Montag, 6. Januar 2020

Vor- und Nachteile

Es hat durchaus Vorteile, wenn man sich innerhalb seines Bürozimmers gut versteht und sogar auch angefreundet hat. Eine eingeschworene Gemeinschaft ist, sozusagen. Die drei Musketiere des Königs quasi. Eine für alle, alle für eine.

Auch die Vorzüge des Home Offices genieße ich seit nunmehr fünfeinhalb Jahren - und weiß diese mehr als zu schätzen.

Dass diese Kombination aber auch durchaus Nachteile hat, erfahre ich immer dann, wenn ich entweder erkrankt bin, so richtig arbeitsunfähig erkrankt (was wirklich selten vorkommt) oder Urlaub oder sonstwie frei genommen habe.
Sich arbeitsunfähig schreiben zu lassen, macht im Grunde nur Sinn, wenn mir wirklich schon Kopf und/ oder Hände abgefallen sind. Denn so oft, wie dann trotzdem das Handy klingelt und es heißt "Mach doch mal schnell" oder "Guck mal nach" oder "Errechne mal schnell das Honorar" - da hab ich am Ende eines Tages genauso wie immer gearbeitet, obwohl ich ja eigentlich... ach, geschenkt. Man ist halt zu Hause, da wird man ja wohl mal den Rechner aufklappen können, sooo schlecht gehts einem ja schon nicht.
Also verzichte ich - wenn ich es denn bräuchte - auf gelbe Scheine, weil die mir sowieso nix bringen.
Ähnliches denke ich inzwischen über "Stunden absetzen". Bringt mir nix, solange ich gedenke, zu Hause zu bleiben und dem süßen Nichtstun zu frönen. Weil, süßes Nichtstun ist eben nicht.
Und Urlaub.. Ja, mit dem Urlaub isses genauso. Urlaub genieße ich tatsächlich nur, wenn entweder die ganze Firma Urlaub hat (obwohl.. ne... hat über Weihnachten/ Neujahr ja auch nicht funktioniert, und da wurde der Mann an meiner Seite dann doch etwas stinkig) - oder wenn man schlicht und einfach wegfährt. Aber! Ich kann ja nicht in jedem Urlaub wegfahren müssen, nur um mal Ruhe zu haben? Wer soll das bezahlen? Vielleicht ja doch mal nach einer Gehaltserhöhung fragen, mit der ich dann gedenke, meine Kurzurlaube zu finanzieren? Ich muss mir das mal durch den Kopf gehen lassen. Ein paar Tage habe ich ja jetzt noch Zeit. Sieben, um genau zu sein ;)

(Kollegial, wie ich bin, habe ich D'Artagnan das Ausgabeprotokoll natürlich gleich noch per Mail geschickt ;))

4 Kommentare:

Clara Himmelhoch hat gesagt…

Hallo Helma, sind nicht ab und zu Notlügen gestattet? - Kannst du nicht ein Wegfahren vorgaukeln und dann trotzdem zu Hause bleiben?
Die "Leibeigenschaft" ist doch schon einige Jahre vorbei? Oder??? :-) ;-)

Grit hat gesagt…

Hallo Helma,
aus Ihren Zeilen geht hervor, das "Nein" sagen schwerfällt. Oder? Haben Sie im Urlaub keine Chance das Handy auszustellen?
Ein herzlicher Gruß zum Dienstagnachmittag, Grit.

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Liebe Clara, ohne Notlügen funktioniert das Leben wohl nicht ;)
Aber das Office meldet sich oft auch nur zum Fragen, ohne dass ich irgendwas nachgucken muss. Hab den Mädels heute "angedroht", ich blockiere euch bis zum Urlaubsende, wenn das nicht aufhört :) Seitdem ist Ruhe :D

Meinem Chef haben wir vor ein paar Jahren ein selbstgebasteltes Schild geschenkt "Kündigung zwecklos. Sklaven müssen verkauft werden." Es steht bis heute in seinem Regal im Büro.

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Liebe Grit, das Diensthandy ist ja ausgeschalten, sonst wäre es noch verrückter. Aber wenn man nicht nur miteinander arbeitet, sondern sich auch angefreundet hat und den Chef obendrein vor Jahren vom privaten Handy aus anrief und nur ein einziges Mal vergaß, die Rufnummernanzeige rauszunehmen... Dann ist das irgendwie doof für mich. Eine Freundin brachte mich dann heute auf den Gedanken der temporären Blockade - und DAS gefiel mir dann richtig gut :)
Und ja, das Nein sagen zu üben war eine meiner schwersten Übungen. Sie klappt zwar heute besser als früher, aber doch noch nicht so wie ich es gerne hätte ;) Ich muss mich da noch weiter perfektionieren.