Sonntag, 14. Juni 2020

Hüte dich vor deinen Träumen

Als ich irgendwann vor vielen Jahren aus dem Ferienlager nach Hause kam, sagte der Papa abends, als ich schlafen ging, zu mir: "Merk dir gut, was du heute Nacht träumst, das geht dann in Erfüllung."
"Warum?"
"Weil es die erste Nacht im Zuhause ist."
Und ich schlief und träumte, die Großmutter wäre bei ihrer Schwester im Westen gewesen und hätte uns ein Paket geschickt mit Kaffee und zwei Hosen für den Papa, mit vielen Süßigkeiten für uns Kinder. Ich habe es geträumt und mir auch gemerkt, aber vergessen, davon zu erzählen.
Es mochte etwa vier Wochen später gewesen sein, vielleicht auch etwas eher, vielleicht auch etwas später - aber genau so ein Paket kam. Bis heute denke ich dran und versuche jedesmal, darauf zu achten, was ich träume, wenn ich von einer Reise wieder nach Hause komme. Meistens aber sehe ich.. nichts.

In unserer ersten Nacht im Feriendomizil an der Küste, da träumte ich, ich würde zwei Hühnergötter finden. Was tatsächlich recht unwahrscheinlich ist - ich kann den Strand kilometerweit ablaufen, aber einen Glücksbringer finde ich so gut wie nie. Tatsächlich so gut wie nie.
In der einen Woche am Meer habe ich nun aber wirklich zwei Hühnergötter gefunden - und noch nicht mal richtig danach gesucht.
Nur das war doch gar nicht mein Zuhause?

Gestern Abend sind wir nach Hause gekommen und spät in der Nacht zu Bett gegangen. Vor dem Fenster tobte das Gewitter, aber das macht mir keine Angst. Im Gegenteil, ich liebe es - und schlief  entsprechend entspannt ein. Sehe eine Faust vor mir, in die ich beißen will, auch weil ich glaube, dass das meine eigene ist (und warum noch sonst, weiß ich nicht mehr). Wenn ich aber zwei freie Hände habe - dann ist es wohl doch nicht meine eigene Faust. Und als ich dann noch merke, dass ein Arm um meinen Hals liegt, der zudrücken will, versuche ich umso verzweifelter, in diese Faust zu beißen. Erfolglos - bis ich mich aus dem Traum reiße.

Hm tja. Was stimmt nun? Die erste Nacht zu Hause oder die erste Nacht woanders?

Was weiß ich. Ich weiß nur, dass ich immer noch zu müde bin, um mehr zu erzählen. Oder die letzten Kommentare zu beantworten. Was erschwert wird dadurch, dass ich via Handy nicht mehr kommentieren kann. Was fürn Scheiß! Und auch weil es uns gestern, als wir heimkamen, alles ausgepackt, verstaut und in die Waschmaschine gesteckt hatten, bei schätzungsweise dreißig Grad Außentemperatur in den Lieblingsbiergarten zog. Während es wiederum heute den ganzen Tag regnet und die Temperatur um mindestens die Hälfte gefallen ist.
Irgendwie auch kein Wunder, dass man da matschig wird im Kopf und Blödsinn träumt.

4 Kommentare:

Dies und Jenes hat gesagt…

Hach du bist schon zurück. Dachte erst gestern an dich und freute mich für dich am Meer zu sein.
Hauptsache es war schön. Hühnergötter hab ich übrigens noch nie gefunden.
Ja hier ist es kalt und es regnet. Eben ungemütlich.

Deinen knappen Äußerungen entnehme ich dass es sehr schön war am Meer.

LG
Ursula

Grit hat gesagt…

schön wieder von Ihnen zu lesen, ich hoffe, Sie haben erholsame Tage am Meer verbringen können. Bei unseren letzten Ostseeurlauben hatte ich immer das Gefühl, dass Muscheln und Hühnergötter immer weniger werden, sicherlich ist das auch Gegend bedingt.
Eigentlich kann Ihnen durch das Finden des Hühnergottes überhaupt nichts mehr Uangenehmes passieren, denn dieser Stein hat doch magische Kräfte und beschützt einen vor Unheil! Viele liebe Grüße, Grit.
Viele Grüße, Grit.

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Liebe Ursula, ich war auch echt überrascht, dass ich gleich zwei davon gefunden habe. Ich muss mir nur noch ein schönes Plätzchen dafür aussuchen, damit sie ihre Wirkung auch entfalten können :)

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Liebe Grit, so ein bisschen abergläubisch bin ich ja doch ;) Deshalb wünsche ich mir jetzt einfach, dass sie etwas Gutes bedeuten. Ich möchte einfach dran glauben :)
Und ja, diese paar Tage am Meer, das war einfach... einfach wirklich schön. Ich wusste ja, dass ich mich drauf freu und dass es längst überfällig war. Aber wie sehr, das wurde mir erst so richtig bewusst, als ich am ersten Abend die nackten Füße ins Wasser steckte..