Am Nachmittag schickte mir der Mann ein Video und schrieb dazu "Was ich noch sagen wollte!" Eins jener whatsapp-geeigneten Videos, die an das Bewusstsein appellieren und daran, jeden Tag auszukosten - denn jeder einzelne Tag, der nicht "gelebt" wurde, ist auf immer und ewig verloren, weil man ihn nicht zurückholen kann. Verschenkte, vertane Zeit...
"Hmm".. war meine erste und zunächst einzige Reaktion darauf und späterhin fragte er, wie ich das gemeint hatte.
Ich tat mich ein wenig schwer mit der Antwort.. Manchmal fühle ich mehr als dass ich es in Worte fassen kann. Jedoch er wartete.. Also sprach ich.
"Prinzipiell stimme ich dem Gesagten zu.. Aber irgendwie.. sehe ich darin auch die Gefahr, dass man jeden Tag vollkommen auskosten möchte - mit allem, was geht. Mit wirklich allem und möglichst mit noch mehr. Mit immer noch mehr. Er birgt für mich die Gefahr, dass man verlernt, innezuhalten, den Moment zu genießen. Weil man immer und immer wieder angetrieben wird von dem Gedanken: Bloß weiter, nicht stehenbleiben, keine Zeit vergeuden, der Augenblick, der Moment, der Tag, alles ist nicht mehr rückholbar. Ich glaube, dass das unrastig machen kann. Immer auf der Überholspur stehen zu wollen, um ja nichts zu verpassen. Und damit unfähig, sich fallen zu lassen.."
Manchmal denke ich, dass wir uns unfassbar ähnlich sind.
Für mich ist nicht wichtig, was wir miteinander tun.
Für mich ist entscheidend, WIE wir miteinander sind. Und dass jeder einzelne Tag für mich ein Geschenk ist, den ich genieße. So wie er ist. Weil alles mit ihm mich erfüllt. Ganz gleich, ob wir aufgerüscht zu einem Event gehen oder ein Wochenende daheim auf dem Sofa rumliegen und dem süßen Nichtstun frönen. Oder jeder dem nachgeht, das ihn interessiert.
Home is where your heart is.. ..aber jeder kann ja auch nur immer für sich sprechen, nicht für den anderen.
Manchmal denke ich, dass wir uns unfassbar ähnlich sind.
Und manchmal denke ich, dass wir kilometerweit voneinander entfernt sind..
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