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"Nö", krächzte ich mürrisch und kraftlos, "ich will nur nach Hause."
Der Beamte nickte zwar verständnisvoll, aber wild entschlossen genug, mir die siebzig Euro abzuknöpfen. Kein Pardon für die Frau ab vierzig. Menno. Noch vor zwei Jahren immerhin war das ganz anders.
Na ja. In Milchkäffchen rechne ich Verluste schon seit einer Weile nicht mehr um. Zum einen habe ich mir schon seit Ewigkeiten keinen mehr gegönnt, zum anderen schmeckt er mir derzeit nicht mal mehr. Und wenn ich schon sage, dass mir kein Kaffee mehr schmeckt, ist das das letzte entscheidende Indiz dafür, dass ich diesmal wirklich richtig krank bin.
Selbst das Kind zeigte sich mitfühlend: "Ich lass dich mal in Ruhe, schone dich und deine Stimme", meinte er, nachdem er mich heut Nachmittag erst wachgerüttelt hatte ("ne Drei in der Mathe-Klassenarbeit, aber ich bin echt froh, die meisten hatten eine Vier") und dann ebenso großzügig darüber hinwegsah, dass in der Küche noch Geschirr zum Abtrocknen stand und in der Wohnung auch noch staubgesaugt werden musste. Nun ja, was solls. Ich verschlief eh fast den ganzen Nachmittag, sah also das ganze Elend kaum, inzwischen ist es Abend, der Körper schmerzt, die Nase läuft, ich fühl mich besch** und die Medi-Ration für den Abend ist auch eingeworfen; das Kind wird zu Döner-Mann geschickt ("cool! Döner! Ach... ich muss selber gehen... na ok...") und ich... ich dreh das Rotlicht an und mich anschließend wieder rum und versuch mich in einem weiteren Gesundheitsschläfchen.
Quelle Foto:
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