...Diese Worte vom Band, sozusagen die verbale Unterstützung beim autogenen Training, habe ich gestern zum ersten Mal in dieser Form ausprobiert. Extra für mich zusammengestellt, Text und Melodie, lauschte ich ergriffen den Worten und den Klängen und konnte mir dennoch zu Beginn des ganzen ein Grinsen nicht verkneifen:
Ganz deutlich hörte man den Bauch des Sprechers knurren und damit begannen sich meine Gedanken leider Gottes zu verselbständigen. Die Erinnerung an ein leckeres Leberwurstbrot oder... oder... ein Salami-Schnittchen oder irgendwas Gedünstetes bzw. Gebratenes... Zumal obendrein das Suppenhuhn, das in der Küche auf dem Herd geschmurgelt hatte, damit das kranke Kind heut etwas zu essen hat, wenn die Mama in der Arbeit ist, bis in mein Schlafgemach duftete... Und wie es duftere...
Doch angesichts der Uhrzeit (es muss wohl so gegen dreiundzwanzig Uhr gewesen sein) verkniff ich mir dieses Mal das eine wie das andere und konzentrierte mich in der zweiten Runde genauer auf Text und Melodie. Nur um mittendrin einzuschlafen. Aber das ist... meiner Meinung nach auch ein Entspannungserfolg, oder? Auch wenn ich ohnehin seit einigen Tagen besser schlafe und damit auch spüre, wie ich damit auf Freund Schmerz Einfluss nehmen kann. Woran genau das liegt, das besser schlafen, meine ich, weiß ich gar nicht - aber ich will auch überhaupt nicht darüber nachgrübeln. Vielleicht muss man ja auch nicht alles verstehen, sondern oftmals die Dinge einfach so nehmen wie sie sind. Und schließlich will ich auch gar nicht erst an so einen Punkt kommen, mich selber zu beobachten. Jedes Zipperlein überdeutlich wahrnehmen und argwöhnisch beäugen. Ich glaube, dann kommt man niemals zur Ruhe.
Das wäre für mich dann auch so ähnlich wie in der Medizin: Die Technik schreitet sowas von rasant voran, dass man kaum zum Luftholen kommt. Was es heut nicht alles für Möglichkeiten gibt, einen Körper zu durchleuchten und damit das Innerste nach außen zu holen - das ist zwar (für mich) hochgradig interessant und irgendwie auch spannend (dieses gesamte Themengebiet der Medizin finde ich schon spektakulär, aber ich wäre eher eine Labormaus als ein Operateur) - aber manchmal eben auch erschreckend. Denn ich weiß nicht, ob ich wirklich alles wissen wollte, was da so in meinem Körper wächst, das da nicht hingehört. Aber da es auch keinen Schaden angerichtet hat, würde ich vermutlich die letzten Jahre dahingehend entschieden ruhiger gelebt haben, wenn ich eben nicht gewusst hätte, was da wo alles ist. Und was auch so lange dort bleibt, wie es eben keinen Schaden anrichtet.
Doch bevor ich hier wieder ins Philosophieren abgleite, schenke ich mir noch ein Bürokäffchen ein, werfe einen Blick in die office-eigene Keksdose (nur für ausgewählte Mitarbeiter, könnte ja jeder kommen ;-)) und stürze mich alsbald wieder in die Arbeit. Man muss ja am Ende des Monats wissen, wofür man bezahlt wird. Auch wenn das seit Monaten bloß... schmales Krankengeld ist. Geld ist schließlich Geld :-)
Eure durstige Helma
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