Freitag, 17. Januar 2020

Thank God Its Friday



Morgen geht es auf nach L. Ich freu mich arg drauf, auf meine Söhne, sogar auf das Office. Bastel derzeit an einer neuen kleinen, feinen Playlist und werde genießen, dass sich der neben mir auf dem Beifahrersitz angeschnallte Teddy nie darüber beklagt, dass es zu laut ist oder zu oft dieselben Titel wiederholt werden. Oder dass er ab und an mal meinen Kaffeebecher halten muss, aber nie von kosten kann. Nur schnuppern, nicht anfassen - oder so :)

So langsam schüttel ich auch mehr und mehr die Enttäuschung von mir ab, dass es bei Sohn I mit dem anderen Job nicht geklappt hat. Es gibt tatsächlich Schlimmeres, niemandes Leben hängt davon ab. Alles andere werden wir, wie so oft, irgendwie hinbekommen. Damit erde ich mich immer wieder, auch in eigener Sache.
Dafür hat Sohn II seine schriftlichen Prüfungen bestanden, mit 1,6, der Streber ;) Jetzt fehlt noch die alles entscheidende letzte praktische Prüfung im Februar - und dann hat die Welt ein wachsames Auge mehr.

Den restlichen Tag heute werde ich ein bisschen vertrödeln mit Musik, Sachen packen für die Woche in L, noch ein Paket für den Mann von der Post abholen und ein bisschen bügeln.

Übrigens, Marburg nimmt keine Patienten mehr an, die außerhalb des kardiologischen Bereiches liegen. So haben sies dem Doc heute mitgeteilt, ich saß daneben, ich habs gehört.
So bleibt wohl L als tatsächlich bessere und nunmehr einzige Wahl, denn M will der Doc mir nicht zumuten. "Wir brauchen ja nicht noch einen, der Ihnen was einreden will." Seine Worte.
Warum ich da den heutigen Titel ausgewählt hab, weiß ich gar nicht, der passt nämlich gar nicht. Aber ich mag den Song trotzdem ;)
Kommt gut ins Wochenende, genießt die Sonne und hört auf zu jammern von wegen "Der Januar darf das nicht." Wir machen so vieles, das wir eigentlich nicht dürften. Also. :)

7 Kommentare:

Juna hat gesagt…

Bei dir wird es auch nicht langweilig, dabei wäre "Langeweile" mit einem guten Buch, Sonne, genügend Kaffee doch eigentlich optimal...

Fühl dich gedrückt und ich hoffe in L sagen sie "mensch Frau Ziggenheimer, das ist XYZ, die meisten Kollegen kennen das nicht, aber wir, hier sind ein paar Pillen, die nehmen sie jetzt regelmäßig und dann ist alles gut".

Grit hat gesagt…

Hallo Helma,
gute Fahrt nach Leipzig! Ihren Sohn herzlichen Glückwunsch zur bestandenen Prüfung. Schade, dass Marburg keine neue Patienten mehr aufnimmt, umso mehr wünsche ich viel Glück in Leipzig!!
Ein schönes Wochenende und viele Grüße!

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Liebe Juna, ja, ne, langweilig scheints irgendwie bei niemandem zu werden, grad wenn ich auch so bei Dir lese... Und selbst wenns nicht nur mit ner Pille zu machen ist, sondern mit noch mehr to do meinerseits, wäre ich damit auch zufrieden, wenn ich denn wüsste, WO ich ansetzen muss und WIE. Woher es überhaupt kommt und auf was ich mich in etwa einrichten muss.
Wenn man immer nur feststellt, dass es mit der Zeit nicht besser wurde, sondern eher.. nun ja.. verschlechtert, ja, das kann man so sagen - dann ist das nichts, womit man sich nicht befassen sollte. Und zwar vielleicht doch mal bisschen eingehender. Schlecht wärs nicht - für mich.

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Liebe Grit, ich dachte eigentlich auch, dass die Fahrt nach L recht entspannt wird, so wie meistens. Das Navi (nutze ich immer, seitdem ich in eine 3-Stunden-Vollsperrung rauschte, vor der sie mich eindringlich gewarnt hatte, ich aber dachte: Ach na ja, eh ICH dort bin... und dann hatte ich den Dreck) hatte nix vermeldet, war auch nicht ihre Schuld, denn unmittelbar vor mir ist jemand über alle drei Spuren hin und her geschleudert und schlussendlich in der Betonmauer links gelandet. Ich sah nicht, wies passierte (brauch ich auch nicht), aber ich sah den dunklen Qualm, der dann aufstieg, als das Fahrzeug zu brennen begann. Was ich wirklich positiv fand: Die Rettungsgasse passte. Zu den Gaffern, die sich extra auf die Betonmauer stellten, bloß damit sie ja alles sahen, sag ich mal nix...
Ja das mit Marburg hat mich auch sehr überrascht, das hatte ich so noch gar nicht gehört. Vermutlich sind denen einfach die Tische übergequollen, wenn sich ganz Deutschland an Marburg als Hoffnungsträger wendet. Nun schauen wir mal, ob Leipzig was bringt. Ein Freund von mir kennt dort einige Leute, die in dieser "Spezialeinheit" sitzen, er hat mal mit ihnen gearbeitet und sagt: "Bessere kannste nicht kriegen."
Schauen wir mal, ob ich denn überhaupt zu ihnen passe ;)
Und Danke für die Glückwünsche für Sohnemann, ich bin auch sehr erleichtert. Aber eine große Hürde muss er noch, die muss er noch bestehen. Er hat ordentlich Respekt vor dieser letzten Prüfung. Denn da ist nix allein mit Auswendiglernen getan.

Clara Himmelhoch hat gesagt…

Helma, viele meiner freien Minuten werde ich zum Daumendrücken benutzen, damit in L. was rauskommt, mit dem du und dein toller Arzt in M. was anfangen könnt.
Deine Söhne haben so ein riesengroßes Glück mit ihrer Mama (oder sagen sie DDR-Üblich Mutti?) - es hätte sie k10 mal schlimmer treffen können. Ach nein, sie haben ja schon zum Ausgleich einen Vater, der sie schlimmer getroffen hat.
Und tschüss!

Grit hat gesagt…

Unfall vor Ort braucht kein Mensch, Gaffer verachte ich aus tiefsten Herzen.
Mein Mann ist täglich auf der Autobahn unterwegs und er erzählt beinahe täglich, dass viele Leute fahren ohne ihr Gehirn, nicht mal ansatzweise, einzuschalten. Ich drücke die Daumen für Leipzig, liebe Helma!!
Viele Grüße, Grit.

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Liebe Grit, ja, ganz genauso geht mir das auch: Ich verachte sie zutiefst. Ein bisschen Voyeur steckt vielleicht in jedem von uns - aber doch nicht, wenn es um ein Unglück anderer geht.
Vielen, vielen Dank für s Daumendrücken, ich hab da doch irgendwie schon ziemlich Hoffnung. Vor allem, seit ein Freund von mir sagte, dass da zwei richtig gute Ärzte im Team wären.
Und falls doch nicht.. Ein Kollege erzählte mir heute von einer Klinik in der Nähe meiner Arbeitsstätte. Sie ist ziemlich bekannt. Und sei die einzige, die mal einen seltenen Befund eines Patienten herausfanden. Zwar hat ihm das nicht mehr geholfen, er ist gestorben. Aber wenigstens haben sie den so lange auf den Kopf gestellt, bis sie die Lösung hatten. Und eigentlich.. darf es nur so und nicht anders sein.