Sonntag, 26. Januar 2014

Mir ist nach Tanzen


....und deswegen hab ich das vorhin auch gemacht - barfuss zu diesem Song im latenten Dauerrepeat. Ja ich weiß, grad vor ein, zwei Tagen hab ich noch geschrieben, dass ich nicht tanzen kann. Ich kanns auch nicht, doch hier zu Hause stört das niemanden :) Außer Junior vielleicht, dessen Tür ganz undezent zukrachte, nachdem der Pegel meiner Musikanlage ausreichte, um gegen das Gedudel seines Videospiels anzustinken.
Ich hab übrigens festgestellt, dass mein Hüftschwung deutlich besser klappt als noch vor zwei Jahren - und das ganz ohne ein Glas Wein. Sollte es also tatsächlich so sein, dass Miss Helma im Alter biegsam wird, oder sollte ich eher einen Osteoporose-Test machen müssen? Na davon gehen wir jetzt mal nicht aus.

Heute gegen Abend habe ich telefoniert. Eigentlich nix Ungewöhnliches und sowieso nicht bei einer Frau, werden die meisten vielleicht denken. Nun - bei mir ist das so selbstverständlich nicht, jedenfalls nicht am Wochenende, wo ja meine Telefone meistens ausgeschalten sind, damit ich wiederum auch wirklich mal abschalten und mal "runterfahren" kann. Außerdem ist allgemein bekannt, dass ich Telefonieren in meiner Freizeit gar nicht haben kann, muss ich das doch schon fünf Tage die Woche von acht bis achtzehn Uhr machen und das reicht mir völlig. Andererseits kann auch nicht alles immer nur schriftlich abgehandelt werden, auch das ist mir klar. Als mir also im Frühherbst letztes Jahr eine Telefonnummer angeboten wurde, nahm ich sie ehrlich dankbar an und versprach ebenso ehrlich: "Ich melde mich, wenn ich wieder atmen kann." Das war zu Beginn meines schlimmsten (weil längsten) Schmerzschubes, und der hatte ja nun bis um Weihnachten rum angehalten.
Telefoniert haben wir nun also heute gegen Abend und noch während dieser drei Stunden (ich muss das jetzt echt so aufschreiben: DREI Stunden, weil ichs eigentlich selber nicht glauben kann ;)) dachte ich die ganze Zeit: "Mensch ey... Warum haben wir nicht schon viel, viel eher telefoniert?" Die junge Frau am anderen Ende der Leitung kenne ich bislang nur vom Schreiben und aus einem Video, das ich mal vor längerer Zeit gesehen habe. Nun sitze ich hier auf meinem Sofa, den Laptop auf den Knien, und ich lege hier ein Dauergrinsen an den Tag, nein, Abend, weil ich so... so... euphorisch?.. gestimmt bin, auch wenn mir in unserem Telefonat bewusst wurde, dass ich doch noch nicht so weit gekommen bin wie ich gedacht hätte - und dass noch viel, viel Arbeit auf mich zukommen wird. Gemeinsam mit ihr, weil sie sich damit auskennt. Und ich WILL das. Ich will nicht mittendrin im Lernen stehenbleiben, mich nicht darauf ausruhen und glauben: "So Welt, macht ihr mal, ich bin raus aus der Nummer."
Und weil sie darauf spezialisiert ist und mir mehr davon erzählte, überlege ich mir nun, ob ich mich nicht doch eines Tages unter Hypnose begeben möchte. Nein, nicht um schlanker zu werden ;) Ich weiß sicherlich einiges von mir und habe wohl auch einiges von mir begriffen. Jedoch irgendwie - und da wird auch Friederike recht haben - gibt es irgendwo in mir drin einen Punkt, den ich nicht angerührt haben möchte. Wo ich dann zurückzucke, ausweiche, entweder den Clown mache oder den Igel. Und vielleicht muss ich genau diesen Punkt "anfassen".
"Du machst es dir selbst viel, viel zu schwer", sagte mir die junge Frau heute Abend und mir fiel ein, dass die gelben Seiten mir das schon mehr als einmal sagten. Es ist auch nicht so, dass ich ihm nicht glauben würde. Es ist nur so, dass es auch einen Weg "da raus" geben muss - und aus eigener Kraft bin ich wohl doch nicht dazu in der Lage.
Ja dann... Tanze ich jetzt erst mal noch ein bisschen - mir ist sooooo danach!

8 Kommentare:

die Highlaenderin hat gesagt…

Hast du ein Glück, dass du diese Frau kennengelernt hast. Man will jetzt bei mir eine Stellatumblockade machen. Ich freu mich für dich!

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Danke! :) Aber ich muss jetzt erst mal googeln, was eine Stellatumblockade ist. Ich hab diesen Ausdruck noch nie gehört.

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Wahnsinn.... Da hast Du ja noch was vor Dir.. Ich wünsch Dir alles, alles Gute, dass es Dir vor allem auch hilft!

Anonym hat gesagt…

Ich bin der Auffassung, es ist ein wichtiger Schritt sich Hilfe zu holen, bzw. anzunehmen, wenn sie einem angeboten wird. Wenn man den Deckel der Dämonen-Kiste lieber in Gesellschaft öffnet, man sich dadurch sicherer fühlt.... Horrido!
Bedürfnisse zu erkennen ist wichtig. Sie zu akzeptieren und nicht davor zu erschrecken ist.... mutig? Ja. Und lebensnotwendig.

(Hab ich grad das Thema verfehlt? Möglich, ich bin noch nicht ganz wach. Erstmal Kaffee.....)

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Ich bin auch noch ganz müde "gähn". Drum geb ich Deine Zeilen mal eben über Handy frei und antworte später drauf.
Irgendwie praktisch, so n Handy.. Früher hat man tatsächlich nur telefoniert. Heut ist es Wecker, E Mail Postfach, Fotoapparat, iPod in einem - und telefonieren geht extra noch.. Wow.. :)

Hans hat gesagt…

Auch der Montag will betanzt werden.
Keep going and keep it high.

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Hey Alex, da bin ich wieder.
Na ja, ich hab vermutlich weniger Angst davor, die scheiß blöde Kiste zu öffnen und nachzugucken; ich hab eher Sorge, mit dem umgehen zu können, was ich darin finde. Wer weiß schon genau, was da schlummert? Also einiges weiß ich ja, aber da muss noch mehr sein. Manchmal bin ich ja auch gar nicht so - typisch nordisch - stur, manchmal lass ich mir auch mal was von anderen sagen ;)

Hey Hans! Also die Mucke läuft schon mal - und der Kaffee auch! Beste Voraussetzungen für den Montag, will ich meinen :)

Frau K. aus P. hat gesagt…

Cooler Song. Und ich mache das auch manchmal. Einfach wild, gern auch unpassend zur Musik, durch die Gegend tanzen, bic ich nicht mehr kann. Das so unglaublich befreiend!!
Es ist schön, dass du jemanden gefunden hast, der dir weiterhelfen kann. Manchmal redet man 3 Stunden und es kommen so viele Erkenntnisse. Einfach toll. Ich hatte letzten Freitag auch so einen Moment, wo mir etwas klar geworden ist. Dabei haben wir nicht so lange geredet. Man entwickelt sich immer weiter, bekommt neue Erkenntnisse und geht neue Wege, das ganze Leben lang. Und toll, wenn man dazu in der Lage ist. Ich freue mich für dich.