Das allgemeine Denken kommt ja irgendwie nicht ohne Klischees aus und manchmal stelle ich fest: Ich auch nicht. Obwohl ich das ja eigentlich gar nicht mag und obwohl ich ja eigentlich immer für Individualismus plädiere. Aber na ja, ich bin eben auch nur ein Mensch.
Und als solcher wundere ich mich jeden Morgen, dass ich auf meinem Weg ins Büro vor allem immer nur reisende Frauen sehe. Wo ich mich immer frage: Ist das jetzt so, wie man es den Russen nachsagt, dass die Männer zu Hause liegen, Wodka trinken, rülpsen und darauf warten, dass ihre Frauen zur Arbeit fahren, das Geld verdienen, das Haus putzen und anschließend das Essen servieren? Oder soll ich etwa glauben, dass die meisten von den Frauen, mit denen ich morgens in einer Reihe an der Ampel stehe und die fast alle entweder ein funkelniegelnagelneues oder wenigstens ein teures Auto fahren, von ihren schwer arbeitenden Männern gesponsert werden, die schon um viertel nach sechs im Büro und abends um viertel nach zehn aus diesem Büro kommen - wenn sie denn überhaupt noch in Deutschland arbeiten? Für wahrscheinlicher halte ich allerdings, dass die Männer in höheren Führungsebenen sitzen, täglich nicht vor 9 Uhr mit ihrer Arbeit beginnen und abends pünktlich den Hammer fallen lassen (deswegen sehe ich sie auch nie, weil das allgemeine Berufsleben einfach früher beginnt und später endet ;)), um nach ihren schweren geistigen Ergüssen noch das schwer verdiente Feierabendbierchen zischen zu lassen und sich darüber Luft zu machen, dass wenigstens ihre Sekretärin das Leben genießt, indem sie die dritte Scheidung einreichte und sich den fünften Mann angelte.
Ich weiß, dass meine heutige Frage nicht wichtig ist. Sie geht mir aber trotzdem dann und wann durch den Kopf. Spätestens morgens an der Ampel.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen