Ja hätten wir die mal! In meiner kleinen süßen Wohnung in L habe ich zwei quadratische Zimmer und habe die mindestens aller 6 - 7 Monate gemalert und umgebaut. Meine Besucher dachten dann immer "So, das wars jetzt, noch mehr geht nicht" - aber i wo. Irgendwie fand ich immer wieder neue Möglichkeiten.
Die Räume hier in M sind jedoch rechteckig und mit ihrer Aufteilung.. schwierig zu gestalten. Also schwierig, wenn zwei Menschen zusammenziehen und jeder "seins" mitbringt. Wobei ich da den deutlich schlechteren Part hatte - denn ich zog in ein "bestehendes System" ein. Früher hat der Mann meine Wohnung und meine Ideen immer bewundert und gesagt "Wenn wir mal zusammen wohnen, darfst du alles gestalten."
Er hat nur nicht hinzugefügt, dass er sich.. nun sagen wir.. nur schwer von Dingen trennen kann.
"Das ist noch gut!"
"Das ist doch nicht kaputt!"
"Das hat mal fünfhundert Mark gekostet!"
Man kann sich aber nicht alles aufheben. Und zwanzig Jahre im selben Mief wohnen.. mag ich irgendwie auch nicht. Ich trag ja auch nicht zwanzig Jahre dieselbe Mode oder dieselbe Frisur. Auch dann nicht, wenn ich mich für Trends nicht interessiere. Ich setze meine eigenen *kreisch*
Nun ja. 2014 zog ich bei ihm ein. Erst 2018 konnte ich einen kleinen Teilerfolg erringen. Ein Regal durfte aus dem Lebensraum nur weichen, weil ich diesem eine Alternative bot: in der Küche. Dort macht es sich sogar ganz gut, konnten wir also beide gut mit leben.
Eingezogen in den Lebensraum ist dafür ein moderneres, in dem unsere Bücher und seine Vinyls ihren Platz gefunden hatten.
Seitdem ist alles wieder geblieben wie es war. Nicht mal mit Farbe an der Wand durfte ich mich austoben - und ich finde es soooo langweilig, wenn alles überall nur weiß ist.
Beispielsweise bin ich verliebt in zartes Hellgrau. Richtig kombiniert sieht das schon geil aus. (Und ist so leicht überzumalen, wenn mans überhat ;)) Wir haben also lieber gar nicht gemalert, weil wir uns einfach nicht einigen konnten.
Und jetzt.. Jetzt endlich haben wir einen Konsens gefunden. Vier freie, entspannte Ostertage waren nötig, um nicht nur die Notwendigkeit, sondern vor allem auch das WIE für Flur, Lebensraum, Nische und Schlafraum zu beschließen. Rechteckige Räume einzurichten, wenn keiner von beiden auf eigenes Mobiliar verzichten möchte, ist wirklich.. spannend. Umso erfreuter war ich, dass der Mann in vielen Dingen zustimmte. Bis heute morgen 2.30 Uhr haben wir dann sinniert, vorgeschlagen, Ideen beraten, dann beschloss ich: "Ich kann nicht mehr klar denken, dir nicht mehr folgen, ich geh jetzt ins Bett."
Um dann irgendwann nach neun heute Morgen aus dem Bettchen zu fallen, da saß der Mann schon längst auf dem Sofa und durchsuchte das Netz nach der Umsetzbarkeit unserer Ideen.
Zum Beispiel wünsche ich mir das Bett unters Fenster. Doch dann ist die Raumbreite schon ausgefüllt. Also muss vorn an der Tür Platz für meinen geliebten honigbraunen Antikschrank bleiben - und für eine Alternative zu seinem wuchtigen Ikea-Eckschrank *kreisch*
Damit einen der schmale Raum optisch nicht erschlägt, schlug ich ein offenes Schranksystem vor.
Und genau nach diesem erkundigte er sich am heutigen Morgen.
Uns beiden war das am Ende viel zu teuer. Und so entschieden wir uns, einen Teil anzukaufen, einen Teil selber zu bauen. Den halben Tag habe ich gesurft, mir Ideen und Inspirationen geholt, aufgemalt, verworfen, neu aufgestellt... Wenn die Platz- und Stellmöglichkeiten jedoch sehr begrenzt sind, aber Stauraum gebraucht wird, dann geht der Spaß erst richtig los ;)
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