Nachdem ja nun die 3. Sitzung Yamato nicht den gewünschten, erhofften oder vielleicht sogar ersehnten Effekt mit sich brachte, erfüllten sich diese Wünschen und Hoffnungen mit der heutigen vierten Sitzung.
Kam ich da so in die Praxis gehetzt, eine halbe Stunde zu spät (was ich eine dreiviertel Stunde vor Therapiebeginn per E-Mail aus dem Büro angekündigt hatte; Telefongespräche nehmen sie nämlich nur in einer Stunde pro Tag entgegen), konnte ich gleich durchschreiten in den Frauenruheraum, belegte die goldene Mitte der drei Betten und empfand mich einmal mehr als Opfer und die Ärztin in der Rolle eines Stachelschweines, das gezielt ihre Nadeln in verschiedene Regionen meines Körpers jagte.
Zack zack zack.
Schon saßen sie, kaum dass verkrampfte oder verhärtete Muskelstrukturen ertastet wurden, während nebenher das Routineprogramm abgespult wurde: "Wie geht es Ihnen? Wie war die letzte Sitzung?"
Dass mich keiner falsch versteht: Diese Ärztin ist mir ungemein sympathisch, wirklich, obwohl wir hochgerechnet wohl kaum mehr wie zwanzig Minuten in diesem Leben miteinander gesprochen haben. Aber wie das so ist im Leben: Viel zu oft genügt ein einziger Moment, der über Für und Wider entscheidet.
Auch wenn ich im Aszendenten eine Waage bin, die nicht nur als wankelmütig, sondern vor allem auch als entschlusslahm bezeichnet wird - und wenn ich ehrlich zu mir bin, ist das in der Realität wohl genau auch so. Wobei ich zu meiner Ehre hinzufügen muss: Ob nun Zwillingegeborene im Sonnenzeichen oder nicht (wer also daran glaubt oder nicht), in der Tat bin ich in vielen Dingen ziemlich wissbegierig; Dinge, die mich interessieren (und ja du, da gibts so etliches ;-)) - da will ich alles genau wissen und erkunden - und sammle damit eine entsprechende Fülle an Informationen, die meine Erkenntnisse von gestern über den Haufen werfen und ich somit mittels besseren Wissens zwar meine Überzeugungen ändere, aber niemals mein Mäntelchen nach dem Wind hänge. Auf diesen kleinen, aber doch sehr bedeutsamen Unterschied muss ich unbedingt verweisen ;-)
Jedenfalls, diese ganze such-und-stich-mich-Prozedur dauerte auch heute wieder nicht einmal fünf Minuten, entsprechend kurzgefasst war auch die Reaktion auf vergangenen Mittwoch: "Nun ja, so etwas kann passieren, aber ich würde dennoch nicht die Akupunktur als Ursache sehen." Selbiges ahnte ich ja selbst, nur kam ich gar nicht dazu, auf die Umstände des Mittwochs einzugehen. Also beschränkte ich mich heute lediglich auf das, was mich in der Tat eher "forschungswissenschaftlich" :-) interessierte: die Vorgänge in meinem Körper.
Der Druck im Brustkorb, den ich seit letzten Mittwoch eben nicht losgeworden bin; die verstärkten Schmerzen im linken Arm. Meine Unruhe, die Nervosität, die... ja... Unentspanntheit. Wobei ich hinzufügen muss, dass zu meiner heutigen Frustration auch das Telefonat mit der gegnerischen Versicherung bezüglich des Unfalles vor einigen Wochen herrührte. Aber dazu später.
Ihre Antwort?
Zack - noch eine Nadel.
"Wirds besser?"
Noch mal gefühlt, noch mal gedrückt.
"Oh ja! Was ist das für ein Punkt?"
"Dieser Punkt betrifft die Blase!"
Ich begann zu lachen: "OK... Wenn sonst nix funktioniert - die geht!"
Blase. Niere. Dickdarm. Wirbelsäulenübergang vom Rücken zum Hals.
"Mehr mache ich bei Ihnen heute nicht. Es ist einfach so, dass ich für das Geld, das Sie bezahlen, auch das meist mögliche tun möchte. Aber manchmal... ist es wohl eben doch zuviel", fügte sie hinzu und... entschwand mit wehendem Kittel zu ihren anderen Patienten, nicht ohne mir noch zuzurufen: "So, eine halbe Stunde ruhen!"
Jedoch was soll ich sagen: Bereits heut Abend spüre ich wieder jene deutliche Entspannung in mir, die mich bereits kurz nach dem Sandmännchen müde werden ließ und auf einen langen erholsamen Schlaf in der Nacht hoffen lässt.
Und was diese gegenerische Versicherung betrifft... Ach, ich glaub, das erzähle ich jetzt besser nicht. Sonst steigere ich mich gleich wieder hinein wie heut Nachmittag - und dann ist es aus mit gesundem erholsamen Schlaf. Ich würde sagen... ich knipse jetzt alles aus, schaue noch ein wenig in die Ferne (das ermüdet so wunderbar ;-)) und dann... hoffe ich auf süße Träume, die ich Euch natürlich auch wünsche :-)
Carpe noctem ;-)
Eure Helma
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