Samstag, 9. August 2014

Wenn wir ernten, was wir säen...

...nennt man das Karma. Hab ich irgendwo mal gehört oder gelesen. Oder beides.
Dann frage ich mich: "Was zum Teufel habe ich gesät? Eine billige Saat aus China?"
Ständig werde ich gefragt: "Hast du schon dies? Hast du schon das?" Und wenn ich dann irgendwann die Geduld verliere und knurre: "Nein, aber ich ziehe auch nicht zum ersten Mal um!"
Sechsmal übrigens. Sechsmal bin ich in meinem Leben umgezogen, dreimal davon habe ich ganz allein organisiert und mit Hilfe weniger Freunde durchgezogen. Alle Abmeldungen zuvor erledigt, manche schriftlich, manche persönlich. Alle meine Sachen am Vorabend zusammengepackt und am nächsten Morgen eingeladen, umgeladen, ausgepackt.
Ich wüsste nicht, was ich daran ändern sollte, wenn es dreimal so funktioniert hat?
Ich wüsste nicht, warum ich was daran ändern sollte, nur weil andere Menschen das anders handhaben?
Von montags bis freitags stehe ich unter Strom und Stress, mit Fremden oder der Familie, entscheide, koordiniere, regle, höre zu, helfe aus, stehe bei. Freitags Abends, wenn ich das Büro zuschließe, ist es, als drehe ich damit auch den Schlüssel rum und lasse alles hinter mir, was mich unter der Woche stresst, nervt, plagt, anstrengt.
Mein Wochenende ist mir heilig geworden.
Da lasse ich mich nicht stressen und auch nicht ärgern, da will ich möglichst nichts sehen und nichts hören, das irgendwie nach Verpflichtung und Ärger atmet. Und wenn das in dieser heiligen Zeit trotzdem jemand versucht, ziehe ich mich zurück, vertiefe mich in meine Musik, vor allem die Musik. Tue Gutes für meinen Körper, meine Haut, meine Haare. Ja, da kann ich unglaublich entspannen.
Mein Wochenende ist meine Wohlfühlinsel geworden. Der Ort, wo ich zur Ruhe und zu meinem inneren Seelenfrieden finden möchte.
Oftmals bin ich zu müde, um den Pinsel auf die Leinwand zu heben. Zu müde, ein Buch zu lesen. Diese Energie kommt meist erst zu Beginn der Woche zurück - wenn ich mich genug ausgeschlafen hab. Wenn ich genug für meine Seele getan habe.
Neben der Liebe zu dem Mann ist der Umzug auch ein Grund, mein Leben zu ändern. Ich habe eine ziemlich genaue Vorstellung von dem, was mich erwartet, was ich will und was ich nicht mehr will. Ich habe meine Prioritäten gesetzt: Zur Ruhe finden, von innen und außen, und gesund werden.
Die Wochenenden allein, diese Ruheinseln allein, die haben nicht mehr genügt für diese Prioritäten.
Also ziehe ich um.
Aber das tue ich verdammt noch mal auf meine Weise. Mir ist so scheißegal, wies andere machen. Für mich funktioniert mein System, das genügt. Also hört auf mit den spitzen Fragen.

"Auf die eine oder andere Art wird unser Karma uns immer finden. Wie schon gesagt: Karma ist scheiße."

7 Kommentare:

Clara Himmelhoch hat gesagt…

Du machst das und du machst das richtig - und wenn irgendetwas nicht 100%ig ist, dann ist das auch okay.
Da ja die Söhne in der Wohnung bleiben, kann nichts verloren gehen, nur unordentlich verkramt werden *grins*
Na, dann schönen Erholungssonntag!

Goldi hat gesagt…

Schmunzel, ich finde Karma nicht Scheiße, denn ich glaube fest daran, dass alles Gute zurück kommt und somit wird das "Böse" im Ausleben vermieden wo es nur geht. (Meine Sicht des Karmas) Übrigens bist Du Anfängerin :-D, ich hab zwar keine Zöglinge, aber dafür schon 21 Umzüge in 34 Jahren, gewollt und ungewollt. 15 davon innerhalb von 14 Jahren ;) - nenn mich Packprofi ;) und ich schaffe es auch innerhalb von sehr kurzer Zeit alles zu verpacken. Das Verladen überlasse ich aber seit dem 18. Umzug den Leuten die dafür bezahlt werden, ist für mich stressfreier. Du gehst Deinen Weg, dann lass Dich von den Bedenkenträgern und den "Das-macht-man-so-aber-Aposteln" nicht beeinflussen.

Musik auflegen und mitsummen. Drücks

Matilda hat gesagt…

Das könnten meine Worte sein ;)
Lass dich nicht stressen, das wird alles so klappen wie du es dir vornimmst. Jeder Mensch hat ein eigenes Tempo. Und das ist auch gut so. Bleib bei deinem.

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Liebe Clara, genauso sehe ich das auch: Dadurch, dass die Söhne in der Wohnung bleiben, genieße ich diese Art der doppelten Entspannung: Was jetzt nicht wird, wird eben zwei Wochen später. Denn arbeitsbedingt werde ich alle zwei Wochen für zwei Tage hier sein - also was solls.

Liebe Goldi, das Karma-Zitat stammt aus "Greys Anatomy" :) und ich fand, das passte irgendwie grad so gut in meine gestrige Stimmung, die mich wiederum zu dem Post veranlasste ;)
21 Umzüge?! Da bekommt ja "der Zugvogel" auch ne ganz neue Bedeutung ;) 21 Mal.... Wow... Das muss man auch erst mal schaffen. Da hätte ich irgendwann auch keine Lust mehr, alles selber ein- und auszupacken :) Aber dieses Mal nehme ich auch nicht meinen ganzen Hausstaat mit. Nur meine persönlichen Sachen, sozusagen. Und drei Möbel, an denen mein Herz hängt.
Musik auflegen. Mitsummen. Mitsingen. Mittanzen. Thats it!

Liebe Matilda, das waren haargenau meine Worte, die ich vor zwei Tagen an die gelben Seiten richtete: "Ich kann nur in meinem eigenen Tempo gehen und auch nur in meinen eigenen Schuhen. Das heißt nicht, dass alles nur durch mich bestimmt wird. Ich kann mich anpassen. Aber eben nur bis zu meiner eigenen Grenze."

ganga hat gesagt…

Bevor du längere Zeit im Umzugschaos sitzt und jeden Tag fluchst, weil du nichts findest, ist diese Methode allemal besser. Du läßt ja einiges an Möbel und schweren Sachen zurück.
Tja, der Stress der anderen. Sie sollten die Klappe halten, das hast du gut gesagt.

Anonym hat gesagt…

tststs...es soll auch Menschen geben, die fragen aus Interesse und Anteilnahme..ohne jede Erwartung und "Spitzfindigkeiten"...die gelben Seiten sind nicht das Maß aller Dinge...sondern Einer von Vielen...und jeder tickt anders..take it easy Eule...ehe du vorschnell Leuten vor den Kopf stößt..die es nur gut mit Dir meinen..

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Ja vielleicht bin ich momentan zu empfindlich. Ich höre momentan von ungefähr fünf Seiten, ob und was ich denn schon alles vorbereitet hätte - und ich höre momentan von ungefähr fünf Seiten Meinungen dazu.
Aber keine einzige davon hilft mir real, soll sie wohl auch nicht.
Außer eine Freundin von mir, die spontan meinte: "Du malerst? Da brauchst du bestimmt noch eine Hand mehr!" Nämlich ihre.
Ich hab dann trotzdem dankend abgelehnt - wir waren ja eh schon zu dritt.
Aber sie ist die einzige, die mir überhaupt konkret Hilfe anbot. Unterstützung einfach.
Und ja: Ich weiß, Du meinst es gut - ich kenne Dich. Nur manchmal... erwischt man mich eben doch auf dem falschen Fuß :(