Samstag, 8. Mai 2010

...And Just Forget The World



Chasing Cars ist einer der Songs, den ich vom ersten Moment an liebte, bis heute nicht "überhörte" und den ich auch mit besonderen Augenblicke verbinde, die immer in meinem Kopf bleiben werden, egal, wo ich schon morgen sein würde.
Chasing Cars ist einer der Songs, die ich gestern Abend hörte und darüber einschlief. Bei dem ich mit klopfendem Herzen und einem Kopf voller Erinnerungen und aber auch Sehnsüchte mitten in der Nacht erwachte.
Für mich ein wundervoller Song über die Liebe zueinander. Wie so einige Songs von Snow Patrol.
Immer wieder hält der Alltag Situationen bereit, in denen wir ein zärtliches und zugleich behutsames Miteinander wünschten, in denen wir es mehr brauchen als sonst an anderen Tagen. Und wenn mir auch bewusst ist, dass der Zauber des ersten Kennenlernens eines Tages im Alltag untergeht, so empfinde ich noch heute, mit beinah einundvierzig Jahren, nur ein Kopfschütteln für die Menschen, die allen Ernstes glauben, dass die Liebe, die zwei Menschen einst zusammenführte, auch in fünfzig Jahren noch ohne ihr Zutun und einfach so aus Selbstverständlichkeit bei ihnen bliebe.
Vor einigen Jahren las ich, dass eine zweite Lebensgemeinschaft oftmals erfüllter, beständiger und in gewisser Hinsicht auch glücklicher sei, weil man mit der ersten Lebensgemeinschaft vor allem ein Bewusstsein dafür entwickelt hätte, was einen wirklich glücklich machte.
Wir sind älter geworden, haben erfahren, erkannt und gelernt - wir wissen, was wir wollen. Und was wir vor allem aber auch nicht mehr wollen.
Ich habe ebenso gelesen, dass eine Partnerschaft heutzutage vor allem daran zerbricht, wenn der eine für den anderen zu einer Selbstverständlichkeit wird - gleich einem Möbelstück, das eben immer da ist.
Wenn Ihr mich fragt... Ich fände es bestürzend, wenn ein Partner mir nur deshalb Aufmerksamkeiten schenkte, weil er es für wichtig hielte. Mich macht es vielmehr glücklich, wenn ich Aufmerksamkeit geschenkt bekomme, die einem inneren Bedürfnis entspringt.
Nicht nach diesem Prinzip: Gibst du mir was, geb ich dir was.
Aber schon nach dem Prinzip des Gleichgewichtes vom Geben & Nehmen.
Schon in der Mathematik haben wir damals gelernt: Ein Perpeduum Mobile gibt es nicht. Oder wars in Physik? Egal.
Jedenfalls gibt es keins. Erst recht auch nicht im Zwischenmenschlichen.
Nichts kommt immer von allein und ohne Anschub.
Vor einigen Tagen schätzte mich jemand so ein, als dass ich ein Mensch sei, der gern im Mittelpunkt stünde.
Mich hat diese Einschätzung nicht verletzt - ich fand es eher hochinteressant - und es hat mich entsprechend beschäftigt.
Ist es wirklich das, was ich möchte? Was mir wichtig ist?
Ich glaube nicht. Doch was mir in der Tat wichtig ist: Ich möchte beachtet werden.
Und ich bin der Meinung, dass das - oberflächlich betrachtet - für ein und dasselbe gehalten werden könnte - dass sich jedoch diese beiden Dinge grundlegend unterscheiden.
Ich weiß nicht mehr, wie oft ich mich in meinem Leben wie ein bequemer Sessel fühlte, in den man sich lehnte, wann immer man Lust dazu hatte; wie wenig ich jedoch im Gegenzug das Gefühl genießen durfte, dass es auch nach Jahren einfach nur schön war, dass es mich gab.
Nach einer jahrelangen Beziehung hatte mir einst jemand gesagt, wie sehr er bis zum Ende der Beziehung genossen hatte zu spüren, dass ich ihn geliebt hatte. Warum sie trotzdem zerbrochen war?
Ganz einfach. Weil er eines Tages vergessen hatte, es mir zu zeigen.
Weil das Wissen um das Empfinden allein eben nicht genügt. Und weil sich das Gefühl wie "wie gern würde ich dich jetzt berühren" nicht mit einem neuen Toaster ersetzen lässt.
Ja - mir ist grad echt jämmerlich zumute.
Und nein - ich werde nicht heulen.
Ich mach mir jetzt ne Weinschorle auf und stoße auf das Leben an. Ich bin überzeugt davon, dass das Leben für jeden etwas Wunderbares bereithält, der daran glaubt. Und das tue ich. Heute mehr denn je.

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