Donnerstag, 6. Oktober 2011

Facebook under fire

Also eigentlich wollte ich ja im Nachgang zum letzten Wochenende einen "Wiesn-Blogeintrag" schreiben. Aber nun ja - solange Schatzi das kompromittierende Fotomaterial nicht herausgibt, gibts leider auch keine Impressionen von den Wiesn.
Schreiben wir heute also über... äh... Facebook! Genau - das ist doch mal ein Thema! Kommt doch insbesondere die Medienwelt (!) nicht mehr ohne entsprechende Schelte aus, und das schon seit Monaten. Oder gar länger.
However - vor ein paar Jahren bekam ich von Schatzi eine Einladung in diese virtuelle Welt und ich muss gestehen: Die ersten Monate konnte ich damit nicht wirklich etwas anfangen. Der Sinn des Ganzen erschloss sich mir dort nicht und dass fremde Menschen auf einmal meine Freunde sein wollten, ebenso wenig. Vermutlich hab ich mich zu jener Zeit zum Deppen der Facebook-Nation gemacht, weil ich auf die ersten Kontaktanfragen nicht mit "Hinzufügen" antwortete, sondern eine (auch noch ernst gemeinte!) Nachricht an den Absender schickte: "Wieso willst du mein Freund sein, kennen wir uns irgendwoher?"
Na ja - so bin ich halt! Ich fand es halt verblüffend, dass ein Mensch dort um die neunhundert (!) Freunde haben konnte, nicht nur Namen wusste, sondern sogar Geburtstage oder irgendwelche Jahrestage seiner Kontakte zuzuordnen wusste (der war damit echt mal im Fernsehen) - aber im wahren Leben wohl mutterseelenallein und verlassen an seinem Küchentisch hockte und verzagt an seinem Leberwurstbrot nagte. Und wer in meiner Freundesliste steht, mit dem wollte ich ja wirklich auch mal Worte gewechselt haben.
Ich meine, Facebook unterteilt ja nicht in "Freunde oder Facebook-Hopper" - bei Facebook wird das Wort "Freundschaft" ganz neu definiert. Und eben auch... der Datenschutz - und damit wären wir nun endlich beim Kern meines heutigen Themas angelangt.
Schatzi ist gut ein Jahr kein Freund von Facebook mehr - und versucht mindestens genauso lange, mich von der Datenpiraterie dieses (mittlerweile) Imperiums zu überzeugen. Gestern war er drauf und dran, eine Dienstagsdemo deshalb vom Zaun zu brechen - was mich wiederum köstlich amüsierte. Und als heut eine deutschlandweit bekannte Sendung sich wieder mal dieser Gesichtsbuch-Sache annahm, konnte ich mich eines Gefühlsbades zwischen Belustigung und Augenbrauen hochziehen nicht erwehren.
Also wenn Ihr mich fragt: Meiner Meinung nach geschieht bei Facebook nichts, aber auch gar nichts anderes, was auf anderen Seiten/ bei anderen Betreibern, Anbietern oder sonstigem nicht auch passiert. Ich sage nur: der gläserne Bürger. Oder glaubt wirklich auch nur irgendjemand, dass web.de, gmx.de & Co. alles gaaaaanz anders machen? Das glaubt niemand wirklich, oder? Ich meine, all die E-Mails, die wir mehr oder weniger täglich durch die Lüfte senden, die Daten, die wir mit jedem Onlineeinkauf in den Äther tippen... Oder die sms, die wir regelmäßig versenden. Nur mal so als Beispiel. Ob gelöscht oder nicht.
Kann mir keiner erzählen, dass all das nicht genauso gespeichert und auf irgendwelchen Servern abgelagert wird. Und ehrlich mal: Die User sind doch selber schuld, wenn sie sich virtuell prostituieren und bei Facebook (wenn wir schon mal bei denen sind ;)) bis hin zur Kontonummer alles preisgeben. Missbrauch gibts am Ende überall - möglich ist alles - aber hats eigentlich auch schon mal einen richtigen, ich meine einen echten Schaden durch Facebook gegeben? Aufregen tut sich Gott & die Welt - aber ist jemandem schon mal so richtig geschadet worden? Außer den Eltern des Mädchens, das versehentlich halb Facebook zur Party einlud, das selbst die Polizei auf den Plan rief? Tja - shit happens und natürlich hoffe auch ich immer, dass meine Kids wenigstens im Umgang mit dem Internet wissen, was sie tun.
Wenn Ihr mich fragt: Ich hör immer nur "Facebook Facebook Facebook", so dass sich mir mittlerweile der Verdacht aufdrängt, dass es hier mittlerweile um den puren Neid geht, was dem noch nicht mal dreißigjährigen Zuckerberg gelungen ist: Ein weltweites Netz aufzubauen und sich dumm & düselig zu verdienen. Da MUSS doch was Falsches, was Schlechtes dran sein - oder wenigstens dazu gemacht werden.
Aber na ja... Mich fragt ja keiner. Da kann ich ja auch ins Bett gehen jetzt.

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