Freitag, 25. Februar 2011

Sport frei! Oder: Abgefettet von der Jugend

Wagemutig stiegen heut wir Oldies in den Ring gegen die Jugend, bewaffnet mit Tennisschläger und einer gewaltigen Portion Selbstvertrauen und dem Optimismus, es den zwei selbstgefälligen Burschen zu zeigen.
Nun ja... Was soll ich sagen... Während Ziggenheimer II. unter vollstem Körpereinsatz ("Kind, du solltest hier eigentlich nicht den Boden wischen!") den Federball oftmals in letzter Sekunde übers Netz jagte, hechteten sowohl Oma Ziggenheimer als auch ich quer übers Spielfeld in verbissenem Siegeswillen, schlugen uns oftmals den Schläger um die Ohren, anstatt den Ball zu treffen - oder ließen ihn an uns vorbeirauschen, weil einer vom anderen glaubte, er würde den Ball annehmen.
Tja... So blieb uns nur, nach geschlagenen eineinhalb Stunden und sieben Runden vollkommen erschöpft und durchgeschwitzt vom Feld zu trotten und der Jugend den Triumph zu gönnen, den sie schon von vornherein für sich zu beanspruchen dachten. Wars also wieder nix mit einem Sieg für Mutter Helma, aber hmmm, ok... Ehrgeiz hin oder her - Glück in der Liebe ist schließlich etwas, das auch nicht von der Hand zu weisen ist. Ohne einen Federball kann ich gut leben - aber ohne Liebe? Und immerhin weiß ich seit diesen Tagen, dass ich ne ziemlich starke Vorhand hab.
Jedenfalls kamen wir nach Hause, ausgesprochen elastisch in den Knien und extrem kaffeedurstig und ich hatte einmal mehr feststellen können, wie viel Spaß man auch mit großmäuligen, pubertären Teenagern haben kann, wenn man sie nur rechtzeitig genug von Spielkonsole & Co. weglocken konnte. Und um mir jeglichen Bodytrainingserfolg nicht gleich wieder durch den Genuss von Blechkuchen etc. kaputtzumachen, schmierte ich mir lediglich ein Brot zum Käffchen und weiche dem reichhaltigen Abendessen aus, indem ich vorher schnell meine Schulfreundin besuchen gehe. Dort ist mir bislang nur passiert, dass ich zum Ausprobieren diverser Cocktails verführt wurde - und seit ich letzte Woche bereits in Posemuggel Gefallen an dem einen oder anderen Cocktail gefunden hatte, sage ich mir: Wohlann - auf gehts!
Ich meine, es gibt ja Leute, die gehen lieber zeitig schlafen, damit sie nicht auf die Idee kommen, abends noch die bösen, bösen Hüftendehner zu schmausen, aber hey... Das Leben will auch genossen werden und ich kann mir wahrhaft Besseres vorstellen als zum piesepampligen Körnerfresser zu mutieren, der sich mit der Möhre am Zahn nicht nur sich selbst den Spaß an der Freude nimmt, sondern sein Umfeld gleich noch mit traktiert.
Ach Mist... Jetzt war ich nicht schnell genug.... Oma Ziggenheimer stellte soeben ein paar noch ofenwarme Streuselstückchen auf den Tisch... Na ja gut... Wenn sie sich schon mal die Mühe gemacht hat - ein Stückchen kann man ja probieren... Wir gehen ja morgen nicht zum Badminton, wo wir vielleicht streuselkuchenschwer übers Feld schieben würden - wir gehen morgen schwimmen. Und Fett... Na ja gut ;-)

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