Dienstag, 30. Juli 2019

Where were my mind?



Dem Home Office wird ja zu gerne unterstellt, dass man hier alles mögliche ist - nur nicht produktiv. Wenn ich ehrlich sein soll, habe ich genauso gedacht. Und mir selber nie im Leben die Disziplin attestiert, von morgens bis abends durchweg arbeiten zu können, auch dann, wenn niemand hinschaut. Aber doch - ich kann!
Und wenn Ihr mich fragt.. Ich liebe ihn - diesen Wechsel aus Zuhause und Office. Teils kann ich völlig konzentriert und zugleich entspannt all meine to do's abarbeiten, teils kann ich mich unter die Kollegen mischen, meine Söhne versorgen - und froh sein, wenn ich wieder nach Hause fahre und meine Ruhe hab.

Diese Woche ist so eine Home Office-Woche, die es in sich hat. Sie begann bereits gestern mit einem Zehnstunden-Tag (Wo der Mann immer mit den Zähnen knirscht, weil ich ja eigentlich keinen Vollzeitvertrag habe. Tja. Er trägt wohl nicht umsonst dann und wann eine Beißschiene. "Küss mich, mein Plastezähnchen", hab ich letzte Nacht zu ihm gesagt. Fand er nicht witzig. Ich schon! :))
Der heutige Morgen begann nicht weniger arbeitsreich: Viele verschiedene Themen auf meinem Tisch - und am liebsten alle zeitgleich fertigstellen.
Vor ein paar Jahren, in meinem Singleleben, da verging kein Abend, an dem ich nicht zeitgleich surfte, mit mehreren Leuten zeitgleich chattete, Nachrichten las und nebenbei auch noch TV-Sendungen schaute. Virtuosität ist dem Zwillinge-Menschen ja auch naturgegeben ;)

Insofern.. hatte ich auch kein Problem damit, dass auf meinem Bildschirm heute Morgen verschiedene Fenster nebeneinanderlagen: Arbeitsvertrag, Arbeitszeugnis, Zahlenlisten für Vergleiche (ich lieebe Excel!), Buchhaltungsprogramm und das Protokoll einer letzten Besprechung.
Mittendrin Anrufe von Mitarbeitern und natürlich dem Chef.
Mein Diensthandy meldet mich offline übrigens, wenn ich ein Gespräch führe, so dass der Anrufer denkt: "Ey, die Olle hat wohl frei?" Ich habe vielleicht eine etwas stärkere Lesebrille als noch vor vier Jahren, aber ich hör schon immer noch, wenns anklopft. Und rufe dann auch brav jeden zurück - wenn ich Zeit und Muße habe.

"Du siehst wohl, wenn ich dich anrufe, auch wenn dein Handy dich offline meldet?" fragt heute die Kollegin.
"Ja", antworte ich nachdenklich, während ich konzentriert die verschiedenen Fenster mustere und die nächsten Schritte überlege, "ich seh das immer am Hosenschlitz."
Ich schwöre, ich hatte keine Ahnung, wo ich da grad mit meinen Gedanken war, ich hatte auch nichts Privates nebenbei gesagt, gedacht, getan, geschrieben.
Aber wir haben beide so herzhaft gelacht, bis uns die Tränen kamen :)

2 Kommentare:

Edelnickel hat gesagt…

Herrlich, das hat mir gerade den Morgen und damit den Tag gerettet, und es ist noch nicht mal 6 Uhr. Danke!

Ich bin auch aktuell im Home Office. Da müssten wir uns ja sehen? 😄

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Na dafür bin ich doch gerne verantwortlich, jemandem den Tag zu versüßen 😛😛
Ich hab übrigens schon öfter bei Dir kommentiert, aber offensichtlich schaffens die Kommentare nie, auch anzukommen. Seitdem lese ich nur noch 😋
Home Office ist doch geil, oder?? 😎