Donnerstag, 20. Februar 2020

Ohne Worte!



...also eigentlich ;) Aber "ohne Worte" geht bei mir ja im Grunde kaum.

Was soll ich sagen!!!!??? Ich bin so scheiße very happy, dass der Sohn seine allerletzte, wichtigste und schwierigste Prüfung bestanden hat und sich damit sein bisher größter Wunsch erfüllte.
Als die Nachricht via whatsapp eintrudelte, war ich grad unterwegs nach L (sowieso und geplant) - und mein Gekreische war vermutlich über zwei Autobahnkreuze weit zu hören.
Egal!!!!!
Herzlich Willkommen im Berufsleben, Herr Wachtmeister :)
Was für mich als Mama natürlich in erster Linie eine Herzensangelegenheit ist, die eigenen Kinder glücklich sehen zu können - aber es wäre gelogen, wenn ich behaupten würde, dass die finanzielle Erleichterung, die damit für mich entsteht, nicht auch noch eine kleine zweite Sonne extra mit aufgehen ließe.

Warum ich mindestens genauso angespannt war und wieso sich die Erleichterung derart Bahn brach? Weil es bei dieser Art der Ausbildung so ist: Ist man durchgefallen, darf man sich dort in diesem Leben nicht mehr bewerben. Dann hätte sich dieser Traum für immer verabschiedet. Natürlich glaubte ich an meinen Jungen. Aber ich weiß auch, was Nervosität bewirken kann.
Alles hätte sich auf längere Zeit unnötig verkompliziert - und irgendwann will man ja einfach auch.. zur Ruhe finden. Im Kopf und überhaupt. Und eben die Kinder glücklich sehen.

"Ist ja cool, wie du dich freuen kannst", wurde mir von mehreren Seiten gesagt. Natürlich kann ich mich freuen! Hallo?! :D

11 Kommentare:

Dies und Jenes hat gesagt…

Hach ich kann mir vorstellen wie Du ich freust und Dein Kind ähm Sohn erst. Wenn es hier nur endlich mal losgehen würde. Ein Kind wartet auf einen unbefristeten Vertrag, das andere kommt so gar nicht in Pötte und weiß noch immer nicht wo sein Weg ist.

Herzlichen Glückwunsch. Ich freu mich so für Dich/Euch.

LG
Ursula
PS: Hab schon immer gelesen, aber bin derzeit nicht so drauf. Zu viele Sorgen, Ängste, Baustellen. Und egal wie ich es analysiere am Ende kommt immer raus, lasst mich in Ruhe ich will endlich machen wie und was ich will und egal wie ich mich entscheide immer endet es am dem Punkt Geld/Existenz.... Reha hat sich noch niemand gemeldet. Bin mal gespannt.

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Liebe Ursula, beim Schreiben meiner letzten Posts dachte ich so hin und wieder: Vermutlich merkt man meinen Worten an, dass es mir gerade sehr gut gut - so mental - und dann dachte ich: Wenn das jemand liest, dem es gerade nicht so gut geht, der wird vielleicht denken "Boar ey, Olle, lass mich doch in Ruhe mit deinem Scheiß"..
Aber glaub mir: Hinter mir liegen so viele Jahre, in denen es mir ganz genauso ging wie Dir. Zu viele Sorgen, Kummer, Baustellen. Konnte ich eine richten, taten sich zusätzlich neue auf und ich hatte oft das Gefühl, ich brenne an allen Seiten, ich werde irgendwie nie fertig - und sehr oft hat mir auch ein Rückhalt gefehlt. Wie oft lag ich nachts wach und fragte mich: "Schaffe ich das? Wie schaffe ich das?" Gerade die finanziellen Lasten waren oftmals derart drückend, dass ich bis heute noch zu genau weiß, was Existenzangst ist. In so einer Situation die anfangs freiwilligen Zahlungen an den Ex aufrechtzuerhalten, im Gegenzug keinen Kindesunterhalt zu bekommen, dafür aber die Aussage "Steh ich mit dem Rücken an die Wand, mach ich dich platt, denn dann habe ich auch nichts mehr zu verlieren" - das war eine wirklich heftige Zeit für mich. Trotzdem es so lange her ist, ist es nicht vergessen. Verarbeitet ja, aber nicht vergessen.

Ich weiß grad nicht, wie alt Deine Kinder sind, muss noch mal in Deinen Blog gucken, aber meine wussten es anfangs auch nicht. Dem Ältesten habe ich die 1. Ausbildung zum Elektroniker besorgt, bevor er gar nichts hatte. Er sagt selber "Ich war viel zu verspielt, habe eigentlich erst im letzten Ausbildungsjahr wirklich angefangen, aber eigentlich ist es auch nicht meins", die zweite Ausbildung zum medizinischen Dokumentationsassistenten hatte mir meine Schmerzärztin empfohlen in der Meinung, das würde am ehesten zu ihm passen. Tut es auch - aber das Ausbildungsende ist mittlerweile 7 Jahre her und er hat grad mal 2 x 3 Monaate in diesem Bereich gearbeitet. Inzwischen weiß er kaum noch was davon, grad die ICD-Codes zum Verschlüsseln von Erkrankungen spielen dabei ne tragende Rolle - aber das hat er (natürlich) alles vergessen. Wir haben aber immer noch die Hoffnung, dass ihm das grundlegende Medizinische und der aktuelle jobtechnische Umgang mit Patienten ihm hilft, in der Patientenfürsorge Fuß zu fassen - und da sind wir nach wie vor dran. Manches braucht vielleicht auch seine Zeit, ich weiß es auch nicht. Und wir haben auch in der Hinsicht zu wenig "Vitamin B", sonst hätts wohl längst schon geklappt.
Und der Jüngste wollte ursprünglich Erzieher werden - geprägt durch seine Oma und die jährlichen Sommerferien bei ihr. Dazu muss man erst die Ausbildung zum Sozialassistenten machen und dann anschließend zwei bzw. drei Jahre Erzieher (ist jetzt, glaub ich, neu geregelt, dass es nur noch 2 Jahre sind). Während der Sozi-Ausbildung kam dann die Überzeugung: Ich will doch was anderes - und ist nun bei der Polizei.
6 Jahre Kraft, Anstrengung und finanzielle Unterstützung - das ist wirklich nicht so einfach, wenn man das alles allein stemmen muss. Umso mehr freue ich mich immer, wenn er mir sagt, wie dankbar und froh er für mich und alles ist. Nächste Woche steht die Ernennung an und ich habe ihn gefragt, wer denn alles dabei sein soll. (Denn wenn sein Vater käme, würde der aktuelle Mann nicht mitgehen wollen, der erträgt den nicht. Das hab ich dem Jungen aber nicht gesagt.) Da meinte der Junge, er habe nur zwei Karten und die bekäme ich, weil er mir alles verdanke.

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Du siehst, es hat bei beiden Kindern auch nicht auf Anhieb alles so geklappt wie das vielleicht bei anderen ist. Aber denke ich an mich... Ich wusste damals mit 15 auch nicht, für was ich mich bewerben soll. Meine Mama hat damals gesagt "Du tippselst doch dauernd auf deiner Schreibmaschine, dann geh doch ins Büro." Und das hab ich gemacht, weil ichs nicht besser wusste. Eigentlich wollte ich was mit Werbung und Gestaltung - aber dafür gab es auf der ganzen Insel nur 2 Ausbildungsstellen - und ich hatte nur einen Realschulabschluss :) Also ging ich ins Büro und bereut habe ich das nie wirklich. Auch wenn zwischenzeitlich andere Ideen in meinem Kopf geistern :)

Dies und Jenes hat gesagt…

Liebe Helma,

du kannst stolz auf dich und deine Jungs sein. Ja war damals so bei uns Mädels, entweder Büro oder in irgendeinen Laden mit Verkauf wenn man nicht das Glück hatte Akademiker um sich zu haben. Ich bin auch im Büro gelandet. Gut ja es ging und geht und rückblickend hat es gepasst alles unter einen Hut zu bekommen. Nur wollte ich es wirklich keine Ahnung. Jetzt isses so und die restlichen paar Jahre im Büro werd ich noch rumbringen.

Und Werbung ja da war was. Ich hatte vor der Schwangerschaft Marketingkauffrau nebenher angefangen, nie fertigemacht ging ja nicht mit Zwillingen und zu früh. Tief innen nagt das immer noch....Werbung hat mir schon immer Spaß gemacht auch während meiner Ausbildung.

21 sind die Kids. Ja Sohn hat ja den Integrationsarbeitsplatz nochmal befristet auf 2 Jahre hoffe dass dann umgewandelt wird und er seinen Platz hat. Tochter kommt nich in Quark zu rein gar nix. Wenn man ihr was besorgen würde, könnte man gleich die chinesische Mauer versuchen einstürzen zu lassen käme das gleiche Ergebnis raus... Mal sehen die Zeit wird es bringen. Ich bin zum Glück nicht allein und wir legen jeden Monat Geld auf die Seite weil wir ja nicht wissen was jetzt Tochterkind macht und wo sie Unterstützung braucht - eigene Wohnung, Therapie etc...

Vitamin B ist auch nicht hier. Zwar ein paar Kontakte aber da stehen andere schon vorher.

LG
Ursula


Grit hat gesagt…

Hallo Helma,
das sind ja ganz tolle, erfreuliche Nachrichten, da kann ich nur sagen "Herzlichen Glückwunsch"!
Alles Gute für Ihren Sohnemann und weiterhin viel Erfolg. Ich glaube als Mutter bzw. Eltern fällt einem ein ganzer "Felsbrocken" aus dem Herzen. Mein Sohn ist noch nicht ganz so weit, jetzt ist erstmal noch Schulbank drücken angesagt. Trotzdem dauert es nicht mehr lange und er muß sich um einen Auspildungsplatz bewerben, ich hoffe mit der richtigen Berufsauswahl, der Plan steht schon. Viele liebe Abendgrüße, Grit.

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Liebe Ursula, das klingt wirklich nach noch viel Mühe und Anstrengung, grad wenn ein Kind noch nicht wirklich weiß, in welche Richtung es gehen will. Wenn ich das richtig verstehe, ist sie mit ihrer Schule fertig und hat bis heute keinen Ausbildungsplatz (angenommen)? Ist sie ausbildungsplatzsuchend beim Amt und bekommt zumindest ihr Kindergeld? Also Ihr bekommt das Kindergeld? Sohn II hatte überlegt gehabt, zwischen 1. und 2. Ausbildung einen Nebenjob zu machen. Bei seinem Lieblings-Klamottenlabel oder in einem Cafe. Wäre sowas auch denkbar für Deine Tochter? Oder überhaupt ein geringfügiger Job, damit sie ihr eigenes Geld verdient und vielleicht darüber rausfindet, was ihr Spaß macht?

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Liebe Grit, manchmal schau ich auf die Kinder meiner Freundinnen und dann denke ich im Stillen: "Kleine Kinder, kleine Sorgen... aber ich bin trotzdem froh, dass meine Kinder groß sind und ich zumindest die Sorgen und Nöte von Schule etc. nicht mehr habe".
Weiß Ihr Sohn denn, wohin es ihn mal treiben soll? Mein 2. war so sicher, Erzieher sein zu wollen - was ich echt cool fand. Leider hat er sich dann umentschieden, aber wenns ihn glücklich macht, bin ich es auch :)

Grit hat gesagt…

Es wird wohl Richtung Mechatroniker gehen, Spezialisierungsrichtung ist noch nicht ganz klar.
Ein schönes Wochenende und viele Grüße!
Grit

Dies und Jenes hat gesagt…

Liebe Helma,

bei meiner Tochter bin ich ratlos. Da kriegste eher ein Loch in die chinesische Mauer.
Immer wenn sie kurz davor ist fällt ihr was ein warum nicht. Jetzt aktuell sie war so kurz davor den Reisepass zu machen und mit dem Geld was noch von Opa da ist in die USA zu gehen für ein paar Wochen und nun ach nein ich geh nicht in die USA wegen dem Virus.... hach klasse es ist echt wie verhext immer kurz vorher findet sie Gründe. Kindergeld ist jetzt Schluss da sie im März 21 wird.
Meine Rede soll sie doch ein paar Jobs machen um raus zu finden was gut ist und mei ist doch egal ob jetzt oder in zwei Jahren eine Ausbildung aber was machen. Mich macht das echt verrückt.
Ich rede und schreibe mich wund bei Ihr und bin kurz davor ihr ein Ultimatum zu stellen mit Rauswurf.

LG
Ursula

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Liebe Grit, nun ist das Wochenende auch schon wieder vorbei - aber ich hoffe, das Ihre war auch schön!

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Liebe Ursula, gibt es denn das Kindergeld nicht bis zum 26. Lebensjahr? Sohn II ist 24 und bekommt es ja auch immer noch - bis zum Ende seiner Ausbildung. Oder bekäme sie es nur weiter, wenn sie denn jetzt in einer Ausbildung wäre?
Das mit dem Ultimatum und Rauswurf kann ich nachvollziehen, grad wenn man das Gefühl hat, die Zeit vergeht, man kommt nicht weiter und das Kind kommt nicht in die Puschen. Aber emotional stell ich mir das auch echt sehr schwer vor. Ich beneide Dich echt wirklich nicht um diese Situation. Das würde mich auch kaputtmachen.