Donnerstag, 18. August 2011

All Time Low

Heute Abend werde ich mich dazu zwingen, keine Musik zu hören. Normalerweise tu ich das ja jeden Abend. Nur was ist dann die Folge? Kopfkino pur, tausend Bilder in meinem Kopf, noch mehr Empfindungen, ruhlos, schlaflos und einen ganzen Bürotag (jaaaa, ich darf endlich wieder arbeiten gehen nach der langen Pause :)) durchstehen nach zwei oder drei Stunden Schlaf - das ist auf Dauer definitiv zu wenig.
Wobei... gestern Abend habe ich bewusst keine Musik gehört. Ich habe gelesen, bis ich darüber einschlief. Nur um mitten in der Nacht zu erwachen und eine derartige Sehnsucht zu verspüren, dass mir das Herz bis zum Hals klopfte und mir die Tränen kamen. Das ist mir so noch niemals zuvor passiert.
Irgendwer sagte die Tage erst zu mir: "Es ist wirklich schön, jemanden so zu vermissen und zu wissen, dass man ihn eigentlich nicht braucht und sich trotzdem mit ihm wie vollständig fühlt. Dann ist dieser Mensch eine wundervolle Bereicherung für das eigene Leben."
Daran musste ich denken, als ich mit großen Augen in die Dunkelheit starrte, suchte und doch nicht fand und mir die Tränen aus den Augen rieb.
Gerade frage ich mich, wieso Tränen eigentlich oft so negativ besetzt sind. Mal abgesehen davon, dass Tränen unglaublich erleichtern, gerade wenn ich unter Druck stehe oder richtig RICHTIG wütend bin, bedeuten Tränen für mich vor allem... etwas Positives. Weinen vor Glück. Weinen vor Freude. Lachen & Weinen zugleich - als Ausdruck der Tiefe, der Intensität von Empfindungen an der Stelle, wo Worte nicht mehr zu vermitteln vermögen, was ich gerade denke und fühle...
Auch mein Papa hält Tränen für Schwäche und sagt oft: "Erzähl das Mama nicht, das verkraftet sie nicht so gut." Er irrt. Er weiß nicht, dass sie nicht nur stärker ist als er glaubt; er weiß ebenso nicht, dass sie auch weitaus stärker ist als er selbst.
Also keine Musik heute. Na ja... oder wenigstens... nur so ein bisschen! Als Boybands übrigens Mode wurden, war ich dem Kreischalarmalter bereits entwachsen. Was ich persönlich auch nicht schlimm finde. Ich finde es ja total albern, wie da ein paar ausgesucht smarte Typen zusammengewürfelt werden, nur damit die Musikbranche weitere Dollars & Euros verdient und die kleinen Mädels hübsch bei der *ähm* Stange gehalten werden.  Ach und wenn die Beatles auch ne Boyband waren - da gabs mich übrigens noch nicht. Also alles wie gehabt: ein Sandwichkind - immer schön dazwischen. Als dieses Sandwichkind jedenfalls habe ich heute einen Song gefunden, der sich - so finde ich - gut zum Autofahren eignet - also rauf auf den vorbereiteten Stick für die Fahrt am frühen Samstagmorgen...



...und die Heimfahrt am Samstagabend. Ich sags ja: Am liebsten schlaf ich im eigenen Bett. Sofern ich denn schlafen kann.

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