Freitag, 6. Juli 2018

Everybody's Changing and I Don't Feel The Same



Dieser Song war meine ganz persönliche Entdeckung im Herbst 2004. Eine denkbar schlechte Zeit für mich, zuviel Ungutes, Schwieriges, Zerbrechendes lag hinter mir und kaum Nährboden für die Zuversicht.
Und dennoch.. Ich erinner mich noch so sehr genau an jenen Nachmittag, so ein wundervoller sonniger Herbsttag mitten auf dem Marktplatz in L, ich in diesem irren Cordmantel, die mit den Kopfhörern in den Ohren, die diesen Song hörte und in der sich mit jedem einzelnen Takt immer größere Hoffnung und Zuversicht in mir ausbreitete gleichsam mit der Bewegung, mit der ich die Augen schloss und die Arme ausbreitete. Es war mir völlig egal, ob mir jemand dabei zusah, was er von mir dachte oder ob er dasselbe haben wollte, das ich doch gar nicht geraucht hatte (ich habe nie in meinem Leben geraucht, übrigens, aber wer weiß, vielleicht hätte ich das ab und an ja mal tun sollen, so Gräser halt ;)). Das war ein Gefühl, wie wenn Du in einem dunklen Raum stehst und nach und nach eine weitere Lichtquelle mehr entzündest - und dieses Licht wird heller und heller und dann.. strahlst du ganz einfach selbst aus dir heraus.. und tief in dir fühlst du: JETZT wird alles gut, irgendwie...

Und genau genommen.. ist es ja auch so gekommen, auch wenn meine Geduld, die ich eigentlich kaum besitze (also nur in den wenigsten Dingen, und in jedem Fall nicht in Herzensdingen) ordentlich auf die Probe gestellt wurde.
Dennoch denke ich, dass mir in meinem ganzen Leben fast ausschließlich die richtigen Menschen begegnet sind. Dass ich unfassbar viel Glück in meinem Leben gehabt habe - auch mit diesen Menschen und auch dann, wenn sie arg viel Veränderungen bedeuteten, deren Sinn sich erst Jahre später erkennen ließ.
Ich bin dankbar. Oh ja, ich bin extrem dankbar. Für beinah jede Begegnung. Ich bin irrsinnig dankbar dafür, heute hier zu stehen, mein Herz klopfen zu fühlen, MICH zu fühlen und mir bewusst zu machen, dass dieses Lebensgefühl mit diesem Song aus dem Herbst 2004.. mich tatsächlich nicht getäuscht hat. Dass die Hoffnung sich erfüllte und die Zuversicht recht behielt...

Und weil ich sowieso nicht an Zufälle glaube (ok, ich glaube allerdings auch nicht an Schicksal und auch nicht an Vorherbestimmung - aber ich glaube daran, dass es so sehr viel mehr zwischen Himmel & Erde gibt, das sich nicht logisch erklären lässt - und es gibt es trotzdem), denke ich, dass es ganz gut passt, wenn ich heute Abend über diesen Song "stolpere" - und mich beinah genauso fühle wie 2004 auf jenem Marktplatz in L.
Ich liebe mein Leben. Ich liebe es so sehr zu leben.
Insofern stimmt die Aussage des Songs nicht ganz (der ja eigentlich auch sonst nicht passt, von daher kann ich nicht erklären, warum gerade der so arg viel in mir bewirkte und immer noch bewirkt. Vielleicht, weil das Album "Hopes && Fears" heißt?): Ich fühle noch immer dieselbe Zuversicht wie die Jahre zuvor. Manches bleibt für immer, für das ganze Leben lang - und das ist glücklicherweise so.

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