Montag, 21. Februar 2011

Snowflakes (On The Road)

Letzte Nacht bin ich nach Hause gekommen, eigentlich nur zu einem Zwischenstopp. Nur um mich auszuschlafen, erneut die Taschen zu packen und mich mit Junior II. auf den Weg an mein geliebtes Meer zu machen. Nun ja... Mit dem Ausschlafen hat es irgendwie nicht so geklappt. Erst konnte ich eeeewig nicht einschlafen, der Kopf war voll... voller Bilder, mein ganzes Ich voller Emotionen und Sehnsucht und voller Vorfreude auf die Tage am Meer. Als ich halb drei Uhr morgens auf die Uhr schaute und noch immer nicht in den Schlaf finden konnte, kramte ich den iPod aus der Tasche, stöpselte mir die Ohren zu und kuschelte mich wieder ein. Mir war völlig bewusst, dass ich bei den Songs auf meinem Player erst recht nicht in den Schlaf finden würde - aber ich fühlte mich gut. So gut...


(So As soon) Your time will come (may all your dreams come true... so I'm happy for you...) mmmhhmmm... In meinem Kopf sind so viele Pläne und manchmal spür ich die Zeit förmlich durch meine Finger rinnen und frage mich:
Worauf warte ich?
Was hält mich auf?
Was hält mich zurück?
In manchen Augenblicken denke ich, dass wir Menschen oftmals zu sehr dazu neigen, auf den richtigen Moment zu warten, dass wir genau den verpassen. Dann wieder frage ich mich: Gibt es wirklich einen richtigen und einen falschen Moment? Ist diese Definition nicht eher Ausdruck des eigenen Unwillens, der eigenen Angst, etwas lieber nicht zu tun? Wann immer ich darüber nachdenke, scheint es mir, als warte auch ich zu sehr, vielleicht zu lange auf den richtigen Moment, das eine oder andere zu tun - und verpasse dabei mein eigenes Leben. Irgendwo las ich einmal "Wege entstehen dadurch, dass man sie geht."
Ich glaube, momentan verlier ich mich gerade in dem Genuss, überhaupt erst wieder die Energie zu spüren, um das Leben anzupacken, die Energie in mir zu genießen, dass ich fast vergesse, überhaupt auch zu agieren. Aber dafür hab ich ja die Musik. Spätestens die erinnert mich an alles, das ich noch tun wollte. An Wege, die ich gehen will.



Na zumindest bin ich heut schon mal einen fünfhundert Kilometer langen Weg gegangen. Oder besser... gefahren. Als ich heute Morgen aus dem Fenster schaute und Schneeflocken vor sich hin treiben sah, da war jegliche Müdigkeit wie weggeblasen, wollte ich nur noch ganz schnell unter die Dusche, keine Zeit für ein guten-Morgen-Käffchen, nur noch schnell anziehen, die Taschen nehmen und zur Tür hinaus. Die Musik in den Player legen, aufdrehen (glücklicherweise hört Junior II. seine eigene Mucke via eigenem Player, so stören wir uns nicht gegenseitig mit unseren völlig gegensätzlichen Hörgenüssen) und mich selbst so treiben lassen wie die Schneeflocken... Autofahrten stören mich überhaupt nicht, solange ich Musik bei mir habe. Dann spüre ich sie nicht, die endlosen Kilometer, die wir Stunde um Stunde fahren... Zwischenstopp hier, Zwischenstopp da, etwas trinken, etwas ausspannen - und weiter geht es.
Es war so ein herrlicher Tag, voller Sonne, über uns spannte sich ein wundervoll blauer Himmel, vor uns führte der beinah leere Highway - und jeder von uns hing seinen eigenen Gedanken und Sehnsüchten nach...
Vorstellungen von diesem Urlaub (am Strand spazieren, rote Wangen, heißen Tee trinken), Vorstellungen vom nächsten Urlaub (barfuss im Sand, Blumen im Haar, Weißweinschorle am Abend)...
"Sind wir denn nicht bald da? Ich hab Hunger und mir ist langweilig."
Klar!

Quelle Video "Your time will come" von Amy McDonald: http://www.youtube.com/watch?v=ZE-zIJx63AY
Quelle Video "Snowflakes - Original Chord Remix" von White Apple Tree: http://www.youtube.com/watch?v=JobsqigwOTA

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