Sonntag, 17. Mai 2009

Tretmobil

Leute, ich bin k.o. Ich bin wirklich einfach nur richtig k.o. Hatte ich doch erst nach 3 Uhr morgens wieder mal in den Schlaf gefunden und nicht mal die Morgensonne konnte mich - so strahlend sie auch war - erwecken (sondern der 1. Anrufer des Tages ;-)), so überlegten die Kinners und ich gemeinschaftlich an dem von den Kindern zum wiederholten Male (man höre und staune) gedeckten Frühstückstisch (sind wohl Hopfen & Malz doch noch nicht verloren ;-)), was wir mit diesem Tag anstellen wollten.
Ihr wisst ja vielleicht noch, dass ich bereits vor 2 Wochen einen Maler-und-Anstrich-Plan in die Tat umsetzen wollte - und dies dann aufgrund anderer schwerwiegender Problematiken nicht möglich war. Mir jedenfalls nicht. Und da der gestrige Tag dazu auch keine Möglichkeit ließ (nur unterwegs, die Bande ;-)), so dachte ich, ich würde ja heute... und so... Jedoch der Tag heute ist nun wirklich arg verlockend sonnig und angenehm warm und irgendwie mochte mir die Vorstellung, dass meine Kinder sonst auch nur wieder diesen herrlichen Tag in ihrem Chaos-Zimmer verbringen würden, einfach nicht schmecken. Also lud ich sie auf ein Eis zum See ein und überfiel sie dort mit dem Vorhaben, ein Tretmobil auszuleihen und um den See zu radeln...
Von wegen Gemecker und Gestöhne (was ich eigentlich erwartet hatte), aber was wir dann doch feststellen mussten... So ein Vierer-Tretmobil ist nicht gerade leicht und der Gedanke, dass wir damit in einer Stunde um den See mussten, stellte sich bald als ziemlich... nun ja... haarsträubend heraus. Ich meine, den Kopf hätte uns auch bei 1,5 Stunden keiner abgerissen, nur aber eben Geld kassiert, von dem ich nichts mehr in der Tasche hatte. Da hatte Mutter Helma so spontan so knapp kalkuliert, dass der Kleine aus den sicheren hinteren Reihen immer rief: "Noch vierzig Minuten... noch neununddreißig... noch achtunddreißig...", bis der Große, der vorn neben mir ächzte und trat, was das Zeug hielt, ihm über den Mund fuhr und meinte: "Hör endlich auf, mir die Minuten vorzuzählen und mach gefälligst mit!" Da erst bemerkte ich, dass der Kleine genüßlich hinten die Beine hochgelegt, sogar noch übereinander gefaltet hatte, die Hände auf dem Bauch verschränkt und so die Zeit zählte...
Da mussten wir alle lachen, doch vor allem war ich überrascht, wie zäh der kleine Bursche treten kann - wenn er will ;-) Er saß ja beim Radeln hinter mir und ich spürte sofort, wenn er wieder mal pausierte. Dann schien es mir, als habe ich mit einem Mal Blei an den Pedalen ;-)
Jedenfalls, wir haben es exakt in 62 Minuten geschafft, der Tretmobilverleih verzichtete großmütig auf eine Nachzahlung von 5 Euro für die neu angebrochene halbe Stunde und so kratzte ich das letzte Geld zusammen und spendierte den schwitzenden und völlig fertigen Jungs einen Becher angenehm kalter Coca-Cola. Ich meine, Mutter Helma hatte ja schon die Flasche Wasser dabei, aber bei den Temperaturen und ohne Kohlensäure war das Wasser ziemlich plürrig (wie man bei uns im Norden so sagt) und schmeckte auch entsprechend ;-)
Und da die Jungs so (unerwartet) gut mitgemacht hatten, ja sogar Spaß daran entwickelten und schon Vorschläge für das nächste Mal aus dem Ärmel zauberten, da wars mir die Cola einfach wert ;-)
Und jetzt lieg ich hier, der irre Schmerz von heut Mittag hat etwas nachgelassen, die Kraft kehrt auch langsam zurück, zwei lecker Joghurts hab ich mir auch schmecken lassen und bis 18 Uhr, wo ich beginne, das Abendessen zuzubereiten, hätte ich noch eine Stunde... Eine Stunde, in der ich locker das Schilf von der Wand reißen, die Bilder abhängen, die Ecken abkleben, Folie auslegen und wenigstens die eine Wand streichen könnte. 
Ja... Ja und warum lieg ich dann noch hier und quatsche dumm rum? Eben! Energie muss genutzt werden, solange welche da ist. Also! Auf gehts :-)
Eure Helma 

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