...what would you do to make things right?
Diese ersten Zeilen des Refrains aus dem Song, den ich erst vor wenigen Tagen erworben hatte, habe ich heute zum ersten Mal wirklich bewusst gehört. Ich meine, ich hatte ja auch genügend Zeit und Möglichkeit - dreihundert Kilometer lassen sich nicht mal eben in drei Minuten überwinden, die Reise auf Autobahnen ist auch nicht wirklich fordernd und so rieselten die Klänge insbesondere dieses Songs immer wieder auf mich hinab und erinnerten mich vor allem an eines: an den Film "Das Beste kommt zum Schluss". Ich glaub, ich hab hier schon mal von diesem Film geschrieben. Ihr wisst schon, jene "To do"-Liste, wenn man weiß, dass einem nicht mehr viele Tage bleiben würden... Und vielleicht erinnert Ihr Euch auch, dass ich jene Liste nicht zu schreiben vermocht hätte. Da war einfach... kein Ton, kein Klang in mir, der mir sagte: Dieses oder jenes muss ich unbedingt noch gelebt haben...
Und wie ist das heute? Anders! Fragt mich nicht wieso und warum - ich könnte es nicht beantworten, denn wirklich viel älter bin ich ja seit dem letztmaligen Gedanken an so eine Liste nicht geworden. Gleichwohl aber haben sich verschiedene Dinge in meinem Leben ereignet, wo ich mir in mancherlei Hinsicht gewünscht hätte, dass es mir erspart geblieben wäre, ich aber andererseits auch wieder denke, dass alles vielleicht auch gerade genau so kommen musste, um mir sowas wie einen letzten Schliff zu verpassen ;-)
Jedenfalls... Nach dieser Fahrt heute, bei einem Kaffee mit einem Freund, kamen wir auf genau dieses Thema wieder zu sprechen und prompt wurde ich gefragt: "Ja was würdest du denn tun wollen, wenn du nur noch einen Tag hättest?" Und ich antwortete ebenso prompt: "Mein Buch oder meine Kolumnen veröffentlicht bekommen. Meine Bilder malen, die bislang nur in meinem Kopf sind. Und mein geliebtes, unperfektes Haus am Meer, das bislang auch nur in meinem Kopf existiert. Die ausgelatschten Stufen vor der Tür. Der verwilderte Garten voller Korn- und Mohnblumen. Der alte Holzzaun. Die Dünen davor. Das Meer danach..."
OK, das sind gleich drei Dinge auf einmal und glaubt man der Werbeindustrie, gehen ja drei Dinge auf einmal nun wirklich nicht. Aber - schaut man den entsprechenden Spot dazu (Nein! Beim Namen nenne ich es nicht, Schleichwerbung ist nämlich verboten :-)), dann weiß man, dass drei Dinge auf einmal tatsächlich gehen ;-)
Also... in die Hände gespuckt und ran an den Speck. Dann wollen wir doch mal sehen, was sich aus dem einen oder anderen Traum so machen lässt. Und wenns auch letztlich nur ein Provisorium würde... Ihr wisst ja, mit Provisorien kann ich echt gut leben. So gut, dass ich am Ende denke, das ist voll in echt so :-)
Und wisst Ihr, was ich wirklich lustig fand heute? Die ganze Zeit über ließ sich keine von den jung'schen Kellnerinnen blicken. Doch wann immer ich im Erzähl-Hin-und-Her den Finger hob und belustigt ob des Gesprächsverlaufes meinte "Klaus! Ich habe geschnippt!" kam aus dem Cafe ne Kellnerin zu uns auf die Terrasse und befragte uns nach unseren Wünschen :-) Nun, zwei Tassen Milchkaffee - das langte mir innerhalb einer Stunde. Wenn ich jedoch gewusst hätte, dass meine Nachmittagsbegleitung die komplette Rechnung übernehmen wollte, hätte ich mir das halbe Schwein vom Grill noch dazu bestellt. Wenn schon, denn schon, oder nicht? :-)
Inzwischen ist es Abend geworden, die Wohnung ist geputzt, die Wäsche gewaschen und gebügelt, die Schönwetterwolken sind Gewitterwolken gewichen und offensichtlich regnet es auch schon - ich kann den Regen jedenfalls schon schmecken und nun begebe ich mit meinen Songs wieder auf die Autobahn und bringe mein großes Kind in seine Wohngemeinschaft zurück.
Na dann... macht Euch noch einen schönen geruhsamen Sonntagabend, ich genieße derweil erneut die Fahrt mit krachend lauter Musik :-)
Eure Helma
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