Es mag ja stilistisch und poetisch nicht die große Kunst der Musik sein, jedoch.. Es ist ein Sound, der meine Sinne und mich in Bewegung bringt.. Und wo ich gerade eben noch im ersten kurzen Frühlingskleidchen dieses Jahres in der Küche stand und Gemüse schnitt, verblasst das Gemüsemesser in der Hand und wird zu einem Glas Weißwein, das ich vorsichtig durch die Menge balanciere und an dem ich ab und an nippe.. Wird das bodentiefe Regal mit all den Tellern, Tassen und Schalen hinter mir zu einer tanzenden Menge im Halbdunkel eines Gewölbes, erfüllt von Musik, Stimmen, Lachen - und Blicken, die ich im Vorbeigehen wahrnehme und in die ich zurücklächle.. Wird das Sommerkleidchen zur engen schwarzen Hose, werden die nackten Füße mit einem Mal von den hohen schwarzen Lackpumps getragen.. Öffnet sich der lose Haarknoten und senkt sich das wieder länger werdende Haar über die dunkel getuschten Augen und den großen roten Mund..
Mich in die Menge mischen, wie hineingefallen in eine Welt, in der ich so lange nicht mehr gewesen war.. Die Atmosphäre atmen, schmecken, in mich aufnehmen.. Mitnehmen, was die Musik mit mir macht, mich mit ihr zu bewegen, sanfte, weiche, wie verträumte Bewegungen, nur um irgendwann genauso lautlos wieder fortzugehen, wie ich gekommen bin.. Und niemand erinnert, dass ich überhaupt je dagewesen war..
2 Kommentare:
Was für ein schönes Bild, ich seh dich tanzen. Das Bild weckte gerade eine gaaaanz alte Erinnerung, danke für das Gewölbe... Die verspiegelte Wand, die durchtanzten Nächte...
Ich danke Dir wirklich, Juna :* Und das Geschriebene ist auch bei mir mit alten, aber guten Erinnerungen verbunden ;)
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