Schluss mit Heulen. Macht Falten. Macht hässlich.
Helma - straffe dich, mach dich gerade und kneif die Backen zusammen - so begegnete ich mir heut Morgen im Badspiegel, als ich die vom Heulen verquollenen Augen sah.
Und mit "Worlds Apart" - einem Song von Cock Robin (ein wiederholtes Hoch-Hoch-Hoch auf die 80er!) beginne ich (m)einen neuen Tag, neben mir (natürlich) der letzte Schluck aus der Bürokaffeekanne und in Erwartung des mit Pudding gefüllten Streuselkuchens, den ein Kollege gleich mit ins Büro bringt, stürze ich mich in die Arbeit und bin schon ziemlich erleichtert, dass meine Ärztin sich dem Medizinischen Dienst der Krankenkasse nicht beugt und mich trotz entgegengesetzter Forderungen diese vier Stunden pro Tag weiter arbeiten lässt.
Hier bekomme ich Abwechslung, hier komme ich auf andere Gedanken und in Kopf und Bauch wirds leichter.
Nicht nachdenken und einfach nur das Leben genießen...
Au ja, das ist ja genau meine Lebensmaxime. Ich könnte quasi der Erfinder dieses Lebensprinzips sein ;-) Nur... Auch ich kann nicht pausenlos stark sein und Euch vormachen, dass es mir gut geht... Wenigstens habe ich in den letzten Wochen und Monaten eines gelernt: eine Notbremse zu ziehen. Ich meine, schusselig, wie ich bin, flatter ich schon manchmal wie ein aufgeschrecktes Huhn durch meinen Zug des Lebens und sehe die Notbremse nicht, obwohl, so glaub ich, in jedem Abteil so ein Teil angebracht ist. Oder sein sollte. Aber - auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn... ähm... die Notbremse und so begebe ich mich im Moment auf "Tauchstation", lasse nichts als Wasser & CD an meine Haut, schalte abends die Telefone aus (oder beantworte nur das, wonach mir ist ;-)) und salbiere meine Seele. Und nachdem ich gelesen hab, was hier kommentiert wurde, fühl ich mich auch schon wieder um einiges besser wie z. B. gestern Abend...
Einen Arzt im Klinikum brachte ich vor einem Jahr beinah zur Verzweiflung mit meinem Spruch zu jeder seiner Fragen: "Ist doch egal, ob ich noch kann oder nicht - ich muss doch!" Und er zum Schluss leicht entnervt meinte: "Na kommen Sie, sagen Sie's mir noch mal, ich wills noch mal hören!" Und ich grinste und sagte: "Auch wenns Ihnen zu den Ohren rauskommt: Ich muss ja wirklich."
Eben. Wenn ich nicht "mache", macht keiner und wo käme ich dann hin?
Das bedeutet eben nur nicht, dass ich immer nur machen kann. Manchmal will auch ich... einfach nur in die Arme genommen werden, manchmal wünsch ich mir einfach nur, dass meine Seele gestreichelt wird.
Wie sagte mein Murmelinchen? "Denk auch mal an dich." Das hab ich schon öfter gehört in den letzten Monaten. Bloß... Wenn ich das mache, bin ich ne egoistische Kuh. Und schusslig, wie ich bin, bin ich offenbar am goldenen Mittelweg vorbeigerannt. Na gut. Dann spiele ich im Frühhochsommer noch mal Ostern und begebe mich erneut auf die Suche.
Eure Helma, die schon die Zähne wetzt, denn der Streuselkuchen (oh Sünde!) ist eingetroffen ;-)
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