Montag, 27. Februar 2012

Ein Schneemann in Afrika

Mit der Mathematik stand ich von jeder auf Kriegsfuß. Vielleicht hab ichs schon mal erzählt, vielleicht auch nicht. Fakt ist jedenfalls, dass mir genügend Dinge einfach nicht in den Kopf wollten und mir die Lehrerin in ihrer Beurteilung nicht nur mangelndes logisches Verständnis bescheinigte (ich will an dieser Stelle unbedingt nicht versäumen anzumerken, dass dieser Mangel inzwischen längst beseitigt ist), sondern mir auch nach den schriftlichen Abschlussprüfungen um die Ohren salbte: "Fräulein Z., Ihnen kann ichs ja sagen: Sie haben eine Zwei geschrieben. Aber eine Zwei bekommen Sie von mir nicht, denn das würde bedeuten, Sie wären gut in Mathe gewesen. Gut waren Sie aber nie."
Wenn Ihr mich fragt, ich nenne das typisch trockenen nordischen Humor, gewürzt mit einer ungehörigen Portion unerwünschter Ehrlichkeit.
Dennoch habe ich damals wie heute freimütig zugegeben, dass eine gute Note in Mathematik bei mir genauso denkbar war wie ein Schneemann in Afrika.

Und wenn ich auch dank des Lebens bis heute den Mangel an Logik ausgleichen konnte, so fehlt mir bis heute immer noch ein Gen: Das denk-doch-um-Himmels-willen-die-Dinge-mal-zuende-Gen.
Ich bin eher so der Spontan-Mensch: Spontan begeistert. Spontan enttäuscht. Spontan wütend. Spontan dabei. Spontan abgesprungen.

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Ich meine, angesichts der unverschämt steigenden Spritpreise kommt die Mentalität von damals wieder zum Vorschein: Not macht erfinderisch. Leider weiß ich nicht, ob in den Tank pinkeln nicht auch als eine Art Bio-Sprit gelten kann und ein Austesten dessen kann ich mir leider nicht leisten. Also schlug ich begeistert die Hand mit ein, als zwei Kollegen mir vorschlugen: Wir gründen eine Fahrgemeinschaft.
Flotter Dreier mal anders!
Und ich war ebenso spontan begeistert dabei zu sagen: "Na klar bin ich morgen dran, ich hol euch ab!"
Die Crux jedoch... und da wurde ich schmerzhaft wieder an mein fehlendes Gen erinnert: Der eine will um 7.15 Uhr abgeholt werden, der andere dann 7.30 Uhr. Eigentlich ja kein Ding. So... fahrtzeittechnisch von einem zum anderen gesehen. Blöd jedoch für jemanden wie mich, der nun nicht mehr gelassen 8.00 Uhr mit frisch geföhntem Haar, einem entspannten lässigen Lächeln und geschmeidigen Schrittes das Haus verlassen kann...
Spritpreise hin oder her. Ich werde noch immer nicht in den Tank pinkeln. Und ich werde mich auch an mein Wort halten und morgen 7.15 Uhr beim Kollegen A vor der Tür stehen. Und sie morgen Abend auch brav wieder dort absetzen. Aber ab übermorgen fahr ich wieder alleine. Sorry Jungs.
Mein Schönheitsschlaf ist mir da doch wichtiger.

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