Donnerstag, 13. Oktober 2011

Philadelphia oder... doch ganz bei mir selbst



Als ich heute Abend heimkehrte, war ich müde von des Tages Last, hatte ich genug gelacht und gescherzt - so gelacht, dass die anderen sich davon anstecken ließen und mir die Tränen aus den Augen rollten... Doch nun wollte ich den Tag einfach nur noch abstreifen wie ein Kleid, das mir von den Schultern gleitet. Ich ließ mir Badewasser ein, legte die Musik in den Player und entzündete die Kerzen.
Ich liebe es, wenn meine kleine Wohnung dunkel ist, wenn es draußen kalt und stürmisch ist, die Musik durch die Zimmer perlt, während ich selbst vollkommen entspannt in der Badewanne liege, die Augen schließe und mich zurücklege... mit den Gedanken irgendwo im Nirgendwo....

Vor meinen Augen entsteht ein Bild. Dieses Bild. Mann und Frau liegen in diesem Raum, auf diesem Bett, sie liegen so nah beieinander, dass sie die Wärme des anderen spüren, ohne sich überhaupt zu berühren; dass sie die Wärme spüren wie etwas, das den anderen umgibt, einhüllt, gleich einer Aura, die man nicht sehen und dennoch fühlen kann, scheinbar greifbar... Sie liegen da, einander zugewandt, sie haben die Hände unter ihre Wange geschoben und schauen einander in die Augen. Schauen einander einfach nur an, ohne dass es eines Wortes, einer Berührung bedarf...
Für mich ist das eine Intimität, wie sie inniger... intensiver kaum mehr möglich ist.
Beieinander liegen, einander zu atmen und die Geborgenheit fühlen, die einen nachts schlafen und im Inneren zur Ruhe finden lässt...

Der Abend ist ausgeklungen, die Musik habe ich inzwischen ausgestellt. Doch in mir klingt und vibriert alles weiter... Der eine sagt: Das ist jedes Jahr um diese Zeit bei dir so. Der andere sagt: Es ist Vollmond, da ist alles intensiver. Ich sage: Ich bin ein Mensch mit mehreren Farben und nicht jede zeige ich an allen Tagen...

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