe und Butterstulle...

Houston, Texas



Los Angeles, Kalifornien


Slidell, Louisiana

Ich frage mich gerade... wieso ich mir überhaupt und jemals um irgendwas Gedanken machte... Wie man sieht... 's Leben geht augenscheinlich auch so ;) Auch vermute ich mal, dass wir hier Personen sehen, die man durchaus als gute Partie von morgen bezeichnen könnte. Denn - anything is possible in good old America - wenn ich eine von denen da wäre, würde ich erst mal gepflegt McDonalds verklagen: "Mit eurer Hilfe wollte ich unsere geschundene Wirtschaft ankurbeln und was ist der Dank?"
Na... ein fettes Dankeschön - meine ich :)

Montag, 22. August 2011

Liebe & Schokolade

Erst jüngst las ich in einem Buch, dass die Menschen, die stets und ständig Appetit auf Süßes haben, eigentlich damit ihr Bedürfnis nach Liebe kompensieren. Oder ausdrücken. Ohne es zu wissen.
Das fiel mir wieder ein, als mein Jüngster heute beim Einkauf um meinen Bart schmeichelte: "Wie viel Süßes darf ich? Zwei was oder drei was?" Eigentlich fragt er das jedesmal, wenn er mit mir einkaufen geht oder springt jubelnd durch die Küche, wenn er daheim meinen Einkaufskorb entpackt und seine geliebten Köstlichkeiten entdeckt. Ich meine, ich frage mich jetzt schon: "Gebe ich ihm womöglich doch noch zu wenig Liebe?" Eigentlich glaube ich das ja nicht. Ich meine, er ist beinah sechzehn Jahre alt und trotzdem knuddeln wir uns bei jeder Gelegenheit (natürlich nur, wenn wir gaaaanz allein sind :)), ich nenne ihn liebevoll "mein Spatzi" (natürlich nur, wenn wir gaaaanz allein sind, also sagts nicht weiter :)), machmal nachts kommt er und fragt: "Kann ich bei dir pennen?" und dann kuschelt er sich an meine Seite - und wir genießen das, schwatzen in der Dunkelheit und meist erzählt er dann vom Tag oder von Erlebnissen, die länger zurückliegen. Oft sag ich ihm auch, dass ich ihn lieb hab und dann grinst er und legt seine Wange an meine Wange.
Also wenns da ein Defizit gibt oder gäbe, dann möge man mir das zeigen, ich finde keins. Ungebrochen dennoch sein Heißhunger auf Süßes und dabei speziell auf weiße Schokolade.

Vergleiche ich das aber mit mir... Sage ich heute: "Nimmt man mir die Musik weg, dann gehe ich ein wie eine Pflanze ohne Wasser und Licht", so sagte ich haargenau dasselbe noch zu Zeiten meiner Ehe von Kokosflocken & Co. An dieser Stelle macht das eingangs Beschriebene auch Sinn... Ein ewiger aussichtsloser Kampf um Liebe und Anerkennung - bis mir unwiderbringlich der Atem, der Willen und auch die Liebe ausging - und nichts mehr davon wiedergutzumachen war. Wenn etwas vorbei ist, dann ist es vorbei. Dann hilft auch keine Schokolade mehr, egal ob dunkel oder weiß.


Getreu dem Song von Wirtz, den ich Euch gestern vorstellte, kann ich wohl von mir sagen: Ich bin erwachsen geworden. Und weiß Gott nicht unschuldig. Dennoch hat alles... irgendwie seinen Sinn gemacht. Auch der Weg durch Scherben. Und die nächsten Entscheidungen stehen an: Ich habe keine Angst (mehr) davor. Wenn ich gehe, dann ist jeder Schritt ein Schritt nach vorn. Das habe ich mir am 27. Januar 2003 geschworen. Und mir am 10. September 2010 bekräftigt.
Bezeichnend irgendwie... wie genau ich mir solche Dinge merken kann. Während ich das, was mein Chef mir heute auftrug, bereits nach fünf Minuten unwiederbringlich vergaß.
Es ist Zeit, Helma...

Sonntag, 21. August 2011

Scherben - Wirtz

Manchmal... ist ein Forum doch für etwas gut. Und sei es "nur" für die Entdeckung neuer Songs, neuer SongTEXTE...




Mein Holzfußboden vibriert, die Klänge dringen in das Holz meines Bettes, übertragen sich auf die Kissen, auf meine Haut und bringen in mir etwas zum Schwingen... Und dabei ist die Musik gar nicht mal so laut. Immerhin - die Tür zur Terrasse steht offen, die milde Nachtluft fängt sich zwischen den Vorhängen, in meinen Haaren und ich schenke mir jetzt noch das letzte Glas Rotwein ein und lasse die Worte auf mich wirken...

Freitag, 19. August 2011

Manches ändert sich irgendwie einfach nie!

So. Morgen nun gehts in aller Herrgottsfrühe auf Reisen. Der Jüngste meines Bruders wird eingeschult und seine Frau sagte zu mir: "Entschuldigt bist du nur, wenn du ohne Kopf in der Klinik liegst. Alles andere sind Ausreden."

Nun. Das einzige, was ich für das morgige Event fertig habe, ist die Zuckertüte. Das ist ja immerhin schon mal das Wichtigste. Das Kleid, das ich mir zurechtgelegt habe, ist noch nicht gebügelt. Das Haar noch nicht gewaschen. Die Beine nicht epiliert. Der Stick für die drei-Stunden-Reise-Mucke-Versorgung noch nicht ausreichend bestückt. Stattdessen habe ich bis vor etwa zwanzig Minuten den Besuch einer Freundin genossen, einen Kaffee nach dem anderen getrunken, den mitgebrachten Kuchen genüßlich auf der Zunge zergehen lassen und geschwatzt, als hätte ich nix Wichtigeres zu tun - und dabei wollte ich heute Abend nun wirklich mal Punkt zwanzig Uhr zu Bett gehen. Ganz echt. Aber... nun ja... Irgendwie mach ich oft das Gegenteil von dem, was ich mir eigentlich vorgenommen habe. Irgendwie kommt mir immer irgendwas dazwischen. Ist das jetzt Spontanität oder nennt man das noch anders? Jedenfalls hat es zur Folge, dass die meisten meiner Verpflichtungen quasi auf die aller-allerletzte Minute erledigt werden. Ich glaub, das hab ich Euch auch schon mal erzählt. Mich persönlich regt das ja nicht auf, ganz im Gegenteil. Nen Koller krieg ich da nur bei meinen Söhnen. Bei mir aber… Ich finde ja, dass mich das fit und beweglich hält. Immerhin gehört für die "auf die letzte Minute"-Regel auch ein fetter Mix aus Improvisationstalent, Kompromissbereitschaft und... äh... ein erquickender Wechsel aus Hektik und Arschruhe. No chance to moss *hä hä*
Ich überlege nur grad... Kleid oder doch lieber was anderes? Und welche Schuhe dazu? Und wenns regnet - welche Jacke? Irgendwie seh ich auf Fotos immer scheiße aus - ich hasse Fotos von mir. Na ja, die meisten jedenfalls. Also brauch ich ein Outfit, das gegen den Rest von mir anstinken kann. Hach, es ist ein Kreuz wie immer: Der Schrank ist voll, aber was ich anziehen soll, weiß ich irgendwie nie. Aber vielleicht kommt mir ja heut Nacht im Traum die Erleuchtung. Zumindest würde ich dann zur Abwechslung mal was Ordentliches in mein Traum-Tagebuch schreiben. (Habs ja grad erst begonnen und stehen auch erst zwei Träume drin. Ich wieder!) Oder ich muss in Zukunft in der Tat auf Schatzis Rat hören. Der sagt nämlich immer: "Lass doch mal die billige H&M-Klamotte weg und kauf dir dafür was Ordentliches, auch wenns ein paar Euro teurer ist. Aber das passt dann immer."
Stimmt schon. Irgendwie. Wenn er schon hört „suuuuper günstig, ich schwörs!“, dann weiß ich wiederum: Wenn er geduldig zuhört, ohne etwas zu sagen außer „Haw“, dann weiß ich: Helma, sichere deine Reisetasche, es kann nämlich gut sein, dass du mit ein – zwei Lieblingsstücken weniger nach Hause reist, währenddessen er die Kleidersammlung Posemuggels beglückt. Nur - erst gestern blätterte ich in impressionen.de und muss schon sagen: Coole Outfits. Allerdings... Für den Preis zum Beispiel eines einzigen Kleides oder auch nur eines Pullovers von denen habe ich meinen halben Kleiderschrank gefüllt. Tut mir dann auch wieder weh, wenn ich nur dran denke.
Hach na ja, vielleicht stell ich mich morgen früh auch vor dem Kleiderschrank, mach die Augen zu, lasse den Finger kreisen und das, wo er niedersinkt, zieh ich dann an. Ich muss dann eben nur aufpassen, dass ich nicht in der Rubrik "Schlabber-Wohlfühl-Hauskluft" lande. Oder Nachtwäsche ;) So, und jetzt leg ich mich aber wirklich schlafen. 

Und Euch um diese Uhrzeit ne gute Nacht zu wünschen, wäre ja fast Frevel, oder? Bei den meisten ist nämlich Wochenende eingeläutet und das beginnt ja zu gern in den diversen Bars und Cafes. Leider heute ohne mich :)

Donnerstag, 18. August 2011

All Time Low

Heute Abend werde ich mich dazu zwingen, keine Musik zu hören. Normalerweise tu ich das ja jeden Abend. Nur was ist dann die Folge? Kopfkino pur, tausend Bilder in meinem Kopf, noch mehr Empfindungen, ruhlos, schlaflos und einen ganzen Bürotag (jaaaa, ich darf endlich wieder arbeiten gehen nach der langen Pause :)) durchstehen nach zwei oder drei Stunden Schlaf - das ist auf Dauer definitiv zu wenig.
Wobei... gestern Abend habe ich bewusst keine Musik gehört. Ich habe gelesen, bis ich darüber einschlief. Nur um mitten in der Nacht zu erwachen und eine derartige Sehnsucht zu verspüren, dass mir das Herz bis zum Hals klopfte und mir die Tränen kamen. Das ist mir so noch niemals zuvor passiert.
Irgendwer sagte die Tage erst zu mir: "Es ist wirklich schön, jemanden so zu vermissen und zu wissen, dass man ihn eigentlich nicht braucht und sich trotzdem mit ihm wie vollständig fühlt. Dann ist dieser Mensch eine wundervolle Bereicherung für das eigene Leben."
Daran musste ich denken, als ich mit großen Augen in die Dunkelheit starrte, suchte und doch nicht fand und mir die Tränen aus den Augen rieb.
Gerade frage ich mich, wieso Tränen eigentlich oft so negativ besetzt sind. Mal abgesehen davon, dass Tränen unglaublich erleichtern, gerade wenn ich unter Druck stehe oder richtig RICHTIG wütend bin, bedeuten Tränen für mich vor allem... etwas Positives. Weinen vor Glück. Weinen vor Freude. Lachen & Weinen zugleich - als Ausdruck der Tiefe, der Intensität von Empfindungen an der Stelle, wo Worte nicht mehr zu vermitteln vermögen, was ich gerade denke und fühle...
Auch mein Papa hält Tränen für Schwäche und sagt oft: "Erzähl das Mama nicht, das verkraftet sie nicht so gut." Er irrt. Er weiß nicht, dass sie nicht nur stärker ist als er glaubt; er weiß ebenso nicht, dass sie auch weitaus stärker ist als er selbst.
Also keine Musik heute. Na ja... oder wenigstens... nur so ein bisschen! Als Boybands übrigens Mode wurden, war ich dem Kreischalarmalter bereits entwachsen. Was ich persönlich auch nicht schlimm finde. Ich finde es ja total albern, wie da ein paar ausgesucht smarte Typen zusammengewürfelt werden, nur damit die Musikbranche weitere Dollars & Euros verdient und die kleinen Mädels hübsch bei der *ähm* Stange gehalten werden.  Ach und wenn die Beatles auch ne Boyband waren - da gabs mich übrigens noch nicht. Also alles wie gehabt: ein Sandwichkind - immer schön dazwischen. Als dieses Sandwichkind jedenfalls habe ich heute einen Song gefunden, der sich - so finde ich - gut zum Autofahren eignet - also rauf auf den vorbereiteten Stick für die Fahrt am frühen Samstagmorgen...



...und die Heimfahrt am Samstagabend. Ich sags ja: Am liebsten schlaf ich im eigenen Bett. Sofern ich denn schlafen kann.

Dienstag, 16. August 2011

Was wird es denn? Ein Aahszloch! Oder: Schatzi, wir sind schwanger!!

...ach... und wer etwas anderes behauptet - der hat übrigens Recht :)



Aber hey - bei solchen Gelüsten kann man doch schon mal auf lustige Gedanken kommen, oder?
Also - ganz ruhig Schatzi - tief durchatmen - nix passiert und mein großer Bruder hat mich schon gefragt: "Wieder nur Blödsinn im Kopp, wa?"
Ich glaub, ich bin heut in Hochform. Schon auf die Frage, ob ich denn heute schon genug getrunken hätte ("Mindestens drei Liter am Tag, mindestens, hörst du?"), habe ich geantwortet: "Na klar habe ich genug getrunken, und zwar so viel, dass es unten schon wieder rauslief." Und während Schatzi entrüstet den Kopf schüttelte (das habe ich ganz genau gesehen!), habe ich mich schier kaputt gelacht.
Aber jetzt will ich mal mein Pulver nicht so ganz verschießen, sonst folgt gleich wieder ne Schreibblockade und dabei bin ich doch so happy, dass ich diese gerade überwinden konnte nach der "Begegnung" mit einer jungen Frau, die ich erst gestern kennen lernen durfte - und wenn ich gestern noch von einem leisen *Pling* des Anstoßes zweier Gläser sprach, dann muss ich sagen... dass diese Begegnung von gestern und ihre Zeilen von heute eine Welle von Ideen, Gedanken und Inspirationen in mir auslöste wie... wie... ein ganzer Kofferraum voller Gläser und ab geht die Fahrt über Kopfsteinpflaster  *ding ding ding ding ding* :)
Liebe Frau S., das MUSSTE ich jetzt schreiben - doch keine Sorge, mehr verrat ich nicht von Dir :)
Hach ja... Filmzitate haben ja immer soooo recht... "Das Leben ist wie eine Pralinenschachtel: Man weiß nie, was man bekommt." Aber das ist ja auch gerade das Schöne!

Manchmal muss man gehen, um wiederzukommen

...und um zu bleiben.
Es ist gleich halb drei Uhr morgens und ich finde nicht in den Schlaf, im Player spielt Musik von U2 und Lifehouse und wenn in diesem Haus noch jemand ebenso ruhlos und schlaflos ist wie ich, bekommt dieser Mensch vermutlich eine Vollmeise. Nachtmusik klingt wohl ein wenig anders.




Ich kann gar nicht aufhören, Gänsehaut zu haben, in Wellen führt sie immer wieder über meine Haut, rauf und runter... Also eigentlich höre ich ja die Rockversion dieses Songs - doch den darf youtube nicht spielen. Also fand ich diese Acoustic Version und die geht mir echt sowas von unter die Haut.

Heute vor fünf Jahren... Nein, eigentlich gestern vor fünf Jahren...
Irgendwann, irgendwo habe ich mal gelesen "Was vor uns liegt und was hinter uns liegt, ist nichts im Vergleich zu dem, was in uns liegt. Und wenn wir das, was in uns liegt, hinaus in die Welt tragen, dann geschehen Wunder."

Mich erinnern diese Zeilen immer an einen sonnigen Samstagnachmittag in der Stadt. Ein Tag im September, getaucht in goldene Herbstsonne, wunderbar mild - und obwohl es mir gar nicht gut ging, ich gerade nicht nur erst einen schweren Verkehrsunfall überstanden hatte - irgendwie hatte sich auch überhaupt mein bisheriges Leben verändert, stand ich dort auf diesem Marktplatz mitten in der Sonne, perlte die Musik aus dem iPod in meine Ohren, schloss ich die Augen, durchflutete mich mit einem Mal ein so wunderbares, inniges Gefühl, breitete ich die Arme aus und fühlte mich... wie überschüttet von Glücksgefühlen, von denen ich keine Ahnung hatte, woher sie kamen und wohin sie wieder gingen... Aber sie waren da, einen ganzen langen Moment lang, und für diesen Moment hielt ich sie fest in mir und ließ sie über die geöffneten Arme wieder nach außen.. 


Wer kennt es, dieses Gefühl, dass Du einem Menschen zum ersten Mal begegnest und dennoch ahnst Du, dass dieser Mensch etwas Wunderbares mit sich bringen wird? Dass er etwas in Dir anschubst, manchmal mit einem sachten Pling, wie wenn zwei Gläser aneinander stoßen und Du wunderst Dich: Woher kommt der Klang, hörst du den nicht auch, geh, frag, ich muss es wissen oder lass mich selber nachschauen - und früher oder später machst Du Dich auf den Weg... Manchmal glaube ich, dass wir alle voller Sehnsucht, Träume und Wünsche sind. Und wenn wir aufmerksam mit uns bleiben, verlieren wir sie auch nicht. Manchmal aber erschrecken wir auch, wenn wir all die Träume und Wünsche und auch unsere Sehnsucht wiederfinden, weil wir nicht wissen, ob wir sie noch wollen oder ob wir uns längst anderen Träumen zugewandt haben, ob unsere Wünsche erwachsen geworden sind. Manche Menschen erschrecken, weil sie spüren, dass sie immer noch leben, atmen, fühlen und träumen - und dass ihr bisheriges Leben eigentlich zu klein geworden ist wie ein Paar Kinderschuhe - und die Konsequenz, die eigentlich folgen müsste, bereitet Angst.  
Da gibt es einen Menschen, der Dir niemals zuviel wird, dafür aber zu wenig. Einen Menschen, der Dich die Sehnsucht, die Geduld und auch die Ungeduld lehrt, die Achtsamkeit und auch den Egoismus und der mit Dir die Liebe zum Meer und die Liebe zur Musik teilt. Ein Mensch, neben dem Du nachts nicht einschlafen kannst, weil Du nicht nur einen einzigen Augenblick mit ihm verschenken möchtest. Ein Mensch, neben dem Du morgens erwachst, während sein Blick schon auf Dir ruht - und Du schaust ihn an und denkst: Es ist genau DAS, was ich sehen möchte, wenn ich morgens erwache...
Ist das denn nichts, wofür es sich zu warten lohnt? Wartest Du nicht Dein ganzes Leben auf so einen Menschen? Und wenn er Dir begegnet, erscheint es Dir, als habest Du zuvor kein ein anderes Leben gelebt – und würde auch danach kein anderes mehr folgen?


Vor genau fünf Jahren... Hat mein altes Leben geendet und ein neues hat begonnen. Auf so leisen Schritten, dass ich es fast nicht bemerkt hätte. Das Trauma ist endlich überwunden.

Freitag, 12. August 2011

Nachtgedanken

Meine Oma hat früher immer die Traueranzeigen gelesen, wohl auch, um immer zu wissen, ob jemand gestorben war, den sie kannte. Als ich noch Kind war, hab ich manchmal neben ihrem Sessel gestanden, in Strickhosen und mit Bonbons im Mund, und ihr zugesehen, wenn sie die Brille auf der Nase zurechtschob, die Augenbrauen hob und zum Opa sagte: "Ach Ernst, hör mal, weißt du, wer auch gestorben ist?"
Im Alter ist das für die Menschen wohl wichtig, vielleicht auch, weil sie zuweilen den Gedanken hegen, wann sie selber von dieser Welt gehen müssen. Woher kommt eigentlich der Drang der Menschen, einen Tod in der Zeitung zu publizieren? Um Leuten von meinem Tod zu erzählen, die sich sowieso nicht dafür interessieren? Denn wer mich kennt... wirds auch ohne Zeitung wissen, oder? Ich selbst würde sie nicht wollen, so eine Anzeige, vielleicht sogar noch mit so einem Standardtext und Standardrose.

Heute Abend, im Chat mit einem Bekannten, da fiel mir ein, dass vor fast genau vier Jahren ein Mensch ums Leben gekommen war, den ich gar nicht lange kannte - aber dessen Tod mir bis heute weh tut.

"Und auf einmal war es still."
Diese Zeilen aus der Traueranzeige seiner Eltern berührt mich bis heute, wenn ich sie lese, eingerahmt zusammen mit seinem Foto. Ich kannte diesen Menschen ein gutes halbes Jahr. Habe mit ihm zusammen gearbeitet, mit ihm gelacht, gescherzt und meist war er schneller, wenn es darum ging, wer den letzten Kaffee bekam. Dann stand er in meiner Bürotür, schwenkte seine Tasse und grinste schelmisch: „Tja Helma, jetzt musst du wohl neuen Kaffee kochen.“ Es war ein Freitagabend, die Studentin hatte ihr Praktikum beendet und als Dankeschön für uns einen riesigen Schokoladenkuchen gebacken. Der Kuchen war – zugegeben – etwas trocken und wir haben zu dritt herumgeblödelt, uns um die letzten Stückchen gebalgt und obwohl es schon achtzehn Uhr war – quasi Wochenende – saßen wir in der Büroküche, es war sogar fast gemütlich und ich drückte ihm noch die letzten Unterlagen in die Hand: „So, hier hast du jetzt alles zusammen für Morgen früh, jetzt kann die Abnahme kommen.“
Der folgende Samstagmorgen… Ich erwachte, weil es so unglaublich regnete, ein Prasseln, ein Strömen, ein Rauschen, ein Weltuntergang. Und ich schloss die Augen, drehte mich auf die andere Seite und dachte noch: „Bin ich froh, dass ich jetzt nicht raus muss.“
Sechs Stunden später erfuhr ich am Telefon, dass mein Kollege auf der Baustelle nie angekommen war. Aquaplaning. Ich habe das ganze Wochenende lang geweint. Ich konnte es einfach nicht fassen. Ein Mensch, mit dem du gerade noch zusammen gesessen hast, herumgealbert hast, dessen Stimme du noch im Ohr hast – der ist auf einmal nicht mehr da. Der ist nie mehr da. Kennt Ihr auch diese Verbundenheit mit einem Menschen, kaum dass du ihm begegnet bist, und die aber auch absolut nichts Sexuelles hat? Die einfach nur rein, aber unglaublich tief ist? Zwei Jahre lang habe ich es nicht fertiggebracht, weisungsgemäß sein Foto in unserem Büro aufzuhängen. Ich konnte es nicht, ohne dass mir die Tränen in die Augen stiegen.
Auf der Beerdigung bin ich damals nicht gewesen. Sondern zwei Wochen später hingegangen, um mich ganz allein von ihm zu verabschieden. Und da stand ich vor seinem Grab, in das Gesteck kleine Schokoladen gebunden, weil Schokolade einfach seine Erkennungsmarke war. In Gedanken sprach ich mit ihm: „Warum warum warum? Wieso nur hast du dich nicht angeschnallt?“ Es tat so weh, von innen und von außen. Und auf einmal bemerkte ich sie, die Haselmaus. Sie saß direkt neben meinem Fuß, wie wenn sie neben mir stünde und schaute mit auf das Grab. Normalerweise habe ich eine Heidenangst vor Mäusen. Vor dieser… nicht. Sie blieb die ganze Zeit. Bis ich ging.
Ich bin seitdem nie wieder auch nur einen Meter Auto gefahren, ohne mich anzuschnallen. Ich bin insbesondere seitdem jedem Tag dankbar, an dem etwas Wunderschönes geschieht.
Ich bin froh und dankbar, dass es Menschen in meinem Leben gibt, denen ich sagen kann:
"Ich liebe dich. Ich freu mich auf dich. Ich bin so froh, dass es euch gibt."
Und ich werde dessen auch nicht müde. Viel zu vieles ist selbstverständlich im Leben. Viel zu oft steht anderes, steht Negatives im Fokus, obwohl es so viel Schönes gibt, und für das, was wichtig ist, nehmen wir uns zu wenig Zeit, weil wir glauben, es ist ja da... Genieß jetzt mit mir, was wir haben. Freu dich jetzt mit mir. Lach und weine jetzt mit mir. Teile jetzt dein Leben mit mir.
Blumen auf dem Grab brauch ich nicht - denn dann seh ich sie nicht mehr.

Mittwoch, 10. August 2011

Noch kein grünes Licht


...hat der Doc heute zu mir gesagt (nach dem Blick auf Lungenfunktion, Puls und Entzündungswerte) und mich statt ins Büro wieder nach Hause geschickt. Und das Blöde ist: Ich war wirklich ehrlich voll drauf aus, ab morgen wieder zu arbeiten. Auch weil ich mir sagte: Ich brauch mal wieder so ein bisschen was wie Struktur! Morgens mit dem Weckerklingeln raus, müde ins Bad, munter wieder raus, Stress im Büro (lieber Stress als gar keine Bewegung, oder?), regelmäßig essen und trinken und abends heimkommen, Absatzsandaletten von den Füßen streifen, Tasche ablegen, Badewasser einlassen und denken: Scheiß Job, lässt dir gar keine Zeit mehr fürs Private... Und nicht dieses schlafen, bis man wach wird, was essen oder auch nicht, ein bisschen Sport, ein bisschen lesen, ein bisschen malen - und wieder schlafen. Schlafen. Schlafen. Bin ich so müde oder mach ich mich selber müde?

Ich mein, ich muss ja nicht den ganzen Tag im Bett liegen, ich könnte spazieren gehen, noch ein paar Dehnübungen machen (ist ja irre, wie schnell so ne Muskulatur erschlafft), ich könnte eigentlich auch mal shoppen gehen. Die passenden Schuhe zum Geburtstags-Kleid von Schatzi. Könnte. Aber alleine spazieren ist scheiße. Die Dehnübungen hatte ich nach ner halben Stunde fertig. Und zum Shoppen... fehlt mir die Kraft. Irgendwie. Ins Auto setzen, in die Innenstadt fahren, rumschlendern... Ich krieg ja schon nen Flattermann, wenn ich nur zum Doc fahre. Also habe ich mich bei meinem Lieblingslabel H&M eingeloggt und mich mal eben eben online umgeschaut. Ich lieeebe deren Sale-Bereich :) Blöd nur, dass die ultracoole Fransentasche als vorhanden angepriesen wurde, aber beim Klick auf "Kasse" immer wieder rausflog. Ich meine, ne schöne große Tasche für 12 Euro minus 5 Euro Gutschein - DAS nenn ich doch mal ein Schnäppchen. Ja Pustekuchen - wenns System nicht will, wills nicht.  Heut klappt aber auch nichts, einfach gar nix und am liebsten würde ich einfach einen drauf trinken. Aber ach... Vorräte sind auch keine mehr im Haus! AAARRGGGGHHH!!!

Quelle Foto: hm.com

Dienstag, 9. August 2011

Der Zahn im Hacksteak

Ich gebe ja zu, dass ich schon ganz gerne mal Fisch oder Geflügelfleisch esse, hin und wieder auch Würstchen oder frisches Hackfleisch - verarbeitet zu einer leckeren Bolognese.
Andererseits mochte ich auch nie genau wissen, geschweige denn sehen, was alles passiert, bevor so ein Schnitzelchen auf meinem Teller liegt. Ich will jetzt auch gar keine ethische Debatte beginnen - trotzdem muss ich zugeben, dass ich mehr und mehr irgendwie Abwehr gegen Wurst oder Fleisch entwickle. Einen Tag mehr, den anderen Tag weniger, aber doch... stetig steigend. Warum, das weiß ich selber nicht so genau.
Aber ehrlich gesagt - als ich heute Abend diesen Artikel las, dass eine Französin, geladen bei einem Freund zum Abendessen, beim Zerkauen eines Bissens Hacksteak einen menschlichen (!) Stiftzahn ausspuckte - und dass das NICHT ihr eigener war, dann... glaube ich... esse ich ab sofort nur noch Nudel-Reis-Gemüse-Variationen und zwischendurch mal nen Appel.
OK, solche Geschichten hörte man ja irgendwie schon immer mal: Ne Maus im Marmeladen- oder Gemüseglas, nen Fingernagel und was es nicht schon alles gab (igitt - mich schüttelts grad, vermutlich ist es wirklich besser, ich schmeiße Blumentöpfe, Liegestuhl & Co. von meiner Terrasse und eröffne dort meinen eigenen Gartenbau - und esse ab sofort nur noch eigene Ernte ;)) - aber irgendwie... konnte man sich immer vorstellen, wie das Unmögliche im Marmeladenglas möglich wurde. Obst und Gemüse putzen, Laufbänder, Hallen, Mäuse, die in Kochtöpfe fallen oder reinplumpsen, bevor der Deckel draufkommt...

Hier jedoch... stellt sich mir ernsthaft die Frage: WIE kommt ein menschlicher Stiftzahn (!) in das Hackfleisch?  Während des Durchleierns des Fleisches durch die Mühle Bonbons gegessen, dabei Zahn abgebrochen (everything is possible - ist mir nämlich auch schon mal passiert und wenn ich Euch jetzt noch sage, dass diese Scheiß Bonbons auch noch den denkwürdigen Namen "Kracher" besaßen...) und in die Mühle gespuckt? Wobei... dann wäre der Zahn vermutlich auch nicht mehr im Ganzen unten rausgekommen, oder?
Stellt sich also - für mich - die allesentscheidende Frage: WAS hat die Mühle da wirklich zermalmt und WAS legte der Freund seiner Freundin tatsächlich auf den Teller?
OK Leute, ich muss mich verabschieden, ich muss grad mal eben ganz schnell ins Bad... Und wenn ich wieder rauskomme, bin ich Vegetarier.

Quelle: http://web.de/magazine/gesundheit/ernaehrung/13407886-franzoesin-entdeckt-menschlichen-zahn-im-hacksteak.html?cc=000010137700134078861qHFVH#.A1000027
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Was ist eigentlich ihr Geheimnis?

Oft, wenn ich unterwegs bin, liebe ich es, anderen Menschen zuzusehen. Mich interessiert, wie sie miteinander umgehen – und ich spüre auch, wie ich es aufsauge, wenn sie fröhlich, unbeschwert – einfach gut zueinander sind. Ich weiß nicht, wie Euch das geht, aber mir vermittelt das immer ein richtig schönes Lebensgefühl. Ich liebe es total, wenn es harmonisch ist, auch wenn ich durchaus auch mal auf den Tisch hauen kann. Aber oft erschreckt mich schon, wie Menschen miteinander umgehen, insbesondere dann, wenn sie schon länger ein Paar sind, wenn sie Kinder (oder ein Haus oder einen Hund) miteinander haben und glauben: Jetzt muss ich mir keine Mühe mehr geben. 

Erst die Tage habe ich ein Pärchen erlebt, das – von außen betrachtet – unterschiedlicher nicht hätte sein können: Sie eine (schätzungsweise) 140-Kilo-Frau, ungepflegte Haare, ungepflegte Zähne – und nörgelt an ihrem (schätzungsweise) 85-Kilo-Mann herum, er sei zu fett, er lasse sich gehen, er habe 15 Kilo zugenommen und sei jetzt sexuell nicht mehr attraktiv für sie. Wie geil. Also er hatte noch alle Zähne – soweit man das sehen konnte – und sie waren gepflegt, er trug außerdem einen gepflegten Haarschnitt und 85 Kilo bei einem normal gewachsenen Mann finde ich persönlich ausgesprochen attraktiv. Was mich aber am meisten schockiert hat, war der rüde Umgangston seiner Liebsten. Liebesentzug augenscheinlich nicht nur im Ehebett, sondern auch im Wortwechsel - und was macht er? Er kriecht zu ihren Füßen?? Ich konnte es nicht nur nicht fassen – ich habe mich vor allem gefragt: „Wie macht sie das?? Wie geht das, dass er umso mehr um ihre Liebe kämpft?“ Und ich fragte mich: „Grundgütiger, was hab ich selber all die Jahre falsch gemacht?“ 

Endlich befreit aus der Ehe habe ich so viele Menschen kennen gelernt, wo für mich immer oberstes Gebot war: Respekt und Achtung. Egal ob ich jemanden vier Wochen kannte oder vier Jahre. Egal ob Freund, Bekannter oder Partner. Ich meine, das ist doch ganz normal?? Ganz selbstverständlich?? Und trotzdem habe ich viele Jahre allein gelebt, hab in den vier Jahren vor meiner jetzigen eine (zusammengerechnet) einjährige Beziehung geführt und ansonsten Männer kennen gelernt, die entweder selber nicht wussten, was sie wollten (da hilft nur - Finger weg!) oder die mich gleich mal mit ihrer Ex-Frau betrogen oder mit mir – was ich leider erst später herausfand – ihre Freundin zu Hause betrogen. Ich meine, wenn man da mal so ein Resümee zog, musste man sich doch schon fragen: Was machte ich falsch!? Oder nicht? Ich behandle Menschen mit Achtung, Respekt und Humor – und werde verarscht. Andere Frauen behandeln den Mann wie den letzten Humus – und werden von ihm auf Händen getragen?? Verkehrte Liebeswelt?

Ich muss mal schnell Schatzi anrufen und ihm sagen, dass ich ihn liebe. Und es ist mir echt sowas von egal, ob das jetzt taktisch unklug ist oder nicht. Und ich hoffe wirklich, dass ich ab Donnerstag wieder arbeiten gehen darf. Solche Gedankenmühlen sind gar nicht gut; g-a-r    n-i-c-h-t   gut!

Mittwoch, 3. August 2011

Schuld sind immer nur die Gene!

Man sagt ja immer: Das Umfeld formt den Menschen.
Aber ist das wirklich auch so? Ich meine, Einfluss nimmt das bestimmt, na klar - ich sage nur Tarzan & Jane.
Dennoch... Gerade auch beim Zusehen des Heranwachsens meiner Söhne stelle ich immer wieder fest, dass mein Ältester nicht nur aussieht wie ich (respektive meine Familie; ich weiß noch, als man mir den strammen Burschen nach endlosen Stunden der Wehen in die erschöpften Arme legte, war mein aller-allererster Gedanke: Huch, der sieht ja aus wie mein Papa, bloß in Miniatur!), sondern auch dem Wesen nach total nach mir kommt.
Während mein Jüngster nicht nur aussieht wie sein Vater, sondern auch gleich dessen Wesen noch mitgenommen hat. Und das ist ja doch schon bemerkenswert, wenn man bedenkt, dass mein Jüngster ausschließlich in meinem Haushalt groß wurde und der Älteste eben beim Vater. Keine Chance also, gegen die Gene anzustinken?
Ich selber nun sehe aus wie mein explosiver Papa, mein Wesen aber hab ich von meiner lammfrommen Mama. Na ja, zumindest, seit ich etwas älter geworden bin und immerhin meistens.
Mein Papa zum Beispiel ist immer auf Sicherheit und so fixiert, bloß nix riskieren, immer alles schön beisammen halten.
Seit ein paar Tagen nun weiß ich also, dass zu den 90 % Charakter-Genen, die meine Mutsch mir mit auf den Weg gab, auch ihr Zocker-Gen gehört. Ich meine, ich hatte bis heute Null Interesse am Lotto; Brett- oder sonstige Spiele sollten für mich immer nur Spaß machen (um Geld hab ich niemals gespielt) - und jetzt verfolge ich seit ein paar Tagen das Up & Down an der Börse (totales Neuland für mich, ich sags Euch, ist ja schlimmer als Krimi!) und immer, wenn Schatzi fragt: "Und? Soll ich JETZT verkaufen?", dann knispel ich mir sämtliche Fingernägel runter (vielleicht sollte ich sie doch besser wieder lackieren, dann könnte ich dem Drang vermutlich eher widerstehen), widerstehe dem Wechselbad der Gefühle aus Durchfall und Brechreiz und sage: "Ach warte vielleicht noch, ich glaub, da geht noch was. Ganz bestimmt."
Ich wieder. Weil ich mich ja so gut damit auskenne... Tstststs.
Am Ende entscheidet natürlich Schatzi selber, der Börsenhai, aber wenigstens hat er mir den Blutkelch hingestellt und ich hab schon mal dran geschleckt. Für was oder wann auch immer das gut ist :)

Noch mal zum Thema Liebe...

...als erstes erst mal ein Danke an die Kommentatorin Cassy - ich frage mich eben solche Sachen auch immer wieder und hab auf nicht alles eine Antwort gefunden. Aber allein solche Feedbacks geben Hoffnung :)
Dafür fand ich heute dieses Video bei youtube und mit ein bisschen Trick 17 und Selbstüberlistung konnte ich es in diesen Blog einfügen:




...und für mich ist DAS Liebe... Wenn Du Deinen Partner siehst und hörst und für ihn singst - zu Hause oder im überfüllten Raum - und sie sieht trotzdem nur ihn - obwohl er bereits einige Zeit zuvor verstorben war.
OK OK, da gabs zwar kein HappyEnd, aber das... gibts im wahren Leben auch nicht immer - und trotzdem war es Liebe... Inzwischen hat übrigens die Mama aus Haushaltshausen zugestanden, mal doch die paar hundert Kilometer zu überwinden und ihre große Liebe wenigstens ein einziges Mal real zu treffen, nur um zu sehen, ob sie danach immer noch so empfindet. Dazu mochte ich dann aber auch nix mehr sagen.

Quelle Video: http://www.youtube.com/watch?v=5m3__VPbJ8k&feature=related

Dienstag, 2. August 2011

Bleib doch noch ein bisschen, kleines dickes Mädchen!

Diese Zeile aus dem Buch "Anleitung zum Entlieben" (inzwischen gibts wohl die 2. und 3. Fortsetzung dieses Romans - aber ich hab schon in ihrem Blog alles Wichtige gelesen :)) geht mir immer mal wieder durch den Kopf, wenn ich in der City unterwegs bin und mich frage, warum wir Frauen um oder ab Vierzig bemüht sind um passendes Outfit - und mit passend meine ich nicht wettergemäß, sondern dass ich auch die Größe 40 trage und nicht versuche, mich trotz Größe 40 in die 36 oder 38 zu quetschen - während die jungen Mädchen um die Zwanzig unbekümmert quellen lassen, was es alles zu quellen lassen gibt - sei es aus dem Dekolleté oder über den Hosenbund.  Das sieht einfach nur scheiße aus - und das kümmert die gar nicht?
Überhaupt ist mir aufgefallen, dass die jungen Mädels heutzutage entweder knackendürr sind oder Miss Fätti - was Normales dazwischen gibts irgendwie immer weniger, oder kommt mir das nur so vor?
In dem Buch jedenfalls, da litt die Autorin unter frischem Liebeskummer, und der macht ja bekanntermaßen mitunter genauso böse (oder missgünstig) wie Hunger. Zum Beispiel. Und während die sich missmutig und ausgesprochen unfröhlich auf ihrem Laufband abstrampelt, beobachtet sie mit Neid ein junges, ausgesprochen fröhlich und Lebensfreude ausstrahlendes Mädchen, das unbekümmert Kaugummi kaut, die glänzend blonden Haare zum lustigen Pferdeschwanz gebunden hat und ihr offenbar ausgesprochen dicker Hintern in einer unbekümmerten rosafarbenen Jogginghose steckt - und sie trotzdem nach fünf Minuten Steppen schon wieder gehen wird.
Das geht ja wohl nicht, oder? Wie kann man so unvorteilhaft gebaut und trotzdem fröhlich und unbekümmert sein, während sie, die Autorin schlank, knackig - und trotzdem ungeliebt ist?
Also geht sie an diesem Mädchen vorbei und sagt diesen denkwürdigen Satz.
Für den sie sich übrigens anschließend entschuldigt hat.
Während ich heut überlegte, ob ich diesen Satz nicht unter die Statusmeldung einer Forum-Userin setzen sollte, die auf die Frage, ob McDonalds einen Lieferservice einführen sollte, mit Ja!! geantwortet hatte. Und ich dachte mir: "Kleines dickes Mädchen, das solltest du dir besser nicht wünschen, dann hättest du ja noch weniger Veranlassung, das Haus zu verlassen, und damit noch weniger die Möglichkeit, am Fitnessstudio vorbeizukommen, wo du dir vor ein paar Wochen noch großspurig ein Abo besorgt hast und trotzdem nur einmal dort warst"...
Hm.
Ich bin weder knackig noch ungeliebt (glaube ich) und weil ich es dann doch nicht geschrieben habe, musste ich mich auch nicht im Nachhinein entschuldigen. Aber... Teufel noch eins... Ich würd schon gern... dem Fingerjucken nachgeben. Und ich schwöre, ich bin echt nicht neidisch auf ihre Jugend! Aber wenn man schon so mit allen möglichen oder unmöglichen Statusmeldungen belästigt wird, dann wird man doch wohl noch was sagen dürfen, oder? Wir haben doch Meinungsfreiheit? Hm. Na ja. Ich hab wohl grad zu sehr Aszendent-Waage-Einfluss, dass ich mich doch zurückhalten kann. Geht mich ja eigentlich auch nix an.

Ab wann ist es Liebe?

Wenn man zu einer Woche absoluter Ruhe ohne Stress und Belastung verdonnert und damit quasi von der Außenwelt abgeschnitten ist (bin ich froh, dass die Jungs mir am Samstag noch was eingekauft haben und auch die Treppe wischten, das waren so die wichtigsten To-Do's der letzten und kommenden Tage - ich meine, ich hatte gestern lediglich drei Telefonate zu bewältigen und schon allein von dieser Anstrengung geglaubt, ich stünde kurz vor einem Herzinfarkt, mindestens - zu mehr als das plus Zähneputzen war ich jedenfalls kaum in der Lage. Und dann hab ich nicht viel Auswahlmöglichkeiten:
1. Ich verschlafe den ganzenTag (im Sinne von Gesundschlafen).
2. Ich verschlafe nur den halben Tag und sehe den anderen halben Tag fern.
3. Ich verschlafe nur den halben Tag und lese den anderen halben Tag Buch oder Zeitung (oopss.. mir fällt grad auf - ich war seit Tagen nicht am Briefkasten - vielleicht liegt ja schon ein Liebesbrief vom Finanzamt drin und ich weiß noch gar nichts von meinem Glück?)
Oder - last but not least:
4. Ich schlafe mich den halben Tag gesund und begebe mich den anderen Tag unter die Millionen Menschen im world wide web. Wenigstens so ein Hauch von... Leben.
Denn das ist ja mitunter genauso interessant wie im wahren Leben. Nur dass du hier natürlich viel mehr Menschen in kürzester Zeit "triffst", was dir im wahren Leben niemals möglich wäre - es sei denn, du besuchst regelmäßig zweimal die Woche ein Festival. Und entsprechend mehr Ansichten, Meinungen, Betrachtungsweisen konfrontieren dich. Gestern habe ich einige davon im Forum gelesen und wenigstens schon mal den Kopf geschüttelt.
Dennoch es überrascht, nein, es schockiert mich immer wieder aufs Neue, wie leichtfertig Menschen sagen "ich liebe dich" oder "ich liebe ihn" oder "er liebt mich". Nur um dann hinzuzufügen: "Ich kenn ihn erst seit ein paar Wochen und auch nur aus dem Chat, gesehen haben wir uns noch nicht." Sowas oder sowas Ähnliches hört und sieht oder liest man ja zuweilen an jeder dritten Ecke - und es schockiert mich.
Ist es schon Liebe, wenn ich ein paar Wochen lang mit jemandem chatte, maile, Briefe schreibe? Ohne zu wissen, wie er riecht, wie er schmeckt, wie er sich anfühlt? Wie ich mich fühle, wenn er mich anschaut, wenn er im Gespräch mit anderen seine Hand auf mein Bein legt, wie ich mich fühle, wenn er neben mir liegt; wie ich mich fühle, wenn ich nachts erwache und seine Silhouette erkenne, wenn ich meine Hand auf seinen Bauch lege und wieder einschlafe? Was ist mit Zutrauen, Vertrauen, Geborgenheit? Was ist mit Dingen, die man einfach nur für den anderen tut, auch wenn man selbst gerade vielleicht etwas anderes wollte? Für den anderen einfach mal zurückstecken und verzichten? Was ist mit dem Gefühl, sich selber reich und beschenkt zu fühlen, nur weil man dem anderen gerade eine Freude bereitet hat? Was ist mit dem Bedürfnis, mitten in der Nacht zu erwachen und den anderen anzurufen, nur weil man ihm unbedingt sagen muss, dass man ihn liebt? Mit dem Gefühl, auf einer Karaoke-Bühne zu stehen und für den Liebsten zu singen - und nur ihn zu sehen, trotz des überfüllten Raums? Was ist mit dem Gefühl, den anderen zu spüren, zu sehen, beinah zu schmecken - obwohl er gerade nicht da ist? Was ist mit dem Gefühl, neben dem anderen zu liegen, zu sitzen, ihn anzuschauen und zu spüren: Ich brauch grad nix anderes mehr? Dass man das Gefühl hat, der andere war nie fort, auch wenn man ihn ein Jahr lang nicht sehen oder hören konnte?
Und wenn Ihr mich fragt - ich finde, dass auch der Sex eine ganz wichtige... ähm... ja... Säule ist.
Am Anfang spürt es wohl jeder. Jeder, der verliebt ist. Und vermutlich... werden all diese Empfindungen leiser mit den Jahren. Und im Alltag. Aber wenn es Liebe ist, dann werden sie zwar leiser - aber sie werden inniger, intensiver. Bewusster.
Da gibts ja diesen Schlager "Vom Verliebtsein bis zur Lieeebe ist es nur ein kleiner Schritt..." Aber Verliebtsein ist eben auch keine Liebe. Ich meine, ich will ja jetzt hier nicht den Kümmel aus dem Käse holen und mir ist durchaus bewusst, dass Liebe für sich jeder selbst definiert. Und ich hab mich auch schon mehr als einmal geweigert, meine eigene "Definition" von Liebe preiszugeben, weil ich vor allem wusste, dass mein Gegenüber nur darauf wartete, eben diese Definition auseinanderzupflücken und sich kaputtzulachen. Oder weil ich das Gefühl hatte, ich müsste etwas verteidigen, das es nicht zu verteidigen gab.
Aber wenn eine Hausfrau mit drei Kindern schreibt, sie habe im Chat vor ein paar Monaten einen Mann kennen gelernt, den sie noch nie gesehen habe, und der Mann sei wie sie gebunden und es sei die ganz große Liebe - man habe sich eben nur noch nicht getroffen, weil er ja seine Frau auch liebe und nicht betrügen wolle, dann... muss man doch aber auch nicht gleich pissig reagieren, wenn ich nur mal anfrage "Wenn er so glücklich ist mit seiner Frau, wie kam er dann ins Internet? Hooops - aus Versehen auf die Anmeldetastatur gefallen?" Oder meine Frage "Wie kann man von Liebe sprechen - wenn man sich doch noch gar nicht kennt? Ihr Euch noch nicht mal gesehen habt?" Irgendwie hab ich schon den Eindruck, da suhlen sie sich in ihren verletzten Gefühlen und enttäuschten Sehnsüchten und pissen dir prompt ans Bein, sobald du nur mal eine Frage stellst, die sie nicht angreifen, sondern einfach bloß mal zum Nachdenken anregen soll. Bei der Gelegenheit ja vielleicht auch gleich ein wenig über sich selbst.
Ob diese Frau wohl den Eindruck hatte, sie müsse etwas verteidigen, dass es nicht zu verteidigen gab?
Oder ob ich einfach nur einen wunden Punkt getroffen hatte? Weil sie mit dieser Chatbekanntschaft ein bisschen Farbe in ihr ansonsten vermutlich eher (inzwischen) farbloses Leben gebracht hatte und ich jetzt in diese kunstvolle Malerei mit Kohlestift dazwischenkritzelte?
Ich meine, wenn man mich fragt - ich glaube an die Liebe auf den 1. Blick. (Ich kenn auch die auf den 2. oder 3.) Wohl wissend aber auch, dass diese Faszination des 1. Augenblicks noch nicht Liebe ist. Wenn du Glück hast, entwickelt sie sich dann aber noch. Im Realen - nicht im Virtuellen. Das ist meine ganz persönliche Meinung.