Donnerstag, 16. Januar 2020

You don’t have to sing all the words if you don’t want to



Ich hatte immer Spaß am Lesen, am Schreiben. Ich hatte immer Spaß daran, allein mit Worten Welten zu erschaffen, die es tatsächlich gibt oder auch nicht. Ich konnte mich in diesen Welten einrichten, mich darin wohlfühlen - und was ich zunächst mit meinen "Auftritten" in Singleportalen und später dann mit dem eigenen Blog entdeckte: Man kann mit dem Schreiben Menschen begeistern. Man kann sie mitnehmen in diese Welt, die man zurechtbastelt, die man vor den Augen erschafft.
So habe ich vor vielen Jahren den Mann kennengelernt, irgendwann in den Weiten des Netzes las er von meiner Reise ans Meer, und er schrieb mir begeistert in seiner allerersten E-Mail, dass er es hatte vor sich sehen können.

Abgesehen von der einmaligen Pause über einige Monate, die andere Gründe hatte, unterlag ich in den Jahren nur wenig oder gar nicht einer gewissen Schreibmüdigkeit, die sich aber in den letzten ein, zwei Jahren doch etwas deutlicher herauskristallisiert. Nicht mal nur bei mir. Es gibt so einige Blogs, die ich mitunter sehr vermisse (ja Frollein, Deinen ganz zuallererst) und mir persönlich tut es leid, dass jene Schreiber entweder keine Zeit, keine Muße mehr aufbringen können oder wollen - oder schlichtweg den Portalen verfallen sind, wo ich entweder nur Bilder von mir zeige oder mit maximal zweihundert Zeichen Dinge auf den Punkt bringen muss. Wer mich kennt, weiß, dass mir zumindest letzteres deutlich schwer fällt ;) Und ich habe auch keine kleinen Kinder mehr, die einen Kalauer nach dem anderen rauslassen und die Allgemeinheit begeistern. Ich habe nur noch.. mich.
Vor vielen Jahren die Stenografie erlernt, bis heute in Anwendung - aber im Privaten, im Persönlichen.. Da bevorzuge ich Aufsätze. Und keine Stenografie der Kommunikation.
Es sei denn.. Es sei denn, es gibt Momente, in denen es einfach keiner Worte bedarf. Und die gibt es auch bei mir ganz oft.

Aber losgelöst davon: Wie soll man in einem Bild oder mit zweihundert Zeichen eine Enttäuschung ausdrücken, die zwar ab einem Punkt X zu erwarten war, aber man mit der Gewissheit erst wirklich spürt, wie groß die Hoffnung war? Über den Jahreswechsel, da hatte ich nur einen ganz besonderen Wunsch an das Universum: Es sollte meinen Jungen wählen, nicht mich.
Dass es tatsächlich daraufhin schlagartig ganz akut schlechter wurde für mich, empfand ich entsprechend als positives Zeichen. Der Mann betrachtete die auch ganz offensichtliche Entwicklung mit Sorge, ich mit Hoffnung und Zuversicht. Es war jetzt am Montag, als mir klar wurde: Der Junge wird eine Absage bekommen. Es wird nichts mit einem Wechsel, der so zu ihm gepasst hätte, der ihm viel mehr Perspektive geboten und uns beiden Entlastung bedeutet hätte. Ja hätte.
Am Dienstag bekam ich Fieber und das Schmerzlevel hatte ein Stadium erreicht, das mich an meine Worte vor einigen Jahren erinnerte: "Bis jetzt ist es nur links. Wenn es irgendwann auch rechts ist, dann gebe ich auf, dann will ich nicht mehr." Erstmals nach Jahren habe ich morgens bitterlich geweint, kaum dass der Mann das Haus verlassen hatte. Ich glaube, es war eine Kombination aus beidem. Das Gefühl, dass sie eine Absage schicken, der aktuelle Arbeitgeber sich nicht an Absprachen hält (was er tatsächlich auch nicht tat, weiß ich seit gestern) - und dass es mir anhaltend so arg schlecht ging. Das war.. Mutlosigkeit, glaube ich. Ein Stück weit.. Hoffnungslosigkeit..
Dieses Gefühl: "Du kämpfst und kämpfst und kämpfst und am Ende... alles Scheiße, deine Elli."

Aber alles Scheiße ist ja nicht. Mir ist das bewusst, auch wenn ich es dachte, fühlte und aussprach. Und ich gebe zu: Ich brösel noch immer an dieser Absage, wohl weil ich damit erst realisierte, wie groß die Hoffnung war. "Das Jahr ist doch noch nicht zuende", versuchte sich die Freundin in ihrem Trost, und ich weiß ja, dass sie recht hat. Dann wird es eben einen anderen Weg geben. Das muss es. Und das wird es auch. Grundsätzlich glaube ich auch daran, auch wenn für den Moment das Gewicht der enttäuschten Hoffnung ganz schön an den Schultern zieht.

Und im Gegenzug... Erhielt ich gestern mit der Post den zuletzt angeforderten Befundbericht der Rehaklinik, die schon vor zehn (also fünf Jahre nach "Ausbruch") Jahren schrieb "Die Aufnahmediagnosen (psychosomatische Problematik, Anm. Ziggenheimer ;)) wurden verändert, um möglicherweise vorliegender somatischer Entstehungsbedingung der Störung Rechnung zu tragen." Der Großteil mir vorliegender Berichte spricht von Psyche, es gibt nur wenige, die anders denken - aber kopiert habe ich sie alle und brachte sie zum Hausarzt. Es wird kommen, wie es kommt.
Aber der Doktor nahm auch wahr, wie arg schmerzgeplagt ich aktuell bin. Wie mies mein Gangbild aussieht. Und er sagte "Fünfzehn Jahre Schmerzkarriere ohne einen Versuch sind zu lange" - und verschrieb mir mit meiner Zustimmung Cortison. Ab heute. Erstmals nach all der Zeit.
Warum habe ich dieses Juwel nicht schon eher entdeckt? Der nicht nur kostenfrei WLAN und Kaffee bietet, sondern auch nicht angstgeierig auf seinem Budget hockt? Sondern echtes Interesse daran hat, dass es seinen Patienten gut geht?
"Eines sog i Iana: Wenn DES jetzt wiaglich hilft, dann gehn wir mit Ihrem Mann einen heben!"
Denn MUSS man lieben, oder? Ich wüsst auch schon ein lauschiges Plätzchen. :)

Ob der Mann mich dann immer noch liebt, sollte ich nicht mehr ganz in der Form bleiben wie sie jetzt ist, habe ich ihn noch nicht gefragt. Aber eine Kröte muss ich schlucken. Entweder schmerzarm und mit vernünftigem Gang, dafür vielleicht ein paar Kilo schwerer - oder normal gebaut und.. na ja gut. Ich glaub, die Antwort ist klar. Ich bin schon auch in gewissem Maße eitel, aber sooo eitel dann auch wieder nicht. Ich will ja schließlich auch einen Mann und keinen Hänfling. Wie soll das auch aussehen? Wuchtbrumme mit Hänfling? Ja also ne.

Und der Doc hat noch mehr gemacht. Er hat erreicht, dass ich mich an das Zentrum für unerforschte Erkrankungen in L wenden kann. Dass meine Unterlagen dort eingereicht werden können. In Marburg war noch niemand erreichbar, er will es immer noch parallel haben.

So. Und jetzt sagt mir mal, wie ich DAS alles in einem Bild hätte ausdrücken sollen. Oder mit maximal zweihundertfuffzig Zeichen.
Das Tippen schmerzt aktuell ganz schön saumäßig, aber ganz ehrlich? Das ist es mir wert.


I have everything I could want and more While I’m laying next to you right here on the floor So forget it all The fights and the waterfalls And I know your scared But I’ll always be here To catch you when you fall So lets dance in the rain And wash away everything And I know your scared But I’ll always be here To catch you when you fall





9 Kommentare:

Lutz hat gesagt…

Klingt nicht gut. Ich hatte eigentlich gehofft, dass Deine vielfältigen Bemühungen irgendwann einmal einen zumindest kleinen Erfolg nach sich ziehen. Stattdessen offensichtlich eher das Gegenteil.

Wie gesagt: Mein Angebot steht immer noch. Eine Sicherheit gibt es zwar nicht. Aber: Versuch macht kluch. ;-)

Grit hat gesagt…

Guten Morgen liebe Helma,
jetzt muß ich mir erstmal ein Tränchen wegwischen, die Musik zu Ihren "Aufsatz" hat dazu auch noch einen Beitrag geleistet. Auch ich habe vor vielen Jahren die Stenografie erlernt und war auch sehr gut darin, habe es aber verlernt, weil ich es in den vergangenen Jahren nicht mehr gebraucht habe.
Ihre gesundheitliche Situation berührt mich sehr, auch wenn wir uns im realen Leben nicht kennen. Haben Sie denn in all den Jahren Ihrer "Schmerzkarriere" nie Cortison in Form von Spritzen usw. bekommen? Ich habe es das letzte Mal 2018 mehrmals aber in kurzen Abständen erhalten, gewichtsmäßig hat sich da nichts verändert. Wenn ich Sie auf den Bildern, welche Sie hier veröffentlichen so anschaue, erlaube ich mir zu sagen, ich kann da nur eine schöne, sinnliche, schlanke Frau erkennen! Von einer "Wuchtbrumme" Welten entfernt!! Ich finde es klasse und freue mich für Sie, daß Ihr Hausarzt gleich an 2 Stellen Ihr gesundheitliches Problem nochmals erörtern lässt, ich hoffe es klappt, die Daumen sind gedrückt. Für Ihren Sohn wünsche ich ebenfalls alles Gute, vielleicht ergibt sich noch eine andere Möglichkeit mit einem Arbeitgeberwechsel.
Herzliche Grüße Grit.

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Lieber Lutz, glaub mir wirklich: Ich hab Dein Angebot auch nicht vergessen! Interessanterweise dachte ich erst wieder beim Sortieren der Befunde und speziell des einen Reha-Berichtes dran. Ich war erstaunt, dass die alles, aber wirklich alles aus meinem psychosozialen Rucksack da reingeschrieben haben, bis hin zur Kindheit mit all den Problematiken darin und auch später - und dass sie dennoch nach der Zeit bei ihnen einschätzten, dass die Aufnahmediagnosen möglicherweise doch nicht ganz der Tatsache entsprechen.
Dieser Ansicht folgten sowohl davor als auch danach nur wenige der bisherigen Anlaufstellen, aber interessanterweise wurde ich nach der Reha-Klinik auch nie wieder so eingehend untersucht wie bis dahin. Ich denke schon, dass man diesen Aspekt durchaus nicht vergessen sollte.
Was die aufgestellte Chronologie auch zeigt: Es beginnt (mehr oder weniger) immer zu Zeiten, wo es im Jahr am kältesten ist. Meistens im Dezember/ Januar. Das, was schon da ist, verstärkt sich ungemein, oder es kommt Neues dazu.
Und was die Berichte, wenn man sie nebeneinander legt, auch zeigen: Die ersten Jahre bin ich entspannt und zuversichtlich rangegangen und die Berichte fallen entsprechend wohlwollend aus. Aber irgendwann - und ich denke, das ist völlig normal - verzweifelt man auch. Stell Dir vor, Du hast jeden Tag, jede Minute, jede Sekunde sowas wie "Zahnschmerzen" in all Deinen Gelenken Deiner linken Körperhälfte. Und niemand kann Dir das nehmen. Keine Pillen, keine Psycho-/Therapien, keine Entspannungstechniken. Es ist andererseits auch völlig normal, dass jeder Mensch in seinem Rucksack etwas trägt, woran er trägt. Es ist ebenso völlig normal, dass eins das andere beeinflusst.
Aber es ist nicht okay, mich nicht zu untersuchen, mich nicht wirklich anzuschauen - und nur allein anhand einer Biografie zu sagen "Sie haben ein rein psychisches Problem."
Und dabei zu ignorieren, dass ich mich dem Psychischen insgesamt viermal gestellt habe. Mit wirklichem Erfolg (was der Mann etwas kritischer sieht, heute bin ich ihm zu stark und zu unabhängig ;)) - nur leider nicht mit Erfolg im Körperlichen.

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Liebe Grit, ja der Song.. Ich hab den gestern Abend entdeckt und fand den so wundervoll! Er passte vor allem zu meiner entspannten Stimmung - und ich fand ihn so liebevoll.
Natürlich habe ich ihn den ganzen Abend gehört und hab den seither, als ich schlafen ging, erwachte und jetzt, wo ich hier am Schreibtisch sitze, im Ohr, ohne dass er tatsächlich spielt :)
Vielen vielen Dank für Ihre Worte!! Ich denke, neben dem Bedürfnis nach dem Schreiben, dem Herauslassen ist es vor allem das, was es doppelt wert macht: Der Kontakt mit Menschen, selbst wenn man sie gar nicht kennt - ihre Gedanken, auch wenn sie kritisch sind, ihre Blickwinkel - und vor allem ihr Zuspruch. Der Mensch ist nicht autark, emotional schon mal gar nicht, auch wenn ers manchmal noch so gerne wäre.
Als Wuchtbrumme empfinde ich mich derzeit auch noch nicht, aber was nicht ist, könnte ja unter Cortison jetzt noch werden :D Aber ehrlich ganz herzlichen Dank für Ihre Worte - wirklich, ich freu mich immer richtig doll, wenn ich das Gefühl habe, dass es ernst gemeint ist. Dann strahle ich wie ein amerikanischer Weihnachtsbaum :)
Für meinen Jungen muss sich was anderes ergeben. Er soll zB Urlaub nehmen, wenn ihm Zähne aus dem Kieferknochen gesägt werden (4 Weisheitszähne, die nicht rauskommen bzw. nie die Chance dazu haben, weil sie waagerecht im Knochen liegen). Die Zahnchirurgin schätzt eine bis max. eineinhalb Wochen AU ein, das akzeptiert sein Chef nicht, wegen Zähnen wird man nicht krankgeschrieben, das sei keine echte Erkrankung, sondern eine private Entscheidung. Er wollte ihm Überstunden ausbezahlen, hat er aber nicht gemacht. Selber Mindest-Lohn wie immer. Er wollte ihn in den Wochenstunden hochsetzen, hat er auch nicht gemacht. Weihnachtsgeld gabs nicht, weil es zuviele Reparaturen an den Krankenfahrzeugen gegeben hätte. Dem ist vielleicht auch so, aber andererseits buckeln die Leute übers Jahr 10 - 12 Stunden täglich. Feiertagszuschläge werden nicht vergütet, sondern in Überstunden umgerechnet, die sie irgendwann absetzen dürfen, wenn er sie dann an dem Tag nicht doch noch anruft und sagt "Hör mal, ich brauch dich doch."
Mein Sohn arbeitet gern, er scheut keinen Aufwand. Aber wenn man vollzeit eingestellt wird und nach 3 Monaten die Wochenstunden reduziert werden "Unterschreib oder ich muss dir kündigen", dann ist es einerseits eine versteckte Gehaltskürzung für mich und andererseits auch eine Erklärung, warum er keine Leute findet. Manche entlässt er selber, weil sie ihn kritisieren. Andere gehen von selber und sagen "Ihr spinnt doch."
Und dann wundern sich Arbeitgeber, dass sie keine zuverlässigen Leute finden? Denn das Beschriebene ist leider kein Einzelfall. Und in Großkonzerne reinzukommen, ist eben.. fast unmöglich, wenn man nicht jemanden kennt. Trotzdem müssen wir dranbleiben. Auch wenn der Junge am Mittwoch genauso mutlos klang wie ich mich fühlte.

Und nein, Cortison ist nie versucht worden. Was ich im Nachhinein tatsächlich interessant finde, da ja doch der eine oder andere von entzündlichen bzw. infektiösen Prozessen im Nervensystem ausgeht. Anlass dafür gibt es laut mehreren Laborbefunden durchaus.
Jetzt schau ich mal, was die Zukunft bringt.

Anonym hat gesagt…

Hallo Helma,

ich wünsche dir gute Besserung und halte die Daumen dass in L oder Marburg die Ursache gefunden wird.
Ich habe vor drei Jahren vor meiner Schulter Op auch Cortison in Form von Tabletten eingenommen und ja.......ich habe zugenommen und du glaubst nicht wie egal mir das war...denn ich war nach drei Tagen schmerzfrei, das wünsche ich dir auch !

Liebe Grüße aus dem Bayerwald
Petra

Grit hat gesagt…

Liebe Helma,
das bei Ihnen nie Kortison versucht wurde, ist verwunderlich, grad bei ständigen Schmerzen. Sicherlich ist das auch kein Wunderheilmittel, wenn man nicht die Ursache kennt bzw. herausfindet, behandelt man ja nur die Symptome. Die Ärzte haben mir das damals 14 Tage verabreicht wegen einem Bandscheibenvorfall, dann ausgesetzt und nach ca. 3 Monaten nochmal das gleiche Spiel. Im Bereich Rückenschmerzen habe ich leider schon die ganze Bandbreite erfahren müssen, trotz regelmäßigen Sports. Auch weiß ich, dass ich damit mein Leben lang zu kämpfen habe. Aber was soll's anderen geht es schlechter.
Mit Ihrem Sohn, das ist ja eine ganz schöne Hausnummer, gerade bei so einem jungen Mann noch Stunden zu kürzen. Ist denn in Leipzig keine andere, vergleichbare Arbeit zu finden? Ich dachte immer in Großstädten ist es jetzt noch einfacher, gerade wegen des momentanen Fachkräftemangels, eine neue Arbeit zu finden. Ich weiß ja nicht, was er von Beruf ist. Nach Ihrem Schreiben hat es irgendwas mit Krankenfahrten zu tun? Ja, in einen großen Konzern unterzukommen ist ein Glücksgriff, das will ich glauben. Ich lebe eher im ländlichen Bereich und da wäre so eine Arbeitsstelle mit viel Fahrtweg verbunden. Mein Mann fährt auch jeden Tag 130km (Hin- und Rückfahrt)
Viele Grüße, Grit. (deren Worte immer ernstgemeint und ehrlich sind!!) :):)

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Liebe Petra, vielen lieben Dank!! Und glaub mir, mir ist das inzwischen jetzt auch egal. Ja ich bekomme auch Tabletten, habe gleich gestern damit begonnen und musste dann lachen, als der Mann heute fragte "Und? Merkst du schon was davon?" So schnell gehts dann doch nicht. Der Papa hat dieselben Erfahrungen wie Du: Nach drei Tagen waren seine Schmerzen so gut wie weg.
Wie lange es bei der Mama gedauert hat damals nach Ausbruch ihres Morbus Still, das hab ich sie noch nicht gefragt, aber ich glaube, es dauerte länger. Und darauf bin ich auch eingerichtet. Dass es länger dauert und auch nicht vollständig weggehen wird. Aber ich erhoffe mir Erleichterung.

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Liebe Grit, ich danke Ihnen wirklich ehrlich :) Ja jetzt so im Nachhinein wundert es mich doch auch. Den Gedanken an Cortison hatte ich vor wenigen Jahren mal, aber nicht gewagt, danach zu fragen. Wenn man so oft hört, dass man ja doch ein psychisches Problem habe, dann kommt es sicherlich komisch, wenn der Patient dann antwortet "Ja gut und was wäre mit Cortison?" :)
Umso dankbarer bin ich für den jetzigen Hausarzt.

Ja, der Junge ist grad mit Krankenfahrten beschäftigt. Gelernt hat er eigentlich den medizinischen Dokumentationsassistenten. Allerdings hat er 2013 ausgelernt und in diesem Bereich gerade mal 5 Monate gearbeitet. 5 Monate in 7 Jahren... Das ist wie mit der Stenografie: Wendet man die nicht an, vergisst man es. Oder wie bei Fremdsprachen.
Man verlernt es nicht vollständig, aber man braucht Zeit, um da wieder reinzukommen. Und daran hings: Man bekommt die Zeit nicht. Entweder wird man gleich abgelehnt, eben weil die Berufserfahrung fehlt. Oder man wird nach 2 bzw. 3 Monaten wieder entlassen, weil es nicht schnell genug mit der umfassenden Einarbeitung ging. Der Sohn vom Mann hat hier in M letztes Jahr einen neuen Job begonnen. Für die Einarbeitung gehen sie von mindestens 1 Jahr aus. Und aus eigener Erfahrung denke ich: Das ist auch reell. Das ist fair. Ich sehs ja auch an Sohnemanns jetzigem Job: Der Chef attestierte ihm im Dezember in einem persönlichen Gespräch, dass er sich im letzten halben Jahr so gut gemacht hätte und er ihn gerne behalten möchte. Das Ding ist nur: Er redet viel und macht nichts für seine Leute. Er scheißt auf sie, sorry, solange das Geld stimmt. Und erzählt ihnen "Wenns an meine Freizeit geht, werde ich eklig." Da kotze ich, grad wenn ich sehe, wie sehr er in die Freizeit seiner Angestellten eingreift.

DrSchwein hat gesagt…

Die Bluse harmoniert gut mit den Augen.