Letzte Nacht jedenfalls... Also eigentlich war ich herrlich müde und entspannt, immerhin hatten die Belegschaft schon sage und schreibe fünfzehn Uhr das Büro verlassen dürfen (oder wars gar noch eher?) - doch angesichts dieses Machtspiels aus Wolkenbrüchen und zum Niederquetschen heißen Temperaturen verwunderte es irgendwie auch nicht, dass ich persönlich zum Freitagnachmittag einen Punkt erreicht hatte, an dem ich mit den Dokumenten zur Kaffeemaschine ging, um sie dort zu kopieren... Die Kollegin jedenfalls kniete vor Lachen, während der Chef nur den Kopf schüttelte und meinte: "Na los, geht ab nach Hause, ich glaube, hier wird heut eh nix mehr."
Nichts lieber als das!
Pflichtbewusst, wie ich als Mutter nun auch bin, erledigte ich auch auf dem Heimweg gleich noch den Einkauf - und muss gestehen: Auch hier war ich nicht ganz bei der Sache - und fuhr dafür, wie man hier so schön sagt, mit der Kirche ums Dorf.. Heißt, statt den direkten Weg zum Supermarkt zu nehmen, fuhr ich eine richtig schöne große Runde herum, weil ich so dahintrieb... und dahintrieb... und noch mal dahintrieb... und dann fast vor meiner Haustüre stand. Nur, wäre ich einmal zu Hause angelangt, so gut kenn ich mich inzwischen, hätte ich an diesem Freitag das Heim nicht mehr verlassen. Also noch mal los.
Anschließend lag ich aber auch vollkommen ermattet in meiner Kemenate und schlief dann auch so um die drei Stunden - war am Abend entsprechend fit, munter und gut aufgelegt. Ja. Blöd nur, dass es allen anderen irgendwie nicht so zu gehen schien. Im TV nur Mist, bei Fratzenbuch Sommerloch und auch in der Welt des Bloggens kommt irgendwie gerade nicht so viel Neues.
Ja und zum Ausgehen... war auch keiner da. Alle entweder im Urlaub oder genauso erledigt wie ich drei Stunden zuvor.
Hmm.
Was tun, sprach Zeus?
Da fiel mir ein: Der Urlaub steht kurz bevor, na ja, vier Wochen sind manchmal auch eine ganz kurze Zeit, wenns da noch so einige Punkte zu erledigen gibt. Den wichtigsten, nämlich die Muckezusammenstellung, vervollständigte ich am gestrigen Abend - und die "Wolke Sieben" gehört endlich im wunderschönen Original auch mir!!
Ich gebe ja zu, ein ganz schön melancholischer und schwermütiger Text, und wenn man dann noch die eigene Unbeweglichkeit angesichts des Wetters hinzufügt, ja dann macht das sicher nicht grad Urlaubslust und Urlaubsfreude. Mir aber trotzdem! Auch könnte ich sie sicherlich nicht zu jeder Tages- und Nachtzeit hören - aber dabei sein ist erst mal ein MUSS und außerdem zaubert diese Musik schon gleich tausend Bilder in meinen Kopf!! Mit Flatterbluse und Tuch in den Haaren, das Fenster heruntergelassen, die Hand im Wind, mitsingen oder auch nur den Kopf anlehnen und die Augen schließen, Gedanken und Empfindungen frei werden lassen... Hach ja, das stell ich mir schon richtig schön vor.
So richtig mit dem Schlaf vorbei aber war es dann, als ich noch etwas tiefer schürfte im Goldreservoir von Youtube und ein Album ausgrub, bei dem ich von der Stimme her dachte: Na Mensch, den kennste doch??
Meine hochgeliebte Band Snow Patrol - nur hier im Gewande des "Tired Pony" (manchmal wüsst ich schon gern, wonach die ihre Bandnamen aussuchen), ein Album, bereits vor zwei Jahren debütiert - und ich kannte das noch nicht mal??? Also habe ich tief hineingelauscht und jeden Song in mich aufgesogen, und ich muss sagen, all diese Songs auf diesem Album "The Place We Ran From" sind wirklich oberklasse - aber am tiefsten unter die Haut gingen mir diese beiden hier:
my favourite...
and this one...
Es versteht sich natürlich ohne Frage, dass ich mir dieses Album sofort geladen habe - und es ist wohl auch ebenso klar, dass an Nachtschlaf nicht mehr zu denken war. Ist schon Wahnsinn, was Musik wieder und immer wieder in mir bewegt, auslöst - und ich genieße das auch immer wieder. Jeden Tag neu. Das ist etwas, das irgendwie auch niemals langweilig würde.
Entsprechend verstört jedenfalls schaute ich dafür heute Morgen aus den Kissen, als der Wecker klingelte und ich nicht sofort wusste: "Wer da? Wie spät ist es? Welchen Tag haben wir heute? Muss ich ins Büro?" Nein nein. Keine Panik auf meiner Titanic - es ist immer noch Samstag, nur aufstehen musste ich trotzdem.
"Der kleine Ziggenheimer möchte aus dem Spieleparadies abgeholt werden!" Sprich, die Zeit war um, Junior hatte aus dem Jugendcamp abgeholt zu werden, den Ort des Geschehens, wo bis jetzt jedes Jahr Tränen des Liebeskummers geflossen sind. Im ersten Jahr seine, ab dem zweiten bei den Mädels. Junior weiß im Übrigen schon, warum er mich nicht als seine Freundin bei Fratzenbuch bestätigen will. Für solche Statements wie da oben, das ist mir vollkommen klar, wäre ich erledigt.
Inzwischen wir wieder zu Hause, Junior liegt ausgestreckt auf allen Vieren (scheint anstrengend gewesen zu sein, die Knutscherei mit dem Mädel, von der er am heimischen Frühstückstisch gestand: Jetzt fehlt sie mir irgendwie doch ganz schön!), inzwischen scheint auch wieder die Sonne - und ich verlasse jetzt mal mein Kanapee und geh ein paar Sonnenstrahlen haschen - zur Zeit weiß man ja nie, wie lange man die noch genießen kann.
Muss nur noch schnell den iPod laden :)
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