...wie zum Beispiel es kommen kann, dass ein Blog laut der eigenen Blogstatistik zu mir verweist, der nicht nur inhaltlich so gar nicht zu mir passt, dessen Betreiber meine Tag- und Nachtgedanken entsprechend nicht das Böhnchen interessiert haben dürften, demzufolge es auch absolut keinen Verweis von seinem Blog zu meinem gibt - und der (und das finde ich nun wirklich kurios) auch noch vor bereits zehn Monaten verstorben ist?
Also ich weiß ja, dass Verlinkungen auch "gesetzt" werden, damit man auf sie aufmerksam wird (und man nicht all zu selten auf irgendwelchen kack Trash-Seiten landet, weswegen ich grundsätzlich solchen Verlinkungen nicht mehr nachgehe, es sei denn, es handelt sich um einen "herkömmlichen" Blog). Aber wer soll diese Verlinkungen denn setzen, wenn nicht der Betreiber selbst? Und wenn dieser aber längst verstorben ist? Und warum sollte dies ein anderer tun, wenn eben der Blog seit dem Tod des Betreibers verwaist? Soll ich ein totes Pferd reiten? Wieso? Mysteriös!
...ich frage mich auch, warum ich eigentlich regelmäßig von einem AfD-Kollegen (gut, ich weiß nicht, ob er die wählt/e, aber dieser Schluss liegt nah, eben wegen der Verlinkungen und Gedankenweise und überhaupt ;)) über Whatsapp mit allen möglichen "Das-regt-mich-auf-das-muss-man-doch-mal-sagen-dürfen!"-Posts und -Videos und -Artikeln versorgt werde. Ich habe ihn noch nicht gefragt, ich gehe aber davon aus, dass er beim Weiterleiten gar nicht auswählt, sondern einfach auf "An alle senden" drückt. Manchmal denke ich ja dann "Ach komm, Zigge, tus dir nicht an, lösch es einfach, du bist ja nicht zum Lesen verpflichtet". Dann aber wieder denke ich an eine vor wenigen Wochen stattgefundene Debatte über diese Partei, die es selbst im erzkonservativen Bayern vor gut einer Woche aus dem Stand in den bayrischen Landtag geschafft hat. Hat mich dies überrascht? Ich glaube nicht, es hat mich dennoch entsetzt. Zwar weiß ich persönlich nicht, was mir mehr Angst machen soll - links oder rechts? (Wenn ich da an die auf dem Konzert "Wir sind mehr" in Chemnitz abgegebenen Texte denke, in denen linksgerichtete Gruppen ihrem Frust auf beispielsweise Staat, Sicherheitsapparat und Konsum freien Lauf lassen und indirekt oder auch direkt eine Gewalt, einen Angriff auf jene verherrlichen und auch noch vertreten, dann können sie sich derartige Konzerte sparen, weil Gewalt niemals das Mittel sein darf - und sie ja eigentlich gerade wegen einem Aufruf "Gegen die Gewalt gegen Fremde" gekommen sind. Das nennt sich dann wohl Doppel"moral"?)
Aber zurück zum Kollegen. Meistens lese ich diese Beiträge doch - und mache mir meine Gedanken, die ich ihm meist auch mitteile. Wenn ich mich zum Lesen entscheide, dann zum Lesen des ganzen Textes, nicht nur der Überschriften und auch nicht nur der ersten drei Zeilen. Und es gab schon so einiges, das ich ihm auseinandernahm und ihn zum Nachdenken aufforderte. Ob ers gemacht hat - keine Ahnung. Inzwischen schreibt er mir nicht mehr, jedenfalls nichts diesbezügliches.
Ob er mich für einen hoffnungslosen Fall, einen hoffnungslosen Gutmenschen hält? Ich könnts ihn fragen, tus aber nicht. Weil ich weiß, dass ich es nicht bin. Ich finde es zum Beispiel gut und ich finde es richtig, wenn wir Menschen in unserer Gesellschaft Platz machen, die von anderswo herkommen, wo sie für sich und ihre Familie keine Perspektive sehen. Und sei es selbst aus rein wirtschaftlichen Gründen. Wer soll ihnen das denn verdenken?? Wären wir selbst nicht auch die ersten, die gehen würden, wenn wir um Existenz für uns und unsere Kinder fürchten müssten? Wir nehmen uns doch auch raus, beispielsweise spanische Inseln oder italienische Seen hoffnungslos zu bevölkern, weil uns das Leben in Deutschland ankotzt, weil uns das Wetter anpiept und überhaupt. Wir reisen bis nach Indien und motzen, wenn wir dort kein Schnitzel Wiener Art serviert bekommen.
Sicher - egal, wohin wir gehen, wir müssen dort für uns selbst sorgen, da gibt es nix geschenkt, erst recht keine Sozialabgaben.
Und hier denke ich: Es ist nicht gut und es ist auch nicht richtig, wenn wir Millionen von Menschen aufnehmen, deren Namen, deren wahre Herkunft und Identität teils nicht einmal mit modernsten Mitteln geklärt werden können. Nein - ich schere nicht alle über einen Kamm, für die meisten Menschen, die zu uns kommen, trifft das nicht zu. Es trifft aber zu. Es trifft auch zu, dass die Klärung von so vielen Fragen mitunter irrsinnig viel Zeit verbraucht. Dann leben hier monate- oder jahrelang Menschen, die nicht arbeiten dürfen, weil sie noch keine Erlaubnis dazu haben, die sich betrogen fühlen um das, was ihnen Gott weiß wer versprach - und die dann nicht selten wieder abgeschoben werden. Oder es leben hier Menschen, die innerhalb kürzester Zeit Deutsch lernen (was ganz offenkundig Deutsche nach zehn Jahren Schulbildung immer noch nicht beherrschen, wenn man sich so in sozialen Netzwerken umsieht), die eine Ausbildung beginnen oder Jobs annehmen können - und dann trotzdem nach Hause geschickt werden, weil ihr Fluchtgrund nicht anerkannt ist.
Das kann kein Mensch nachvollziehen. Keiner, der hier lebt - und keiner, der zu uns kommt.
Es kommt aber auch nicht jeder mit positiven Vorstellungen. Das kann niemand wirklich ernsthaft glauben.
In Summe war hier die Politik gefragt, und die hat kaum in den Jahren zuvor noch selbst nach 1 Jahr Regierungszeit unter aktuell neuer Flagge Entsprechendes geleistet und auch sonst nichts anderes zu tun, als sich stets und ständig untereinander das Haar zu raufen und Posten hin und her zu schieben. Insofern denke ich schon auch, dass das Wahlergebnis und insbesondere das Ergebnis der AfD in Bayern und im Rest von Deutschland nicht zuletzt in Berlin zu begründen ist.
Mich hat aber auch ein wenig schockiert, dass von eben AfD-Anhängern zumindest die, mit denen ich darüber stritt, nicht einmal das Programm in der ausführlichen Form dieser fragwürdigen Partei kannten. Denen lediglich die Kurzversion mit prägnanten Schlagworten ausreichte, um zu sagen "Jau, so isses, das wählnma! S muss was passiern!"
Ja, das muss es - aber doch nicht so! Und vor allem nicht mit denen!
...dass es muss, aber doch nicht so, dachte ich jüngst auch in einem völlig anderen Zusammenhang. Jeder, der mich kennt, denke ich, weiß, wie sehr ich Kinder liebe. Dass mich zugleich aber auch die rettungslos verwöhnten und verzogenen Prinzen und Prinzessinnen rasend machen können - obschon man eher wütend auf die Eltern sein sollte. Vielleicht.
Es ist ja auch nicht so, dass ich immer alles richtig machte oder mache, erst recht auch nicht im Hinblick auf die Erziehung meiner eigenen Kinder.
Was ist denn für mich Erziehung? Es ist aus meiner Sicht das Vorleben der eigenen Wertvorstellungen und Umgangsweisen, das Mitgeben dieser meiner Wertvorstellungen - und aber auch einem Grenzen setzen (können). Als meine Kinder noch klein waren, war ich, denke ich, eher autoritär, auch wenn ich sie vom ersten Tag an liebte. Die Tage waren geregelt, die Abläufe geregelt. Fragen wurden beantwortet, Forderungen erklärt - aber nicht bis zum Erbrechen. Ich habe nie erstmal einen familiären Arbeitskreis gebildet, um zu erörtern, warum jetzt diese und keine andere Entscheidung und ob das Kind sich jetzt nicht doch durchsetzen darf oder nicht. Ich habe auch nie eine halbe Stunde oder gar länger mit meinem Kind darüber diskutiert, dass ich jetzt eine Stunde in der Küche stand, um ein Essen zuzubereiten, das ihm nicht schmeckt oder auf das er an eben jenem Tag keinen Appetit hatte. Dann ist es eben so. Dann gabs alternativ einen Apfel oder einen Joghurt oder das ultimative Marmeladenbrot - Ende. Wir Erwachsenen nehmen uns ja auch das Recht, nach unseren aktuellen Befindlichkeiten zu entscheiden. "Mag ich grad nicht", "ist mir grad zuviel" oder sowas. Doch je länger ich das diskutiere, je öfter ich das zulasse, desto wichtiger werden selbst die Kleinigkeiten, an denen ich mich irgendwann aufreibe, weil ich ihrer nicht mehr Herr werde.
Zumindest ist das meine Erfahrung mit meinen Kindern - und wenn ich in andere Familien hineinsehe.
Und ich denke manchmal, je mehr wir die kleinen Persönlichkeiten dazu bringen, über alles und jedes diskutieren zu dürfen, über alles und jedes entscheiden zu dürfen, desto mehr verunsichern wir sie auch. Sie sind das Kind und nicht der Erwachsene, sie können nicht über alles entscheiden, dazu brauchen sie uns. Sie wollen sich an uns orientieren und sie schauen sich an, wie wir es vormachen. In positiver wie negativer Hinsicht.
Vor wenigen Tagen las ich auf FB einen Beitrag und darauffolgenden Kommentarsturm zu einem Film "Elternschule". Dazu muss ich sagen, ich hab mir das zwar alles mehr oder weniger durchgelesen (alle Kommentare kannste ja gar nicht lesen, wenn Gemüter hochkochen) - aber ich kenne diesen Film nicht und fand auch auf youtube von insgesamt 6 oder 7 angeschauten Videos nur zwei, die wohl den umstrittenen Film meinten.
Daran erinnerte ich mich, als ich heute Morgen eine Petition zugeschickt bekam, mit der dieser Film gestoppt werden soll. Und ich antwortete dem Absender, dass ich das nicht beurteilen kann, weil ich den Film nicht kenne und die Trailer zumindest nichts Anstößiges vermittelten.
Denn ums noch mal zu sagen: Kinder liebe ich über alles, sie sind neben den Kranken & Schwachen und Alten die Schutzbedürftigen unter uns - und die am meisten Wehrlosen. Wenn es darum geht, sie zu schützen, stehe ich vorn mit in erster Reihe. Aber wenn ich die Hintergründe (noch) gar nicht kenne?
"Ich habe sehr viele Kommentare gelesen und auch den Trailer gesehen. Und da kommts mir schon hoch. Dieser Wichtigmacher, der Kinderseelen bricht."
Wenn dem so ist, dann gehört er gestoppt, gar keine Frage. Nur - ist dem denn auch so? Auf mich hat der Mann im Trailer so nicht gewirkt. Ich fühle vorsichtig nach und bekomme das Gefühl, dass die Urheberin der heutigen Mitteilung den Film selbst auch nicht kennt, nur den Trailer, aber womöglich auch nicht weiter hinterfragt, ihr genügt, was in den sozialen Netzwerken steht.
Ich denke, es ist wichtig, auch zwischen den Zeilen zu lesen, Geschriebenes nicht von vornherein als Wahrheit anzunehmen, sondern auch mal zu hinterfragen. Und wenn ich einen Beitrag lese, der mich ob einer eindeutigen, unzweifelhaften Wortwahl in eine bestimmte Richtung lenkt und wenn ich dann noch den Zusatz lese "das erst mal als unvoreingenommenen Sachverhalt", bevor die eigene Meinung offen kundgetan wird - dann werde ich argwöhnisch. Und dann hinterfrage ich umso mehr.
"Aber das merkt man doch schon, wenn man das Mädchen sitzen sieht, die dann sagt: Ja, das denke ich auch, das sagt sie doch nur, weil es die Erwachsenen hören wollen."
Ja das ist richtig - aber ist das nicht auch.. normal? Wie oft haben wir selbst vor den Eltern, der Lehrerin, der Direktorin strammstehen müssen, weil wir Scheiße gebaut haben und uns dafür verantworten sollten? Oder im Politunterricht? Wir haben doch alle nur gesagt, was der andere hören wollte, damit wir unsere Ruhe und auch keine schlechten Noten hatten.
Der Mann und ich sprachen vor zwei Tagen über dieses Thema, unter anderem. Und ich sagte: "Ich finde es gut, dass es nicht mehr so ist wie früher, wo selbst der Lehrer die Kinder verhauen durfte. Aber eine reine bedürfnisorientierte Erziehung, die heute so modern geworden ist... Ich weiß nicht.. Die finde ich auch nicht richtig."
Ich persönlich finde am allerwichtigsten, dass man Liebe und Zuwendung vermittelt - und dennoch Grenzen setzt.
Nun.. Ich gebe zu.. nicht ganz leichte Kost an diesem Nachmittagspost. Vielleicht gehört auch nicht alles in nur einen Post. Aber irgendwie rumorten all diese Gedanken seit einiger Zeit in meinem Kopf - und jetzt wollten sie eben alle raus :)