Dienstag, 18. August 2009

Holding On

andere sagen von dir, du seist zu radikal... dein partner sagt, du sollst dich trennen, und ihr macht euch nur noch vorwürfe... du würdest gehen, wenn du das geld dazu hättest...

wie empfinde ich es?

ich würde es... vermutlich versuchen, andersrum zu sehen: was habe ich hier und jetzt? was kann ich mit dem machen, was in meinen händen liegt? was kann ich bewegen und was nicht? was ist es, das ich in mir fühle und wonach ich mich sehne? was ist es, das ich zu spüren bekommen möchte, was ich zu fühlen bekommen möchte?
und was davon liegt in meinen eigenen händen?

... besinne dich.. besinne dich auf das, was in dir liegt....
"...heart filled with love.."




woran glaubst du, wovon träumst du? wann hast du dem menschen an deiner seite zuletzt gesagt, dass du ihn liebst? wann hast du ihm zuletzt das gefühl gegeben, dass er nicht nur die mama, der papa deines kindes ist, sondern der mensch, neben dem du eigentlich in hundert jahren noch erwachen wolltest? wann hast du dich zuletzt auf den augenblick konzentriert, den moment gelebt? deinem partner einen strauß tulpen mitgebracht? anstatt mit ihm endlosdiskussionen über den k(r)ampf, über den arsch von chef und die verlogene welt zu führen?
ist der eigene lebensmittelpunkt nicht genau der, an dem wir beginnen sollten?
erreichen wir nicht viel mehr, wenn wir der welt so begegnen wie wir uns wünschten, dass sie uns begegnet?
dafür müssen wir uns nicht verbiegen, uns nicht anpassen. ganz im gegenteil. wirken wir dann nicht auch selber authentischer? und werden wir nicht gerade dann auch umso ernster genommen? umso eher espektiert und geachtet?

ich will nicht in einer welt leben, in der sich alles nur um geld, status und all den ganzen scheiß dreht.
ich habe selbst nicht viel geld, aber lieber spende ich 10 euro an einen hiesigen verein, der essen für schulkinder bringt, als dass ich noch 10 euro mehr in ein säckel von vater staat tue und mir einrede, dass es doch für meine altersvorsorge ist.
ich lebe noch immer nach MEINEN prinzipien und lasse mir nicht aufzwingen, was ich tun sollte und was nicht.
ich renne nicht los und lass mich erst gegen vogel- und dann gegen schweinegrippe impfen, nur weil politiker,
medien und pharmaindustrie ein einziger korrupter sumpf sind.
meine kinder lieben noch immer "dsds", aber sie rufen schon lange nicht mehr an, weil sie verstanden haben,
dass es um ganz andere dinge geht wie die musik und den besten von denen, die sich dort zum kasper machen...
ich vertrete meine ansichten offen, meine kinder vertreten ihre ansichten (hoffentlich) offen, das ist jener erste schritt, den ich in meinem direkten umfeld tun kann, und der ein immer weiter ausholender schritt werden kann, mit je mehr menschen wir zusammenkommen.
so oft habe ich erlebt, dass ich ausspreche, was andere bislang nur dachten oder ahnten. was mir andersrum
übrigens genauso geht - das leben ist ein ständiges lernen und begreifen, nehmen und geben ;-)
und so oft entsteht im aussprechen das bewusstsein... manch einer z. b. konzentriert sich - für mein
empfinden - zu sehr auf die dinge, die er nicht hat. das macht mich ganz krank. meine welt dreht sich um den
menschen, nicht um den geldbeutel.
als ich mich zur scheidung entschloss, packte ich nur die klamotten ein. mehr nicht. der mann hat niemals auch nur einen cent dazubezahlt oder überhaupt irgendwas bezahlt. heute hat er eine neue frau, ein neues auto, eine nagelneu ausgestattete wohnung.
und ich? feilsche mit dem finanzamt um ein paar groschen für den nächsten milchkaffee, betrete nur außerhalb der öffnungszeiten das bankhaus, damit keine rote warnleuchte blinkt, sobald ich erscheine ;-)
aber ob er wohl glücklicher lebt wie ich?
mein bauchgefühl spricht da eine recht deutliche sprache...
natürlich bin ich nicht tagblind und weiß, dass der kampf um das leben, das wir auch immer führen oder führen wollen, immer mit dem schnöden mammon verbunden bleiben wird. nur wie sehr ich zulasse, dass es einfluss auf mein leben hat, das... bestimme allein ich... und hatte ich nicht erst vor einigen tagen einen kommentator, der mir bestätigte, dass der sozial besser gestellte mensch nicht deshalb auch glücklich(er) sein muss?

wisst ihr... ich will einfach nur nach MEINEN prinzipien leben. ich will so leben, wie ich mich glücklich damit fühle. so gut es hier genau an dem punkt, an dem ich gerade wohne, möglich ist. schon heute weiß ich, dass ich hier fortgehen werde.
vielleicht an mein geliebtes meer zurück. vielleicht ganz woanders hin. vielleicht weg aus deutschland.
nicht weil ich vor den zwängen fliehen möchte. zwänge gibt es überall in der welt, sie haben an einem anderen ort nur andere gesichter.
aber eines lerne ich ganz langsam wieder: die ruhe in mir zu finden. die gelassenheit, unterscheiden zu können, was wichtig für mich ist und was nicht. was ich ändern kann und was nicht. und auf die dinge, die ich ändern kann, konzentriere ich mich. (ja, der satz ist halb geklaut, aber letztendlich ist es eben auch mein lebensprinzip.)

mein fazit für heute ist: begegnest du jemandem mit liebe, wirst du sicher erleben, dass man dir dreimal
ins gesicht schlägt - doch beim vierten mal ist es mit einem mal anders und du weißt vielleicht nicht mal
genau, woran das jetzt genau lag...
doch gewalt... wird immer nur gewalt erzeugen.
frust wird immer nur frust erzeugen.
verbitterung wird immer nur verbitterung erzeugen.
begegne einem menschen, der selber frustriert und verbittert ist, mit frust und verbitterung - und die
situation wird eskalieren, so oder so... entweder radikal gegen den anderen oder radikal gegen das umfeld..
das ist es doch gar nicht, das du willst. du willst doch eigentlich etwas ganz anderes.. oder nicht?
dann gib das, was du dir selbst auch wünscht..

halb zwölf... und ich bin überhaupt nicht müde, obwohl mir viel zu viel schlaf fehlt... kein wunder, dass freund schmerz in diesen tagen übermächtig scheint...

aber diesen titel hier... den musste ich euch einfach noch antun heute...
mit ihm kamen all diese gedanken wieder auf...
sicherlich ist mein heutiges leben noch nicht so, wie ich es wünschte. weniger krampf, weniger kampf - dafür ruhe in der seele - dafür lebe ich jeden einzelnen tag. auch an den verzweifelten tagen. ebenso weiß ich, dass ich aufpassen muss, dass mein verdrängungsmechanismus nicht so gut funktioniert, dass ich tatsächlich noch glaubte, auf meinen baustellen gäbe es keinen handlungsbedarf. manchmal genügt die einzige aufrichtige frage: "wie geht es dir?" und ich zerfließe in meinem kummer.
dennoch.
vor zehn jahren lebte ich ein leben, das man gutsituiert und abgesichert nennt.
heute... möchte ich niemals wieder in dieses leben zurück. nicht einen einzigen schritt.

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